Diese Woche möchte ich über ein Gebet schreiben, das neben dem Vater Unser wohl das Gebet ist, das im katholischen Raum am öftesten gesprochen wird.
Das „Gegrüßet seist Du Maria“ ist aber doch, mit Verlaub gesagt, insgesamt ein wenig seltsam.
Es beginnt mit zwei Zitaten aus der Bibel:
Zitat 1: „Gegrüßet seist Du, Maria voll der Gnade, der Herr ist mit Dir“
Bei diesem Satz habe ich immer ein seltsames Gefühl. Es ist dies die Begrüßung, die der Engel laut Überlieferung zu Maria gesprochen hat, bevor er ihr die gute Botschaft überbrachte.
Wenn ich diesen Satz zitiere, stelle ich mich dann nicht ein wenig auf die Stufe des Engels?
Und tatsächlich ist dieser Satz das größte, was Gott, was ein Engel einem Menschen sagen kann: „Der Herr ist mit Dir“
So etwas kann nur Gott – bzw. ein Engel – feststellen.
Wir Menschen sind nicht in der Lage, eine Aussage darüber zu treffen, ob mit jemandem Gott tatsächlich ist – ob dieser Mensch also im Zustand der Gnade lebt – oder ob mit jemandem Gott eben nicht ist – ob er also im Zustand der Dunkelheit lebt.
Wie oft fällen wir Urteile gut/böse über andere Menschen, ohne zu diesem Urteil eigentlich fähig zu sein.
Wir können nur die Worte des Engels nachstammeln und darauf bauen, dass nach der Tradition unserer Hl. Kirche Maria tatsächlich die Gnadenvolle war, mit der der Herr weilte.
Zitat 2: „Du bist gebenedeit unter den Frauen und gebenedeit ist die Frucht Deines Leibes, Jesus“
Anmerkung: „gebenedeit“ ist ein altes Wort für „gesegnet“
Das sind nun die Worte, mit denen die Schwangere Elisabeth die schwangere Gottesmutter begrüßt hat, als sie von ihr besucht worden ist.
Und das sind nun wieder die schönsten Worte, die eine Mutter zu einer anderen Mutter sagen kann: „Mein Kind ist nicht der Nabel der Welt, Du und Dein Kind, Ihr seid der Nabel der Welt“.
Trotzdem habe ich auch hier ein bißchen ein ungutes Gefühl, denn Elisabeth war doch unter allen Heiligen sicher eine der größten, und indem ich sie zitiere, setze ich mich auch ein bißchen an ihre Stelle.
Der dritte Teil ist nun ein Bittgebet, also die eigentlich einzige Form, wie wir der Gottesmutter begegnen können:
Dritter Teil: Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder, jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen.
Da kann ich eigentlich nicht viel dazu schreiben, weil das so simpel ist.
Vielleicht ein Gedanke: Jetzt und die Todesstunde, das sind eigentlich die beiden wichtigsten Momente in unserem Leben.
Gestern Nacht hatte ich eine angeregte E-Mail Diskussion mit meinem Freund „B“. Und zwar über ein Thema, das ich mit einem Newsletter an meine engsten Vertrauten begonnen hatte.
Vom Thema „Internalisierung externer Kosten“ kamen wir über die COP27 Konferenz recht schnell zum Thema „Weltregierung„.
Natürlich gäbe es einige Themen, bei deren Bewältigung eine demokratische Weltregierung, ein demokratisches Weltparlament und ein demokratischer Weltgerichtshof ganz praktisch sein könnten, also zum Beispiel die Themen
Weltraummüll,
Weltmeere,
Weltklima,
Ungleiche Verteilung des Vermögens (Kartelle, Weltmonopole) und
Steueroasen.
Jedoch ist eine Weltregierung unter den derzeitigen Randbedingungen eher eine bedrohliche Vorstellung, meint mein Freund „B“ (der mir erlaubt hat, diese Diskussion hierher zu kopieren).
Aber lest selbst:
A
Liebe Familie, Freunde und Kollegen,
Jetzt hat man sich also doch auf einen Fonds geeinigt, mit dem die Umweltkosten auf eine gerechte Art und Weise verteilt werden sollen. Dass da noch viel zu verhandeln sein wird, und dass es nie 100%ig gerecht zugehen kann, ist auch klar, aber es ist ein erster, zaghafter Schritt in die richtige Richtung.
Aber worum geht es eigentlich?
Es geht um die sogenannte „Internalisierung externer Kosten„, ein rotes Tuch für alle Neoliberalisten, weil es eben gerecht wäre.
(Und es wäre auf keinen Fall angenehm für uns Österreicher, Mitglieder der ersten Welt, wenn man diese Gerechtigkeit WIRKLICH umsetzte).
Was das ist, diese „Internalisierung externer Kosten“, habe ich im August ’21 versucht in folgendem Artikel zu erklären:
Kurz gesagt, geht es darum, dass der Souverän (in einer Demokratie sind das wir, das Volk) im Sinne eines Schadenersatzes Umweltschäden mit Kosten belegt, und Handeln, das für die Umwelt nützlich ist, belohnt.
Auch die Kirche begründet im Katechismus (KKK) den Umweltschutz mit dem siebenten Gebot „Du sollst nicht stehlen“, weil wir ja unseren Kindern die nötigen Ressourcen stehlen, wenn wir die Umwelt zerstören.
Meiner Meinung gibt es drei Möglichkeiten für eine einigermaßen gerechte Internalisierung externer Kosten:
1) Ein Umweltgericht, bei dem man Umweltsünder auf Schadenersatz klagen kann
2) Die Kommunalisierung der Umwelt: Der Souverän (die res publica) belegt Ressourcenumsätze mit Steuern bzw. Subventionen
3) Wissenschaftliche Steuerung: Ressourcenumsätze werden mit Hilfe des Strafgesetzbuches, mit Geboten und Verboten, gesteuert Lg,
CP/V
B
Es ist KEIN Schritt in die richtige Richtung. Es geht um die komplette Zerstörung Europas. Was sollen denn die Entwicklungsländer mit dem Entwicklungs – Geld machen, wenn es keine Industrie mehr gibt, bei der man was um das Geld kaufen kann? Das Geld wird in korrupten Kanälen versickern, und Billyboy und co werden sich ihren Anteil holen. Du schaust zu viel ORF.
A
Ich glaube, wir müssen größer denken: jetzt, wo wir beginnen, den Mond zu besiedeln, ist die Tür offen für eine Weltregierung (mit der Option auf Asyl am Mond).
Dieser Fond ist das allererste „Weltbudget“.
Mal quergedacht.
Lg Christoph
B
Jaja, die Weltregierung mit Soros und Gates als allesbesitzende Sklavenhalter. Die Sklaven, das ist die Menschheit.
A
Gefahr erkannt, Gefahr gebannt.
Wir müssen halt darauf bestehen – und dafür auf die Straße gehen – dass die Weltregierung nur mit UNO Mandat handeln darf
B
Die UNO, WEF und WHO ist doch längst unter der Kontrolle der Satanisten/Philanthropen. Wir brauchen das genaue Gegenteil: Direkte Demokratie, Regionalität, und vor allem Bekehrung zu Christus.
LG!
A
Hallo B,
1) Sei mir nicht böse, aber wenn es um Weltpolitik geht, und auch um Regionalismus, dann KANNST DU DAS MIT DER BEKEHRUNG ZU JESUS CHRISTUS DOCH NICHT ERNST MEINEN.
Katholizismus ist das glatte Gegenteil von Regionalismus.
Und glaubst Du wirklich, dass Du Frieden stiftest, indem Du versuchst, alle Muslimen von Staats wegen zu bekehren?
Nein, es müsste heißen Rückkehr zur Spiritualität und zu den eigenen Wurzeln.
2) Der Begriff Regionalität ist mir zu schwammig, ich nehme an Du meinst Föderalismus?
3) Und wie Du das Klimaproblem oder den Weltraummüll mit direkter Demokratie in den Griff kriegen willst, das mußt Du mir auch erstmal erklären.
Sorry, diesmal ist Deine Antwort nicht durchdacht (was sehr selten vorkommt).
Lg Christoph
B
Doch, meine Antwort WAR ERNST GEMEINT. Schau dir doch die Welt an, wie sie durchdreht! Weltkriegsgeile Wahnsinnige, nationalsozialistische Wokisten, plündernde Philanthropen! Natürlich brauchen wir Bekehrung! Oder erwartest du dir das Heil vom Klaus Schwab?? Von einer satanischen Weltregierung??
Natürlich meine ich mit Bekehrung, dass man bei sich selber anfängt. Ausserdem meine ich das direkte Eingreifen Gottes, nichts anderes wird uns mehr retten bzw hat uns je gerettet.
Wüsste auch gerne wo ich „Bekehrung von Staats wegen“ geschrieben hätte?! Glaubst du, ich erwarte mir von Baerbocks, Habecks und Konsorten irgend etwas? Warum unterstellst du mir etwas, das ich nicht gesagt habe?
ad 3) Wir wissen nicht einmal, ob das Klimaproblem existiert. Wie viel ORF siehst du pro Tag? Glaubst du diesem Dauergelabere wirklich noch?
ad „Bekehrung der Muslime“: Im letzten müssen auch diese zu Christus bekehrt werden. Jeder, der den Glauben ernst nimmt, kann nichts anderes dazu sagen. Aber ich weiß schon, es hört sich gefälliger an, wenn man auf der großen „ich verstehe eh alle“-Toleranz-Schiene mitschwimmt, die inWirklichkeit nur billiger Relativismus ist. Und zugleich neokoloniales Denken. Der gute OnkelIn aus dem Westen, der alle Kulturen in seiner religionsübergreifenden „Toleranz“ inhaliert hat.
Was für eine Selbstgerechtigkeit! Diese Seifenblasenphilosophie, so gut kenne ich dich, entspringen aber nicht deinem genuinen Denken, sondern der elenden Glotze.
Und natürlich ist die Regionalität DER Weg, zb das Klimaproblem zu lösen. Weniger Transportwege, kleinere Firmen, und, im geistigen Kontext: Abkehr vom globalistischen Größenwahn.
In einem gebe ich dir aber recht: Wir müssen tatsächlich auf die Straße gehen, und zwar gegen die Sünden, gegen die Abtreibung, gegen die Korruption, gegen die Kriegstreiber aus West und Ost, gegen die Sanktionen, gegen den woken Satansmoralismus, gegen die Mainstream Medien, für Regionalismus, für direkte Demokratie – und zwar auch EU- und UNO-weit, für den Datenschutz, gegen Zensur, für die Freiheit,
LG B
A
Servus,
Freut mich, dass Du mich immer noch ernst nimmst 🙂
Zum Thema Jesus Christus: ich glaube, ich bin da gar nicht so weit weg von Dir. Nimm zum Beispiel die Menschenrechte.
Wenn ich richtig informiert bin, dann sind die Menschenrechte auf dem Mist von Menschen gewachsen, die zu einem hohen Prozentsatz gläubige Christen waren.
Aber steht in den Menschenrechten, dass man alle Menschen taufen soll?
Mitnichten. Zu den Menschenrechten zählt auch die Religionsfreiheit.
Unter uns gesagt: die Religionsfreiheit ist die beste Voraussetzung, um an der Bekehrung zu Jesus Christus zu arbeiten, denn diese KANN nur ohne Zwang gelingen.
Aber das weißt Du eh.
Was die Regionalität betrifft, sind wir halt unterschiedlicher Meinung.
Kennst Du das Allmende Problem? Manche Dinge kann man nur zentral regeln, z. B. durch ein Monopol. Letzten Endes ist das auch der Grund, warum die Menschheit das Grundeigentum erfunden hat.
Wem gehören die Weltmeere?
Wem gehört das erdnahe Weltall?
Wem gehört das Weltklima?
In allen diesen Fällen darf es „nur einen geben“, sonst funktioniert das nicht mehr lange.
Lg, Christoph
B
Noch einmal: Wenn ich von „Bekehrung“ schreibe, so rede ich ohnedies nicht von Menschenwerk. Aber doch von etwas, um das wir JEDEN TAG beten sollten. Natürlich will ich keine Zwangstaufen,ich bin ja kein Idiot. Aber ich wünsche mir eine Kirche, in der sich alle mutig zu Christus bekennen, ohne falsche Rücksichten, jedem „Standard“-Redakteur gefallen zu müssen. Die Zeit des relativierenden Schleimens muss vorbei sein.
Eine Weltregierung kann NUR dann Gutes tun, wenn es stabile Regionen gibt. Wenn das Fleisch und der Fisch aus der eigenen Gegend kommt. Dann reguliert sich auch der Markt in einer sinnvollen Weise. Oder glaubst du wirklich, dass die Multikulti-Ideologie, in der der Glaube verwässert werden soll, irgend ein Heil bringen kann? Dass es besser ist, Insekten zu fressen und Kunstfleisch, anstelle eines guten Steaks aus Niederösterreich? Glaubst du, dass die faschistische Gendersekte das Christentum ersetzen soll, so wie es Schwab und Gates und Soros mit ihrer Weltregierung vorhaben? Reicht dir das, was wir die letzten zwei Jahre gesehen haben, nicht? Nein, das sind Agenden der Feinde Gottes. Diese sind schlau, sie wissen, dass das Chaos ihren Machtbestrebungen nützt.
Damit geht das Thema „Weltregierung“ für mich absolut am Thema vorbei, wenn man nicht sagt, WAS das für eine Weltregierung sein soll. Klaus Schwab und Konsorten planen diese in ihrem Namen, und wenn es ihnen gelingt, wird es ein Zwischenreich des Antichristen sein. Ich werde mich dieser Weltregierung in keiner Weise anbiedern, auch nicht gedanklich.
Und ja, natürlich wären gewisse internationale Regulierungen nicht schlecht, aber nicht unter den Schergen des WEF und der momentanen UNO. Und noch einmal: Eine intelligente Regionalität würde 99% aller Regulationsgesetze überflüssig machen.
Also: mag sein, dass es nur „Einen“ geben kann für manche Dinge. Aber diese „Eine“ DARF NICHT eine Weltregierung unter dem WEF (und nicht der mom. UNO) sein, NICHT eine Herrschaft des Antichrist, sondern es muss eine Regierung des Weltvolkes sein, und dieses muss ein Gottesvolk sein, und dafür gehe ich gerne auf die Straße (Freiheitsdemos, Demo für das Leben, Prozessionen).
Und noch einmal: 1100 namhafte Meteorologen haben sich gegen die momentane Klimahysterie ausgesprochen. Ihre Meinung wird aber unterdrückt, sie werden lächerlich gemacht. Erinnert uns das an was?
LG B
A
Guten Morgen,
So kann ich das jetzt stehen lassen.
Mir ging es in erster Linie um die Anerkennung des Allmende Problems aus den Wirtschaftswissenschaften und die Erkenntnis, dass es einige wenige Agenden gibt, die global geregelt werden müssen – aus wissenschaftlicher Sicht.
Ob gewisse Leute im WEF die Agenden Gottes verfolgen oder nicht, das kann ich nicht beurteilen. Hier werde ich mich gerne Deinem Urteil anschließen.
Eigentlich hatte ich vor fünf Minuten die Idee einen Artikel zu schreiben, mit dem Titel
Die Geheimniskrämerei und das BIP / BNE*),
weil ich eine Erkenntnis hatte.
Ist es nicht so, dass im BIP/BNE*) nur die wirtschaftlichen Vorgänge erfasst werden, für die es einen Geldfluß gibt? Genau genommen eigentlich nur jene Vorgänge, für die eine Rechnung gelegt wird?
Wenn man also am Dorf dem Nachbarn hilft, oder in der Stadt im Gemeindebau einem Mitbewohner, durch die sogenannte „Nachbarschaftshilfe“, oder wenn man innerhalb der Familie einander gute Dinge tut, dann geht diese wirtschaftliche Betätigung dem Finanzminister eigentlich „am Arsch vorbei“.
Diese sogenannte Schattenwirtschaft wird also nicht im BIP/BNE*) erfasst.
Heißt das, dass diese Art von Wirtschaft „böse“ ist?
Nein, natürlich nicht!
Wir müssen aber zugeben, dass das BIP/BNE*) nur bedingt ein Maß für den Fleiß eines Volkes ist. Es ist vielmehr ein Summenmaß für Fleiß UND Geldgier. Aber dazu ein andermal.
Wieso muss man eigentlich für Güter Geld bezahlen?
Ich muss an ein berühmtes Zitat eines mir bekannten Bauern denken: „Wir haben auf unserem Hof soviel Milch, dass wir sie sogar verkaufen!!„
Der Produzent hat also einen Überschuss der Produkte, die er erzeugt. Er kann sie nicht alle selbst verbrauchen. Er MUSS sie verkaufen, damit sie nicht verderben.
Warum sollte ich also dem Produzenten etwas dafür geben, wenn er es eh los werden MUSS?
Na ja, solange er die Produkte nicht hergegeben hat (und ich sage bewußt nicht „verkauft“), kann er ja selbst entscheiden, wem er sie gibt. Und da wird er sie natürlich demjenigen geben, von dem er eine adäquate Gegenleistung bekommt. Wenn das nicht geht, wird er die Produktion drosseln und sich umorientieren (außer in der EU, dort wird er ja gefördert).
Weiters sind die Abnehmer ja in der schlechten Lage, dass sie einen Mangel an Milch haben, solange sie sie nicht gegen etwas eintauschen können, wovon sie selbst einen Überfluß haben (z.B. Geld).
Das sind also die banalen Gesetze von Angebot und Nachfrage, die übrigens auch in der Schattenwirtschaft gelten – nur sind dort die Gegenleistungen, die auch dort nach dem Prinzip „quid pro quo“ erbracht werden, nicht so offensichtlich.
Solange ein Dorfmitglied einigermaßen etwas zur Gemeinschaft beiträgt, wird man ihm auch immer wieder gerne aushelfen, wenn es etwas nicht so „auf die Reihe kriegt“.
Sind Lebensmittel beim Produzenten zu billig erhältlich?
Habe vor ein paar Tagen im Radio einen Bericht gehört, wonach weltweit 50% der genießbaren Lebensmittel einfach vernichtet werden, entweder während des Produktionsprozesses, oder während Transport, Lagerung und Verkauf, aber auch beim Konsumenten einfach im Müll landen.
Das erklärt sich natürlich durch die katastrophalen Agrarförderungen, die es zum Beispiel in der EU gibt. Das heißt, der Landwirt gibt seine Lebensmittel zu leichtfertig her, bzw. ist während der Produktion zu leichtfertig, weil er ja vom Verkauf der Lebensmittel nicht abhängig ist.
Eine Kartellbildung im Bereich des Handels tut das Übrige.
Meint
Euer Christoph
Informationsblockade
Wir haben also anhand der banalen Gesetze von Angebot und Nachfrage erkannt, dass Geld immer dann fließt, und dass damit das BIP/BNE*) gesteigert wird, wenn Überfluß auf Mangel trifft, und wenn diese Interessen am Markt ausgeglichen werden können.
Darum wird uns jetzt auch klar, warum folgende Ereignisse dem sogenannten Wachstum (also dem Geldwachstum) entgegen stehen:
wenn Güter zu billig hergegeben, evtl. sogar verschenkt**), werden
Gnade statt Gerechtigkeit
Kredite, die nicht zurückgezahlt werden müssen
Antworten, nach denen niemand gefragt hat
u.ä.
Man kann also eigentlich sagen, dass es ein sorgloser Umgang mit den irdischen Gütern ist, der dem sogenannten Wachstum nicht gerade hilfreich ist.
Es benötigt eine bestimmte Anspannung***), die ich aufbringen muss, um meine Bedürfnisse zu befriedigen.
Diese Anspannung, und der sorgsame Umgang mit den irdischen Gütern, bewirkt dann eine „florierende Wirtschaft“, in der Leistung und Gegenleistung harmonisch fließen.
Aber man kann den Bogen auch überspannen:
Wenn
sich die Produzenten zu einem Kartell zusammentun und ihre Güter künstlich verknappen,
sich die Vermögenden zusammentun und Geld künstlich verknappen,
Geheimnisse allzu streng gehütet werden,
o.ä.,
dann kann die Anspannung kippen.
Entweder in die Depression oder in die Agression, das ist bei jedem Menschen und bei jedem Volk unterschiedlich.
**) Sozialleistungen zählen nicht zu dieser Kategorie
***) mit zunehmendem Alter darf diese Anspannung nachlassen, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben
Gott, der liebende Vater
Uns wird oft vorgeworfen, dass wir mit dem Wort vom „lieben Gott“ den Ernst der Sache verharmlosen.
Stimmt.
Er ist kein „lieber“*) Gott, aber er ist der „liebende“ Gott.
Das ist ein Unterschied.
Trotzdem ist er offensichtlich nicht in der Lage, sich an die Gesetze von Angebot und Nachfrage zu halten, die er doch selbst erschaffen hat.
Alles, was wir von Gott erhalten, ist pure Gnade. Er hält mit keinem seiner Geheimnisse hinter dem Berg – Jesus hat uns alles verraten. Er sagt: „Bittet, so wird Euch gegeben werden“. Und er ist der ultimative Produzent aller irdischen Güter und Vermögenswerte, die er in ausreichendem Maße uns gratis zur Verfügung stellt (unter freier Mithilfe des Menschen, wenngleich seit dem Sündenfall mit einer gewissen Anspannung).
Was erwartet er dafür? Nichts.
Was könnten wir ihm geben? Nichts.
Ich befürchte, das BIP/BNE wird im Himmelreich gleich Null sein.
Seit einiger Zeit hatte ich die einzelnen Zeilen des Vater Unser ein wenig auf Weisheiten untersucht, die man innerhalb unseres Wirtschaftslebens verwenden könnte, um gute Entscheidungen zu treffen.
Kritik – Wirtschaft ist nichts Heiliges?
Bevor ich damit weitermache, möchte ich ein wenig innehalten, und auch auf den größten Kritikpunkt eingehen. Der Begriff Wirtschaft scheint, zumindest für meinen geschätzten treuen Stammleser Kardinal Novize Igor (KNI), ein rotes Tuch zu sein.
Wie kann man etwas derart Hohes, Gutes, wie Gott und Theologie, mit etwas derart Niedrigem, Bösen, wie der Wirtschaft einfach in einen Topf werfen? Beleidigt das nicht unsere hehren religiösen Gefühle?
Nun, einerseits müssen wir uns einmal klar werden, was man mit dem Begriff „die Wirtschaft“ eigentlich genau meint.
In dem Spruch der ÖVP, der da lautet: „Geht’s der Wirtschaft gut, geht’s uns allen gut“, sind mit dem Begriff „die Wirtschaft“ offensichtlich nur die Eigentümer gemeint. Man möchte suggerieren, dass man den Eigentümern zu willen sein muss – man müsse die „Huren der Reichen“ geben – um dem Volk etwas Gutes zu tun.
Dass das nur blanker Zynismus ist, liegt auf der Hand.
Andererseits ist „die Wirtschaft“, objektiv betrachtet, nichts anderes, als die „Gesamtheit aller Einrichtungen und Handlungen, die der planvollen Befriedigung menschlicher Bedürfnisse dienen“.
Das klingt schon sehr viel optimistischer.
Und wenn man es genau betrachtet, dann ist auch aus religiöser Sicht das allererste Bedürfnis des Menschen das Bedürfnis nach Erlösung und Versöhnung mit Gott, dem Vater.
Diese menschlichen Bedürfnisse sind Gott nicht fremd, und unser Vater im Himmel geht durchaus planvoll vor, wenn es um die Befriedigung dieser Bedürfnisse geht. Manche Theologen sprechen sogar von der „Heilsökonomie Gottes“.
Sogar Gott betreibt also eine Art Wirtschaft, was bedeutet, dass das Wirtschaften an sich nichts Böses ist, wenngleich es etwas sehr „menschliches“ ist und man es natürlich mit „himmlischen Ereignissen“ nicht annähernd auf eine Stufe stellen kann.
Weiter geht’s
So, nachdem wir das nun geklärt haben, versuchen wir ein wenig systematischer an das Thema heranzugehen. Wie wäre es, wenn wir das Vater Unser zuerst einmal niederschreiben?
Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Diese fünf kleinen Bitten umfassen eigentlich alles, worum wir unseren Vater im Himmel bitten können.
In den ersten Beiträgen beschäftigte ich mich mit dem Vater „im Himmel“. Wir haben erkannt, dass Gott etwas Besonderes ist, jemand „von Außerhalb“, ein „ewiges Ziel“, das wir im irdischen Leben nicht erreichen können.
Der Mensch strebt nach Bedeutung, nach Sinn, nach Höherem. Auch in der Wirtschaft benötigen wir einen Antrieb, der über die simplen irdischen Bedürfnisse hinausgeht, wir wollen Gutes tun.
Danach haben wir uns mit folgenden Dingen beschäftigt:
Obwohl Gott erhaben und unerreichbar ist, bitten wir darum, dass sein Reich – bereits jetzt – zu uns kommen möge.
Wie müssen wir das verstehen?
Nun, auch in der Kirche gibt es immer wieder Bestrebungen, die versuchen, die Welt an unsere Vorstellungen anzupassen, an etwas, das wir selbst für das „Reich Gottes“ halten.
Aber hier findet Jesus ganz ganz klare Worte: „Mein Reich ist nicht von dieser Welt!“. Bei seinem Reich handelt es sich um einen Herzenszustand des Menschen, der eintreten kann, wenn sich der Mensch ganz auf Gott einläßt und von seinem verkehrten Handeln Abstand nimmt. Wenn er umkehrt:
Eigentlich konnte nur Jesus bitten „Dein Wille geschehe“, denn wir haben – genau genommen – gar nicht die Möglichkeit, gegen Gottes Willen zu handeln, trotzdem hat man diese Bitte in Erinnerung an Jesus in das Vater Unser aufgenommen.
Unser nächstes Thema wird die Bitte um das tägliche Brot sein. Ältere Übersetzungen sprechen hier nicht vom „täglichen“ Brot, das uns Gott heute geben solle, sondern vom „für uns ausreichenden Brot“.
Unser tägliches Brot gib‘ uns heute.
Mit dieser Bitte werde ich mich nächste Woche beschäftigen.
Im letzten Artikel (Walter, das Werkzeug Gottes) hatte ich mir Gedanken gemacht über die Funktion eines „Werkzeuges Gottes“ und habe dafür auch eine sehr menschliche Metapher verwendet, nämlich die Metapher vom Manager, der ja eigentlich auch nur ein Werkzeug des Direktors ist.
Einer meiner treuesten Stammleser, Kardinal Novize Igor, hat dann darauf hingewiesen, dass es aber zwischen Gott und einem „Werkzeug Gottes“ sozusagen eine „innere Verbindung“ gebe, die man zwischen Manager und Direktor nicht unbedingt voraussetzen kann.
Und auch ich habe mir weitere Gedanken gemacht, sodass ich diesmal folgenden Fragen nachgehen möchte:
Die „innere Verbindung“ zwischen Gott und dem Menschen
Was hat diese innere Verbindung mit Freiheit zu tun?
Inwieferne ist die Kirche eigentlich ein „Werkzeug Gottes“?
Die innere Verbindung mit Gott
Folgendes Zitat wird Meister Eckhart zugeschrieben, dem bekannten Mystiker:
Gott ist allezeit bereit – aber wir sind sehr unbereit. Gott ist uns nahe, aber wir sind ihm ferne. Gott ist drinnen, wir sind draußen. Gott ist in uns heimisch, wir sind Fremde.
Wenn wir also Meister Eckhart folgen, dann sollen wir Gott nicht in Äußerlichkeiten suchen, also in der Macht, im Geld, im Ansehen, nicht einmal im Geliebtwerden, sondern man muß ruhig werden, gelassen, und nach innen gehen.
Das hört sich jetzt schwer an, und ist es wohl auch. Darum kann man nur immer wieder den Rat geben, ruhig zu werden und sein „Radio auf Empfang zu schalten“.
Oft verstecken sich die Zuneigungen Gottes in Kleinigkeiten. Das kann ein liebes Wort sein, ein Vogelgezwitscher, oder – man verzeihe mir – ein ordentlicher Stuhlgang.
Wir selbst sind es, unsere Seele ist es, die den äußeren Dingen eine Bedeutung zumisst. Also, wenn wir in äußeren Dingen Spuren Gottes entdecken, dann ist das eigentlich ein innerer Vorgang.
Menschen, die nicht an Gott glauben, werden in denselben äußeren Dingen eine andere Bedeutung entdecken als wir.
Konstante, unveränderliche Bedeutungslosigkeit, um nicht zu sagen Sinnlosigkeit, hält kein Mensch aus.
Wenn wir nicht nach Innen gehen, werden wir unseren Sinn verfehlen.
[…]Insgesamt waren alle vom ersten Augenblick an auf der Suche nach einer „Exit“ Strategie, und das war gut so. Denn im Laufe der Zeit zeigte sich, daß die blauen Zimmer auf seltsame Weise immer leerer wurden und die grünen immer voller. Das lag wohl daran, daß die Grünen ein seltsames Ding bei sich hatten: Wenn Du ankommst, leuchtet sie Dir von weitem entgegen, wenn Du dann da bist, mußt Du ihre Gesetze befolgen.[…]
Damit meinte ich die beiden Arme der Freiheitsstatue in New York City. Mit einem Arm streckt sie eine Fackel hoch, mit der „sie dir heimleuchtet“, im anderen hält sie ein Gesetzesbuch.
Und ist es nicht so, dass die Gesetzlosigkeit in die Unfreiheit führt? Wo der Starke den Schwachen unterdrückt und ausnützt?
Was hat nun Freiheit zu tun mit dem Wunsch ein Werkzeug Gottes zu werden?
Nun, ich würde sagen: „Sehr viel!“
Wenn wir nur den Äußerlichkeiten nachlaufen, dann sind wir eigentlich ein Blatt im Wind, ein reines Segelflugzeug.
Wir wünschen uns diesen inneren Motor, der uns auch ermöglicht gegen den Strom zu schwimmen, wir wollen uns auf Gott einlassen und vom Heiligen Geist treiben lassen, damit wir aktiv diese Welt verbessern.
„Werkzeug Gottes“ zu sein heißt also nicht „frei von“, sondern „frei für“, nämlich „frei sein für Gott“.
Und Gottes Gesetz macht uns nicht unfrei, sondern es dient unserer „Freiheit von der Welt für Gott“.
Und da macht es auch keinen Unterschied, ob man verheiratet ist, ob (noch) ledig, oder ob man zölibatär lebt. Die „Freiheit für Gott“ ist in jeder Lebenslage machbar.
Die Kirche
Was hat denn Kirche mit Freiheit zu tun? magst Du fragen.
Und mit unserer inneren Verbindung zu Gott?
Beginnen wir mit einem Merksatz aus der Schule: „Die Kirche ist das auf dem Weg zur ewigen Heimat pilgernde neutestamentliche Gottesvolk“.
Na ja, Pilgern hat eigentlich schon sehr viel mit Freiheit von Äußerlichkeiten zu tun.
Auf einer Pilgerreise läßt man vieles hinter sich – Termine, Freunde, Verwandte, Bequemlichkeiten.
Alles, um frei zu werden für Gott.
Insoferne sollte die Kirche ein Vehikel sein, das unserer Freiheit auf die Sprünge hilft, solange wir unterwegs sind.
Im Himmel wird die Kirche, werden wir, dann nicht mehr pilgern müssen. Da ist sie dann – nach einem anderen Bild – die geheimnisvolle Braut Christi.
Lasst mich diesmal einen Ausschnitt aus meiner Erzählung „Das dritte Kind“ an den Anfang setzen, und zwar aus dem ersten Teil „Prolog“, den Anfang der 30. Szene, wo Walter mit Hilfe einer Nebenrolle – einem Kardinal – einen neuen Anfang in seinem Leben macht:
Am Nachmittag kam Walters Schulfreund ins Wellnesshotel zu Besuch. Dieser Schulfreund war jetzt Kardinal, dennoch kam er im schlichten schwarzen Priesteranzug.
„Dir geht’s gut, du hast es weit gebracht“, eröffnete Walter das Gespräch.
Der Kardinal winkte ab: „Karriere in der Kirche ist etwas Relatives.“
Walter reagierte auf das Reizwort „Karriere“ und antwortete in einem Anfall von ‚Fishing for Compliments‘: „Ich werde niemals Karriere machen, bei all den Fehlern, die ich mir geleistet habe.“
„Weißt du, was mein schlimmster Fehler ist? Ich treffe keine Entscheidungen. Ich lasse mich immer nur benützen.“, führte er seine Gedanken weiter.
Auch der Kardinal kannte sich im Leben aus, deshalb stieg er nicht direkt auf Walters Argumentation ein und begann nicht Walter Komplimente zu machen: „Das würde ich nicht so sagen. Schau, ich bin letzten Endes doch auch nur ein Werkzeug Gottes. Trotz aller eigenen Entscheidungen die ich treffe, bin ich in einen Ablauf eingebettet, den wir Vorsehung nennen.“
Walter begann zu schwärmen: „Werkzeug Gottes. Ja, das wäre ein Lebensziel!“
Er relativierte seine Gedanken jedoch sofort wieder: „Weißt Du, ich bin zwar immer brav in die Kirche gegangen, war in meiner Jugend sehr aktiv, aber jetzt, wo ich verheiratet bin……Wer ist das eigentlich, dieser Gott? Wo ist er geblieben?“[…]
Was hat Walter gemeint mit „Werkzeug Gottes“?
Nun, was Walter gemeint hat, darüber können wir nur mutmaßen, denn Walter ist eine literarische Figur und wir können ihn nicht befragen.
Aber ich bin es, der die Geschichte „Das dritte Kind“ geschrieben hat – wenn auch diversen Inspirationen folgend – und ich kann guten Gewissens feststellen: „Dieser Walter hat viel von mir geerbt, wenngleich er eigentlich nur eine Metapher für das neutrale Österreich im kalten Krieg ist – ein Mann mit Entscheidungsschwächen, der zwischen zwei Stühlen sitzt“.
Bei mir persönlich waren das zu jener Zeit die Firma S* und meine Frau V*, die beiden Stühle, zwischen denen ich gesessen bin, ohne mich entscheiden zu wollen (ohne mich entscheiden zu können).
Heute ist das zum Glück alles anders, aber damals war Walter ein Blatt im Wind, das keinen sichtbaren eigenen Willen hatte.
Und genau das ist es NICHT, was der Kardinal meint, wenn er von einem „Werkzeug Gottes“ spricht.
Nicht umsonst haben wir heutzutage die Metapher vom „mächtigen Manager“, der „alles im Griff hat“ und sozusagen „allwissend“, „allmächtig“ und „allgegenwärtig“ ist. Das sind lustiger weise alles göttliche Eigenschaften, obwohl für Gott in der Wirtschaft eigentlich kein Platz ist.
Und wenn wir genau darüber nachdenken, dann ist der Manager eigentlich kein göttliches Wesen, sondern er ist nur ein „Werkzeug des Direktors“, das nichts anderes tut, als den „Willen des Direktors umzusetzen“. Sich darum „zu kümmern“.
Und so, wie wir uns einen guten Manager vorstellen, als ein Vorbild, das den anderen Angestellten im Kampf leuchtend voranschreitet, so müssen wir uns auch ein „Werkzeug Gottes“ vorstellen.
Als sich König Salomo zu Beginn seiner Amtszeit von Gott etwas wünschen durfte, wünschte er sich ein „hörendes Herz“.
Und so dürfen wir uns ein Werkzeug Gottes in erster Linie als einen Menschen vorstellen, der auf den Willen Gottes hinhören kann, um Gutes vom Bösen zu unterscheiden und so das Volk – bzw. im Falle von Walter seine Familie – weise zu leiten.
Wenn wir uns umsehen – in unserem Leben, in der Familie, in der Wirtschaft, usw. – dann kommen wir meistens auf folgendes Ergebnis:
Es ist NICHT GUT so, wie es ist.
Es könnte BESSER sein.
Und oft haben wir auch so ein unbestimmtes Gefühl, dass FRÜHER ALLES BESSER GEWESEN SEI.
Auch die Autoren des Buches Genesis, des ersten Buches der Bibel, haben das erkannt und haben eine weltbekannte Geschichte daraus gemacht: Die Erzählung vom Paradies, welches Gott als SEHR GUT erschaffen hatte, und von der Vertreibung des Menschen aus ebendiesem Paradies, weil er die Frucht vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse gegessen hat, obwohl Gott genau das verboten hatte.
Und so sind die Bücher der Bibel voll von Aufbrüchen.
Immer wieder sind Menschen aufgebrochen, um das HIER UND JETZT zu verlassen und dem Willen Gottes zu folgen, um an ein BESSERES ZIEL zu gelangen.
Bei Noah ging es um das NACKTE ÜBERLEBEN, da er eine große Flut herankommen sah.
Bei Abraham ging es UM MACHT, da ihm Nachfahren versprochen worden waren, zahlreich wie der Sand am Meer und wie die Sterne am Himmel.
Moses kämpfte um die FREIHEIT DES VOLKES von Sklaverei, um das GELOBTE LAND.
Jesus macht im Gleichnis vom verlorenen Sohn klar, um welche Art von Aufbruch es IHM geht:
Der verlorene Sohn macht sich auf den Weg nach Hause, weil er MIT DER GESAMTSITUATION UNZUFRIEDEN IST und sich MIT DEM VATER VERSÖHNEN möchte.
Aber interessanter weise spricht Jesus nicht davon, dass WIR in ein gelobtes Land aufbrechen müssten, sozusagen in ein neues Paradies, sondern im Vater unser lehrt er uns zu beten:
Vater unser im Himmel,
geheiligt werde Dein Name,
Dein Reich komme,
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel, so auch auf Erden,
usw.
Das Reich Gottes, der Himmel, ist also bei Jesus schon etwas, das sich AUSSERHALB befindet, dort wo der VATER wohnt.
Aber wir sollen nicht versuchen, zum Vater – in den Himmel – zu kommen, sondern wir sollen bitten, dass sein Reich ZU UNS KOMME.
Wir brauchen also nicht wie die Israeliten und andere Asylanten physisch aufzubrechen und ins gelobte Land zu wandern. Jesus geht es in erster Linie um einen INNEREN AUFBRUCH.
Am deutlichsten sieht man das im Dialog mit Pontius Pilatus, knapp bevor Jesus hingerichtet wurde:
Joh 18,36 Jesus antwortete: Mein Königtum ist nicht von dieser Welt. Wenn es von dieser Welt wäre, würden meine Leute kämpfen, damit ich den Juden nicht ausgeliefert würde. Aber mein Königtum ist nicht von hier.
Aber eigentlich hatte ich ja vorgehabt, die Weisheiten des christlichen Glaubens aus der Sicht der Wirtschaftstheorie zu betrachten.
Was können wir aus Jesu Lehre vom Reich Gottes lernen? Vom Ziel des Menschen?
Welche Ziele verfolgen wir denn mit unserer Arbeit?
Was ist das Ziel unserer wirtschaftlichen Tätigkeit?
Eigentlich, wenn man es von der Definition her betrachtet, ist Wirtschaft nichts anderes als „die Gesamtheit aller Einrichtungen und Handlungen, die der planvollen Befriedigung der menschlichen Bedürfnisse dienen“.
Und wann bedarf es eines „Aufbruchs“? Sei es nun ein „innerer“ Aufbruch oder ein „äußerer“?
Nun, wenn wir im Mangel leben, wenn HIER UND JETZT nicht mehr alle unsere Bedürfnisse adäquat erfüllt werden können, dann bedarf es einer Änderung, eines Aufbruchs.
Genau genommen lassen sich alle Möglichkeiten eines Aufbruchs, die wir dann haben, nur nach den drei Buchstaben L-L-C aufzählen:
Love it,
Leave it or
Change it.
Wir können erkennen, dass unsere Bedürfnisse nicht gerechtfertigt waren, und (in engen Grenzen) UNSERE BEDÜRFNISSE REDUZIEREN (Love it), damit wir wieder zufrieden sind. Kurzfristig ist das oft die einzige Möglichkeit und auch die einfachste Möglichkeit, die wir haben, trotzdem würde ich sie als „Plan C“ bezeichnen, weil sie eigentlich immer zu langfristiger Unzufriedenheit führt.
Sodann haben wir die Möglichkeit, das HIER UND JETZT ZU VERLASSEN (Leave it), uns also physisch oder geistig an einen anderen Ort zu versetzen. Wenn ein besseres DRÜBEN für mich (physisch oder geistig) erreichbar ist, zum Beispiel bei einer Flucht in die Literatur oder in den Konsum von Kulturgütern (Musik, Ausstellungen, ……), ist das ein einigermaßen gangbarer Weg, er ist aber auf jeden Fall mit Kosten und Mühen verbunden. Ich würde diese Möglichkeit als „Plan B“ bezeichnen.
Alle Helden von heute folgen dem „Plan A“. Sie bleiben TEILE DES SYSTEMS und sorgen für einen AUFBRUCH DES SYSTEMS. So, wie Moses das ganze Volk mitgenommen hat ins gelobte Land, so nehmen diese Helden ihre Familien, alle ihre Kollegen und sogar ganze Völker mit in eine bessere Zukunft. Auch dieser Aufbruch muss kein physischer Aufbruch sein. Es kann sich auch hier um einen „inneren Aufbruch“ handeln.
[…]Mit August 2022 wurde mir bewußt, dass die reine Philosophie mit volkswirtschaftlichen und betriebswirtschaftlichen Gedankengängen mich nicht mehr befriedigt.
Ich entschied mich, aus Sicht der gegenwärtigen wirtschaftlichen Probleme (Klimawandel, Umweltzerstörung, ……) auch ein wenig im Traditionsschatz des Christentums zu graben, und begann mit folgendem Beitrag:
Jetzt habe ich Euch schon des öfteren mit einem Diagramm gequält, mit einem Diagramm, das man eigentlich als „die“ zentrale Offenbarung der Betriebswirtschaftslehre bezeichnen muss.
Mit einem Diagramm, welches die produktive Arbeit des Menschen – bzw. deren Wert – in Beziehung setzt zum Wert des Ergebnisses, dem „Brutto-Umsatz“ oder auch „Produktionsergebnis“:
Wieviel hast Du beigetragen? Was ist Dein Beitrag zum allgemeinen Glück? Deine Wertschöpfung? Fühlst Du Dich schuldig, wenn die Zeiten wieder schlechter werden? Fehlt etwas an Deinem Beitrag? Ist Glück überhaupt machbar?
Große Fragen! Dumme Fragen! Wir möchten ihnen auf den Grund gehen.
Aber, beginnen wir einmal uns mit der Philosophie der Abb. 1 auseinanderzusetzen, bevor wir derart große Fragen wälzen, wie die eben genannten.
Genau genommen wird in Abb. 1 aus der Gesamtproduktion nur ein einzelner Prozess herausgegriffen und dieser (Teil-)Prozess wird in Beziehung gesetzt zum Gesamtergebnis (bzw. zu dessen Wert).
Mit „Wert“ meinen wir hier immer eine „finanzielle Bewertung durch den Markt“ (wer auch immer das ist 😛 ) – viele Menschen sind der Meinung, dass es auch einen „eigentlichen“ Wert gibt, der mit Geld nichts zu tun hat – das wird in Abb. 1 nicht berücksichtigt.
Man unterscheidet also zwischen „Vor“leistungen – das sind alle menschlichen bezahlten Leistungen, die als Voraussetzung erbracht werden müssen, damit der gegenständliche Teilprozess sinnvoll stattfinden kann – und Wert“schöpfung“, das sind alle menschlichen bezahlten Leistungen, die direkt in diesem Teilprozess erbracht werden.
Wenn man zu den Vorleistungen anteilsmäßig auch alle öffentlichen Dienstleistungen rechnet und auch den Gewinn – der ja die Rendite für das Vermögen darstellt, das die Eigentümer als ihre Vorleistung in den Prozess eingebracht haben – und auch all die strategischen Investitionen – die ja eine Vorleistung für eine „gesunde Umwelt/Umgebung“ des Prozesses sind – dann entspricht diese Summe genau dem Brutto-Umsatz, der durch diesen Teilprozess erbracht worden ist.
Wer ist der Kümmerer?
Nun kann man sich anhand von Abb. 1 Gedanken machen, wer sich um die Vorleistungen kümmert (wir haben das eigentlich bereits HIER getan).
Die Vorleistungen müssen ja vorher erbracht werden, BEVOR die Wertschöpfung erbracht wird und also auch, BEVOR MAN DAS PRODUKT VERKAUFEN KANN.
Deswegen weiss man eigentlich noch nicht, ob man sich die Vorleistungen überhaupt leisten kann, weil ja noch nicht feststeht, wieviel Brutto-Umsatz man für das Produkt letztendlich bekommen wird.
Das bedarf also einer ganzen Menge organisatorischen und juristischen Talents, das mit der eigentlichen Wertschöpfung (mit der eigentlichen Arbeit) nichts zu tun hat.
Alle diese organisatorischen und juristischen Vorleistungen – ja, das Kümmern um die Vorleistungen ist AUCH eine Vorleistung – übernimmt normalerweise der Unternehmer, sodass sich der Angestellte bzw. der Arbeiter auf die EIGENTLICHE Arbeit konzentrieren kann.
Was ist die EIGENTLICHE Arbeit?
Jetz‘ hamm’se ’n Haus jebaut.
Was war jetzt die EIGENTLICHE Arbeit?
Das Ausheben der Baugrube?
Der Ausbau des Kellers?
Das Hochziehen der Mauern?
Das Dach?
Der Innenausbau?
Die Planung?
Die Bauaufsicht?
Die Finanzierung?
Die Auswahl und der Kauf des Grundstücks?
Nun, jeder dieser Teilprozesse, und wir gehen mal davon aus, dass jeder Teilprozess einen eigenen „Process Owner“ hat, also, jeder dieser „Process Owner“ wird das anders sehen.
„Ohne mich könnte das Haus nicht so dastehen, wie es dasteht“, könnte jeder dieser „Process Owner“ mit fug und recht behaupten.
Gut, es gibt schon aus physikalischen Gründen eine bestimmte Reihenfolge. Man kann zum Beispiel nicht das Dach decken, bevor man die Wände hochgezogen hat, aber im Sinne einer NOTWENDIGKEIT bzw. SINNHAFTIGKEIT ist das Dach genauso wichtig wie der Keller. Ein Haus ohne Dach würde den Zweck eines Hauses nicht – oder nur teilweise – erfüllen.
Es ist also hier auf den ersten Blick gar nicht so einfach, zwischen „Vor“leistung und Wert“schöpfung“ zu unterscheiden, oder?
Na ja. Es gibt schon einen herausragenden „Process Owner“.
Wer das ist?
Der Bauherr. Darum ist er ja der BauHERR (oder auch die BauFRAU, natürlich).
Wenn sich der Bauherr nicht entschieden hätte, gegenwärtige und zukünftige Teile seines Vermögens zu opfern, um hier dieses Haus zu bauen, dann wäre dieses Haus hier nicht gebaut worden.
Der Architekt, zum Beispiel, kann das nicht von sich behaupten. Wenn er sich geweigert hätte, dann hätte halt ein anderer Architekt dieses Haus geplant.
Das Haus wäre dann vielleicht nicht genau SO gebaut worden wie es gebaut worden ist – also nicht gleichARTIG – aber sicher gleichWERTIG.
Nur ganz wenige Architekten können von sich behaupten, dass niemand anderer in der Lage ist, gleichWERTIGE Häuser zu planen.
So gibt es im Zusammenhang mit diesem Haus und diesem Grundstück sicher viele Personen, die an der Produktion beteiligt waren, aber nur die Leistung des Eigentümers, der Einsatz seines Vermögens, ist die EIGENTLICHE Leistung, die im Zusammenhang mit all den Vorleistungen der Banken, der Planer, der Bauaufsicht und der Handwerker zur Lebensqualität seiner Familie beitragen soll.
Wer ist schuld?
Vielleicht kennt Ihr das Lied von Arik Brauer „Sie hab’n a Haus baut“.
Wer sind „sie“?
Gibt es nicht immer „genau einen“, der für eine Sache verantwortlich ist? Einen Eigentümer?
Wer zahlt, schafft an!
Verantwortung ist die Kehrseite des Eigentums.
Ist es wirklich so, dass der Eigentümer – und also auch der Kunde – letztgültige Entscheidungen trifft?
Hat nicht der Souverän ein Wörtchen mitzureden? (Wer das ist, DER SOUVERÄN, darüber haben wir uns HIER Gedanken gemacht).
Wenn sich also alle Eigentümer beim Gebrauch ihres Eigentums an die Gesetze halten – und ansonsten einfach ihren Bedürfnissen folgen – und trotzdem ist unsere Welt nicht gerade das, was man als ein Paradies bezeichnet. Sind dann die Gesetze falsch? Ist der Souverän schuld?
Na gut, wir halten uns ja NICHT an die 10 Gebote. Wenn wir uns an die 10 Gebote hielten, würden wir auch unsere inneren Bedürfnisse erkennen.
Und wenn wir denen folgten, dann gäbe es auf der Welt keine Probleme.
Hatte ich mir im Zusammenhang mit Gedanken über den Umweltschutz auch Gedanken darüber gemacht, wer denn nun dieser Souverän sei, der die Internalisierung externer Kosten einfach so anordnen kann.
Also sozusagen der ultimative Gesetzgeber und Richter.
Meine Gedanken waren damals die Gedanken eines gläubigen Christen – ich werde sie weiter unten wiederholen.
Aber ich denke, man muss schon akzeptieren, dass der christliche Standpunkt nicht der einzige Standpunkt ist (trotz oder gerade wegen des christlichen Absolutheitsanspruches), und möchte die religiösen Ausführungen – die ich gleich nochmal wiederholen werde – abrunden durch einen Blick in unsere allseits beliebte Bundesverfassung:
Artikel 1 Österreich ist eine demokratische Republik. Ihr Recht geht vom Volk aus.
Hier steht es also, klipp und klar, dass der Souverän, zumindest in Österreich, das Volk ist.
Dem widerspricht – scheinbar – meine Auffassung, wonach GDH der Souverän sei:
Also: Wer ist der Souverän?
Antwort: Der einzige wirklich und absolut regierende Souverän ist Gott der Herr (darum ist er ja auch „der Herr“).
Aber:
Jede Autorität kommt von Gott, aber ER selbst läßt sich hier im Universum offensichtlich von den Dienern vertreten, die er sich nach Belieben erwählt (mit Ausnahme der 33 Jahre, die SEIN SOHN in Palästina anwesend war, und der Kommunion).
1.) Von den Engeln und Dämonen, die nicht so furchterregend sind wie ER
2.) Von den Naturgesetzen, deren Erforschung sich die Wissenschaften verschrieben haben.
3.) Von erwählten Menschen, die sich einer NATÜRLICHEN AUTORITÄT bedienen
4.) Von seiner Hl. Kirche, der er den HEILIGEN GEIST gesandt hat
5.) Von Lehrern
6.) Vom Ehepartner und von den Eltern
7.) Von den Richtern, Parlamenten, Vorsitzenden und Regierenden der Staaten und anderer Haushalte
Wie geht das zusammen?
Nun, das stimmt schon, der Souverän hier auf Erden ist die Menschheit, insoferne sie gegenüber den anderen Geschöpfen den lieben Gott vertritt.
Aber, wenn wir uns jetzt konkret überlegen, WIE die Menschheit diese Stellvertreterrolle wahrnimmt, dann ist es doch so, dass man nicht über jedes Gesetz und statt jeder Gerichtsverhandlung eine weltweite Volksabstimmung ansetzen kann. Das wäre technisch nicht machbar.
Da ist es doch so, dass die Menschheit sich Delegierte als Gesetzgeber und Richter erwählt, die IN IHREM NAMEN Gesetze ausarbeiten und Urteile ausarbeiten.
WIE werden Delegierte festgestellt?
Nun, das ist meistens ein langwieriger Prozess, in dem die einzelnen Parteien des Volkes miteinander verhandeln, bis sie zu einer Vereinbarung kommen. In Österreich ist es zum Beispiel so, dass dabei der Bundespräsident das letzte Wort hat, er ist ja die einzige Person, die direkt vom Volk gewählt worden ist.
Aber wenn man bedenkt, WIE es zur Bildung von Parteien und zur Aufstellung von Kandidaten für das Präsidentenamt kommt, dann muss man doch zugeben,
dass der ZUFALL eine große Rolle spielt.
Und hier kommt Gott ins Spiel, denn Zufall ist nur eine wissenschaftliche Bezeichnung für das Wirken Gottes.