Was will ich eigentlich?

März 24, 2013

In dieser Reihe beschäftige ich mich mit dem „Vater unser“.

Diesmal geht es um den Satz

Dein Wille geschehe,
wie im Himmel so auf Erden

Aber wie treffen wir eigentlich Entscheidungen?

Ist es nicht eigentlich so, dass die „Entscheidung mich trifft“, und nicht „ich sie“?

Da wägen wir eine Frage lange ab, beleuchten sie von hinten und vorne, von allen Seiten, wir fragen gute Freunde, wir fragen unseren Partner, eventuell fragen wir sogar unsere Kinder, aber letzten Endes ist es doch so, dass wir auf diesen Moment warten, wo einfach klar ist, was man tun sollte (bzw. was man unterlassen sollte).

Und diese Entscheidung wird eigentlich im Innersten unseres Herzens getroffen, nämlich dort, wo laut Überlieferung „der Teufel keinen Zutritt hat“.

Wie kommen dann aber schlechte Entscheidungen zustande?

Das passiert immer dann, wenn man „an der Oberfläche bleibt“, wenn man „sich von den Umständen beeinflussen läßt“, wenn man „anderen blind vertraut“.

Meint
Euer Christoph


Ubi caritas……

März 15, 2013

Ein schönes meditatives und simples Kirchenlied

Ubi caritas et amor
Deus ibi est

An dieses Lied mußte ich denken, als ich mir vornahm über die dritte Zeile des Vater unser zu schreiben:

Dein Reich komme.

Jesus sagt ja, dass dieses Reich „nicht von dieser Welt“ sei. Es handelt sich also nicht um ein organisiertes Etwas mit einer Regierung und einem Parlament, sondern es ist ganz einfach der Zustand, der herrscht, wenn Liebe und Barmherzigkeit unser Handeln prägen.

Aber das ist natürlich auch kein Zustand, den man „herbeiführen“, „erzwingen“ oder gar „planen“ kann, man kann nur
a) den himmlischen Vater darum bitten
b) den eigenen Beitrag dazu leisten

Mehr gibt’s zu diesem Thema eigentlich nicht zu sagen.

Meint
Euer Christoph


Adressat verzogen

März 8, 2013

Nein, ich meine jetzt nicht die Probleme, die man hat, wenn man einem verzogenen Kind etwas sagen will.

Ich rede diesmal von der zweiten Zeile des Vater unser, nämlich

geheiligt werde Dein Name,

.

Beim letzten Post haben wir uns ja Gedanken über die Adressierung, die Ansprache Gottes in der ersten Zeile des Vater unser gemacht, wir haben uns mehr oder weniger gefragt „Wer ist das eigentlich“?

Und wie könnte man eine Person besser ansprechen, als über ihren Namen?

Aber Jesus will das offensichtlich nicht, er sagt der Name sei geheiligt, also „entrückt“, also „unserem Zugriff entzogen“.

Wenn man nach dem Namen Gottes fragt, oder wenn man googelt „wie viele Namen hat Gott“, dann wird man unterschiedlichste Meinungen finden.

Da gibt es zum Beispiel in der Bibel, im sogenannten alten Testament, einerseits den Namen Elohim und andererseits den Namen Jahwe.

Weiters sagen viele Menschen intuitiv „Gott hat viele Namen“, weil sie zum Beispiel Bezug darauf nehmen, dass es ja viele Religionen gibt, dass Gott aber nur einer sein kann (es kann nur einen geben, wie der Film Highlander pointiert formuliert).

Schließlich findet man angeblich im Koran die Aussage „Gott hat 99 Namen“, die dort angeblich auch alle aufgelistet werden (ich habe das nicht nachgelesen, aber das kann schon gut möglich sein).

Also sieht man schon, dass der Name Gottes ein unheimliches Streitpotential in sich birgt, da ist es schon sehr viel besser, man verwendet den Namen nicht und begnügt sich mit der Anrede

„Vater unser im Himmel“.

Meint
Euer Christoph