Der Router, das einsame Wesen

November 26, 2013

Was macht ein Router?

Er bekommt Datengramme, interpretiert den Inhalt der Adresse und entscheidet, wem er die Information weiterschicken soll.

Er agiert sozusagen „in ein schwarzes Loch“, weil er keine Rückmeldung bekommt, ob das Datengramm angekommen ist, ob seine Arbeit also sinnvoll war.

Sollte es eine Rückmeldung geben, dann ist das aus Sicht des Routers wieder nur eine „ganz normale Nachricht“, die an den ursprünglichen Absender weitergeleitet werden muss, ohne groß Fragen zu stellen.

Zum Glück gibt’s Routing Protokolle. Da können sich die Router miteinander unterhalten, sozusagen ein Schwätzchen machen. Aber auch hier der totale Altruismus: Die Routing Protokolle sind wieder nur dazu da, dass der Router für jemand anderen Werbung macht: „Hier schau, diese und diese Zieladresse kannst Du über mich erreichen“.

Der totale Altruismus. Schauderhaft.

Aber: zum Glück gibt’s noch den Administrator. Mit dem kann man sich auf „du und du“ unterhalten 🙂

Lg
Christoph


Worüber wir nicht reden können….

November 21, 2013

….darüber müssen wir stammeln.

Hmm ja, ähh, ich weiss nicht, ah so, so ist das.

Meint
Euer Christoph


Kleine Verbesserungen

November 8, 2013

Also, viel tut sich ja nicht bei der Trilogie „Das dritte Kind“, aber zumindest die Rahmenhandlung habe ich jetzt umgewandelt von der Form eines reinen Dialogs in die Form einer Erzählung (wobei der Erzähler der Rahmenhandlung natürlich ident ist mit dem Erzähler der Trilogie).

Hier also die aktuelle Version als Aviso, die Veröffentlichung der nächsten Version wird ja noch einige Zeit auf sich warten lassen.


Es war passiert, was ich in meinen schlimmsten Alpträumen befürchtet und in meine kühnsten Heldenträumen erhofft hatte: jemand hatte sich bei mir angesteckt.

Nicht was Sie jetzt vielleicht denken, nein, es war ein geistiges Virus.

Der Reporter Chris Thompson wollte alles über die Sache wissen und so forschte er über die Geschichte des Internet und einiger anderer Dinge nach, die uns die siebziger und achtziger Jahre beschert hatten.

Nach seinem Besuch im Yosemite – auf dessen Geschmack ihn die Lektüre des RFC 2468 gebracht hatte – war er letzten Endes in Richtung Südosten auf der 95 unterwegs, um sich noch ein paar schöne Tage in Las Vegas zu machen.

In einer kleinen Stadt, Tonopah hieß sie, mußte er übernachten um sowohl seiner alten Karre als auch seinen alten Knochen die wohlverdiente Ruhe zu gönnen.

Die Nacht verlief ereignislos.

Zwecks Frühstück fuhr er zum nächsten Mäcci, der leider einigermaßen überfüllt war.

Er fand nur Platz an einem Tisch, an dem schon zwei merkwürdige Gestalten saßen. Sie hatten Umhänge in der Art altertümlicher Mönche und genehmigten sich ein ausführliches Frühstück.

Nachdem alle drei eine Zeit lang an ihrem Frühstück herumlaboriert hatten, begann der erste Mönch das Gespräch, er war schon etwas älter: „Was treibt sie in diese Gegend, junger Mann?“

Chris wollte eigentlich nur seine Ruhe haben, aber er antwortete wahrheitsgemäß: „Recherchen“.

Er bekräftigte: „Recherchen für ein Buch und über ein Buch. Sehr interessante Sache“

Nach einer Pause fragte er in Richtung zum ersten Mönch: „Und sie?“

Jedoch der zweite Mönch – er war bedeutend jünger als der erste – fiel ihm ins Wort: „Immer der christliche Auftrag. Seelsorge, Pastoraltheologie und so weiter eben“

Der erste Mönch hatte nachgedacht und wunderte sich: „Was könnte man hier in dieser Gegend recherchieren, worüber nicht schon alles gesagt wäre?“

Chris antwortete nicht direkt, sondern holte weiter aus, um die Sache von Grund auf zu erklären: „Schwierige Sache. Es gibt da einen verrückten Österreicher, der seit Jahren einem Phantom nachjagt und schon unzählige Blogeinträge darüber geschrieben hat“

Wieder mischte sich der zweite Mönch ein: „Man trifft nur noch selten echte Begeisterung, das ist ja mal etwas Positives“

„Bei ihm scheinen Begeisterung und Wahnsinn nahe beisammen zu liegen“, war Chris‘ Resumee.

Und da war es wieder: „Sie erzählen uns nichts Neues“, sagte der erste Mönch.

Kann es für einen Journalisten etwas Schlimmeres geben, als daß er „nichts Neues“ erzählt? Für diese Mönche mag es eine intellektuelle Befriedigung sein, wenn man immer wieder darauf kommt, dass es „nichts Neues unter der Sonne gibt“, aber Chris traf es wie eine Keule. Er ließ sich nichts anmerken, während der erste Mönch weitersprach.

„Das passiert oft, daß jemand einem Phantom nachläuft und dabei irrsinnig wird. Eigentlich wird das seit Jahrtausenden gemacht, weil die Menschen immer noch glauben, wo Rauch ist, muß auch Feuer sein“, räsonierte der Mönch (man würde solche Worte eigentlich nicht aus dem Mund eines Mönchs erwarten) und er stellte eine treffsichere Gegenfrage: „Aber erzählen sie doch mal, was sie an diesem Österreicher so interessiert“

Chris mußte nachdenken, bevor er zu reden begann: „Es ist ein Puzzle. Es erscheint so, als würde er einen Informationsfetzen nach dem anderen erhalten und weitergeben. Man muss nur irgendwie die Steine zusammensetzen, um das ganze Bild zu bekommen“

„Und dieses Bild interessiert sie?“, fragte der zweite Mönch.

Chris fühlte sich wieder in seinem Berufsethos angegriffen: „Ist Neugier etwas Verwerfliches?“, fragte er, denn Neugier war ja die Triebfeder seines Berufes.

Der erste Mönch erklärte: „Seien sie auf der Hut. Solche Puzzles haben sich dann oft als Mosaike entpuppt. Man hat die Steinchen, man glaubt, dahinter versteckt sich ein fertiges Bild, aber in Wirklichkeit macht sich jeder sein eigenes Bild“

Chris wiegelte ab: „Na, jedenfalls hat dieser Mensch alle Informationen einigermaßen zentral zusammengehalten, man findet Alles auf den Blogs

http://erstersein.wordpress.com,
http://zweitersein.wordpress.com und
https://letztersein.wordpress.com

„Den Menschen kenn‘ ich gut, sehr gut“, lachte der erste Mönch, und nach einer Pause: „Er schreibt nichts Neues“. Nach einer weiteren Pause: „Da sind sie in dieser Gegend tatsächlich zu 100 Prozent richtig“ und kicherte.

Jetzt war man ein wenig warm miteinander geworden, so verwundert es nicht, dass der zweite Mönch einen Vorstoß machte, der dazu führen mußte, dass sie alle drei noch länger an diesem Orte verweilten: „Ich bin trotzdem neugierig. Was schreibt er?“, fragte der zweite Mönch.

„Über seine Blogeinträge habe ich herausgefunden, daß er letzten Endes einige technische Konzepte verfolgt, die mit Web3D Graphik zu tun haben, die er aber auch in einem militärischen Zusammenhang sieht“, erklärte Chris, und – nach einer Pause – : „Er versucht darüber metaphernhafte Geschichten zu schreiben, die sich eigentlich mit allgemein menschlichen Zusammenhängen beschäftigen, in denen einige Hauptpersonen aber Allegorien für technische Konzepte sind. So versucht er, die Thematik den Nicht-Technikern in seinem Leserkreis näher zu bringen.“

Chris fühlte, dass sie alle noch länger verweilen wollten und reichte dem zweiten Mönch einen Ausdruck des Werkes auf losen Blättern, mit den Worten: „Bitte schön“

Der zweite Mönch begann zu lesen……


Hier wird der erste Teil der Trilogie in roter Farbe eingefügt


Nachdem der zweite Mönch das Buch fertig gelesen hatte, war es Zeit zum Mittagessen.

Chris hatte sich einstweilen mit dem ersten Mönch darüber unterhalten, welche Sehenswürdigkeiten es denn in dieser Gegend gäbe. Die beiden Mönche waren offensichtlich schon seit einiger Zeit in dieser Stadt stationiert.

Jetzt unterhielt man sich beim Essen über das Buch.

Der zweite Mönch begann sehr direkt: „Also, ich kann in diesem Buch keine Verschwörungs­theorien entdecken. Es ist schon offensichtlich, dass er mit dem Bigamisten nicht nur einen Mann meint, der zwischen seiner ersten, echten Frau und der Firma hin- und hergerissen ist, sondern auch einen neutralen Staat im kalten Krieg. Und dass er mit „den Grünen“ den Westen meint und mit „den Blauen“ den Osten, das ist auch klar.“

„So habe ich das noch gar nicht gesehen“, staunte Chris, ein wenig enttäuscht darüber, dass diese beiden „Besserwisser“ seine Geheimniskrämerei nicht teilten.

Allerdings hatte der zweite Mönch eine Ausnahme vorzuweisen: „Einzig und allein, dass er die B-2 nicht als Ausgeburt des kalten Krieges bezeichnet, sondern als dessen Ursache, das verdient Respekt und bedarf einer gewissen Kontemplation“

Nach einer Pause erklärte der erste Mönch: „Das ist ganz einfach die alte Fragestellung, ob der Geist den Körper lenkt oder der Körper den Geist.“ – „Also eigentlich auch nichts Neues.“ – „Ist allein die Idee eines Tarnkappenbombers derart mächtig, dass sie politische und wirtschaftliche Konstellationen hervorbringt, die letzten Endes zur Realisierung führen?“

„Und dass er mit dem Würfelbecher den Teufel meint, das liegt auch auf der Hand“, ergänzte der zweite Mönch.

„Ja, aber auch Consultants und Rating Agenturen“, toppte der erste Mönch die Exegese.

Chris wurde immer kleinlauter, wie gesagt, es wurmte ihn, dass es da „nichts Neues“ zu entdecken gab. „Für euch beide scheint es überhaupt keine Geheimnisse zu geben“, schlußfolgerte er.

Der erste Mönch sagte mit einem Schulterzucken: „Ich habe ja gefragt, warum dich diese Sache so sehr interessiert“.
Der zweite Mönch hingegen fand, dass man dieser Story noch eine Chance geben sollte: „Aber vielleicht ist der zweite Teil interessanter. Hast du zufällig einen Ausdruck für mich?“

„Ja, gerne“, Chris gab den Ausdruck dem zweiten Mönch und man ging in den Nachmittag.


Hier wird der zweite Teil der Trilogie in blauer Farbe eingefügt


Beim Abendessen traf man sich wieder.

Auch der zweite Teil hatte beim Mönch nicht unbedingt zu einer „Großen Erleuchtung“ geführt, sondern wurde geradewegs zerpflückt.

Er meinte: „Lieber Wanderer. Auch der zweite Teil birgt keine großen Geheimnisse. Hier wird ganz einfach ein Anwendungsfall für die Idee SMUOS/C3P entworfen. Bruder Franziskus hat mir mittlerweile ein wenig die technischen Ideen jenes Menschen erläutert.“

Und nach einer Pause fuhr er fort: „Wenn man bedenkt, dass diese Ideen wohl zum ersten Mal im Zusammenhang mit der F-117A gefunden worden sind, dann darf man sich nicht wundern, dass der Roboter C-3PO aus „Krieg der Sterne“ in dieser Erzählung eine wichtige Rolle spielt.“

Chris verstand nur Bahnhof: „Das verstehe ich nicht“

Der zweite Mönch erklärte: „Die F-117A wurde wegen ihres häßlichen Äußeren bisweilen mit der Maske Darth Vaders verglichen, und es war in „Krieg der Sterne“ ja der junge Anakin Skywalker, der C-3PO gebaut hatte. Desweiteren war C-3PO ein Protokolldroide, dessen hauptsächliche Verwendung die Vermittlung zwischen Mensch und Maschine war“

Schön langsam ging Chris ein Licht auf: „Ich glaube, jetzt sehe ich die Assoziationskette“.

Der zweite Mönch war nachsichtig mit Chris, und alle hatten das Gefühl, man sollte die Story noch nicht endgültig abhaken, also sagte er: „Dann gib‘ mir noch eine Kopie des dritten Buches. Ich will sie gerne über Nacht lesen. Mir fehlt da noch die Idee DIGITS, die auch mit diesem Ideenkomplex zu tun hat“

Man ging wieder auseinander, nachdem Chris eine Kopie herausgekramt und übergeben hatte.


Hier wird der dritte Teil der Trilogie in grüner Farbe eingefügt


Chris kam am nächsten Tag wieder zum Frühstückstisch.

Er fragte den Verkäufer: „Entschuldigung, waren die beiden Mönche heute schon hier?“

„Welche beiden Mönche?“, fragte dieser.

Chris war ein wenig verwirrt: „Na, die beiden Typen, mit denen ich gestern hier so lange diskutiert habe“

„Sie sind gestern den ganzen Tag alleine am Tisch gesessen und haben Selbstgespräche geführt“, schüttelte der Verkäufer demonstrativ seinen Kopf.

Chris zweifelte an seinem Verstand, aber wenn er jetzt ausrastete, würde alles nur schlimmer werden.

Deshalb führte er seinen ursprünglichen Plan weiter und fuhr nach Las Vegas auf ein paar schöne Tage.

Dieses Projekt war für ihn gestorben.


Meint
Euer Christoph


Die Hoffnung? Die Hoffnung!

November 6, 2013

OK, wir sind also auf der Suche nach den Werten.

Alle Welt sagt wir brauchen mehr Werte, wir brauchen eine werteorientierte Gesellschaft, Werte in der Wirtschaft, Werte in der Gesellschaft, Werte wohin man blickt.

Aber welche Werte sind es denn, auf die wir blicken sollten?

Zuletzt haben wir versucht, die Liebe in unseren Blickwinkel zu nehmen (https://letztersein.wordpress.com/2013/10/25/ja-ja-die-liebe/), und tatsächlich ist die Liebe eine der sogenannten göttlichen Tugenden: Glaube, Hoffnung und Liebe.

Aber ist Liebe ein „Wert“? Liebe ist doch eher so etwas wie eine Grundhaltung, die man einnehmen sollte, aber nicht ein Wert, an dem man eine Gesellschaft messen könnte. Wie mißt man Liebe?

Und so bin ich vorletzten Sonntag in der Messe beim Hochgebet über eine Stelle gestolpert, die vielleicht ein wenig die Richtung weisen könnte:

[…]Mache deine Kirche zu einem Ort der Wahrheit und der Freiheit,
des Friedens und der Gerechtigkeit,
damit die Menschen neue Hoffnung schöpfen.
[…]

Die Hoffnung ist ja auch eine dieser göttlichen Tugenden, eine dieser Grundhaltungen, mit denen man ans Leben herangehen sollte.

Aber was ist, wenn man nicht mehr hoffen kann? Komplette Depression, Herbstwetter?

Die Hoffnung stirbt zuletzt!, sagt man, und wenn die Hoffnung stirbt, dann schlägt wirklich die letzte Stunde.

Was sind nun diese Werte, die man in der Gesellschaft anstreben sollte, damit die Menschen neue Hoffnung schöpfen?

  • Wahrheit
  • Freiheit
  • Frieden
  • Gerechtigkeit

    Sollten wir diesen Werten nicht ein wenig näher auf den Zahn fühlen?

    Meint
    Euer Christoph