Ergänzung – Der Mensch

Juli 29, 2018

Als Ergänzung zu dem Posting „Die Inflation des Sinnlichen“ hier nocheinmal das letzte Kapitel aus dem „zehnten religiösen Büchlein“.

In jenem Posting hatten wir begonnen, über die Begriffe „Geist“, „Seele“ und „Sinne“ grundlegend zu diskutieren und wir sind draufgekommen, dass wir uns über diese Begriffe nicht im Mindesten auch nur irgendwie einig sind.

Deshalb wiederhole ich hier die vorgeschlagene Begriffsbildung aus dem „zehnten religiösen Büchlein“ und bitte, diese Begriffe hier auszudiskutieren:

Der Mensch

Also können wir versuchen, uns ein Bild vom Menschen zu ma­chen. Das ist uns erlaubt, denn wir sind zur Selbsterkenntnis fähig.

DerMensch

In unserem Bild – und es ist nur ein Bild – ist die Seele ein Geschenk Gottes, das dem menschlichen Leben dient (sie ist ja die „unterste“ Schicht des Menschen). Das „Archiv Gottes“, das ich als Teil der Seele betrachte, und alle sieben „Gaben des Hl. Geistes“ sind die „Fähigkeiten der Seele“, die von Gott geschenkt werden.

Ohne menschliche Seele kann der Körper kein menschlicher Körper sein. Die menschliche Seele ist es, die den Menschen zum Menschen macht. Da wir nicht feststellen können, ob eine Seele eine men­schli­che Seele ist, müssen wir jedes Kind zweier menschlicher Eltern von der Empfängnis weg wie einen Menschen behandeln.

In unserem „Protokoll-Stapel“ kommuniziert die Seele mit Gott nach dem Gesetz: „Bittet, so wird Euch gegeben werden“. Das ist das „Proto­koll der Seele“ (in einem Bild, das für Informatiker verständ­lich sein wird).

Die ersten „Fähigkeiten des menschlichen Nervensystems“ sind die „Schau der Seele“ und damit die Selbsterkenntnis, die den „göttlichen Tugenden“ Glaube, Hoffnung und Liebe dienen. Die göttlichen Tu­gen­den sind die ersten „erlernten Fähigkeiten“, die nur der göttlichen Gnade bedürfen. Sie können auch ohne Selbstbewußtsein existieren und dienen diesem.

Das Selbstbewußtsein ist, wenn ich erkenne, wie die Zeit vergeht und trotzdem glaube und hoffe, dass ich bestehen werde. Ohne Zeitem­pfin­den kann es kein Selbstbewußtsein geben.

Das Selbstbewußtsein dient den anderen erlernten Fähigkeiten und in letzter Konsequenz der bewußten Interpretation des Willens Gottes (moralische Intelligenz). Das ist die „Frucht vom Baum der Erkennt­nis“.

Durch die Tugend, das ist eine „erlernte Leichtigkeit in der Ausübung des Guten“, können wir noch ein Stück höher steigen.

Ein „starkes Selbstbewußtsein“ (ein „starkes Herz“) kann weiter nach „innen“ dringen, um die Seele wirklich zu erken­nen.

Der Mensch erlernt die höheren Sinne durch seine „angeborene Neugier“, sie entsprechen einer „freien Interpretation des Körpers durch das Selbstbewusstsein“. Durch die Freiheit können sich Verwirrungen „einschleichen“.

Die natürliche Intelligenz ist eine „freie Interpretation der Umge­bung“ durch das Selbstbewußtsein. Auch hier können sich Verwir­rungen „einschleichen“.

Letzten Endes können auch bei der „freien Interpretation des Willens Gottes“, die ich als „moralische Intelligenz“ bezeichne, Verwirrungen einschleichen.

Anmerkungen am 18.3.2018, früh morgens:

Anmerkung 1: Auch in diesem „Bild des Menschen“ können sich Fehler eingeschlichen haben.

Zum Beispiel können wir nicht wissen, ob es für die „Schau der Seele“ eines Nervensystems bedarf oder nicht.

Auch die Position der „göttlichen Tugenden“ zwischen „Schau der Seele“ und „Selbstbewußtsein“ ist nur eine Vermutung.

Weiters bin ich mir nicht sicher, ob die Gefühle über oder unter dem Selbstbewußtsein liegen.

Anmerkung 2:

Vernunft ist nach diesem Bild eine Kombination von der geschenkten Erkenntnisfähigkeit und der erlernten Intelligenz. Die Vernunft kann also durch eine „Fehlanpassung“ der Intelligenz getrübt werden.

Anmerkung 3:

Das Gewissen betrachte ich als die Fähigkeit der Vernunft, zu erken­nen was recht ist, und den Antrieb, nach dieser Erkenntnis zu han­deln.


Die Inflation des Sinnlichen

Juli 24, 2018

@KNI hat mir heute erzählt, dass es einen bekannten Geschichtsanalytiker gegeben hat, der behauptete, der Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit sei dadurch gekennzeichnet gewesen, dass man sich auf die „Nichtexistenz der Universalien“ geeinigt hatte – also auf den Übergang zu den „Realien“. Das Reale, das Sinnliche, sei das Wesen der Neuzeit und ihrer Wissenschaften.

Nun wäre der Übergang von der Neuzeit zu dem Zeitalter, das JETZT unzweifelhaft heranbricht, dadurch gekennzeichnet, dass wir – wegen Relativitätstheorie und Quantenphysik – auch die Realien als etwas Nichtexistentes erkennen.

Ich denke, dass das einhergeht mit einer Inflation des Sinnlichen.

Mit Hilfe der VR-Technologien können wir unseren Sinnen beinahe beliebige Wirklichkeiten vorgaukeln und es wird immer billiger.

In den sozialen Medien entstehen Wirklichkeitsblasen, die nichts mehr zu tun haben mit der wirklichen Wirklichkeit.

Glauben wir noch an die Wirklichkeit oder sind wir dem Markt der Virtualitäten ausgeliefert?

Wenn Du Dich in einen Menschen verliebst, verliebst Du Dich in sein wirkliches Ich, also in seine Seele? Oder begnügst Du Dich mit dem Mister Right und seinen Äußerlichkeiten?

Worauf baust Du Dein Selbstvertrauen? Auf Deine wirkliche Wirklichkeit (also Deine Seele) oder auf Deine – kontingenten – Eigenschaften?

Ist der Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit ein Übergang vom Geist zum Körper, so hoffen wir, dass der jetzt stattfindende Übergang ein Übergang vom Körper zur Seele sein wird.

Vom Geistigen (Schicht 6) über das Körperlich-Sinnliche (Schichten 5 – 0) zum Seelischen (Schicht -1).

Meint
Euer Christoph


Wo Gott nicht ist, ……

Juli 15, 2018

……bleibt uns immer noch die Liebe.

Wo die Liebe fehlt, dort kann immer noch die Gerechtigkeit regieren.

Ohne Gerechtigkeit bleibt uns zumindest das Gesetz.

Aber wenn die Gesetze nichts mehr gelten, dann haben wir ihn,

DEN FREIEN MARKT.

Meint,
Euer Christoph