Von Sinn und Unsinn des Gewissens

März 2, 2023

Liebe Leser!

Auf der Seite https://letztersein.com/kleine-religiose-buchlein sammle ich seit einigen Jahren kleine religiöse Büchlein, die ich selber schreibe.

Nun ist das vierzehnte Büchlein fertig.

Hier eine Kopie davon.

Lg,

Christoph

P.S.: hier die Kopie

Von Sinn und Unsinn des Gewissens

Haben wir das Recht, über unser Gewissen zu urteilen?

Sinn und Unsinn des Gewissens festzustellen?

Ist es nicht das Gewissen, das über uns urteilt, statt umgekehrt?

Ist nicht das Gewissen die allerletzte Instanz, die über Gut und Böse entscheidet?

Nun, diesen Fragen sollten wir auf den Grund gehen.

Beginnen wir mit der Definition, die wir in der Schule gelernt haben:

Das Gewissen ist jene Fähigkeit der Vernunft, die es dem Menschen ermöglicht zu erkennen, was recht ist,
und es ist der Antrieb nach dieser Erkenntnis zu handeln.

Und da haben wir schon den Schlamassel:

Die Vernunft des Menschen ist irrtumsfähig.

Das heißt also, dass auch das Gewissen irrtumsfähig ist.

Wenn wir uns jetzt also in unseren moralischen und ethischen Bewertungen irren können, was ist nun der Maßstab, den wir anlegen können?

Wonach sollen wir uns richten?

Wo ist unser Leuchtturm, unser Kompass, unser Navi?

Was ist die Wahrheit, der wir folgen sollen?

Ich möchte versuchen, diese Fragen in diesem „kleinen religiösen Büchlein“ ein wenig zu ventilieren.

Lieber Leser, liebe Leserin, Du mußt mir nicht glauben, trotzdem wünsche ich Dir, daß Dich das Büchlein anrege und begleite.

Das ES-Gewissen

Wenn ein Kind geboren wird, dann lernt es die Leiden des Lebens am eigenen Leib kennen:

  • ICH habe Hunger
  • ICH fühle mich kalt
  • ICH fühle mich einsam

Am Anfang sind es diese ICH-bezogenen unangenehmen Gefühle, die uns sagen, was gut und was böse ist.

Und in den meisten Fällen müssen wir nur ein bisschen weinen – eventuell schreien –, damit unsere unangenehmen Gefühle beseitigt werden. Wir werden ge“stillt“, damit wir eben still sind.

Irgendwann dann beginnen wir zu denken, wir lernen, dass die Mutter, der Vater auch Menschen sind, und dass wir von ihnen abhängig sind.

Der Mensch fürchtet eigentlich nur zwei Dinge:

  1. den physischen Tod,
  2. den sozialen Tod.

Diese Furcht vor dem sozialen Tod, dass die, von denen wir abhängig sind, uns nicht mehr mögen, diese Furcht führt zum ES-Gewissen.

  • ES wäre gut, wenn mich meine Eltern mögen
  • ES wäre gut, wenn meine Eltern reich und angesehen sind
  • ES wäre gut, wenn auf der Welt Frieden ist

Und so wird unser Gewissen von der Umwelt geformt, durch die Menschen, von denen wir abhängig und auf die wir angewiesen sind.

Das ist die Basis für den Unsinn des Gewissens.

Die Liebesfalle

Wie ich bereits im siebenten Büchlein erörtert habe, wollen wir Men­schen geliebt werden.

Die Liebe ist die größte Stärke des Menschen, aber auch seine größte Schwäche.

Weil wir Angst vor dem sozialen Tod haben, haben wir Angst davor nicht geliebt zu werden.

In unserer Angst tun wir dann die verrücktesten Sachen – das ist der Unsinn des Gewissens.

Und eigentlich ist es auch der Ursprung des Bösen.

Wie meine ich das?

Nun, man sagt das grundlegendste, das ursprünglichste und das erste Bedürfnis jedes Menschen sei es, angenommen zu sein, wie man ist. Also geliebt zu werden, ohne sich anbiedern zu müssen.

Wenn dieses Bedürfnis nicht befriedigt wird, zuallererst von den Eltern, aber auch von anderen Autoritäten, von denen wir abhängig sind, dann reiten wir in unserer Verzweiflung von einer Trotzphase in die nächste.

Wir machen verrückte Purzelbäume, schneiden uns nicht die Haare, waschen uns nicht und fangen an zu stinken, nehmen Drogen, schwänzen die Schule und drohen damit unser Leben wegzuwerfen, solange, bis dieses grundlegendste aller Bedürfnisse erfüllt wird.

Aber ich darf nicht ungerecht sein. Die Strategie, die ich soeben beschrieben habe, die „Strategie des Trotzes“, wird nicht von jedem Kind oder Jugendlichen verfolgt.

Manche, vor allem schwache Charaktere, wählen zum Beispiel1 auch den „Weg der Anpassung“. Sie erkaufen sich die Anerkennung, indem sie sich selbst verbiegen. Und bringen sich selbst um die Befriedi­gung des grundlegendsten aller Bedürfnisse.

Das sind die wirklich unglücklichen, manchmal auch bösen Charaktere.

Die Mitläufer, die Denunzianten, die mit den Wölfen heulen und die das „Fahrradfahren“2 beherrschen.

Das ist der „Unsinn des Gewissens“ in Reinkultur.

Das ist die Grund­lage aller Neurosen und Psychosen und davon leben die Psychiater und Beichtväter seit Generationen.

Meint

Euer Christoph

Zurück zum ICH-Gewissen

Aber dieses ES-Gewissen, das ich in den letzten Kapiteln beschrieben habe, es kann nicht der Weisheit letzter Schluss sein.

Denn ist es nicht unsere Aufgabe, das Leben zu nützen und vom stän­digen REA-gieren loszukommen, hin zu einer agileren Lebensweise des A-gierens?

Wir alle kennen das, wenn wir bereits beim Frühstück uns vor all dem INPUT fürchten, der in der Mailbox auf uns lauert.

Und vor all dem Streß, den es uns bereiten wird, im Laufe des Tages auf diesen INPUT zu REA-gieren?

Wäre es nicht schön, wenn wir aus der Ruhe heraus A-gierten? Wenn wir in uns hineinhörten, bevor wir Aktionen setzten?

Wäre es nicht schön, wenn unser Antrieb in die Welt hinaus zu gehen wieder unsere ureigenste NEUGIER wäre? Der Wunsch, neues kennenzulernen und nicht andauernd von Außen zu leben, sondern wieder von Innen?

Wäre es nicht schön, vom ES-Gewissen zum ICH-Gewissen zu kommen?

Meint

Euer Christoph

Das DU-Gewissen

Aber eigentlich ist auch das ICH-Gewissen nur ein Schritt in die richtige Richtung und noch nicht das Ziel.

Denn wie war es im Mutterleib?

Hatten wir dort nicht das ewige DU verspürt?

Haben wir im Mutterleib nicht den ersten unserer Sinne erlernt, das MITGEFÜHL?

Und hatten wir dort nicht noch eine enge Beziehung zum EWIGEN DU, zu Gott?

Fühlten wir uns dort nicht noch geborgen und zuhause und ist es nicht der Mutterleib, in den wir uns ein ganzes Leben lang zurück­sehnen?

Viele Fragen werden hier aufgemacht, und eigentlich sollten wir ein Leben lang versuchen, zu diesem Gott ZURÜCK zu finden, von dem wir durch die Umstände des Lebens ja nur getrennt worden sind.

Und wir sind auf dieser Suche nach diesem Gott nicht alleine.

Viele Menschen vor uns haben schon tragbare Literatur geschrieben und Lehre verbreitet – in der Bibel und in der Kirche – in der gute Vorschläge gemacht worden sind, darüber was denn dieser Gott eigentlich von uns will:

Die Richtschnur für unser Gewissen sind immer noch die zehn Gebote Mose, die Jesus dann in zwei Gebote zusammengefasst hat.

Das ist das eingangs erwähnte Navi, unser Leuchtturm und unser Kompass.

Meint

Euer Christoph

WIR und SIE

Boshafte Menschen behaupten, der Mensch hätte den Schritt vom „homo sapiens“ zum „homo connectus“ bereits hinter sich.

Aber das ist gar nicht mal so unrichtig, denn das alte Erkenntnis, wonach der Mensch ein „ens sociale“ sei, ein „soziales Wesen“, das nicht für sich allein sein könne und die Gemeinschaft brauche, hat etwas durchaus Richtiges.

Aus dem ICH-Gewissen und dem DU-Gewissen wächst also auch so etwas wie ein WIR-Gewissen.

„Wir sind die Guten“, das ist ein Satz, den wohl keine Gemeinschaft der Welt verneinen wird.

Und es hat schon seine Berechtigung, dass man seine eigene Familie, seine Klassengemeinschaft, sein eigenes Land, seinen eigenen Ort und auch seinen eigenen Kontinent gegenüber anderen bevorzugt.

Die Gemeinschaft hilft uns – durch die sogenannte „soziale Kontrolle“ – auf dass wir die guten Vorsätze auch tatsächlich einhalten können. Das ist durchaus etwas Gutes.

Dieses Gewissen, das WIR-Gewissen, ist aber auch die gefährlichste Form des Gewissens, weil sie im Laufe der Geschichte immer wieder in die „gemeinsame Gewissenlosigkeit“ umgeschlagen ist.

Die unrühmlichen Ereignisse des 20. Jahrhunderts, die sich zum Beispiel im Stalinismus und im Nationalsozialismus manifestiert haben, waren solche „Ausformungen des gewissenlosen WIR-Gewissens“, und wir müssen sehr gut aufpassen, dass uns das nicht wieder passiert.

Meint

Euer Christoph

Die kontinuierliche Entwicklung

Wie gesagt, meiner Meinung beginnt alles gleich nach der Geburt mit dem ES-Gewissen.

Aber sobald der Mensch zu denken beginnt, ist es sein Intellekt, der das Gewissen stetig formt.

Formt, indem man sich Vorbilder sucht.

Formt, indem man über die früheren Erfahrungen der Menschheit lernt.

Formt, indem man gute und schlechte Erfahrungen macht.

Und formt, indem man die Erfahrungen in die Zukunft extrapoliert – sei es durch Nachdenken oder durch Meditation und Versenkung.

Und so kommt man von einer rein bewussten Einhaltung der Gebote Gottes hin zu einer guten Gewohnheit, einer Tugend.

Die Tugend ist bekanntlich die erworbene – geübte – Leichtigkeit in der Ausübung des Guten.

Meint

Euer Christoph

1Außer dem Revoltieren und dem sich Anpassen gibt es zum Beispiel auch noch das sich Vertschüssen, so man dazu in der Lage ist.
Eigentlich sind wir wieder bei den drei Möglichkeiten „leave it“, „love it“ or „change it“, die immer dann zutreffen, wenn man „mit der Gesamtsituation unzufrieden ist“, wenn man also „im Mangel lebt“, wenn also „die Bedürfnisse nicht erfüllt sind“

2Fahrradfahren = nach oben buckeln und nach unten treten


Was kann ich tun?

Januar 21, 2023

Nein, ich will mich – hier – nicht mit den Grundfragen der Philosophie beschäftigen, die man etwas flapsig angeben könnte, wie folgt:

  • Was kann ich glauben?
  • Was darf ich hoffen?
  • Was soll ich tun?,

sondern ich möchte mich mit der Frage beschäftigen, die in uns hochkommt, wenn wir betrachten, dass alle Reichen und Mächtigen dieser Welt sich darauf geeinigt zu haben scheinen, dass (Werbung für) Nachhaltigkeit und Regionalität die Lösung aller Probleme sei(en).

Fast schon jedes Lebensmittel macht damit Werbung, dass es „regional erzeugt“ sei, fast jedes Unternehmen schreibt die „Nachhaltigkeit“ auf seine Fahnen (man ist geneigt, an umfassendes, globales „Greenwashing“ zu glauben) und fast jeder Normalbürger hat ein schlechtes Gewissen und Angst.

Die Rechnung des Diabolos scheint aufzugehen. Angst überall. Keine Wahrheit. Nur Verwirrung. Kein Glaube, kein Vertrauen, maximaler Egoismus. Keine Liebe.

Was kann ich anhand dieser maximalen Verwirrung tun? Was kann ICH tun? Habe ich überhaupt eine Möglichkeit, diesen Rahmenbedingungen etwas Gutes abzugewinnen? Ist nicht eh alles vertan, verwirkt, verloren?

Nun, zuerst einmal würde ich mich zurückbesinnen auf das, was ich schon vor langer Zeit als wahr erkannt habe. Ist es nicht nur im Laufe der Zeit verschüttet worden? Habe ich es nicht nur vergessen? Wurde es überdeckt von der Geschäftigkeit des Alltags?

Bei mir persönlich sind das zum Beispiel folgende zwei Sätze:

  • Zeit spielt keine Rolle
  • Nie alleine

Ich kann jetzt nicht im Detail erklären, was mir diese beiden Sätze bedeuten, aber ich stelle Dir diese Frage:

Was ist es, das Du in Deiner frühen Zeit, in Deiner Jugend als richtig erkannt hast, aber die Zeit, der Alltag, die „Randbedingungen“ haben Dich von diesen Zielen „abgedrängt“, haben Dich „abgelenkt“ oder Dich mit „sonstigem Müll zugeschüttet“?

Denk‘ drüber nach!

Bittet

Euer Christoph


Vom Souverän und seiner Macht

Dezember 3, 2022

Liebe Familie, Freunde und Kollegen,

Einige male schon habe ich Euch belästigt mit dem Begriff der „Internalisierung externer Kosten“, bekanntlich einem roten Tuch für Neoliberalisten.

Aber worum geht es eigentlich?

Einerseits ist da die Philosophie des Liberalismus, die von der Freiheit des Individuums ausgeht.

Das Individuum dürfe tun und lassen, was es wolle, denn durch den Widerstreit der Kräfte, durch die Evolution (survival of the fittest) und durch die Gesetze von Angebot und Nachfrage, also durch alle diese weisen Naturgesetze, die man normalerweise als „der freie Markt“ bezeichnet, werde sich sowieso ein Gleichgewicht einstellen, welches für eine leidliche Weiterexistenz der Menschheit sorge, soweit diese im Interesse des Planeten liege.

Wenn es für den Planeten besser sei, dass die Menschheit aussterbe, auch gut, sagt der Neoliberalist, dann ist das eben unser Schicksal. Eigentlich ist das die Philosophie des Materialismus, die dem Geist keinerlei Entscheidungskompetenz einräumt.

Andererseits ist da die Philosophie, die davon ausgeht, dass es immer einen Souverän gebe, der die Freiheit des Individuums aufgrund seiner Eigenschaft als Souverän beliebig einschränken dürfe. Meist wird diese Einschränkung durch einen Verweis auf das Gemeinwohl gerechtfertigt.

Eigentlich ist das die Philosophie des Idealismus, die davon ausgeht, dass der Geist dazu in der Lage sei, die Umstände so zu beeinflussen, dass sich eine Verbesserung ergebe.

Die „Internalisierung externer Effekte“ ist nun ein Eingriff in die Freiheit des Individuums, den der Souverän anordnet, weil die externen Kosten eben nicht der Allgemeinheit angelastet werden – so wie es der Neoliberalismus fordert – sondern dem Verursacher – so wie es das Verursacherprinzip fordert.

Wir sehen schon, wir kommen hier in die alte Diskussion zwischen dem Begriff der Vorsehung und dem Begriff der Willensfreiheit, die noch immer nicht endgültig entschieden ist – und hoffentlich im Leben nicht endgültig entschieden werden wird.

Und wir kommen zu der Frage, ob das Individuum Verantwortung tragen kann, und inwieweit die Verantwortung dem Individuum vom Souverän abgenommen wird.

Alles alte – uralte – Streitfragen, die nie im Leben endgültig entschieden werden, aber wir können meditieren, wie wir uns den Souverän denn vorstellen.

Dazu hatte ich vor einiger Zeit schon einen Beitrag geschrieben:

Aus christlicher Sicht kann es nur einen einzigen wirklichen, absolut herrschenden, Souverän geben, und das ist Gott, der Vater, der Sohn und der Hl. Geist.

Trotzdem machen wir im Leben die Erfahrung, dass die Souveränität im Sinne einer Hierarchie auf viele Instanzen aufgeteilt ist:

  1. auf die Engel und Dämonen, die nicht so furchterregend sind wie ER
  2. auf die Naturgesetze, deren Erforschung sich die Naturwissenschaft widmet
  3. auf besonders begabte Menschen, die sich einer NATÜRLICHEN Autorität bedienen
  4. auf die Kirche, der ER seinen Hl. Geist gesandt hat
  5. auf Eltern und Ehepartner
  6. auf Lehrer
  7. auf Persönlichkeiten der Politik, der Iurisdiktion, des Managements und sonstiger Haushaltsführung

Manchen meiner Leser wird nicht gefallen, dass ich Politik und Management erst an die letzte Stelle setze, anderen Lesern wird nicht gefallen, dass ich Engel und Dämonen über die Naturgesetze stelle, wieder anderen Lesern wird nicht gefallen, dass ich besonders begabte Menschen (sog. Propheten) ÜBER die Kirche stelle, und den Lehrern unter meinen Lesern wird nicht gefallen, dass ich die Eltern höher setze.

Na ja,

Jedenfalls eine schöne neue Woche

Euer Christoph

P.S.: ich glaube, dass meine Liste ziemlich vollständig ist, bin aber für Anregungen immer noch dankbar


Von der drohenden Weltregierung

November 20, 2022

Liebe Leser!

Gestern Nacht hatte ich eine angeregte E-Mail Diskussion mit meinem Freund „B“. Und zwar über ein Thema, das ich mit einem Newsletter an meine engsten Vertrauten begonnen hatte.

Vom Thema „Internalisierung externer Kosten“ kamen wir über die COP27 Konferenz recht schnell zum Thema „Weltregierung„.

Natürlich gäbe es einige Themen, bei deren Bewältigung eine demokratische Weltregierung, ein demokratisches Weltparlament und ein demokratischer Weltgerichtshof ganz praktisch sein könnten, also zum Beispiel die Themen

  • Weltraummüll,
  • Weltmeere,
  • Weltklima,
  • Ungleiche Verteilung des Vermögens (Kartelle, Weltmonopole) und
  • Steueroasen.

Jedoch ist eine Weltregierung unter den derzeitigen Randbedingungen eher eine bedrohliche Vorstellung, meint mein Freund „B“ (der mir erlaubt hat, diese Diskussion hierher zu kopieren).

Aber lest selbst:

A

Liebe Familie, Freunde und Kollegen,

Jetzt hat man sich also doch auf einen Fonds geeinigt, mit dem die Umweltkosten auf eine gerechte Art und Weise verteilt werden sollen. Dass da noch viel zu verhandeln sein wird, und dass es nie 100%ig gerecht zugehen kann, ist auch klar, aber es ist ein erster, zaghafter Schritt in die richtige Richtung.

Aber worum geht es eigentlich?

Es geht um die sogenannte „Internalisierung externer Kosten„, ein rotes Tuch für alle Neoliberalisten, weil es eben gerecht wäre.

(Und es wäre auf keinen Fall angenehm für uns Österreicher, Mitglieder der ersten Welt, wenn man diese Gerechtigkeit WIRKLICH umsetzte).

Was das ist, diese „Internalisierung externer Kosten“, habe ich im August ’21 versucht in folgendem Artikel zu erklären:

Kurz gesagt, geht es darum, dass der Souverän (in einer Demokratie sind das wir, das Volk) im Sinne eines Schadenersatzes Umweltschäden mit Kosten belegt, und Handeln, das für die Umwelt nützlich ist, belohnt.

Auch die Kirche begründet im Katechismus (KKK) den Umweltschutz mit dem siebenten Gebot „Du sollst nicht stehlen“, weil wir ja unseren Kindern die nötigen Ressourcen stehlen, wenn wir die Umwelt zerstören.

Meiner Meinung gibt es drei Möglichkeiten für eine einigermaßen gerechte Internalisierung externer Kosten:

1) Ein Umweltgericht, bei dem man Umweltsünder auf Schadenersatz klagen kann

2) Die Kommunalisierung der Umwelt: Der Souverän (die res publica) belegt Ressourcenumsätze mit Steuern bzw. Subventionen

3) Wissenschaftliche Steuerung: Ressourcenumsätze werden mit Hilfe des Strafgesetzbuches, mit Geboten und Verboten, gesteuert Lg,

CP/V

B

Es ist KEIN Schritt in die richtige Richtung. Es geht um die komplette Zerstörung Europas. Was sollen denn die Entwicklungsländer mit dem Entwicklungs – Geld machen, wenn es keine Industrie mehr gibt, bei der man was um das Geld kaufen kann? Das Geld wird in korrupten Kanälen versickern, und Billyboy und co werden sich ihren Anteil holen. Du schaust zu viel ORF.

A

Ich glaube, wir müssen größer denken: jetzt, wo wir beginnen, den Mond zu besiedeln, ist die Tür offen für eine Weltregierung (mit der Option auf Asyl am Mond).

Dieser Fond ist das allererste „Weltbudget“.

Mal quergedacht.

Lg
Christoph

B

Jaja, die Weltregierung mit Soros und Gates als allesbesitzende Sklavenhalter. Die Sklaven, das ist die Menschheit.

A

Gefahr erkannt, Gefahr gebannt.

Wir müssen halt darauf bestehen – und dafür auf die Straße gehen – dass die Weltregierung nur mit UNO Mandat handeln darf

B

Die UNO, WEF und WHO ist doch längst unter der Kontrolle der Satanisten/Philanthropen. Wir brauchen das genaue Gegenteil: Direkte Demokratie, Regionalität, und vor allem Bekehrung zu Christus.

LG!

A

Hallo B,

1) Sei mir nicht böse, aber wenn es um Weltpolitik geht, und auch um Regionalismus, dann KANNST DU DAS MIT DER BEKEHRUNG ZU JESUS CHRISTUS DOCH NICHT ERNST MEINEN.

Katholizismus ist das glatte Gegenteil von Regionalismus.

Und glaubst Du wirklich, dass Du Frieden stiftest, indem Du versuchst, alle Muslimen von Staats wegen zu bekehren?

Nein, es müsste heißen Rückkehr zur Spiritualität und zu den eigenen Wurzeln.

2) Der Begriff Regionalität ist mir zu schwammig, ich nehme an Du meinst Föderalismus?

3) Und wie Du das Klimaproblem oder den Weltraummüll mit direkter Demokratie in den Griff kriegen willst, das mußt Du mir auch erstmal erklären.

Sorry, diesmal ist Deine Antwort nicht durchdacht (was sehr selten vorkommt).

Lg
Christoph

B

Doch, meine Antwort WAR ERNST GEMEINT. Schau dir doch die Welt an, wie sie durchdreht! Weltkriegsgeile Wahnsinnige, nationalsozialistische Wokisten, plündernde Philanthropen! Natürlich brauchen wir Bekehrung! Oder erwartest du dir das Heil vom Klaus Schwab?? Von einer satanischen Weltregierung??

Natürlich meine ich mit Bekehrung, dass man bei sich selber anfängt. Ausserdem meine ich das direkte Eingreifen Gottes, nichts anderes wird uns mehr retten bzw hat uns je gerettet.

Wüsste auch gerne wo ich „Bekehrung von Staats wegen“ geschrieben hätte?! Glaubst du, ich erwarte mir von Baerbocks, Habecks und Konsorten irgend etwas? Warum unterstellst du mir etwas, das ich nicht gesagt habe?

ad 3) Wir wissen nicht einmal, ob das Klimaproblem existiert. Wie viel ORF siehst du pro Tag? Glaubst du diesem Dauergelabere wirklich noch?

ad „Bekehrung der Muslime“: Im letzten müssen auch diese zu Christus bekehrt werden. Jeder, der den Glauben ernst nimmt, kann nichts anderes dazu sagen. Aber ich weiß schon, es hört sich gefälliger an, wenn man auf der großen „ich verstehe eh alle“-Toleranz-Schiene mitschwimmt, die inWirklichkeit nur billiger Relativismus ist. Und zugleich neokoloniales Denken. Der gute OnkelIn aus dem Westen, der alle Kulturen in seiner religionsübergreifenden „Toleranz“ inhaliert hat.

Was für eine Selbstgerechtigkeit! Diese Seifenblasenphilosophie, so gut kenne ich dich, entspringen aber nicht deinem genuinen Denken, sondern der elenden Glotze.

Und natürlich ist die Regionalität DER Weg, zb das Klimaproblem zu lösen. Weniger Transportwege, kleinere Firmen, und, im geistigen Kontext: Abkehr vom globalistischen Größenwahn.

In einem gebe ich dir aber recht: Wir müssen tatsächlich auf die Straße gehen, und zwar gegen die Sünden, gegen die Abtreibung, gegen die Korruption, gegen die Kriegstreiber aus West und Ost, gegen die Sanktionen, gegen den woken Satansmoralismus, gegen die Mainstream Medien, für Regionalismus, für direkte Demokratie – und zwar auch EU- und UNO-weit, für den Datenschutz, gegen Zensur, für die Freiheit,

LG B

A

Servus,

Freut mich, dass Du mich immer noch ernst nimmst 🙂

Zum Thema Jesus Christus: ich glaube, ich bin da gar nicht so weit weg von Dir. Nimm zum Beispiel die Menschenrechte.

Wenn ich richtig informiert bin, dann sind die Menschenrechte auf dem Mist von Menschen gewachsen, die zu einem hohen Prozentsatz gläubige Christen waren.

Aber steht in den Menschenrechten, dass man alle Menschen taufen soll?

Mitnichten. Zu den Menschenrechten zählt auch die Religionsfreiheit.

Unter uns gesagt: die Religionsfreiheit ist die beste Voraussetzung, um an der Bekehrung zu Jesus Christus zu arbeiten, denn diese KANN nur ohne Zwang gelingen.

Aber das weißt Du eh.

Was die Regionalität betrifft, sind wir halt unterschiedlicher Meinung.

Kennst Du das Allmende Problem? Manche Dinge kann man nur zentral regeln, z. B. durch ein Monopol. Letzten Endes ist das auch der Grund, warum die Menschheit das Grundeigentum erfunden hat.

Wem gehören die Weltmeere?

Wem gehört das erdnahe Weltall?

Wem gehört das Weltklima?

In allen diesen Fällen darf es „nur einen geben“, sonst funktioniert das nicht mehr lange.

Lg,
Christoph

B

Noch einmal: Wenn ich von „Bekehrung“ schreibe, so rede ich ohnedies nicht von Menschenwerk. Aber doch von etwas, um das wir JEDEN TAG beten sollten. Natürlich will ich keine Zwangstaufen,ich bin ja kein Idiot. Aber ich wünsche mir eine Kirche, in der sich alle mutig zu Christus bekennen, ohne falsche Rücksichten, jedem „Standard“-Redakteur gefallen zu müssen. Die Zeit des relativierenden Schleimens muss vorbei sein.

Eine Weltregierung kann NUR dann Gutes tun, wenn es stabile Regionen gibt. Wenn das Fleisch und der Fisch aus der eigenen Gegend kommt. Dann reguliert sich auch der Markt in einer sinnvollen Weise. Oder glaubst du wirklich, dass die Multikulti-Ideologie, in der der Glaube verwässert werden soll, irgend ein Heil bringen kann? Dass es besser ist, Insekten zu fressen und Kunstfleisch, anstelle eines guten Steaks aus Niederösterreich? Glaubst du, dass die faschistische Gendersekte das Christentum ersetzen soll, so wie es Schwab und Gates und Soros mit ihrer Weltregierung vorhaben? Reicht dir das, was wir die letzten zwei Jahre gesehen haben, nicht? Nein, das sind Agenden der Feinde Gottes. Diese sind schlau, sie wissen, dass das Chaos ihren Machtbestrebungen nützt.

Damit geht das Thema „Weltregierung“ für mich absolut am Thema vorbei, wenn man nicht sagt, WAS das für eine Weltregierung sein soll. Klaus Schwab und Konsorten planen diese in ihrem Namen, und wenn es ihnen gelingt, wird es ein Zwischenreich des Antichristen sein. Ich werde mich dieser Weltregierung in keiner Weise anbiedern, auch nicht gedanklich.

Und ja, natürlich wären gewisse internationale Regulierungen nicht schlecht, aber nicht unter den Schergen des WEF und der momentanen UNO. Und noch einmal: Eine intelligente Regionalität würde 99% aller Regulationsgesetze überflüssig machen.

Also: mag sein, dass es nur „Einen“ geben kann für manche Dinge. Aber diese „Eine“ DARF NICHT eine Weltregierung unter dem WEF (und nicht der mom. UNO) sein, NICHT eine Herrschaft des Antichrist, sondern es muss eine Regierung des Weltvolkes sein, und dieses muss ein Gottesvolk sein, und dafür gehe ich gerne auf die Straße (Freiheitsdemos, Demo für das Leben, Prozessionen).

Und noch einmal: 1100 namhafte Meteorologen haben sich gegen die momentane Klimahysterie ausgesprochen. Ihre Meinung wird aber unterdrückt, sie werden lächerlich gemacht. Erinnert uns das an was?

LG B

A

Guten Morgen,

So kann ich das jetzt stehen lassen.

Mir ging es in erster Linie um die Anerkennung des Allmende Problems aus den Wirtschaftswissenschaften und die Erkenntnis, dass es einige wenige Agenden gibt, die global geregelt werden müssen – aus wissenschaftlicher Sicht.

Ob gewisse Leute im WEF die Agenden Gottes verfolgen oder nicht, das kann ich nicht beurteilen. Hier werde ich mich gerne Deinem Urteil anschließen.

Lg

Yeti


Unser ausreichendes Brot gib uns heute

Oktober 1, 2022

Liebe Leser!

Eigentlich hatte ich vor fünf Minuten die Idee einen Artikel zu schreiben, mit dem Titel

Die Geheimniskrämerei und das BIP / BNE*),

weil ich eine Erkenntnis hatte.

Ist es nicht so, dass im BIP/BNE*) nur die wirtschaftlichen Vorgänge erfasst werden, für die es einen Geldfluß gibt? Genau genommen eigentlich nur jene Vorgänge, für die eine Rechnung gelegt wird?

Wenn man also am Dorf dem Nachbarn hilft, oder in der Stadt im Gemeindebau einem Mitbewohner, durch die sogenannte „Nachbarschaftshilfe“, oder wenn man innerhalb der Familie einander gute Dinge tut, dann geht diese wirtschaftliche Betätigung dem Finanzminister eigentlich „am Arsch vorbei“.

Diese sogenannte Schattenwirtschaft wird also nicht im BIP/BNE*) erfasst.

Heißt das, dass diese Art von Wirtschaft „böse“ ist?

Nein, natürlich nicht!

Wir müssen aber zugeben, dass das BIP/BNE*) nur bedingt ein Maß für den Fleiß eines Volkes ist. Es ist vielmehr ein Summenmaß für Fleiß UND Geldgier. Aber dazu ein andermal.

Wieso muss man eigentlich für Güter Geld bezahlen?

Ich muss an ein berühmtes Zitat eines mir bekannten Bauern denken: „Wir haben auf unserem Hof soviel Milch, dass wir sie sogar verkaufen!!

Der Produzent hat also einen Überschuss der Produkte, die er erzeugt. Er kann sie nicht alle selbst verbrauchen. Er MUSS sie verkaufen, damit sie nicht verderben.

Warum sollte ich also dem Produzenten etwas dafür geben, wenn er es eh los werden MUSS?

Na ja, solange er die Produkte nicht hergegeben hat (und ich sage bewußt nicht „verkauft“), kann er ja selbst entscheiden, wem er sie gibt. Und da wird er sie natürlich demjenigen geben, von dem er eine adäquate Gegenleistung bekommt. Wenn das nicht geht, wird er die Produktion drosseln und sich umorientieren (außer in der EU, dort wird er ja gefördert).

Weiters sind die Abnehmer ja in der schlechten Lage, dass sie einen Mangel an Milch haben, solange sie sie nicht gegen etwas eintauschen können, wovon sie selbst einen Überfluß haben (z.B. Geld).

Das sind also die banalen Gesetze von Angebot und Nachfrage, die übrigens auch in der Schattenwirtschaft gelten – nur sind dort die Gegenleistungen, die auch dort nach dem Prinzip „quid pro quo“ erbracht werden, nicht so offensichtlich.

Solange ein Dorfmitglied einigermaßen etwas zur Gemeinschaft beiträgt, wird man ihm auch immer wieder gerne aushelfen, wenn es etwas nicht so „auf die Reihe kriegt“.

Sind Lebensmittel beim Produzenten zu billig erhältlich?

Habe vor ein paar Tagen im Radio einen Bericht gehört, wonach weltweit 50% der genießbaren Lebensmittel einfach vernichtet werden, entweder während des Produktionsprozesses, oder während Transport, Lagerung und Verkauf, aber auch beim Konsumenten einfach im Müll landen.

Das erklärt sich natürlich durch die katastrophalen Agrarförderungen, die es zum Beispiel in der EU gibt. Das heißt, der Landwirt gibt seine Lebensmittel zu leichtfertig her, bzw. ist während der Produktion zu leichtfertig, weil er ja vom Verkauf der Lebensmittel nicht abhängig ist.

Eine Kartellbildung im Bereich des Handels tut das Übrige.

Meint

Euer Christoph

Informationsblockade

Wir haben also anhand der banalen Gesetze von Angebot und Nachfrage erkannt, dass Geld immer dann fließt, und dass damit das BIP/BNE*) gesteigert wird, wenn Überfluß auf Mangel trifft, und wenn diese Interessen am Markt ausgeglichen werden können.

Darum wird uns jetzt auch klar, warum folgende Ereignisse dem sogenannten Wachstum (also dem Geldwachstum) entgegen stehen:

  • wenn Güter zu billig hergegeben, evtl. sogar verschenkt**), werden
  • Gnade statt Gerechtigkeit
  • Kredite, die nicht zurückgezahlt werden müssen
  • Antworten, nach denen niemand gefragt hat
  • u.ä.

Man kann also eigentlich sagen, dass es ein sorgloser Umgang mit den irdischen Gütern ist, der dem sogenannten Wachstum nicht gerade hilfreich ist.

Es benötigt eine bestimmte Anspannung***), die ich aufbringen muss, um meine Bedürfnisse zu befriedigen.

Diese Anspannung, und der sorgsame Umgang mit den irdischen Gütern, bewirkt dann eine „florierende Wirtschaft“, in der Leistung und Gegenleistung harmonisch fließen.

Aber man kann den Bogen auch überspannen:

Wenn

  • sich die Produzenten zu einem Kartell zusammentun und ihre Güter künstlich verknappen,
  • sich die Vermögenden zusammentun und Geld künstlich verknappen,
  • Geheimnisse allzu streng gehütet werden,
  • o.ä.,

dann kann die Anspannung kippen.

Entweder in die Depression oder in die Agression, das ist bei jedem Menschen und bei jedem Volk unterschiedlich.

Meint

Euer Christoph

*) BIP/BNE = Bruttoinlandsprodukt / Bruttonationaleinkommen

**) Sozialleistungen zählen nicht zu dieser Kategorie

***) mit zunehmendem Alter darf diese Anspannung nachlassen, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben

Gott, der liebende Vater

Uns wird oft vorgeworfen, dass wir mit dem Wort vom „lieben Gott“ den Ernst der Sache verharmlosen.

Stimmt.

Er ist kein „lieber“*) Gott, aber er ist der „liebende“ Gott.

Das ist ein Unterschied.

Trotzdem ist er offensichtlich nicht in der Lage, sich an die Gesetze von Angebot und Nachfrage zu halten, die er doch selbst erschaffen hat.

Alles, was wir von Gott erhalten, ist pure Gnade. Er hält mit keinem seiner Geheimnisse hinter dem Berg – Jesus hat uns alles verraten. Er sagt: „Bittet, so wird Euch gegeben werden“. Und er ist der ultimative Produzent aller irdischen Güter und Vermögenswerte, die er in ausreichendem Maße uns gratis zur Verfügung stellt (unter freier Mithilfe des Menschen, wenngleich seit dem Sündenfall mit einer gewissen Anspannung).

Was erwartet er dafür? Nichts.

Was könnten wir ihm geben? Nichts.

Ich befürchte, das BIP/BNE wird im Himmelreich gleich Null sein.

Meint

Euer Christoph

*) lieb im Sinne von harmlos


Walter, das Werkzeug Gottes

September 10, 2022

Liebe Leser!

Lasst mich diesmal einen Ausschnitt aus meiner Erzählung „Das dritte Kind“ an den Anfang setzen, und zwar aus dem ersten Teil „Prolog“, den Anfang der 30. Szene, wo Walter mit Hilfe einer Nebenrolle – einem Kardinal – einen neuen Anfang in seinem Leben macht:

Zugriff: https://letztersein.com/drehbuchseite

1. Teil – Seite 25:

[…]30.

Am Nachmittag kam Walters Schulfreund ins Wellnesshotel zu Besuch. Dieser Schulfreund war jetzt Kardinal, dennoch kam er im schlichten schwarzen Priesteranzug.

„Dir geht’s gut, du hast es weit gebracht“, eröffnete Walter das Gespräch.

Der Kardinal winkte ab: „Karriere in der Kirche ist etwas Relatives.“

Walter reagierte auf das Reizwort „Karriere“ und antwortete in einem Anfall von ‚Fishing for Compliments‘: „Ich werde niemals Karriere machen, bei all den Fehlern, die ich mir geleistet habe.“

„Weißt du, was mein schlimmster Fehler ist? Ich treffe keine Entscheidungen. Ich lasse mich immer nur benützen.“, führte er seine Gedanken weiter.

Auch der Kardinal kannte sich im Leben aus, deshalb stieg er nicht direkt auf Walters Argumentation ein und begann nicht Walter Komplimente zu machen: „Das würde ich nicht so sagen. Schau, ich bin letzten Endes doch auch nur ein Werkzeug Gottes. Trotz aller eigenen Entscheidungen die ich treffe, bin ich in einen Ablauf eingebettet, den wir Vorsehung nennen.“

Walter begann zu schwärmen: „Werkzeug Gottes. Ja, das wäre ein Lebensziel!“

Er relativierte seine Gedanken jedoch sofort wieder: „Weißt Du, ich bin zwar immer brav in die Kirche gegangen, war in meiner Jugend sehr aktiv, aber jetzt, wo ich verheiratet bin……Wer ist das eigentlich, dieser Gott? Wo ist er geblieben?“[…]

Was hat Walter gemeint mit „Werkzeug Gottes“?

Nun, was Walter gemeint hat, darüber können wir nur mutmaßen, denn Walter ist eine literarische Figur und wir können ihn nicht befragen.

Aber ich bin es, der die Geschichte „Das dritte Kind“ geschrieben hat – wenn auch diversen Inspirationen folgend – und ich kann guten Gewissens feststellen: „Dieser Walter hat viel von mir geerbt, wenngleich er eigentlich nur eine Metapher für das neutrale Österreich im kalten Krieg ist – ein Mann mit Entscheidungsschwächen, der zwischen zwei Stühlen sitzt“.

Bei mir persönlich waren das zu jener Zeit die Firma S* und meine Frau V*, die beiden Stühle, zwischen denen ich gesessen bin, ohne mich entscheiden zu wollen (ohne mich entscheiden zu können).

Heute ist das zum Glück alles anders, aber damals war Walter ein Blatt im Wind, das keinen sichtbaren eigenen Willen hatte.

Und genau das ist es NICHT, was der Kardinal meint, wenn er von einem „Werkzeug Gottes“ spricht.

Nicht umsonst haben wir heutzutage die Metapher vom „mächtigen Manager“, der „alles im Griff hat“ und sozusagen „allwissend“, „allmächtig“ und „allgegenwärtig“ ist. Das sind lustiger weise alles göttliche Eigenschaften, obwohl für Gott in der Wirtschaft eigentlich kein Platz ist.

Und wenn wir genau darüber nachdenken, dann ist der Manager eigentlich kein göttliches Wesen, sondern er ist nur ein „Werkzeug des Direktors“, das nichts anderes tut, als den „Willen des Direktors umzusetzen“. Sich darum „zu kümmern“.

Und so, wie wir uns einen guten Manager vorstellen, als ein Vorbild, das den anderen Angestellten im Kampf leuchtend voranschreitet, so müssen wir uns auch ein „Werkzeug Gottes“ vorstellen.

Als sich König Salomo zu Beginn seiner Amtszeit von Gott etwas wünschen durfte, wünschte er sich ein „hörendes Herz“.

Und so dürfen wir uns ein Werkzeug Gottes in erster Linie als einen Menschen vorstellen, der auf den Willen Gottes hinhören kann, um Gutes vom Bösen zu unterscheiden und so das Volk – bzw. im Falle von Walter seine Familie – weise zu leiten.

Meint

Euer Christoph


Wie geht’s weiter mit den Wirtschaftsgedanken?

August 21, 2022

Liebe Leser!

Habe nun die Seite https://letztersein.com/wirtschaftsgedanken um einen weiteren Abschnitt ergänzt:

[…]Mit August 2022 wurde mir bewußt, dass die reine Philosophie mit volkswirtschaftlichen und betriebswirtschaftlichen Gedankengängen mich nicht mehr befriedigt.

Ich entschied mich, aus Sicht der gegenwärtigen wirtschaftlichen Probleme (Klimawandel, Umweltzerstörung, ……) auch ein wenig im Traditionsschatz des Christentums zu graben, und begann mit folgendem Beitrag:

Eine schöne neue Woche

Euer Christoph


Wer ist schuld? – II

Juli 30, 2022

Liebe Leserin! Lieber Leser! Liebe Leser:innen!

Selten – aber doch – muss ich bei meinen Beiträgen nachbessern, weil ich „geschludert“ habe.

Beim letzten Beitrag vom Sonntag, 24. Juli 2022, ist es wieder einmal passiert.

In den einleitenden Worten – im folgenden grau wiederholt – hatte ich noch einigermaßen ordentlich das Grundprinzip von Vorleistungen, Wertschöpfung und Produktionsergebnis wiederholt (das ich schon mehrmals in meiner Laufbahn als Blogger erwähnt hatte).

Jetzt habe ich Euch schon des öfteren mit einem Diagramm gequält, mit einem Diagramm, das man eigentlich als „die“ zentrale Offenbarung der Betriebswirtschaftslehre bezeichnen muss.

Mit einem Diagramm, welches die produktive Arbeit des Menschen – bzw. deren Wert – in Beziehung setzt zum Wert des Ergebnisses, dem „Brutto-Umsatz“ oder auch „Produktionsergebnis“:

Abb. 1: Wertschöpfung = Produktionsergebnis(Wert) – Vorleistungen(Wert)

Wieviel hast Du beigetragen? Was ist Dein Beitrag zum allgemeinen Glück? Deine Wertschöpfung? Fühlst Du Dich schuldig, wenn die Zeiten wieder schlechter werden? Fehlt etwas an Deinem Beitrag? Ist Glück überhaupt machbar?

Große Fragen! Dumme Fragen! Wir möchten ihnen auf den Grund gehen.

Aber, beginnen wir einmal uns mit der Philosophie der Abb. 1 auseinanderzusetzen, bevor wir derart große Fragen wälzen, wie die eben genannten.

Genau genommen wird in Abb. 1 aus der Gesamtproduktion nur ein einzelner Prozess herausgegriffen und dieser (Teil-)Prozess wird in Beziehung gesetzt zum Gesamtergebnis (bzw. zu dessen Wert).

Mit „Wert“ meinen wir hier immer eine „finanzielle Bewertung durch den Markt“ (wer auch immer das ist 😛 ) – viele Menschen sind der Meinung, dass es auch einen „eigentlichen“ Wert gibt, der mit Geld nichts zu tun hat – das wird in Abb. 1 nicht berücksichtigt.

Man unterscheidet also zwischen „Vor“leistungen – das sind alle menschlichen bezahlten Leistungen, die als Voraussetzung erbracht werden müssen, damit der gegenständliche Teilprozess sinnvoll stattfinden kann – und Wert“schöpfung“, das sind alle menschlichen bezahlten Leistungen, die direkt in diesem Teilprozess erbracht werden.

Wenn man zu den Vorleistungen anteilsmäßig auch alle öffentlichen Dienstleistungen rechnet und auch den Gewinn – der ja die Rendite für das Vermögen darstellt, das die Eigentümer als ihre Vorleistung in den Prozess eingebracht haben – und auch all die strategischen Investitionen – die ja eine Vorleistung für eine „gesunde Umwelt/Umgebung“ des Prozesses sind – dann entspricht diese Summe genau dem Brutto-Umsatz, der durch diesen Teilprozess erbracht worden ist.

Danach argumentierte ich – immer noch halbwegs konsistent, im folgenden grau wiederholt – dass die Unterscheidung zwischen „Vor“leistungen und EIGENTLICHER Wert“schöpfung“ ja dazu dienen kann, zwischen Angestelltem/Arbeiter und Unternehmer zu unterscheiden. Ist es doch der Unternehmer, oder zumindest der „unternehmerisch denkende Mensch“, der sich eben auch um die „Vor“leistungen KÜMMERT, während sich der Angestellte/Arbeiter auf die EIGENTLICHE Wert“schöpfung“ – also auf „seine Arbeit“ – konzentrieren kann.

Wer ist der Kümmerer?

Nun kann man sich anhand von Abb. 1 Gedanken machen, wer sich um die Vorleistungen kümmert (wir haben das eigentlich bereits HIER getan).

Die Vorleistungen müssen ja vorher erbracht werden, BEVOR die Wertschöpfung erbracht wird und also auch, BEVOR MAN DAS PRODUKT VERKAUFEN KANN.

Deswegen weiss man eigentlich noch nicht, ob man sich die Vorleistungen überhaupt leisten kann, weil ja noch nicht feststeht, wieviel Brutto-Umsatz man für das Produkt letztendlich bekommen wird.

Das bedarf also einer ganzen Menge organisatorischen und juristischen Talents, das mit der eigentlichen Wertschöpfung (mit der eigentlichen Arbeit) nichts zu tun hat.

Alle diese organisatorischen und juristischen Vorleistungen – ja, das Kümmern um die Vorleistungen ist AUCH eine Vorleistung – übernimmt normalerweise der Unternehmer, sodass sich der Angestellte bzw. der Arbeiter auf die EIGENTLICHE Arbeit konzentrieren kann.

Sodann kehrte ich den Spieß um. Was ist denn TATSÄCHLICH die EIGENTLICHE Wert“schöpfung“?

Die Aufteilung in „Vor“leistungen und Wert“schöpfung“ ist ja doch recht subjektiv, weil eigentlich jeder SEINEN Beitrag als die EIGENTLICHE Wert“schöpfung“ betrachten wird, während alles andere nur „Vor“leistungen seien.

Und tatsächlich gibt es nur einen einzigen Beitrag, der in der Wertschöpfungskette einen HERAUSRAGENDEN, nicht zu ersetzenden Platz einnimmt. Es ist dies der Beitrag des Endbenutzers, des Konsumenten.

Was ist die EIGENTLICHE Arbeit?

Jetz‘ hamm’se ’n Haus jebaut.

Was war jetzt die EIGENTLICHE Arbeit?

Das Ausheben der Baugrube?

Der Ausbau des Kellers?

Das Hochziehen der Mauern?

Das Dach?

Der Innenausbau?

Die Planung?

Die Bauaufsicht?

Die Finanzierung?

Die Auswahl und der Kauf des Grundstücks?

Nun, jeder dieser Teilprozesse, und wir gehen mal davon aus, dass jeder Teilprozess einen eigenen „Process Owner“ hat, also, jeder dieser „Process Owner“ wird das anders sehen.

„Ohne mich könnte das Haus nicht so dastehen, wie es dasteht“, könnte jeder dieser „Process Owner“ mit fug und recht behaupten.

Gut, es gibt schon aus physikalischen Gründen eine bestimmte Reihenfolge. Man kann zum Beispiel nicht das Dach decken, bevor man die Wände hochgezogen hat, aber im Sinne einer NOTWENDIGKEIT bzw. SINNHAFTIGKEIT ist das Dach genauso wichtig wie der Keller. Ein Haus ohne Dach würde den Zweck eines Hauses nicht – oder nur teilweise – erfüllen.

Es ist also hier auf den ersten Blick gar nicht so einfach, zwischen „Vor“leistung und Wert“schöpfung“ zu unterscheiden, oder?

Na ja. Es gibt schon einen herausragenden „Process Owner“.

Wer das ist?

Der Bauherr. Darum ist er ja der BauHERR (oder auch die BauFRAU, natürlich).

Wenn sich der Bauherr nicht entschieden hätte, gegenwärtige und zukünftige Teile seines Vermögens zu opfern, um hier dieses Haus zu bauen, dann wäre dieses Haus hier nicht gebaut worden.

Der Architekt, zum Beispiel, kann das nicht von sich behaupten. Wenn er sich geweigert hätte, dann hätte halt ein anderer Architekt dieses Haus geplant.

Das Haus wäre dann vielleicht nicht genau SO gebaut worden wie es gebaut worden ist – also nicht gleichARTIG – aber sicher gleichWERTIG.

Nur ganz wenige Architekten können von sich behaupten, dass niemand anderer in der Lage ist, gleichWERTIGE Häuser zu planen.

So gibt es im Zusammenhang mit diesem Haus und diesem Grundstück sicher viele Personen, die an der Produktion beteiligt waren, aber nur die Leistung des Eigentümers, der Einsatz seines Vermögens, ist die EIGENTLICHE Leistung, die im Zusammenhang mit all den Vorleistungen der Banken, der Planer, der Bauaufsicht und der Handwerker zur Lebensqualität seiner Familie beitragen soll.

Weil ja der Endbenutzer Teile seines gegenwärtigen und zukünftigen Vermögens „opfert“, um von dem Konsumgut einen Nutzen zu lukrieren, ist er auch derjenige, der der ganzen Wertschöpfungskette erst den Sinn verleiht, ja der sie finanziert.

Und genau hier, bei der weiteren Ausarbeitung des Themas „Endbenutzer“, habe ich dann eben „geschludert“. Ich habe nur mehr Stichworte aneinander gereiht und kurz angerissen, ohne die Gedanken „ordentlich zu Ende zu führen“.

Das will ich nun nachholen:

Wer ist schuld?

Der Markt? Der Souverän? Der Konsument?

Liebe Leser, Ihr kennt vielleicht das Lied „Sie hab’n a Haus baut“ von Arik Brauer. Darin geht es um anonyme „sie“. „Sie“, die uns „a Haus herbaut“ haben, sodass wir keinen Ausblick mehr haben.

Aber sind wirklich diese anonymen „sie“ daran schuld, dass wir keinen Ausblick mehr haben? Gab es da nicht einen einzigen(!) Eigentümer, der diese Entscheidung getroffen hat?

Ist es nicht immer der Eigentümer, der Endbenutzer, der Konsument, der durch seine Entscheidungen, insbesondere durch seine Konsumentscheidungen, erstens die Wirtschaft in Gang hält, und zweitens also auch „schuld daran“ ist?

Schuld insbesondere an der Umweltverschmutzung? Am Klimawandel? An der Lärmbelästigung durch den Verkehr? Am Feinstaub?

Ich würde mit einem klaren und deutlichen JAIN antworten.

JA, weil natürlich der Endbenutzer entscheidet, WAS er konsumiert, bzw. WIEVIEL er konsumiert. Diese Entscheidungen können natürlich von der Notenbank (vom Leitzinssatz) und von der Werbung, vom Marketing, beeinflusst werden, aber letzten Endes stehen sie in der Verantwortung des Einzelnen.

Aber NEIN, weil WIE die Güter produziert werden, das entscheiden der Markt und der Souverän mit seinen Gesetzen, an die sich ja auch der Markt zu halten hat.

Man könnte noch anmerken, dass es viele Leute gibt, die nicht an den freien Willen glauben. Demnach wären die Entscheidungen der Konsumenten und die Entscheidungen der Politiker einfach nur simple Mechanismen, die eigentlich im Rahmen der Evolution PASSIEREN.

Als christlicher Autor gehe ich vom Begriff der Verantwortung aus, die den politischen Entscheidungen und den Konsumentscheidungen innewohnt.

Also:

Der Souverän darf sich nicht einfach so auf den Konsumenten herausreden und der Konsument darf sich nicht einfach so auf den Souverän herausreden.

Beide tragen ihren Teil der Verantwortung.

Der Markt trägt keine Verantwortung, der Markt ist nur ein simpler, leicht zu durchschauender, Mechanismus, den wir in intelligenter Art und Weise nutzen sollten.

Meint

Euer Christoph


Wer ist schuld?

Juli 24, 2022

Liebe Leserin! Lieber Leser! Liebe sonstige Leser:innen!

Jetzt habe ich Euch schon des öfteren mit einem Diagramm gequält, mit einem Diagramm, das man eigentlich als „die“ zentrale Offenbarung der Betriebswirtschaftslehre bezeichnen muss.

Mit einem Diagramm, welches die produktive Arbeit des Menschen – bzw. deren Wert – in Beziehung setzt zum Wert des Ergebnisses, dem „Brutto-Umsatz“ oder auch „Produktionsergebnis“:

Abb. 1: Wertschöpfung = Produktionsergebnis(Wert) – Vorleistungen(Wert)

Wieviel hast Du beigetragen? Was ist Dein Beitrag zum allgemeinen Glück? Deine Wertschöpfung? Fühlst Du Dich schuldig, wenn die Zeiten wieder schlechter werden? Fehlt etwas an Deinem Beitrag? Ist Glück überhaupt machbar?

Große Fragen! Dumme Fragen! Wir möchten ihnen auf den Grund gehen.

Aber, beginnen wir einmal uns mit der Philosophie der Abb. 1 auseinanderzusetzen, bevor wir derart große Fragen wälzen, wie die eben genannten.

Genau genommen wird in Abb. 1 aus der Gesamtproduktion nur ein einzelner Prozess herausgegriffen und dieser (Teil-)Prozess wird in Beziehung gesetzt zum Gesamtergebnis (bzw. zu dessen Wert).

Mit „Wert“ meinen wir hier immer eine „finanzielle Bewertung durch den Markt“ (wer auch immer das ist 😛 ) – viele Menschen sind der Meinung, dass es auch einen „eigentlichen“ Wert gibt, der mit Geld nichts zu tun hat – das wird in Abb. 1 nicht berücksichtigt.

Man unterscheidet also zwischen „Vor“leistungen – das sind alle menschlichen bezahlten Leistungen, die als Voraussetzung erbracht werden müssen, damit der gegenständliche Teilprozess sinnvoll stattfinden kann – und Wert“schöpfung“, das sind alle menschlichen bezahlten Leistungen, die direkt in diesem Teilprozess erbracht werden.

Wenn man zu den Vorleistungen anteilsmäßig auch alle öffentlichen Dienstleistungen rechnet und auch den Gewinn – der ja die Rendite für das Vermögen darstellt, das die Eigentümer als ihre Vorleistung in den Prozess eingebracht haben – und auch all die strategischen Investitionen – die ja eine Vorleistung für eine „gesunde Umwelt/Umgebung“ des Prozesses sind – dann entspricht diese Summe genau dem Brutto-Umsatz, der durch diesen Teilprozess erbracht worden ist.

Wer ist der Kümmerer?

Nun kann man sich anhand von Abb. 1 Gedanken machen, wer sich um die Vorleistungen kümmert (wir haben das eigentlich bereits HIER getan).

Die Vorleistungen müssen ja vorher erbracht werden, BEVOR die Wertschöpfung erbracht wird und also auch, BEVOR MAN DAS PRODUKT VERKAUFEN KANN.

Deswegen weiss man eigentlich noch nicht, ob man sich die Vorleistungen überhaupt leisten kann, weil ja noch nicht feststeht, wieviel Brutto-Umsatz man für das Produkt letztendlich bekommen wird.

Das bedarf also einer ganzen Menge organisatorischen und juristischen Talents, das mit der eigentlichen Wertschöpfung (mit der eigentlichen Arbeit) nichts zu tun hat.

Alle diese organisatorischen und juristischen Vorleistungen – ja, das Kümmern um die Vorleistungen ist AUCH eine Vorleistung – übernimmt normalerweise der Unternehmer, sodass sich der Angestellte bzw. der Arbeiter auf die EIGENTLICHE Arbeit konzentrieren kann.

Was ist die EIGENTLICHE Arbeit?

Jetz‘ hamm’se ’n Haus jebaut.

Was war jetzt die EIGENTLICHE Arbeit?

Das Ausheben der Baugrube?

Der Ausbau des Kellers?

Das Hochziehen der Mauern?

Das Dach?

Der Innenausbau?

Die Planung?

Die Bauaufsicht?

Die Finanzierung?

Die Auswahl und der Kauf des Grundstücks?

Nun, jeder dieser Teilprozesse, und wir gehen mal davon aus, dass jeder Teilprozess einen eigenen „Process Owner“ hat, also, jeder dieser „Process Owner“ wird das anders sehen.

„Ohne mich könnte das Haus nicht so dastehen, wie es dasteht“, könnte jeder dieser „Process Owner“ mit fug und recht behaupten.

Gut, es gibt schon aus physikalischen Gründen eine bestimmte Reihenfolge. Man kann zum Beispiel nicht das Dach decken, bevor man die Wände hochgezogen hat, aber im Sinne einer NOTWENDIGKEIT bzw. SINNHAFTIGKEIT ist das Dach genauso wichtig wie der Keller. Ein Haus ohne Dach würde den Zweck eines Hauses nicht – oder nur teilweise – erfüllen.

Es ist also hier auf den ersten Blick gar nicht so einfach, zwischen „Vor“leistung und Wert“schöpfung“ zu unterscheiden, oder?

Na ja. Es gibt schon einen herausragenden „Process Owner“.

Wer das ist?

Der Bauherr. Darum ist er ja der BauHERR (oder auch die BauFRAU, natürlich).

Wenn sich der Bauherr nicht entschieden hätte, gegenwärtige und zukünftige Teile seines Vermögens zu opfern, um hier dieses Haus zu bauen, dann wäre dieses Haus hier nicht gebaut worden.

Der Architekt, zum Beispiel, kann das nicht von sich behaupten. Wenn er sich geweigert hätte, dann hätte halt ein anderer Architekt dieses Haus geplant.

Das Haus wäre dann vielleicht nicht genau SO gebaut worden wie es gebaut worden ist – also nicht gleichARTIG – aber sicher gleichWERTIG.

Nur ganz wenige Architekten können von sich behaupten, dass niemand anderer in der Lage ist, gleichWERTIGE Häuser zu planen.

So gibt es im Zusammenhang mit diesem Haus und diesem Grundstück sicher viele Personen, die an der Produktion beteiligt waren, aber nur die Leistung des Eigentümers, der Einsatz seines Vermögens, ist die EIGENTLICHE Leistung, die im Zusammenhang mit all den Vorleistungen der Banken, der Planer, der Bauaufsicht und der Handwerker zur Lebensqualität seiner Familie beitragen soll.

Wer ist schuld?

Vielleicht kennt Ihr das Lied von Arik Brauer „Sie hab’n a Haus baut“.

Wer sind „sie“?

Gibt es nicht immer „genau einen“, der für eine Sache verantwortlich ist? Einen Eigentümer?

Wer zahlt, schafft an!

Verantwortung ist die Kehrseite des Eigentums.

Ist es wirklich so, dass der Eigentümer – und also auch der Kunde – letztgültige Entscheidungen trifft?

Hat nicht der Souverän ein Wörtchen mitzureden? (Wer das ist, DER SOUVERÄN, darüber haben wir uns HIER Gedanken gemacht).

Wenn sich also alle Eigentümer beim Gebrauch ihres Eigentums an die Gesetze halten – und ansonsten einfach ihren Bedürfnissen folgen – und trotzdem ist unsere Welt nicht gerade das, was man als ein Paradies bezeichnet. Sind dann die Gesetze falsch? Ist der Souverän schuld?

Na gut, wir halten uns ja NICHT an die 10 Gebote. Wenn wir uns an die 10 Gebote hielten, würden wir auch unsere inneren Bedürfnisse erkennen.

Und wenn wir denen folgten, dann gäbe es auf der Welt keine Probleme.

Meint

Euer Christoph


Objektive Werte

März 20, 2022

Oft hört man, dass wir angeblich die sogenannten Europäischen Werte verteidigten, also eigentlich die westlichen Werte von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit.

Also eigentlich, und man muss das Kind beim Namen nennen, die Menschenrechte.

Aber – und ich will das jetzt wirklich hinterfragen – was ist das eigentlich, ein Wert? Hat alles, was einen Wert hat, auch einen Preis? Bestimmt sich der Wert einer Sache dadurch, wieviel wir für sie opfern würden?

Gibt es so etwas wie objektive Werte?

Kann man etwas objektiv bewerten?

Was bedeutet eigentlich das Wort objektiv?

Wenn heute ein Brot 3,- EUR kostet, und morgen kostet das gleiche Brot 5,- EUR, ist das Brot morgen mehr wert? Oder eher der Euro weniger? Objektiv?

Wahrscheinlich werden wir dahinter kommen, dass der Tauschwert eines Gutes den Gesetzen von Angebot und Nachfrage unterliegt.

Also, wieder einmal ist auf meinem Blog nichts Neues zu finden, was ja an sich nichts Neues ist 🙂

Aber lassen wir die Sache sich entwickeln.

Wenn wir nachschlagen, finden wir zwei Bedeutungen des Wortes „objektiv“:

  1. nicht von persönlichen Gefühlen oder Meinungen bestimmt
  2. unabhängig vom Subjekt

Ad 1)

Kann ein Mensch auch nur irgendeine objektive Aussage tätigen? Eine Aussage, die nicht von seinen persönlichen Gefühlen oder Meinungen bestimmt ist?

Eher nicht.

So etwas wie Objektivität kann es erst geben, wenn man mindestens eine zweite Meinung eingeholt hat (ich muss an das sog. Vier-Augen-Prinzip denken, welches Werner von Siemens eingeführt hatte). Und eine internationale Gemeinschaft von vielen voneinander unabhängigen Menschen – also zum Beispiel die Wissenschaft – kann tatsächlich einigermaßen gesicherte „objektive Wahrheiten“ entdecken.

Ad 2)

Hier kommen wir in die Rechtsmaterie des Sachenrechts. Im Sachenrecht wird die Zuordnung von Sachen zu Personen geregelt (also zum Beispiel das Eigentum).

Sehr simpel gesprochen: alles, was keine Person ist, ist eine Sache (also ein Objekt).

§ 285 ABGB: „Alles, was von der Person unterschieden ist, und zum Gebrauche der Menschen dient, wird im rechtlichen Sinne eine Sache genannt.“

Allerdings wird diese simple Definition in letzter Zeit immer schwieriger. Zum Beispiel können nun nicht mehr nur Personen sogenannte Rechtssubjekte – also Träger von Rechten und Pflichten – sein, sondern haben in letzter Zeit auch Tiere Rechte, vielleicht hat sogar die Umwelt gewisse Rechte.

Auch in der Informationstechnologie gibt es immer neue Begriffe, zum Beispiel die allseits beliebten NFTs oder auch die Roboter mit ihrer künstlichen Intelligenz, die dazu führen, dass man gar nicht mehr so einfach sagen kann, was alles eine Sache – ein Objekt – ist, und wer alles eine Person ist.

Ich lasse das einfach mal so stehen, OK?

Werte oder Vermögen?

Was nützt mir der beste Wert, wenn ich nicht über ihn verfügen kann? Wenn er für mich keinen Nutzen hat? Was nützen mir die besten Menschenrechte, wenn sie in meiner Heimat nicht zur Verfügung stehen? Was nützen mir Rechte generell, wenn es in meiner Heimat keine Rechtssicherheit gibt?

Wegen dieser Überlegung bin ich der Meinung, dass die Menschenrechte in Europa nur dann ein echtes „Asset“ darstellen, wenn sie von den europäischen Staaten auch tatsächlich umgesetzt und geschützt werden und werden können. Wenn die Menschenrechte also tatsächlich Teil des Volksvermögens sind.

Wenn hingegen ruchbar wird, dass die Menschenrechte tatsächlich gar nicht geschützt werden können in Europa, dann sinkt das immaterielle Volksvermögen und damit auch der Wert des Euro, was sich in einer Inflation äußert.

Zur Erinnerung

Zitat aus https://de.wikipedia.org/wiki/Vermögen_(Wirtschaft):

[…]In den Wirtschaftswissenschaften ist Vermögen (englisch assets) der in Geld ausgedrückte Wert aller materiellen und immateriellen Güter, die im Eigentum einer Wirtschaftseinheit stehen.[…]

Den Wert eines Vermögens stellt der Eigentümer selbst fest (z.B. indem eine AG ihre Bilanz veröffentlicht), der Markt reagiert darauf, indem z.B. der Aktienkurs einer AG sinkt oder steigt, das entspricht der externen, also sozusagen „objektiven“ Bewertung der Assets.

Europa wird zum Beispiel objektiv bewertet, indem der Euro sinkt oder steigt.

Den tatsächlichen, also objektiven, Wert eines Vermögens findet man erst dann, wenn man das Vermögen veräußern muss, also durch die Gesetze von Angebot und Nachfrage.

Meint

Euer Christoph