Vom freien Nomaden zum Sklaven des Marktes – XIV (noch mehr Themen)

August 28, 2021

Seit dem Mai des Jahres 2021 beschäftige ich mich mit den Themen „Nachhaltigkeit“ und „Regionalität“, und versuche auf eine autodidakte Art und Weise die Basis für einen Umgang mit diesen Themen zu finden.

Wenn Dich die gesamte Schriftenreihe interessiert,
dann beginnst Du am besten
HIER.

Jetzt möchte ich einmal weitere Beiträge zu diesem Themenkreis umreissen, die mich interessieren – und über die ich im Laufe der nächsten Wochen und Monate noch schreiben möchte – und Euch vielleicht bitten,

zu artikulieren, wenn Euch eines dieser Themen besonders interessiert.

Dann werde ich dieses evtl. vorreihen.

1. Thema:
Das heuristische Kriterium für Gleichgewicht und Nachhaltigkeit

In einem der allerersten Beiträge hatte ich behauptet, dass das Kriterium

Effektive Erwerbsquote =
= Nettoeinkommen / erzielter Bruttoumsatz,

bezogen auf einen bestimmten Haushalt, angebe, ob ein Haushalt nachhaltig bzw. „ausgeglichen“ agiere.

In diesem Beitrag möchte ich dieses Kriterium, hauptsächlich an Hand von Beispielen, hinterfragen und zu einer endgültigen Aussage gelangen.

Dabei möchte ich auch den Begriff der Wertschöpfung hinterfragen und den Begriff der Regionalität.

Ich möchte aufzeigen, dass dieses Kriterium eben eigentlich nichts mit Nachhaltigkeit zu tun hat (was ich vermute).

2. Thema:
Das heuristische Kriterium über „gebunkertes“ Vermögen

In den ersten 5 Beiträgen hatte ich dieses Kriterium entwickelt, welches behauptet, dass

der Umgang mit „gebunkertem“ Vermögen darüber entscheide,
ob man Ressourcen verschwende

(ein Extrem – zuviel gebunkert / Überfluß / Schwund) oder
ob man den Haushalt untragbaren Risiken aussetze

(anderes Extrem – zuwenig gebunkert / Mangel in der Krise).

Anhand von detaillierten Beispielen, möchte ich dieses Kriterium

  • a) auf die moderne Zeit anwenden
  • b) in Verbindung zum Begriff der Nachhaltigkeit bringen
  • c) klar machen, dass es aber nichts mit Regionalität zu tun hat

3. Thema:
Das Kriterium mit den Naturgesetzen

Bei der Beschäftigung mit externen Effekten und ihrer Internalisierung hatten wir ein drittes Kriterium aufgestellt:

Wenn sich ein Haushalt an die Naturgesetze hält
(und damit sind sowohl die Natur des Universumsals auch
die Natur der Lebewesen, insbesondere der Menschen gemeint),
dann wird er nachhaltigen – auch wirtschaftlichen – Erfolg haben.

Dieses wollen wir hinterfragen und erklären.

4. Thema:
Kopfzahl N

Warum tendieren Gruppen zum Wachstum? Was ist es, das uns dem Wachstum hörig macht?

  • möglichst viele Kinder haben / die Welt verändern?
  • sich ausbreiten „wie ein Ölfleck“?

—–> die Grenzen des Wachstums

Was genau ist Wachstum? Angebot und Nachfrage? Die drei Arten, zu einem Preis zu kommen?

Sollen wir N reduzieren? Wie könnte das gehen? Verschiedene verrückte Ansätze. Stadt versus Land. Die Schlacht wird am Land geschlagen.

Nachhaltigkeit – Sustainability – Größe der Menschheit (wachsen oder schrumpfen) – einschneidende Ereignisse (notwendig oder nicht?)

5. Thema:
Was kann ein einzelner Haushalt tun?

  • die verschiedenen Verschachtelungen: Individuum, Haushalte vom Typ 1.) – 4.)
  • sustainable growth aus Sicht eines einzelnen Haushalts (was können WIR tun?)

6. Thema:
Noch einmal (geistiges) Eigentum („mein“ Thema)

  1. Natürliches Eigentum (Stakeholder) vs. Juristisches Eigentum (Shareholder)
  2. Urheberschaft ist gottgegeben / Eigentum ist nur geborgt
  3. noch einmal „geistiges Eigentum“ – mein Thema (the mission)

Wenn Euch eines dieser Themen besonders interessiert, gebt mir doch ein Zeichen.

Oder ist jemand der Meinung, dass der gesamte Themenkomplex eigentlich HIER schon ausgelutscht ist?

Mit der Bitte um Kommentare

meint es

Euer Christoph


Vom freien Nomaden zum Sklaven des Marktes – XIII (Gruppen, Verantwortung)

August 14, 2021

Rückschau und Weiterleitung

Liebe Leser und Leserinnen!

Wie sich im Laufe der letzten Wochen und Monate herausgestellt hat – als ich diese Serie von Beiträgen geschrieben habe – siehe auch die Liste ganz am Ende dieses Beitrags und die vier Links

– bin ich in meiner Serie „Vom freien Nomaden zum Sklaven des Marktes“ eigentlich einem Phantom nachgelaufen, nämlich dem:

Kriterium für ethische Führung eines Nomadenstammes bzw. eines Hofes im Feudalsystem

Ob man nichts verschwende – ob der Schwund also möglichst gering sei bzw. dem durch höhere Gewalt verursachten Schwund entspreche – und ob man sozusagen „immer brav aufesse“ und auch das Vermögen „stets in Bewegung halte“, daran sollte sich entscheiden, ob man mit den „Gütern dieser Welt“ ethisch korrekt oder eher unethisch umginge, was sich dann mathematisch darstellen würde wie folgt:

(R – C) = KPT * infl + KAU (XIII.1a),
(1 – (K / P + ü)) = shg (XIII.1b).

Mehr dazu unter:

Aber eigentlich wissen wir nicht genau, was das mit Nachhaltigkeit und mit Regionalität zu tun haben soll. Es war nur die heuristische Setzung eines Gesetzes, eigentlich ohne wissenschaftlichen Hintergrund

– nichts zu verschwenden ist gefühlsmäßig gleichbedeutend mit nachhaltiger Vorgehensweise -,

wie auch schon ganz am Anfang das

heuristische Kriterium für Nachhaltigkeit und Gleichgewicht

Effektive Erwerbsquote = Nettoeinkommen / Bruttoumsatz (I.1) = (XIII.2)

im Artikel https://letztersein.com/2021/05/09/der-weg-from-freien-nomaden-zum-sklaven-des-marktes-i-nomaden/ ein rein heuristischer Ansatz war (an „meinem“ Produkt sollen genauso viele Leute mitarbeiten, wie Leute von „meinem“ Nettoeinkommen finanziert werden).

Haben wir uns nicht der Wissenschaft verschrieben?

Wollen wir nicht faktenbasiert arbeiten?

Haben heuristische Ansätze hier einen Platz?

Eigentlich schon, denn wenn man es genau betrachtet, beginnt jede Wissenschaft mit heuristischen Ansätzen. Man darf dann nur nicht „im Ansatz stecken bleiben“, sondern muss die Ansätze aufgrund der Wahrheit / Wirklichkeit (also aufgrund der Realität) einer Prüfung unterziehen.

Deshalb sind wir dann in der ZUSAMMENFASSUNG (Links siehe oben) dahinter gekommen, dass wir zuerst die „externen Effekte“ und die „Internalisierung externer Effekte“ verstehen – begreifen – müssen, bevor wir uns ernsthaft mit den Themen Nachhaltigkeit und Regionalität beschäftigen können.

Wieder machten wir einen heuristischen Ansatz (XIII.3)

Wir haben verstanden, dass wir unsere Ressourcenkreisläufe entsprechend der Naturgesetze gestalten müssen, wenn wir nachhaltigen – auch wirtschaftlichen – Erfolg haben wollen.

Unter Naturgesetzen verstehen wir allerdings nicht nur die rein physikalischen Gesetze wie zum Beispiel den Bewegungssatz, sondern wir meinen damit auch die „Regeln des Lebens“, zum Beispiel

den moralischen Grundsatz (XIII.4):

Was Du nicht willst, daß man Dir tu‘, das füg‘ auch keinem andern zu,

dessen positive Formulierung Immanuel Kant als den „kategorischen Imperativ“ bezeichnet hatte.

Nun gut, es geht also – etwas flapsig formuliert – darum, die externen Effekte auf unserer Seite zu haben, und sie uns zu Nutze zu machen und nicht zum Feind.

Aber jetzt gehen die Fragen schon gleich los:

Was ist extern?

Was ist intern?

Wo sind die Grenzen zwischen extern und intern?

Warum soll ich mich um Externa kümmern?

Ich habe doch wirklich genug Probleme mit den Interna!

usw.

Das wollen wir ein wenig sickern lassen.

Gruppenbildung / Arten von Gruppen

Wenn wir uns mit den Begriffen „extern“ und „intern“ beschäftigen wollen, dann müssen wir wohl auch den Begriff der „Gruppe“ in betracht ziehen und erstmal fragen:

  1. Welche Arten von Gruppen gibt es?
  2. Wie kommen Gruppen zustande?
  3. Ist jede Gruppe ein Haushalt?
  4. Ist jeder Haushalt eine Gruppe?
  5. Was ist Verantwortung?
  6. Was haben die Begriffe „extern“, „intern“ und „Gruppe“ mit dem Begriff der „Verantwortung“ zu tun?

Die Gruppe ist das WIR in dem allgegenwärtigen Satz „WIR sind die Guten“, bzw. „WIR sind die Besseren“.

Das, was nicht zur Gruppe gehört, das sind DIE ANDEREN, also „die Schlechten / Bösen“, vor denen man Angst haben muss, vor denen man sich schützen muss und mit denen Kontakt zu haben man am besten generell vermeidet.

Ist es wirklich so?

Natürlich nicht.

Reisen bildet, und je öfter man woanders ist, desto eher kommt man dahinter:

Der Mensch ist überall dieselbe Sau.

bzw.

Der Mensch ist überall derselbe König.

Na gut, das war jetzt alles sehr subjektiv.

Die Gruppe hat aber auch objektiv ihre Vorteile und wird – wenn man es genau betrachtet – bis heute zur Einteilung der Menschheit verwendet.

Schau in Deinen Taschenkalender, bzw. in Dein Smartphone, und Du findest ca. 30 – 100 Adressen, aus denen Dein „Rudel“ besteht.

Diese Anzahl von Menschen kann man gerade noch überblicken, da kann man sich mit den Problemen der anderen noch ernsthaft beschäftigen, nicht so, wie der Kurarzt, der zu seiner Laufkundschaft hunderte – oder gar tausende – Leute zählen darf, der sich aber mit keinem einzigen seiner Kunden ernsthaft auseinander setzen kann.

Dein Telefonbuch ist für Dich die Gruppe Deiner Bekannten.

Dann gibt es eine – kleinere – Gruppe von Menschen, die Du in Deinem Herzen trägst. Das sind Deine Freunde.

Aber so kommen wir nicht weiter, denn wir wollen uns mit dem Begriff des Haushalts beschäftigen.

Beim Haushalt gehen wir davon aus, dass es eine wirtschaftliche Zusammengehörigkeit gibt, das heißt, dass die Mitglieder mehr oder weniger voneinander abhängig sind, was ihren Konsum und/oder ihre Produktion betrifft.

Gerade heute ist diese wirtschaftliche Abhängigkeit von den Freunden und Bekannten eigentlich nicht mehr gegeben, nicht einmal von der eigenen Familie.

Meistens unterscheidet man ja auch zwischen privatem Telefonbuch und geschäftlichem Telefonbuch.

Die nomadisch lebende Sippe, aber auch die Hofgemeinschaft auf einem Bauernhof und die Dorfgemeinschaft, waren engmaschig vernetzte sozio-ökonomische Gefüge, wo man nicht so einfach ein Element herausreissen konnte.

Heute ist das anders.

Heute ist eine Eheschließung nicht mehr als ein „horizontaler Handschlag“, Einstellung und Kündigung von Mitarbeitern findet im Sekundentakt statt und letzten Endes ermöglicht das engmaschige Netz des Sozialstaates, dass es jedem Menschen freigestellt ist, mit Partner, ohne Partner, mit Kindern, ohne Kinder, am Land oder in der Stadt zu leben, jeder genau so, wie es ihm gefällt.

Trotzdem ist eine Familie, sozusagen der Prototyp eines Haushalts, meistens zumindest eine Konsumgemeinschaft, da man ja darauf achtet, möglichst viel gemeinsam zu unternehmen.

Die typische Produktionsgemeinschaft ist dann die Firma, in deren Namen man die erwerbstätige Produktion erledigt.

Die nicht erwerbstätige Produktion beschränkt sich in vielen Fällen auf das Führen eines Haushalts für die Konsumgemeinschaft – Familie – mit all den Tätigkeiten, die dazu notwendig sind, und etwaige Hobbies.

Was zum Kuckuck sind Stakeholder und was hat das mit Shareholdern zu tun?

Wenn wir uns also aus allen möglichen Gruppen nur mit Haushalten, und von denen wiederum nur mit den heute typischen Haushalten, beschäftigen wollen, dann bleiben uns eigentlich:

  1. Familien (eigentlich nur „Rumpf“familien) und Wohngemeinschaften (auch Heime etc.),
  2. private Firmen,
  3. öffentliche Haushalte und eventuell noch
  4. Klöster und Glaubensgemeinschaften, auch sonstige non-profit Organisationen.

Die ersten Fragen, die ich mir stelle, wenn ich an all diese Haushalte denke, sind:

  • Wo sind die Grenzen des Haushalts bezüglich
    • des Umsatzes (um wessen Produktion und Konsum geht es?)
    • des Reingewinns (wer sind die Eigentümer des Haushalts?)
    • des Vermögens (wessen Eigentum wird in den Haushalt investiert?)
    • der Entscheidungsfindung (wer ist stimmberechtigt?)
    • der Verantwortung füreinander

Mitglied eines Haushalts wird man eigentlich aufgrund gemeinsamer Produktion, gemeinsamen Konsums und sonstiger gemeinsamer Tätigkeiten (Lernen, Training, Spiel, sonstige Hobbies).

Sowohl gemeinsame Produktion in Teams als auch gemeinsamer Konsum (z.B. am Mittagstisch!) schweißen Menschen zusammen, wie wir sehr gut wissen.

Und all dies macht uns auch abhängig voneinander, wobei die Abhängigkeiten innerhalb der Gruppe oft schwerer wiegen als Abhängigkeiten zwischen den Gruppen.

Hiezu zählt auch der Begriff der Autarkie, die von manchen Gruppen immer noch angestrebt wird, indem sie versuchen, von allen anderen Gruppen zu 100% unabhängig zu sein, so wie die nomadisierende Sippe es war.

Im Gegensatz dazu steht die Ideologie der Globalisierung, die alle Gruppen möglichst abhängig voneinander sehen möchte, sodass keine Gruppe mehr so überheblich sein kann, Autarkie auch nur im Geringsten anzudenken.

Dieser Wettstreit ist sehr spannend, wobei ich eher darauf wette, dass in nächster Zeit die Regionalisierung fröhliche Urständ feiern wird – obwohl die COVID-19 Impfstoffe ein klarer Erfolg globaler Zusammenarbeit sind.

Vielleicht ist es dieser Konflikt – der Konflikt zwischen den Ideologien der Globalisierung und der Regionalisierung -, der die Diskussionen um COVID-19 unterbewusst anheizt.

Eigentum / Vermögen / Geistiges Eigentum

Dem Begriff des Eigentums begegnen wir eigentlich bereits beim Jäger und Sammler.

Nein, eigentlich sind es bereits die Eichhörnchen, wenn sie Vorräte für den Winter sammeln, die sie an Plätzen verstecken, wo nur sie selber Zugriff haben.

Bei einer Familie ist es nun so, dass es zwar Dinge gibt, die eindeutig einem der Mitglieder „zugeordnet“ sind – meine Uhr, Dein Taschenrechner, Dein Brillianten-Collier und so weiter -, dass es aber auch Vermögenswerte gibt, die man „gemeinsam“ besitzt – Haus, Auto, Staubsauger, Möbel, …….

Im Falle einer Scheidung kann hier die Klärung der Eigentumsfrage bezüglich des gemeinsamen Vermögens recht kniffelig werden.

Auch Unternehmen haben ein Inventar, das „dem Unternehmen an sich“ gehört, wozu das Unternehmen eine sogenannte „juristische Person“ darstellt, die eben an sich Vermögen besitzen und eignen kann.

Aber, und jetzt wird’s eigentlich seltsam:

  1. Wem „gehört“ die Familie an sich?
  2. Wem gehört die Firma an sich?
  3. Wem „gehören“ öffentliche Haushalte an sich?
  4. Und wem „gehören“ Klöster, Glaubensgemeinschaften und sonstige non-profit Organisationen an sich?

Nach dem einfachen Satz „wer zahlt, schafft an“,

sind also eigentlich alle Personen, die Kapital in einer Gruppe anlegen – die in diese Gruppe investieren -, anteilsweise als Eigentümer – oder eigentlich als „Interessenten“ (also „Stakeholder“) – dieser Gruppe zu betrachten.

Der Interessent investiert also einen Teil seines Vermögens in die Gruppe und darf daher – anteilsweise – entscheiden, was in der Gruppe passiert.

Sollte man meinen. So würde es sich aus der Natur ergeben.

Aber wir unterscheiden zwischen „juristischem“ Eigentümer („Shareholder“) und „Interessent“ („Stakeholder“).

Der „juristische Eigentümer“ hat das letzte Wort und auch die letzte Verantwortung für alles, was in der Gruppe so geschieht, der „Interessent“ (Stakeholder) hat kein verbrieftes, aber ein natürliches Mitspracherecht (ich habe das jetzt nicht im ABGB nachgelesen, aber ich vermute, dass es so ist).

1. Bei der Familie sind es meistens die Eltern, die große Teile ihrer Assets in eine Familie investieren, aber es gibt auch Krisensituationen, in denen die Kinder große Teile ihrer Lebenskraft investieren, damit die Familie erhalten bleibt. Ganz zu schweigen von den Großeltern.

Früher hat es den Begriff des „Haushaltsvorstands“ gegeben, aber heute gibt es keinen „juristischen Eigentümer“, der in einer Familie das letzte Wort hätte. Da muss man sich „irgendwie zusammenraufen“.

2. Was die Firma betrifft, ist es eigentlich nicht nur der juristische Eigentümer, der in die Firma investiert, sondern auch ich als Mitarbeiter steuere meine „Skills“ bei, mein „geistiges Eigentum“, der Kunde steuert Geld und Zeit bei, bis das Produkt seinen Vorstellungen entspricht und die Gesellschaft investiert in die Infrastruktur, die von der Firma selbstverständlich benützt wird.

Es ist also nicht nur der „Shareholder Value“, um den sich der Vorstand und der Aufsichtsrat einer Firma kümmern müssen, sondern alle „Stakeholder Values“ müssen berücksichtigt werden:

  • Reingewinn und Aktienkurs für den juristischen Eigentümer
  • Gehalt und Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter
  • Preise und Lieferbedingungen für die Lieferanten
  • Zufriedenheit für die Kunden
  • Zufriedenheit für die Gesellschaft im Einzugsbereich der Firma – hier versteckt sich auch die Verantwortung für externe Effekte und Ressourcenpools

3. Die öffentlichen Haushalte – also z.B. staatseigene Firmen, Bundesländer, Gemeinden, Staaten und ähnliches – agieren normalerweise ohne Profite zu generieren. Die Kosten werden von den Steuerzahlern gedeckt, die auf dem Umweg der Wahlen ein Mitspracherecht haben.

4. Wem gehört die Kirche? Rein juristisch ist das egal, da sie als NPO keine Profite an den Eigentümer ausschüttet, auch nicht an Mitglieder.

Als juristische Person hat sie eine ganze Menge Eigentum, bei dessen Verwendung letzten Endes der Papst das letzte Wort hat (letzten!!! Endes).

Ich würde sagen: der Eigentümer der Kirche ist Gott, aber der ist keine Person, die dem irdischen Gesetz unterstünde.

Verantwortung und Entscheidungsfindung

Die Verantwortung betrifft also (siehe oben) immer ALLE STAKEHOLDER (INTERESSENTEN) einer Gruppe.

Beim Nomadenstamm sind die Stakeholder mehr oder minder identisch mit den Mitgliedern.

Als wir in der feudalen Hofwirtschaft den Markt eingeführt hatten, kamen die Kunden und Lieferanten als Stakeholder hinzu, außerdem der Fürst als „Vertreter der Gesellschaft“.

Weiters konnte man – da man exportierte – vom Profit auch dem Gesinde eine Art Gehalt zahlen (in externer Währung) und die Bank kam als Eigentümer ins Spiel, bis der Kredit abbezahlt worden war.

Danach war dann der Bauer sowohl Eigentümer als auch Mitglied des Hofes (nicht jeder Eigentümer einer Gruppe muss auch Mitglied derselben sein).

Beim modernen Menschen muss man unterscheiden.

Meinst Du meine Verantwortung als Familienvater oder meinst Du meine Verantwortung als Mitglied in einer R&D Abteilung?

Das sind zwei verschiedene Paar Schuhe, weil es zwei verschiedene Gruppen sind.

In der einen Gruppe bin ich hauptsächlich Konsument, in der anderen meistens Produzent.

In der einen Gruppe bin ich Shareholder, in der anderen „nur“ stakeholder.

Zusammenfassung

Mit den Sätzen (XIII.1), (XIII.2), (XIII.3) und (XIII.4) haben wir nun – zumindest heuristische – Richtschnüre, die uns helfen sollen, WIE wir uns im Rahmen eines Haushalts und im Namen eines Haushalts entscheiden können.

Wenn wir uns fragen, WER im Namen eines Haushalts und im Rahmen eines Haushalts entscheiden darf, dann hilft uns der alte

Satz (XIII.5) Wer zahlt, schafft an.

So gibt es viele Arten, zu einer Entscheidungsfindung zu gelangen – von denen die demokratischen zu bevorzugen sind -, aber das letzte Wort hat immer der juristische Eigentümer bzw. die juristischen Eigentümer der Gruppe.

Bei dieser Entscheidungsfindung MÜSSEN alle Interessen aller Stakeholder Berücksichtigung finden.

Meint

Euer Christoph

Alle Artikel der Serie (außer der Zusammenfassung)


Vom freien Nomaden zum Sklaven des Marktes – XII (Externe Effekte)

August 7, 2021

Einleitung – was ist eine Ressource?

Werte Leser und Leserinnen!

Jetzt habe ich seit Anfang Mai den einen oder anderen Artikel zum Thema „Nachhaltigkeit und Regionalität“ geschrieben, bin viele Irrwege gegangen, und zuletzt kamen wir zur Erkenntnis, dass die Begriffe „Ressource“ und „externer Effekt“ sowie „Internalisierung externer Effekte“ näher beleuchtet werden sollten, wenn wir wirklich vorhaben, der Wahrheit je näher zu kommen.

Hier jedenfalls alle Beiträge der Zusammenfassung, für die anderen siehe auch die Liste ganz am Ende dieses Beitrags:

Was also meine ich, wenn ich von „Ressourcen“ spreche?

Meine ich „alles, was gratis ist“?

Oder meine ich „alles, was ich der Natur entnehme“ oder dort „ablagere“?

Warum sprechen Personalabteilungen von „Humanressourcen“?

All dies können wir beleuchten, wenn wir mit folgendem Bild beginnen. Abbildung 1 zeigt einen Haushalt (das ist eine „wirtschaftlich zusammengehörende Gruppe von Personen“), seine Produktion, seinen Konsum, seine Beziehungen zum Markt (Export und Import) und einen geheimnisvollen „Ressourcenumsatz (gratis)“.

Abbildung 1: Ein Haushalt und seine Beziehungen zum und im System (Natur)

Die zur Zeit vorherrschende Wirtschaftstheorie geht davon aus, dass man Ressourcen der Natur entnimmt (Rohstoffe, Primärenergie, kostenlose Dienstleistungen) und auch wieder in der Natur ablagert (Abfallstoffe, Verlustenergie), ohne dafür auch nur irgendeine Gegenleistung zu erbringen oder zu bekommen.

Die Natur wird hier als unendlich geduldige und stabile – ja starre – Basis angesehen, um die man sich nicht kümmern muss, weshalb das Prinzip „Quid pro Quo“ gegenüber der Natur nicht zur Anwendung kommt.

Die Entnahme von Rohstoffen und die Ablagerung von Abfallstoffen wird als Tätigkeit ohne Effekte angesehen, insbesondere ohne Effekte, die wieder auf uns Menschen rückwirken könnten.

Sind wir der Natur egal?

Die klassische Wirtschaftstheorie geht davon aus, dass wir der Natur egal sind. Insoferne brauchen auch wir nichts über die Natur zu wissen, da sie uns auch egal sein kann. Die klassische Wirtschaftstheorie (die ja eine Geisteswissenschaft ist) hält nichts von Naturwissenschaften.

Na gut, jeder Naturwissenschaftler muss hier ein wenig lächeln über die jüngste aller Wissenschaften, über die Wirtschaftswissenschaft, die sich zur Zeit wirklich geriert wie ein Halbstarker.

Und die Warnungen aller anderen Wissenschaften in den Wind schlägt.

Die Natur sei das „Außen“, für das ich kein Modell brauche, wichtig sei das „Innen“, unsere internen Währungen, wie auch immer sie heißen – Taler (Dollar), Mark (Euro), Rubel, …… – seien das einzig wichtige,

die „externe Währung der Natur“ – Lebensbedingungen für die verschiedenen Spezies – aber „in Wirklichkeit“ egal.

„Die Wirklichkeit“ spiele sich am Marktplatz ab – auf der Wall Street. Dort erfahre man „wirkliches“ Glück.

Das ist auch der Grund, warum man von „Humanressourcen“ spricht.

Das moderne Unternehmen geht davon aus, dass gut gebildete Mitarbeiter „einfach so da sind“, dass sich „darum ja eh der Staat kümmert“ und dass das „alles nix kosten darf“.

Lehrlingsausbildung gibt es nur mehr in staatsnahen Betrieben. Diese Verantwortung wird im privaten Sektor ignoriert (wie eigentlich jede Verantwortung).

Doch ich will nicht ungerecht sein.

Auch die junge Wissenschaft der Wirtschaftstheorien hat bereits den „externen Effekt“ entdeckt und die „Internalisierung externer Effekte“.

Nehmen wir das Beispiel vom Fabriksbesitzer und vom Fischer

Um seinen Gewinn zu vergrößern, entläßt ein Fabriksbesitzer das Abwasser UNGEKLÄRT in den Fluß. Der Fischer, der 10 km flußabwärts sein Geschäft betreibt, hat dadurch Produktionseinbußen und eine Umsatzminderung.

Wenn man nun die Umsatzminderung des Fischers dem Fabriksbesitzer in Rechnung stellte, dann käme er dahinter, dass sich eine Kläranlage vielleicht doch rechnen könnte.

Dieses „In Rechnung stellen der Umsatzminderung durch die Verschmutzung des Gewässers“ liegt wohl in der Verantwortung des Flußbesitzers und wird als „Internalisierung externer Effekte“ bezeichnet.

Spannend ist natürlich: wenn man ALLE externen Effekte berücksichtigen möchte, was ist dann mit der Frage:

Wer ist der Besitzer der Natur?

Diese Frage stellt sich, wenn man wissen möchte, wer für die Internalisierung aller externen Effekte „zuständig“ ist.

Oder das Beispiel vom Imker und vom Obstgärtner

Ein Imker stellt seine Bienenvölker in die Nähe einer Obstplantage. Die Bienen des Imkers tragen zur Befruchtung der Obstbäume bei und steigern den Umsatz der Obstplantage.

Eigentlich müsste diese Steigerung an den Imker abgetreten werden.

Das Beispiel vom Imker und von der Obstplantage ist ein Beispiel für einen positiven WIRTSCHAFTLICHEN externen Effekt, wenn man sich an die NATURGESETZE hält.

Nun könnte man also einen externen Effekt – und seine Internalisierung – auch in ein Bild fassen.

Verursacherprinzip

Wenn wir vom Verursacherprinzip ausgehen, wollen wir also die Umsatzeinbuße – so sie objektiv festgestellt werden kann – 1:1 dem Verursacher des externen Effekts in Rechnung stellen:

Abbildung 2: Internalisierung externer Effekte nach dem VERURSACHERPRINZIP

Wir sehen einen Ressourcenumsatz „wegen Haushalt B“ (wegen der Fabrik).

Was ist das? Wie kann man das erklären?

Nun, der Haushalt produziert, konsumiert und lebt ja einerseits innerhalb der „eigenen Mauern“ – den dafür benötigten Ressourcenumsatz für Produktion und Konsum würde ich in dem oberen braunen Pfeil sehen.

Aber auch die Exporte müssen zum Markt und die Importe vom Markt zum Haushalt transportiert werden. Außerdem müssen die Importe ja irgendwo produziert werden. Alle dadurch verursachten Ressourcenumsätze würde ich im unteren braunen Pfeil entdecken.

Beide Pfeile zusammen sind – anteilsmäßig – die Ursache für eine Umsatzeinbuße von Haushalt A (dem Fischer), weshalb der „Besitzer der Natur“ (der Eigentümer des Flusses) dem Haushalt B eine „Ausgleichszahlung“ aufbrummt, die er an Haushalt A zu leisten hat.

Bewertung des Verursacherprinzips

Auf den ersten Blick ist das Verursacherprinzip die gerechteste Art und Weise, wie man mit externen Effekten umgehen könnte.

Aber wenn man näher darüber nachdenkt, dann würde es ja bedeuten, jede noch so kleine Umsatzeinbuße (oder -steigerung) durch externe Effekte objektiv zu bewerten und in einer Art „Umweltgericht“ darüber zu Gericht zu sitzen.

Das erscheint aufgrund der schwierigen Objektivierbarkeit der externen Effekte als ein schier unmögliches Unterfangen und würde dann erst Recht zu Ungerechtigkeiten führen.

Prinzip der Kommunalisierung der Ressourcen

Was ist, wenn wir beim ältesten aller Prinzipien blieben, bei der Res Publica? Bei der Behandlung der „öffentlichen Sache“ durch die Politik?

Haben wir noch genug Vertrauen in die Politik, um ihr die Lösung der Umweltprobleme zuzutrauen?

Na egal, jedenfalls, würde sich das Schaubild vereinfachen.

Hier müßte man auch nicht die interne Kostenstruktur und die Ressourcenströme der Haushalte offenlegen (vor Gericht, welches die Umsatzeinbuße berechnen muß), sondern es würde reichen, die Ressourcenströme der Haushalte offen zu legen (vor dem Finanzamt, welches die Steuern und Subventionen berechnen muss).

Abbildung 3: Ressourcenumsatz wird politisch durch Steuern und Subventionen geregelt

Aber nicht nur eine Regelung durch Steuern und Subventionen ist möglich, wenn man gewisse Ressourcenumsätze wissenschaftlich „gut im Griff“ hat, wenn man alle Auswirkungen und Ursachen gut verstanden hat, dann kann man diese durch Gesetze (Gebote, Verbote und Strafen) auch direkt steuern, ohne auf die Regelungseffekte des Marktes angewiesen zu sein.

Abbildung 4: Ressourcenumsätze werden durch Gesetze direkt gesteuert

Die allseits berühmten „CO2 Zertifikate“, mit denen man des Klimawandels Herr werden will, sind zum Beispiel ein Mittelding:

  1. Einerseits ist die Gesamtmenge an CO2 per Gesetz festgelegt
  2. Andererseits überlässt man es den Mechanismen des Marktes, WER diesen und jenen Anteil dieser Menge ausstoßen darf (dreimal darf man raten, wer dadurch reicher werden wird).

Versuch einer Zusammenfassung

Wir haben diesmal also den Begriff des „Externen Effekts“ kennengelernt und erkannt, dass es einer ÜBERGEORDNETEN Instanz bedarf, die für die „Internalisierung der externen Effekte“ die nötigen Regeln erstellen muss.

Dann braucht man aus Sicht der Betriebswirtschaftslehre KEINE Änderung an den überlieferten Wahrheiten, weil die externen Effekte eben „eingepreist“ werden.

Natürlich entspricht es dann – letzten Endes – einer Wettbewerbsverzerrung.

Die Unternehmen, die sich an die Naturgesetze halten, werden Vorteile haben gegenüber den Unternehmen, die die Naturgesetze missachten.

Meint

Euer Christoph

Alle Artikel der Serie (außer der Zusammenfassung)


Vom freien Nomaden zum Sklaven des Marktes – XI (Nachschlag)

Juli 28, 2021

Wer wird die Welt retten?

Ich weiß es nicht. Halt! Doch! O ja!

Die Welt ist ja schon gerettet, der wichtigste Kampf ist ausgefochten – ein für alle mal.

Jesus Christus hat uns vom Bösen gerettet durch sein Leiden und Kreuz, und durch seine Auferstehung.

Na gut.

Vielleicht sollte ich nicht fragen „Wer wird die Welt retten?“, sondern „Wie sollen wir den nächsten Schritt angehen?“

Ja, das ist vernünftiger.

Das klingt bescheidener – nächster Schritt. Ein Schritt von vielen, aber der wichtigste, weil der nächste.

Also, man ist sich einig, die nächsten Schritte heissen Nachhaltigkeit und Regionalität. Was das heißt, habe ich in den letzten Wochen und Monaten ausgearbeitet und hier

noch einmal zusammengefasst.

Doch da ist größtenteils die Rede von einem Nomaden, von einem Bauern und von einem Fürsten. Alles das sind Role Models, mit denen wir heute nicht viel anfangen können.

Versuchen wir also, das alles in die heutige Tagesrealität umzusetzen:

Deshalb noch einmal Rumpffamilie

Wir versuchen nun die Begriffe, die wir bisher nur im Zusammenhang mit der feudalen Hofwirtschaft verwendet haben, auf den Angestellten der modernen R&D Abteilung und seine Rumpffamilie anzuwenden.

Abbildung 1: Ressourcenrelevante Vorgänge, an denen meine Rumpffamilie „schuld“ ist

Produktion

Was produziert meine Familie? Nun, einerseits ist da meine Erwerbstätigkeit (ET = 1), mit der ich unser Geld verdiene. Aus Sicht der Familie ist es eigentlich egal, WAS ich in der Firma tue, solange nur der Saldo stimmt.

Das ist sehr traurig, dass sich weder meine ex-Frau noch meine Kinder für meine – absolut interessante – Arbeit interessieren, da sie doch von ihr finanziert werden, aber mit diesem Defizit muss ich leben.

Andererseits studieren meine Kinder (Erwerbslose EL = 2), was von der Anstrengung und vom Zeitaufwand je einem 40 Stunden Job gleichkommt, dennoch würde ich nie behaupten, dass meine Kinder „produktiv“ seien.

Eine Ausbildung ist eben keine produktive Tätigkeit, das ist so. So ist das definiert.

Außerdem wird der Haushalt geführt, was noch einem 40 Stunden Job entspricht (das ist in Abbildung 1 NICHT eingezeichnet).

Wir haben also zu dritt vier Jobs.

Wie geht sich das aus? Eigentlich eh nicht.

Zum Glück gehört unsere professionelle Arbeit nach der 8:8:8 Regel des Hl. Benedikt eher zur Muße (Lesen, Schreiben, Denken, Meditieren und Beten) und der Haushalt gehört eher zur körperlichen Arbeit, darum geht sich das aus.

Wir haben also insgesamt 3 Personen, davon 2 Produzenten (PPÄ) und davon 1 Erwerbstätigen.

Der Erwerbstätige verdient per Jahr einen Umsatz (Revenue) R = 17 * 40 * 52 = 35.360,- vom Nettoeinkommen NE = 17.

Das entspricht einem Export von 40 * 52 = 2.080 lokalen Mannstunden.

Die Familie exportiert außerdem eine gesellschaftliche Leistung – nämlich die Erziehung zweier Kinder – und bekommt dafür als kleine Anerkennung des Staates Familienbeihilfe in der Höhe von 2 * 200 * 12 = 4.800,- (auch das nicht eingezeichnet).

Da die Haushaltsführung denselben Aufwand bedeutet wie ein Ganztagesjob (2.080 lokale Mannstunden), bewerten wir die Haushaltsführung „in meiner Familie“ ebenfalls mit 35.360,- („in meiner Familie“ hat jede Mann-/Fraustunde denselben fiktiven Wert 17,- netto) und haben damit die

Erwerbsquote EQ = 50% ( = ET / PPÄ)

und den fiktiven Bruttoumsatz fBU = R / EQ = 70.720,- (sozusagen die „Gesamtproduktion der Rumpffamilie“ mit einem Aufwand von 4.160 lokalen Mannstunden, bewertet in Euronen)

sowie die Konsumzahl K = 3 / 2 = 150% (statistisch ist 1/3 der Personen unproduktiv).

Konsum

Die Hälfte der Gesamtproduktion – nämlich die Führung des Haushaltes – wird sofort und ohne finanzielle Gegenleistung konsumiert – es handelt sich um Dienstleistungen.

Das Einzige, was hier als Gegenleistung angewendet werden kann, sind „interne Werte“ (z.B. „Danke“ sagen oder „Blumen schenken“), sodaß es vielen Haushalten sehr schwer fällt, hier ein gerechtes Procedere zu finden.

Letzten Endes muß man akzeptieren, dass innerhalb einer Familie das einzige, was funktioniert, der reine Kommunismus ist, wenn nämlich „alle ein Herz und eine Seele sind“, und wenn „allen alles gehört“.

Auch Taschengeld ist eine Sache, die man eigentlich ohne Gegenleistung bekommt (das also dem Prinzip „Quid pro Quo“ zuwider läuft).

Alles Andere ist Import, der vom Export bezahlt werden muss.

Da ich in meiner Wohnung keine Plantage habe – der Boden ist ziemlich unfruchtbar – und da ich – noch – keine private Photovoltaik besitze, muss ich alles ausgenommen die Haushaltsführung importieren.

In Abbildung 1 gehen wir davon aus, dass der Import dem Geldwert nach dem Nettoeinkommen entspricht (Sparquote = 0), also 27% vom Bruttoumsatz, den der Arbeitgeber mit mir erwirtschaftet (BU = 80 = 100%).

Schwund / Risiko / gebunkertes Vermögen

Wenn wir die Regel über „gebunkertes“ Vermögen auf unsere Rumpffamilie anwenden, dann kommen wir auf folgende Gleichung:

(R – C) + NEQ * fBU = infl * KPT + shg * fBU

Nehmen wir mal an, der GAU – der größte anzunehmende Unfall – sei ein Totalschaden am Auto. Alle anderen größeren Risiken seien durch Versicherungen gedeckt.

Dann wird ein gespartes Kapital von KPT = 30.000,- wohl reichen.

Die Netto-Sach-Einlagerung NEQ ist hingegen eine schwierige Sache.

Einerseits ist die Einlagerung von Marmelade u. dgl. heutzutage gegen Null gehend, andererseits habe ich als Industriearbeiter nur ein einziges Produktionsmittel, das sich in meinem Eigentum befindet, nämlich

  • meine kleinen grauen Zellen (mein Gehirn).

Zu meinem Vermögen zählt also auch das, was mein Gehirn vermag (schönes Wortspiel 🙂 ).

Das ist aber eben genau KEIN „eingelagertes“ Vermögen, weil ich eben mein „geistiges Eigentum“, meine „Skills“, meine „kleinen grauen Zellen“, aktiv für die erwerbsmäßige Produktion bei meinem Arbeitgeber benütze.

Es ist also ein „Produktionsmittel“, das ich 40 Stunden pro Woche an meinen Arbeitgeber „verleihe“ – zusammen mit meiner Arbeitskraft – im Gegenzug für ein Gehalt (das niemals angemessen ist 🙂 ).

Arten von Vermögen / Produktionsmittel

Wenn man Vermögen klassifiziert, dann muss man unbedingt unterscheiden zwischen

  1. „gebunkertem“ Vermögen und
  2. Produktionsmitteln.

(1) „Gebunkertes“ Vermögen sind „eingelagerte“ Waren und/oder Daten – die die Sacheigenschaft haben – und die man nicht unmittelbar für die Produktion benötigt, sondern eingelagert hat, um sie im Krisenfall statt anderer Waren und/oder Daten zu konsumieren oder sie am Markt gegen andere Waren, Daten und/oder Dienstleistungen einzutauschen.

Dadurch kann man den krisenbedingten Produktionsausfall ausgleichen.

(2) Produktionsmittel sind Waren und/oder Daten, die als notwendige Voraussetzung für die Produktion von anderen Waren, Daten und/oder Dienstleistungen benützt werden müssen, um eben diese Waren, Daten und/oder Dienstleistungen produzieren zu können.

Du gehörst als Produktionsmittel der Firma und Du gehörst Deinem/r Partner/in

Es klingt negativ, aber in gewisser Weise „besitzt“ Dein Chef Deine „kleinen grauen Zellen“ und Deine „Skills“ als Produktionsmittel. Er hat sie für 8 Stunden pro Tag gemietet und zahlt Dir ein Gehalt dafür.

Auch in der Familie bekommst Du eine Gegenleistung für Deinen Input, z.B. die – evtl. anteilige – Führung des Haushaltes.

Weiters muss man bei Gütern bzw. Werten generell unterscheiden zwischen Waren, Daten und Dienstleistungen.

Waren haben die „Sacheigenschaft“, das heißt

  1. sie lassen sich nicht oder nur schwer kopieren (der Replikator aus dem Raumschiff Enterprise ist noch Science Fiction)
  2. sie lassen sich mehr oder weniger gut lagern (abgesehen von einem unvermeidbaren Schwund)
  3. jedes Stück dieser Ware hat in sich einen Nutzen und einen Wert

Eine besondere Ware ist Geld. Auch Geld läßt sich nur schwer kopieren und sehr gut lagern, aber der Nutzen und der Wert des Geldes ist reine Vereinbarungssache. Alle glauben an den Wert des Goldes, deshalb ist es wertvoll und eignet sich zum Einlagern von Vermögen, worin auch schon sein einziger Nutzen besteht.

Daten haben im allgemeinen nicht die „Sacheigenschaft“, das heißt

  1. Daten lassen sich leicht kopieren, das gilt insbesondere für digitale Daten, manchmal muss man dabei zwischen „Original“ und „Kopie“ unterscheiden, was bei digitalen Daten schwierig ist.
  2. sie lassen sich gut lagern, digitale Daten müssen aber, um nicht zu „verblassen“, immer wieder weiterkopiert werden, „in Bewegung bleiben“, was Zusatzkosten verursacht.
  3. Der Wert der Kopien ist oft sehr viel kleiner als der Wert des „Erstlings“, je nach verwendeter Technologie und Herangehensweise („offener“ Erstling oder „geschlossener“ Erstling).
    Ein geschlossener Erstling kann sogar die „Sacheigenschaft“ besitzen.

Dienstleistungen sind immer einmalig, ereignishaft flüchtig und nicht kopierbar. Sie lassen sich nicht speichern. In dem Moment, wo eine Dienstleistung erbracht wird, wird sie auch schon konsumiert.

Hier einige Beispiele:

Kohle ist sicher eine Ware. Sie läßt sich gut lagern und nicht kopieren, und sie hat zumindest den Heizwert.

Haare schneiden ist sicher eine Dienstleistung.

Ein Buch ist schon ein Streitfall. Zumindest bei einem e-book stellt sich die Frage nach der Kopierbarkeit und nach der Sacheigenschaft. Es besteht also eher nur aus Daten, während ein Buch in Papierform eher noch eine Ware ist.

Elektrische Energie ist keine Ware, da sie sich nicht speichern läßt. Sie ist aber auch keine Software (besteht nicht aus Daten), am ehesten kann man elektrische Energie als Dienstleistung beschreiben. Nämlich als den Dienst, Energie von A nach B zu transportieren. Sie ist nämlich eine Sekundärenergie, die beim Erzeuger aus Primärenergie gewonnen und fast gleichzeitig beim Verbraucher in Nutzenergie und Verluste umgewandelt wird. Sie selbst existiert nur für die Dauer eines Augenzwinkerns.

Software: Die Erzeugung des Erstlings einer Software ist sicher eine Dienstleistung, die entsprechend abgegolten werden sollte. Die einzelnen Kopien der Software sind nur mehr Daten, die mehr oder weniger gut kopiergeschützt sind (je nach Herangehensweise).

Kunstwerke: können alles sein. Waren, Dienstleistungen oder Daten.

Geistiges Eigentum / Big Data

Die Ursache meines Nettoeinkommens – meiner Exporte – ist also der Inhalt meines Gehirns – meine Fähigkeiten („skills“).

Blöd wäre ich also, anderen Menschen meine Geheimnisse beizubringen.

Wissenschaftler und Lehrer sind Volksverräter, weil sie die Schätze der Wissenschaft den Säuen zum Fraß vorwerfen, der nächsten Generation und – viel schlimmer – dem Ausland.

Zum Glück halten wir die Lehrer in einer geschlossenen Regelschleife Schule – Matura – Universität – Schule, sodaß sie kaum Möglichkeiten haben, mit der Wissenschaft je in Berührung zu kommen. Unsere Wissensschätze sind also davor geschützt, je mit Lehrern in Kontakt zu kommen.

„Wer es nicht kann, der lehrt es“, ist ein alter und bekannter Spruch.

Ist mein Denken realistisch? Ist es wirklich so?

Ich weiß nicht, jedenfalls sitzen die Unternehmen auf großen Datenbeständen, die mit zunehmender Digitalisierung immer größer werden.

Auch die Speicherung von Daten kostet Geld, und so muss man versuchen, aus den gespeicherten Daten Umsätze zu generieren. Aus Abfall werden sozusagen wieder Rohstoffe.

So wie Software einen Computer benötigt, auf dem sie laufen kann, so benötigt der Datenhaufen eine Intelligenz, oder viele Intelligenzen, die aus den Daten nützliche Informationen und damit Umsätze machen.

Genau das ist das momentan vorherrschende Denkmuster:

Internet of Things (Sensoren) generiert neue riesige Datenbestände, die das Universum beschreiben

–>

Künstliche Intelligenz beherrscht diese Datenbestände, damit wir das Universum noch weiter auslutschen können.

Das ist mit Digitalisierung in Wirklichkeit gemeint.

Internalisierung der externen Effekte

Haben wir hier irgendwo das zentrale Thema angesprochen?

Nämlich die Kostenfreiheit von Ressourcen? Von Humanressourcen und natürlichen Ressourcen?

Die Internalisierung externer Effekte?

Wer hat das Recht, die Quoten für die Ressourcen festzulegen?

Fragen über Fragen, sie sollen im nächsten Artikel beantwortet werden.

Meint

Euer Christoph

Alle Artikel der Serie (außer der Zusammenfassung)


Vom freien Nomaden zum Sklaven des Marktes – X (Zusammenschau)

Juli 25, 2021

Liebe Leser!

In den letzten Wochen und Monaten habe ich hier einige Artikel zu den Themen Nachhaltigkeit und Regionalität geschrieben, die ich nun abrunden möchte, indem ich das ganze Thema nocheinmal revue passieren lasse und versuche, Schlussfolgerungen zu ziehen:

Viele Menschen, und auch Politiker, sind der Meinung, dass Nachhaltigkeit und Regionalität die beiden Schlüsselbegriffe sind, die uns nicht nur helfen werden, die sogenannte Klimakrise zu bewältigen, sondern auch der Anlaß sein könnten unser gesamtes wirtschaftliches Handeln auf neue Beine zu stellen.

So wie die Erfindung der Druckerpresse und die Landung in Amerika die Symbole für den Aufbruch in die Neuzeit waren, so sollen die Digitalisierung und der Aufbruch zum Mars die Symbole sein für ein neues Zeitalter, welches noch zu definieren sein wird.

Ausserdem möchte ich versuchen, das

Heuristische Kriterium für Nachhaltigkeit und Gleichgewicht

Effektive Erwerbsquote = Nettoeinkommen / Bruttoumsatz (Gl. I.1) = (Gl. X.1)

vom Artikel https://letztersein.com/2021/05/09/der-weg-from-freien-nomaden-zum-sklaven-des-marktes-i-nomaden/ zu beweisen, zu widerlegen, oder zumindest die Zusammenhänge verständlich zu machen (auch mir selber). Dies wird aber wahrscheinlich noch weiterer Artikel bedürfen.

Die drei großen H – Habitat, Hof und Haushalt

In unseren Beispielen sind wir den drei großen H begegnet:

  1. dem Habitat, das von einer Sippe von Jägern und Sammlern oder von Nomaden durchwandert wird
  2. dem Hof, der von einer (Groß-)Familie und vom Gesinde bewohnt wird
  3. dem Haushalt, der von einer „Rumpffamilie“ bewohnt wird

Die drei großen H sind drei unterschiedliche Grundmengen für unsere Überlegungen gewesen. Alles wirtschaftliche Treiben haben wir entweder auf eine Sippe, auf einen Hof oder auf einen Haushalt bezogen. Das war unsere Basis.

Der Begriff Haushalt läßt sich zudem noch allgemeiner interpretieren, zum Beispiel als Staatshaushalt, als der Haushalt eines Bundeslandes, einer Firma oder einer sonstigen Gruppe von Personen.

Dabei haben wir entdeckt, dass der Nomade zu 100% von seinem Habitat abhängig ist (solange es keinen Markt und kein „externes“ Geld gibt, die den Austausch zwischen unterschiedlichen Sippen ermöglichen).

Bei der Hofwirtschaft hat sich die Großfamilie an einen Hof – an ein Gebiet H – gebunden. Der Bauer war also abhängig von „seinen“ Feldern, Wiesen, Wäldern und Gewässern. Im Gegenzug, dass er sich um sie kümmerte, „gehörten“ sie ihm.

Um aber auch Güter konsumieren zu können, die der „eigene Hof nicht hergab“, wurde der Austausch zwischen den Höfen intensiviert, es kam zu Märkten, zu „externem“ Geld und zu vermehrtem Warentransport.

Der moderne Stadtmensch hat wieder keinen Grundbesitz, obwohl er doch mehr oder weniger sesshaft ist.

Er lebt in einem Haushalt, der nur aufgrund der menschlichen Beziehungen aufrecht erhalten wird, aber nicht aus wirtschaftlichen Notwendigkeiten.

Familienleben und Produktion sind getrennt und die Rumpffamilie, die ich mit meinem Beruf finanziere, hat keinerlei emotionale Bindung zu ebendiesem Beruf, der sie ernährt.

Da ist man manchmal ganz schön allein gelassen, wenn man „für die Familie“ arbeiten geht und einem trotzdem vorgeworfen wird, dass man „nichts für die Familie tue“.

Vom Schwund zum Kometen

Im Artikel https://letztersein.com/2021/05/11/der-weg-vom-nomaden-zum-sklaven-des-marktes-ii-zur-hofwirtschaft/ hatten wir uns Gedanken gemacht über die Ethik des Nomaden.

Wie kann das Gütekriterium für Wirtschaft aussehen, wenn es keinen Markt und kein Geld gibt, wenn die einzigen Schrauben, an denen wir drehen können, das Einlagern und das Auslagern von Reserven darstellt. Also zum Beispiel, von haltbar gemachten Lebensmitteln.

Einschub:

Vorher hatten wir noch die Konsumzahl K und den Produktionsvektor P definiert:

  • K = N / PPÄ
  • P = (Produktion / PPÄ) / (Konsum / N)

K / P = Konsum / Produktion (X.1a)

N ist die Gesamtanzahl der – konsumierenden – Personen

PPÄ sind dabei die „Produzierenden Personenäquivalente“, bezogen auf einen Ganztagsjob und bezogen auf eine Durchschnittsperson.

P ist also „das, was eine durchschnittliche produzierende Person produziert, bezogen auf das, was eine Durchschnittsperson konsumiert“, jeweils gemessen als Menge des entsprechenden Typs von Gütern.

K ist also „ein Maß für das Mehr an Konsum, das sich aus der Anwesenheit – teilweise – unproduktiver Personen ergibt“.

Wir „riechen“ schon, dass das Ganze auf P = K hinausläuft (vektoriell), dass also, wenn 50% der Personen unproduktiv sind (K = 2), jeder Produzent durchschnittlich 2 x soviel produzieren muss, wie die Durchschnittsperson konsumiert (P = 2).

So wollen wir über den „Schwund“ argumentieren.

Eine Nomadengesellschaft ist offensichtlich ethisch in Ordnung, wenn „nichts verdirbt“, wenn man immer „brav aufißt“.

Trotzdem gibt es auch einen Schwund, der „durch höhere Gewalt“ verursacht wird. Wenn es zum Beispiel einmal weniger regnet, dann sind die Wiesen nicht so üppig und die Tiere werden weniger hergeben.

Deshalb muss man mehr produzieren, als man konsumiert, um „die Krise zu überstehen“, was zu einem „unvermeidbaren“ Schwund im Lager führt.

Heuristisches Kriterium für die Güte der Nomadenwirtschaft

shg = 1 – K / P (Gl. II.8) = (Gl. X.2)

K < P (Gl. X2a)

Konsum < Produktion (Gl. X2b)

shg ist dabei der auf die Produktion bezogene „Schwund aufgrund höherer Gewalt“ (elementweise vektoriell) mit SHG = shg * Produktion. SHG und Produktion werden als „Menge von produzierten bzw. verdorbenen Gütern im Vergleichszeitraum“ gemessen (vektoriell).

NEQ := (Einlagerung – Auslagerung) / Produktion ist die „Netto-Einlagerungsquote“, bezogen auf die Gesamtproduktion und sollte über einen längeren Zeitraum dem Schwund entsprechen: 1 – K / P = shg = NEQ.

Wenn man nun zur Ethik der feudalen Hofwirtschaft übergeht, dann kommt zu all den Überlegungen noch der Markt hinzu und das externe Geld, wie wir hier https://letztersein.com/2021/05/12/vom-freien-nomaden-zum-sklaven-des-marktes-iii-arbeitsteilige-konsumgesellschaft/ beschrieben haben.

Jetzt gibt es noch den Export (der externes Geld im Ausmaß R erbringt – Revenue) und den Import (für den man externes Geld im Ausmaß C aufbringen muss – Costs).

Daraus ergibt sich ein Überschuss

Definition von Überschuss

ü := (Export – Import) / Produktion (Gl. X.3),

wobei Export, Import und Produktion immer noch nach Menge der Güter (vektoriell) bemessen werden.

Sehr viel einfacher ist die Bewertung nach dem externen Geld

Definition von Gewinn

profit := R – C (Gl. X.4a)

profit = Revenue – Cost (Gl. X.4)

Es kommt zur Warenwirtschaft also noch die Geldwirtschaft hinzu.

R … Revenue

ist der gesamte mit den exportierten Gütern am Markt erzielte Umsatz

C … Costs

sind die Kosten für alle importierten Güter

  1. Güter, die man aus wirtschaftlichen Gründen von einem anderen Hof importiert hat
  2. Luxusgüter, die auf dem eigenen Hof überhaupt nicht erzeugt werden könnten
  3. Steuern und Abgaben für Dienstleistungen des Fürsten
  4. Zinsen für Finanzdienstleistungen aller Art
  5. Versicherungsprämien
  6. der Reingewinn für den Eigentümer
  7. Löhne und Gehälter in externer Währung für das Gesinde, private Geldentnahme für die Familie
  8. Investitionen in bessere/andere Produktions- und Lagertechnologie
  9. Externe Kosten für die Wartung der Produktionsmittel
  10. usw.

Der profit = R – C

wird also zur Gänze auf die Bank gebracht, um dort

  • die Inflation von KPT abzudecken (abzüglich etwaiger Sparzinsen)
  • KPT aufzustocken, falls es eine neue Risikobewertung erfordert

All das führt uns zum

Heuristischen real- und finanzwirtschaftlichen Gütekriterium für Hofwirtschaft im Feudalsystem

(R – C) = KPT * infl + KAU  (Gl. III.2a) = (Gl. X.5a)

(1 – (K/P + ü)) = shg  (Gl. III.2b) = (Gl. X.5b)

wobei

(1 – (K/P + ü)) = NEQ = (Einlagerung – Auslagerung) / Produktion

die vektorielle „Netto-Sach-Einlagerungsquote“ (bezogen auf Menge der Güter) und

(R – C) / KPT

die skalare „Rendite“ (bezogen auf die externe Währung) ist. KPT ist das eingesetzte Kapital.

Beide – Rendite und Netto-Sach-Einlagerungsquote – sind zusammen dazu da

  1. nicht versicherte Risiken zu decken (shg)
  2. die Inflation (abzügl. Sparzinsen) wieder gut zu machen (infl)
  3. im Falle der Neubewertung von Risiken das Kapital aufzustocken (KAU)

So kommen wir zum

Heuristischen allzeit gültigen Kriterium für „gebunkertes“ Vermögen

Die Einlagerung von Geld- und/oder Sachwerten soll in Summe
der Deckung von unversicherten Risiken
und der Deckung der (Netto-)Inflation dienen.
Sowohl ein Mehr als auch ein Weniger sind unethisch,

da ein Mehr zur Inflation der Vermögenswerte führt,
ein Weniger den Haushalt durch Risiken verletzbar macht.

Die Riesenmengen an Vermögen, die wir derzeit horten, und ich meine hier „gebunkertes Vermögen“, das also keine realen Umsätze generiert, lassen sich also nur dadurch argumentieren, dass wir uns auf eine mögliche Katastrophe vorbereiten, beispielhaft sei der Einschlag eines Kometen genannt.

Ob ich Aktienkapital überhaupt als eine Art Vermögen rechne, muss ich mir noch überlegen. Zumindest sträubt sich in mir etwas, Aktien mit Geldwerten gleichzusetzen.

Das Verhältnis zwischen Inflation und Schwund

Das Kriterium (Gl. X.5) lässt sich auch anschreiben wie folgt:

(R – C) / KPT + (1 – (K / P + ü)) / gau = infl + shg / gau + KAU / KPT

Regel über die „gute Rendite“

rendite = infl + (shg – NEQ) / gau + KAU/KPT (Gl. X.6)

Hier sind wir mit KPT = gau * fBU davon ausgegangen, dass das eingesetzte Kapital genau reichen soll, den größten anzunehmenden Unfall abzudecken.

gau = 3 heisst zum Beispiel, dass 3 Jahre hintereinander ein Totalausfall der Produktion (ohne Verlust an Produktionsmitteln und gebunkertem Vermögen) zu verzeichnen ist.

infl

Inflation des Geldes (abzügl. etwaiger Sparzinsen)

shg

Schwund aufgrund höherer Gewalt = nicht versicherte Risiken im Bezugszeitraum (Gesamtschaden = Vermögensverlust + Produktionsausfall) bezogen auf die geplante Gesamtproduktion im Bezugszeitraum

  1. Umwelteffekte *) (z.B. Wetter, Erdbeben, Umweltverschmutzung)
  2. natürlicher Schwund im Lager (z.B. unvermeidliche Fäulnis)
  3. natürliche Abnützung der Produktionsmittel (z.B. Abschreibungen)
  4. nicht ausgeglichene externe Effekte **)
  5. usw.

*) wenn nicht menschlich verursacht
**) externe Effekte behandeln wir später, sie sind immer menschlich verursacht

NEQ

Netto-Sach-Einlagerungsquote

  1. Lagerung von Konsumgütern für die Mitglieder
  2. Anlagevermögen (z.B. Kunstwerke, Aktien)
  3. Lagerung von Produktionsmitteln (Reservehaltung)
  4. usw.

Wir haben die Rechnung ohne den Wirt gemacht

Was haben wir bisher in dieser Schriftenreihe also getan?

Wir haben eigentlich nur den Sinn des „eingelagerten Vermögens“, des „gebunkerten“ Vermögens erforscht.

Dabei sind wir ausgegangen vom Nomaden, dem nach Möglichkeit nichts verderben soll, und haben dann den Begriff des „Schwundes“ ein wenig verallgemeinert, sodass wir als „Schwund aufgrund höherer Gewalt“ (SHG = shg * Produktion) nun den „langfristigen Gesamtschaden (Vermögensverlust + Produktionsausfall) durch unversicherte Risiken, bezogen auf den Bezugszeitraum“ meinen.

Dabei haben wir auch den GAU, den größten anzunehmenden Unfall, definiert, der angibt, wie lange der Totalausfall der Produktion maximal – also nicht im langfristigen Durchschnitt – dauern kann, und wieviel Vermögen dabei vernichtet wird.

Für gau = 2 setzen wir also zum Beispiel ein Kapital KPT = 2 * fBU ein, das es uns ermöglicht den „fiktiven Bruttoumsatz“ fBU – also die Gesamtproduktion – zwei Jahre lang vom Bankkonto zu substituieren.

Da ist natürlich vorausgesetzt, dass es diese Güter am Markt trotz Krise weiterhin zu normalen Preisen zu kaufen gibt (das hängt von Art und Umfang der Krise ab).

Mit der Rendite = (R – C) / KPT wollen wir also eigentlich nur die Inflation wieder gut machen (und eventuell das Kapital aufstocken), während wir den Schwund des Vermögens durch Importe und Eigenproduktion wieder gut machen wollen.

Aber wo bleiben da all die brennenden Probleme unserer Zeit?

  • Müllberge, die ja durch Export nur in zahlungsschwache Länder verschoben werden
  • Überfischung der Meere
  • Klimakrise
  • Endlichkeit der Erdölreserven und anderer wichtiger Stoffe
  • Erosion des Mittelstands
  • Erosion der Demokratie

—————————————

ALLE sind sich einig, dass der Fehler darin liegt, dass Ressourcen gratis zu haben sind:

  1. Ausgangsstoffe (aka Rohstoffe) für unsere Stoff- und Energiekreisläufe werden der Natur gratis entnommen
  2. Ergebnisstoffe (aka Abfälle) können gratis in die Natur entlassen werden

Sowohl die Entnahme der Rohstoffe, als auch das Entlassen der Abfälle, bewirkt im Habitat Effekte, die wiederum auf uns Menschen zurückwirken (sonst müssten wir uns keine Sorgen darum machen).

—————————————

Dieses Problem wurde schon einmal gelöst, als wir vom Nomadentum übergingen zur Hofwirtschaft.

Als man dahinterkam, dass die natürlichen Ressourcen in den Habitaten für die aktuellen Produktionsmethoden nicht mehr reichten, begann man den Grund und Boden intensiver zu bewirtschaften.

Der einzelne Bauer war unter anderem natürlich auch verantwortlich, „sein“ Gebiet H gegen Ausbeutung und gegen Ablagerungen im Übermaß zu verteidigen.

Und er tat dies freiwillig, denn es war ja „sein“ Gebiet, von dem er und seine Nachkommen abhängig waren.

Aber wie ist das mit einem Fluß, der niemandem und allen gehört? Wer kann dem Fabriksbesitzer verbieten, Abwasser gratis in den Fluß abzuleiten?

Auch hier ist die Frage wieder relativ einfach, denn zumindest innerhalb des Landes kann sich der Souverän dieses Landes darum kümmern – und er wird es tun.

Wenn nun aber Japan radioaktiven Abfall in den Pazifik kippt und die Pazifik-Anrainerstaaten die Probleme damit haben, dann kann diesen Streit nur der „Souverän des Pazifik“, der „Souverän der Natur“ schlichten.

Wer ist der „Souverän der Natur“?

Wie ich in diesem Artikel https://letztersein.com/2021/06/12/vom-waldmenschen-zum-sklaven-des-marktes-vii-aluhut-und-digitalisierung/ versucht habe zu eruieren,

ging es bei der Bildung der Hofwirtschaft um die „Parzellierung der landwirtschaftlichen Ressourcen“.

Später, bei der Industrialisierung, ging es um die „Parzellierung der Humanressourcen“. Leider verwenden die Projektmanager immer noch den Begriff „Ressource“, wenn sie von Menschen reden.

Aber es ist symptomatisch, denn der Arbeitgeber ist ja nicht an Dir interessiert, sondern nur an Deinen „kleinen grauen Zellen“, an Deinem „Know How“, an Deinen „Skills“, das müssen wir ihm und uns ehrlich zugestehen.

Wenn sich nun der Arbeitgeber geriert, als wäre er Dein Eigentümer, dann muss es schon klar sein, dass

Eigentum immer Verantwortung bedeutet.

Weshalb moderne Firmen das Eigentum nach Möglichkeit eigentlich immer vermeiden.

  • Eigentum bindet
  • Es reist sich leichter mit leichtem Gepäck
  • Flexibilität ist alles
  • Cash is King

Wenn man also glaubt, dass die Firmen – die Unternehmen – sich als Souveränen für die Ressourcen der Wirtschaft eignen, dann ist das also ein ziemlicher „Schlag ins Wasser“ (siehe „Almende-Problem“ in Wikipedia – „Freedom in a commons brings ruin to all“).

Aber abgesehen von den Unternehmen:

Woher nehmen eigentlich die G7 und die EU das Recht, CO2-Zertifikate zu versteigern?

CO2 kennt keine Grenzen.

Ist das nicht die Verantwortung der UNO, sich um diese Dinge zu kümmern?

Es dämmert uns, dass die Erde einen Eigentümer braucht, einen Monopolisten, auf den sich ALLE geeinigt haben.

Natürlich ist es leicht für den Theologen und für den Philosophen:

Die Menschheit ist der Souverän der Erde = Humanistan

Aus theologischer Sicht ist sie das in Stellvertretung des Herrn, der der wahre Herrscher des Weltalls ist.
Klar. So steht es im Katechismus.

Aber wer vertritt die Menschheit? Das alte Problem, wenn der Außerirdische kommt und bittet: „Take me to your leader!“. Zu wem würdest DU ihn führen?

Meint

Euer Christoph

Alle Artikel dieser Reihe (außer der Zusammenfassung)


Vom freien Waldmenschen zum Sklaven des Marktes – IX (Steuern, Subventionen)

Juli 14, 2021

Seit einiger Zeit beschäftige ich mich mit der Frage der Nachhaltigkeit und mit der Frage der Regionalität.

Ist dieses Zwillingspärchen wirklich der „goldene Weg in die Zukunft“?

Jedenfalls hat uns die Pandemie gelehrt, dass „die Wirtschaft“ nicht alles ist. Im Krisenfall schart man sich dann ja doch hinter Väterchen Staat und seinen schier unerschöpflichen Geldquellen. Und lässt sich beschützen und subventionieren.

Aber ist das wirklich gerechtfertigt?

Ist der Staat wirklich unbesiegbar? Können Staaten nicht auch in Konkurs gehen?

Was sind denn eigentlich die Aufgaben des Staates?

Was ist der Staat?

In den Beiträgen über den Waldmenschen und über den Nomaden ist uns der Staat in Form des „Häuptlings“ begegnet. In der Sippe ist es relativ klar, dass letzten Endes nur einer das letzte Wort haben kann, und wir haben uns gefragt, was denn die Aufgaben, die Pflichten, des Häuptlings seien.

  • Wir sind dahinter gekommen, dass es die Pflicht jedes Stammesmitglieds ist, einfach entsprechend seiner selbst zu leben.
    Das heisst, man soll in einer Art und Weise leben, lernen, produzieren und konsumieren, die dem eigenen Wesen und der eigenen Gesundheit enstpricht, soweit das in diesem Stamm halt möglich ist.

    Wenn man „nicht ganz in den Stamm passt“, wenn es „irgendwie hakt“, dann hat man die drei Möglichkeiten: „love it, leave it or change it“.
  • Die Verantwortug des Häuptlings ist es auch, die Einhaltung des Gütekriteriums zu überwachen. Im Wesentlichen heisst das, er soll sich darum kümmern, dass nichts verdirbt und dass die Ressourcen effizient genützt werden. Zu diesem Zweck hat der Häuptling die Verfügungsgewalt über die eingelagerten Reserven des Stammes, also über sein „Vermögen“.

    Auch hier gibt es die berühmten drei Möglichkeiten „love it, leave it or change it“, wenn der Stamm mit den Ressourcen des Habitats nicht zurande kommt.
  • Letzten Endes, und hier gehen die Meinungen auseinander, ist es die Aufgabe des Häuptlings, für einen sozialen Ausgleich zu sorgen.

    Manche Wirtschaftstheorien – zum Beispiel die Theorie vom reinen „Nachtwächterstaat“ – negieren diese Aufgabe, aber wir – als christliche Wirtschaftstheoretiker – stellen folgende Forderung:

    Der Häuptling soll dem Schwachen helfen – ihn aber nicht nur subventionieren, sondern auch ertüchtigen, falls möglich – und er soll den Starken loben und besteuern, denn von wem soll man das Geld sonst nehmen, wenn nicht vom Tüchtigen?

Als wir uns dann mit dem Feudalsystem beschäftigten – und mit der Hofwirtschaft -, kam noch das externe Geld und die externe Verteidigung hinzu.

  • Es war also die Pflicht des Fürsten, das Gebiet und die gemeinsame Währung des Fürstentums zu verteidigen
    • a) durch Anlage und Beschützen einer Schatzkammer
    • b) durch Waffengewalt – Militär

Letzten Endes haben wir uns mit dem geistigen Eigentum beschäftigt und mit dem Unterschied zwischen „geschlossenem Erstling“ und „offenem Erstling“.

  • Je öffentlicher Kunstwerke hergezeigt werden (und Kunstwerke sind immer öffentliche Werke, sonst verfehlen sie ihren Zweck) und je leichter Kunstwerke kopiert werden können, desto mehr ist es die Aufgabe des Staates für die Erstellung der Erstlinge das notwendige Geld aufzutreiben.

    Der Staat hat also auch eine Verantwortung für Kunst und Kultur (wozu auch Technologien und Wissenschaft zählen).

Gibt es auch unethische Steuern und Subventionen?

Natürlich!

So hart es ist, und so unchristlich es klingt, im Wirtschaftsleben hat die christliche Großzügigkeit, zu der uns Jesus mahnt, keinen Platz.

Solange ich nur mein eigenes Geld und Vermögen verschleudere, darf ich mich nach Jesus richten.

Aber wenn ich als Häuptling das Vermögen des Stammes verwalte, dann muss ich nach der „Verantwortung des Quid pro Quo“ leben.

D.h., neben dem genannten sozialen Ausgleich für Nebochanten darf es Subventionen nur im Sinne von Investitionen in die Zukunft geben.

Wenn Bergbauern die Landschaft für den Touristen pflegen -> dann haben sie sich ihre Subvention verdient.

Wenn arbeitslose Programmierer Open Source Software schreiben, die an unterster Stelle in der Infrastruktur des Internet gute Dienste leistet, ohne jemals Lizenzgebühren zu bekommen -> dann haben sie sich ihre Subvention verdient.

Aber wenn Schweinebauern mit 5000 Schweinen noch eine Fabrikshalle bauen -> dann brauchen sie KEINE Subvention.

Klaro?

Meint

Euer Christoph

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Vom freien Waldmenschen zum Sklaven des Marktes – VIII (Geistiges Eigentum, Ressourcen)

Juli 4, 2021

Replik auf das geistige Eigentum

In einem der letzten Artikel dieser Serie nahmen wir den Faden auf, das industrielle Zeitalter dadurch zu charakterisieren, dass sogenannte „Firmen“ einen „offenen Raum für Know How“ schafften, indem sie den Angestellten einen gewissen Kündigungsschutz boten und im Gegenzug die „Gehirne zu melken“ begannen.

Dadurch, dass die Firma den Angestellten bestärkt – „firmiert“ – sich zu öffnen und die Geheimnisse INNERHALB der Firma preiszugeben, dadurch konnte man die Innovation stärken und eigentlich erst möglich machen.

Wieder einmal war Innovation der Schlüssel, um die Kopfzahl der Menschheit zu vergrößern und effizienter zu wirtschaften.

So wie die Hofwirtschaft den Grund des Fürsten parzelliert hatte, um sich auf gewisse Ressourcenkreisläufe zu spezialisieren, so parzellierte die Industriewirtschaft die Hirne der Untergebenen des Fürsten und spezialisierte sich auf bestimmte Fertigkeiten („Skills“).

Aber immer noch waren Ressourcen gratis.

Die Fabrik entnahm dem Fluss das Wasser gratis und entleerte den Abfall in die Umwelt gratis.

Erst im Zuge verschiedener Katastrophen, dass der mittlere Westen im Kuhmist „erstickte“, dem Waldsterben durch den sauren Regen im 20. Jahrhundert, des großen Plastik“strudels“ im Pazifik anfangs des 21. Jahrhunderts, der drohenden Klimakrise in den 20er Jahren des 21. Jahrhunderts, dem Bienensterben und sonstiger Katastrophen, erinnerten sich die Staaten daran, dass die verschiedenen Ressourcenkreisläufe eine öffentliche Verantwortung waren.

So wie der Bauer selbstverständlich darauf schaute, dass es seinen Wiesen und Feldern, seinen Wäldern und Gewässern gut ging, so mussten die Staaten, die ja meistens von Städtern gelenkt wurden, immer wieder darauf aufmerksam gemacht werden, dass die „Schlacht am Land geschlagen wird.“

Bodenversiegelung, Muren, Bergrutsche, Überschwemmungen, Landwirtschaft, das sind alles essentielle Themen, mit denen der Städter aber nicht so viel anfangen kann.

Aber was hat das mit unserem Gütekriterium zu tun? Ich erinnere:

Heuristisches real- und finanzwirtschaftliches Gütekriterium für Hofwirtschaft im Feudalsystem

(R – C) = KPT * infl + KAU  (Gl. III.2a)

(1 – (K/P + ü)) * fBU = shg * fBU  (Gl. III.2b)

Wenn wir das Kriterium nun in das industrielle Zeitalter transformieren wollen, müssen wir folgende Fakten berücksichtigen:

  1. So, wie wir im Feudalsystem den „Hof“ als Basis unserer Berechnungen genommen haben (sei es der „Bauern“hof oder der „Hof des Fürsten“), so wollen wir jetzt die „Familie“ als Berechnungsgrundlage nehmen.
  2. Dabei müssen wir berücksichtigen, dass sich Familienleben und Produktion nicht mehr alle auf demselben „Hof“ abspielen, sondern dass eine Familie im Wesentlichen gemeinsam konsumiert, aber an verschiedenen Produktionsstätten („Firmen“) getrennt produziert.
  3. Weiters gibt es in vermehrtem Maße sogenannte „Vorleistungen“.
    D.h. ich entnehme die Ressourcen für mein Produkt nicht mehr alle direkt der Natur, sondern baue auch auf „Vorprodukten“ anderer Leute (oder anderer Firmen) auf, und in den meisten Fällen wird mein Produkt kein Endprodukt für den Konsumenten sein, sondern von wieder anderen Menschen weiter veredelt werden, bevor es letztendlich eine Umsatzsteuer verursacht.
    1. Anmerkung: das heisst, dass für denselben Gesamtumsatz viel mehr Ressourcen und viel mehr Transporte nötig sind, als in der vorindustriellen Hofwirtschaft.
      Die Umsatzsteuer deckt also nicht die – externen – Ressourcenkosten.
    2. Andererseits werden durch die hochgradige Spezialisierung Dinge möglich, die sonst unmöglich wären. Zum Beispiel waren im Apollo Programm der NASA zwischen 1961 und 1972 bis zu 400.000 hochspezialisierte Experten beschäftigt, um nur 12 Menschen das Betreten des Mondes zu ermöglichen.
  4. Im Laufe des industriellen Zeitalters kommt man immer wieder neu zur Erkenntnis, dass es eine Aufgabe des Staates ist, vor der er sich nicht drücken darf, nämlich die externen Kosten zu internalisieren. D.h. für den Ressourcenverbrauch muss ein gerechter Preis gefunden werden, der es dem Markt ermöglicht, ökologische und soziale Aspekte mit Hilfe der üblichen Instrumente des Finanzmarktes zu berücksichtigen.

Bleiben wir beim Beispiel des alleinerziehenden Vaters mit zwei Kindern

Bei der feudalen Hofwirtschaft hatten wir eigentlich nur ein einziges Kriterium für ethisch korrekte Hofführung, nämlich sollte die Einlagerung von Vermögen (von Geld- und Sachvermögen) genau die Risiken abdecken, die sich über längere Zeiträume ja immer wieder manifestierten (also letzten Endes immer als eine Art von Produktionsausfall).

Sowohl ein Zuviel als auch ein Zuwenig an Einlagerung wurde als unethisch betitelt.

Um die Ressourcenkreisläufe hatten wir uns keine expliziten Gedanken gemacht, da

  1. der Bauer an seine Scholle durch Eigentum gebunden war – sich also um diese sowieso kümmerte -,
  2. der Fürst durch Leibeigenschaft an seine Leibeigenen gebunden war – sich um diese also sowieso kümmerte.

Nun gibt es keine Leibeigenschaft mehr und der Anteil der Landwirte und der Grundeigentümer an der Gesamtbevölkerung schrumpft und schrumpft, sodass wir uns ernsthaft die Fragen stellen müssen:

  1. Welche Verantwortung(en) hat der „normale“ Mensch noch, wenn er so gut wie kein Eigentum hat?
  2. Welche Verantwortung haben die „Firmen“, die ja immer noch das „Know How“ und die Produktion organisieren?
  3. Welche Verantwortung hat der Staat? Immerhin muss ja irgend jemand die externen Kosten bepreisen, damit sie internalisiert werden können, und das auf eine sozial gerechte Art und Weise.

Ich erinnere an folgendes Bild, welches anschaulich darstellt, wieviel Verkehr und „Ressourcenumsatz“ durch „meine Produktion“ verursacht wird:

  1. 73% des Produktes sind „outgesourced“ in Vorleistungen von anderen Produktionsstätten.
    Den Ressourcenumsatz für die Produktion der Vorleistungen und den Konsum der Vorleister möchte ich nicht „meiner Arbeitsleistung zuordnen“, aber dass die Vorleistungen zu meiner Produktionsstätte transportiert werden müssen, daran bin schon ich schuld. Ich könnte ja auch nach Indien übersiedeln und mit den Vorleistern „gemeinsame Sache machen“.
  2. Das heisst, dass ich alle „ressourcenrelevanten Vorgänge“, an denen „ich schuld bin“, in blauen fetten Buchstaben angebe.
    1. Transport der Vorleistungen (73%) zu meiner Produktionsstätte.
    2. Ressourcenumsatz (RU) wegen meiner Produktion (Wertschöpfung, Nettoeinkommen)
    3. Berufsverkehr (BV), wenn ich zu meiner Arbeitsstätte fahre und wieder zurück
    4. Ressourcenumsatz, den meine Familie in der Wohnung verursacht
    5. Konsumverkehr, den meine Familie verursacht und Ressourcenumsatz an den Konsumstätten
    6. Transport meines Anteiles am Endprodukt vom letzten Erzeuger in der Erzeugerkette über den Markt zum Endkonsumenten. Wenn ich davon ausgehe, dass meine Familie in etwa genauso viel konsumiert, wie sie produziert, dann kann man das als „einen äquivalenten Marktzyklus von 27%“ bepreisen (die restlichen 73% werden von den Vorleistern verursacht).
„Ressourcenrelevante Vorgänge“, die „durch mich verursacht werden)

Es ist also klar, dass Produzenten, Konsumenten und Händler – und insbesondere die „Firmen“, durch die sie sich organisieren – die gemeinsame Verantwortung für „ressourcenrelevante Vorgänge“ tragen, dass diese Verantwortung aber auch in gerechter Art und Weise aufgeteilt werden muss.

Grundprinzip
Je weniger jemand mitentscheiden kann, desto weniger Verantwortung trägt er.

An diesem Punkt wollen wir innehalten und beim nächsten Mal weiter machen.

Meint

Euer Christoph

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The 3rd Child – Part 1 + 2 – Translated

Juni 26, 2021

Due to the great success of the translation of the (unfinished) version 1.7 of the third part of „The 3rd Child“, I decided to invest another Friday Night to take Google Translate and translate the old – long finished – version 1.6 of parts 1 and 2 from German into nowadays Lingua Franca, i.e. English.

Here is the result of the original translation (from last week):

  1. The Cover of the Book (+License): cover_v1.6.pdf
  2. Framing: 0_frame_narrative_gootrans_v1.6.pdf
  3. Prologue(I): 1_prologue_narrative_gootrans_v1.6.pdf
  4. Framing: 2_frame_narrative_gootrans_v1.6.pdf
  5. Friendship(II): 3_friendship_narrative_gootrans_v1.6.pdf
  6. Framing: 4_frame_narrative_gootrans_v1.6.pdf
  7. The Mission(III): 5_mission_narrative_gootrans_v1.7_2021-06-19.pdf (already published last week)
  8. Framing: 6_frame_narrative_gootrans_v1.6.pdf

If you are capable of the German language directly or indirectly, please do also consider to visit the:

https://letztersein.com/drehbuchseite

Have a nice week

Yours Christoph


The 3rd Child – The Mission – Translated

Juni 19, 2021

Dear Kind People
Dear Friends of 3D Graphics and Telecommunication,

The current version of the narrative „The Third Child“ (Part 3 – The Mission) has been translated into English Language by translate.google.at into following PDF:

https://letztersein.files.wordpress.com/2021/06/5_mission_narrative_gootrans_v1.7_2021-06-19.pdf

This book contains three parts:

  1. The Real Opponent (Narrative, finished August’20)
  2. Purification (Concept(buzzwords) finished and contained, narrative shall be finished by end 2021)
  3. Relay Race (Concept(buzzwords) finished and contained, narrative shall be finished by end 2022)

Here is the link to the original version (German Language) and to the homepage (dto.).

Have a nice week

Yours Christoph


Vom Waldmenschen zum Sklaven des Marktes – VII (Aluhut und Digitalisierung)

Juni 12, 2021

Nachtrag zum geistigen Eigentum – Digitalisierung

Geistiges Eigentum, geistiges Eigentum? Ist das so etwas Ähnliches, wie Grundeigentum? Kann man geistiges Eigentum parzellieren?

Kann man geistiges Eigentum vererben? Verkaufen?

Soll man geistiges Eigentum „nach Aufwand“ bewerten oder „nach Nutzen“? Oder doch „nach Marktwert“? (das sind ja die drei grundlegenden Methoden der Preisfindung).

Was hat geistiges Eigentum mit Digitalisierung zu tun?

Digitalisierung ist die „ultimative Druckerpresse“. Die Verwirklichung der „Replikator-Idee“ aus dem Raumschiff Enterprise. Der Versuch, geistiges Eigentum komplett zu entwerten, endgültig zu vernichten. ALLE sollen Sklaven sein.

Durch Digitalisierung verschwindet der Qualitätsverlust beim Kopiervorgang. Ein einziger Erstling reicht für alle (ALLE!!!) Kopien des Kunstwerkes.

Darüber kann man sich hinüberretten, indem man den Erstling versioniert. Der nächste Erstling ist immer (ein wenig) besser als der vorherige, sodass auch digitale Erstlinge ein Ablaufdatum zumindest „per Version“ haben.

Dadurch wird der Künstler auch nach der Ersterschaffung des Erstlings benötigt und hat ein bisschen ein Druckmittel, zumindest solange er die „Hoheit über den Erstling“ und die „Hoheit über die Kopierrechte“ behält.

Es gibt „verschlossene Erstlinge“ (closed source) und „offene Erstlinge“ (open source). Welcher Ansatz ist der bessere? Unter welchen Umständen?

Viele Erfinder neigen dazu, enthusiastisch und stolz über ihre Ideen zu reden. Die Firma aber hätte die Ideen lieber gut verschlossen im Tresor. Deinen Stolz musst Du also begraben (und brav sein, immer brav sein).

Na ja, zum ersten Mal, wenn die Kronen Zeitung berichtet, dass sie Deine Ideen in einer Waffe verwendet haben, ist der Stolz sowieso dahin.

Die Erstellung des Erstlings bedeutet einen großen Aufwand. Demgegenüber steht nur ein virtueller „gesellschaftlicher“ Nutzen, weil der Erstling die Kopien ja erst möglich macht.

Der konkrete Nutzen des Erstlings ist aber nur genauso groß wie der Nutzen jeder beliebigen Kopie. Wie finanziert man also den Aufwand für den Erstling?

Im Falle von „closed source“ kann man diesen Aufwand anteilsmäßig auf alle Kopien draufschlagen, auch über Lizenzen an Alternativanbieter. „Closed Source“ ist also sehr innovationsfördernd – auf den ersten Blick.

Beim „open source“ Prinzip muss die ganze Gesellschaft – also eine fortschrittliche Gesellschaft – hinter der Schaffung von Kunst und Kultur, von Wissenschaft und Technologie stehen (also hinter allem, was kreativ ist) – es ist also dann ein Fall für die öffentliche Hand, die dann auch das Risiko von Fehlschlägen trägt.

Kein Wunder, dass die Privatwirtschaft den „open source“ Ansatz für die dicken Bretter bevorzugt, die dünnen Bretter hingegen bohrt man lieber selber – da kann nichts schiefgehen und man verdient schön daran.

Auch das wäre ein schönes Argument für ein bedingungsloses Grundeinkommen (zumindest für die kreativen Köpfe).

Also doch der Aluhut? – Spezialisierung

Geistiges Eigentum kann man also mit Know How gleichsetzen. Durch meine Beschäftigung mit einem Thema – durch Learning by Doing – investiere ich in mein Know How, das mir niemand mehr nehmen kann (ausser Alzheimer und Demenz, natürlich).

Ich interpretiere den Aluhut als ein positives Symbol zum Schutz des geistigen Eigentums.

Denn die Aneignung von Know How, von tiefgehendem Know How, ist ein Zeichen der Spezialisierung. Wie das?

Kennt Ihr den „Experten für Alles“? Das ist ein satirischer Begriff, um folgenden Sachverhalt zu erklären.

Natürlich weiss der Eigentümer, dass er auf verlorenem Posten steht, weil er in Wirklichkeit keine Ahnung von all den Tätigkeiten hat, die in seinem Unternehmen vor sich gehen. Nun muss er aber „den Chef hervorkehren“ und darf nicht zugeben, dass er sich nicht auskennt. Darum sucht er sich einen Vertrauten, den er als Spion heranzüchtet – als sogenanntes Trüffelschwein. Dieser Vertraute muss ihm ALLES erklären, steht jetzt also auf dem verlorenen Posten, ein „Experte für Alles“ sein zu müssen, was ja in Wirklichkeit gar nicht geht. Man ist entweder Experte für ein, zwei Gebiete, oder man ist eben KEIN Experte. Das Trüffelschwein ist also ein hochbezahlter Posten, aber eben ein Schleudersitz.

Nein, wir „gewöhnlichen Sterblichen“ (ein Siemens Manager hat uns einmal als „menschliches Schüttgut“ bezeichnet) müssen uns damit zufrieden geben, dass wir ein, zwei Sachen ganz gut können, damit unser Auslangen finden und ansonsten dem System vertrauen. Trotzdem haben wir ein Recht, unser geistiges Eigentum zu schützen und uns gegen die geplante Drainage des Hirns zu wehren.

Also Aluhut!

Vom Gewerbe zur Industrie

Durch den Übergang vom Nomaden zum sesshaften Menschen, durch die „Bildung des Hofes“, haben wir gesehen, dass wir die Eigentümerschaft über die Scholle übernommen haben und diese somit „parzellierten“.

Aber immer noch waren Hof und Familie, Dorf und Sippe, eng miteinander verknüpft.

Durch die intensive Umweltverschmutzung im Gewerbegebiet haben sich dann Wohnort und Arbeitsort voneinander getrennt. Aber immer noch waren die Gewerbebetriebe mehr oder weniger Familienbetriebe.

Der Mensch vermehrte sich „aus allen Rohren“.

So wie man die Produktivität durch Parzellierung und Spezialisierung auf die einzelnen Parzellen der Scholle gesteigert hatte, so taten sich nun ähnliche Gewerbebetriebe zu größeren Einheiten zusammen, um ihr Know How auszutauschen und somit die Fertigkeiten auf die Spitze zu treiben.

Die Firmen spezialisierten sich auf sogenannte „Branchen“ und innerhalb der Branchen wurde fleissig kooperiert – zur Freude der Effizienz.

„Firm“ heisst fest. Firmen firmieren also die Menschen, indem sie einen „offenen Raum für Know How“ schaffen, der aber nach aussen abgegrenzt ist. „Wir gegen die Anderen“ ist ein wesentlicher Grundsatz im Wettbewerb.

INNERHALB der Firma kann ich freimütig über mein Know How reden – Voraussetzung ist natürlich ein gewisser Kündigungsschutz, sonst würde ich mir schwer tun, alle meine Geheimnisse offen auf der Zunge zu tragen – und somit kann einer dem anderen helfen, aber AUSSERHALB ist das feindliche Territorium, wo man die Interna nicht platzieren sollte.

Ich muss mich daran erinnern, damals, als ich im Jahr 1997 bei Siemens zu arbeiten anfing, hatte jeder noch sein „kleines schwarzes Büchlein“, in dem er seine Produktionsgeheimnisse mit sich trug. Heute versucht man ja, dies alles zu digitalisieren – und dem einzelnen wegzunehmen – sodass aus dem einst stolzen Waldmenschen nun wirklich ein Sklave des Marktes werden soll. So ist zumindest die Agenda.

Es hatte mit der „Standardisierung“ begonnen. Findige Geschäftleute entwickelten „Standards“, das waren „Sammlungen von Know How“, die es ihren Lizenznehmern erlaubten, günstiger und/oder besser, jedenfalls gleichmäßiger und zuverlässiger zu produzieren. Dadurch wusste der Konsument, dass er sich auf die „Standards einer Marke“ verlassen konnte und kaufte lieber Markenprodukte.

Man ging also nicht mehr zum „Meister Eder“ (und seinem Pumuckl), sondern zum „Mr. Propper“.

Wenn man diese Idee auf die Spitze treibt, dann könnte man sagen, dass die Welt nur 14 Firmen braucht: 2 Mitbewerber für jede OSI Schicht 🙂

Also, alles in allem, haben wir Menschen zur Intensivierung der Landwirtschaft – zur Intensivbewirtschaftung der Landschaft – die Flächen parzelliert und nun haben wir entdeckt, dass man auch das Know How intensiv bewirtschaften kann, indem man die „Know How Landschaft“ parzelliert, indem man Firmen gründet, die sich spezialisieren.

Aus der Hof- und Gewerbewirtschaft wird die Industriewirtschaft, in der man nicht nur das Land, sondern auch die Daten intensiv bewirtschaftet.

Somit gibt es nun nicht nur ein Sachvermögen von Produktionsmitteln, sondern auch das geistige Eigentum wird zum Datenvermögen und zum Produktionsmittel.

So wie man Fachleute braucht, um das Produktionsmittel Maschine zu bedienen, so benötigt man auch Fachleute, die das Datenvermögen sinnvoll umsetzen und daraus Werte schöpfen können.

Der Landwirt ist an seine Scholle gebunden und „sehr sesshaft“. Er ist abhängig von Wind und Wetter und Klima, kann aber Familie und Beruf an einem Standort beisammen halten.

Der Industriearbeiter ist an den Standort der Maschine gebunden, welchen der Unternehmer relativ frei wählen kann, nur abhängig von den Absatzmärkten, von der Verkehrsinfrastruktur und von den staatlichen Regeln, die am Produktionsstandort herrschen. Da kann es sein, dass sich die Interessen des Arbeitgebers mit den Interessen der Familie kreuzen und man lebt dann eine zeit lang getrennt, solange, bis die Familie dem Beruf nachzieht. Wenn beide einen Beruf ausüben, heisst das dann meistens, dass eine der Firmen auf einen der beiden verzichten muss, weshalb verheiratete Mitarbeiter in der Industrie nicht gerne gesehen sind, ausser sie sind Alleinverdiener. Dann sind sie auch besser erpressbar.

Der „Kreativarbeiter“ wird, wenn die Digitalisierung abgeschlossen sein wird, in erster Linie von einer guten Anbindung ans Internet abhängig sein und von einer zumindest zeitweisen Nähe zu seinem „virtuellen Team“.

All dies ist natürlich in Ballungsräumen günstiger herzustellen, aber die städtischen Lebensbedingungen widersprechen der Kreativität, sind ungesund. Es besteht hier also eine große Chance, dass sich der ländliche Raum wieder aufwertet, indem er den Kreativen gute Angebote macht.

Die Weiterentwicklung des Gütekriteriums

Im Gütekriterium für die Hofwirtschaft haben wir alles auf den Hof bezogen, was auch identisch war mit dem Bezug auf die Familie, weil ja die Regel

Hof = Familie (Gl. VII.1)

gegolten hat.

Nun, da sich die Produktion in den Firmen abspielt und nur das Leben und der Konsum innerhalb der Familie (abgesehen von der Eigenerzeugung und vom Eigenverbrauch), stehen wir ernsthaft vor der Frage, wie wir unser Kriterium anlegen sollen:

  1. Gütekriterium bezogen auf die Familie / Familienwohnung
  2. Gütekriterium bezogen auf die Produktionsstätte (z.B. die Abteilung einer Firma)

Nach meinem christlichen Glauben ist die Familie der Kern der Gesellschaft, ich werde das Gütekriterium also hauptsächlich auf die Familie beziehen.

Da ich aber auch für meine Ausbildung und Berufswahl verantwortlich bin, und dort – im Beruf – in einer Art „vergrößerten Familie“ auch zum Wohl und Wehe des Planeten beitrage, müssen wir auch die Dinge berücksichtigen, die an der (den) Produktionsstätte(n) vor sich gehen.

Weiters gibt es eine Verantwortung in bezug auf das Konsumverhalten. Oft hat man die Verantwortung der Wahlfreiheit auf den Konsumenten abgewälzt, in dem man den Produzenten und Händlern einfach nur umfassende Informationspflichten aufgehalst hat und den Rest der Verantwortung dem überforderten Konsumenten in die Schuhe geschoben.

Das ist nicht zweckdienlich, insbesondere wo es viele – und immer mehr – Menschen gibt, die beim Einkaufen „von rechts nach links lesen“ müssen (die also den Preis als einziges Kriterium haben).

In einem der nächsten Artikel werde ich versuchen, diese Prämissen dann mathematisch zu formulieren.

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