Eigentlich gibt es nur zwei Arten von Mitarbeitern.
A. Solche, die sich am Willen des Eigentümers orientieren
B. Solche, die sich am Kunden orientieren
Und wenn man nun bedenkt, dass nicht der Eigentümer unsere Gehälter bezahlt, sondern in Wirklichkeit der Kunde,
dann muss man eigentlich folgendes Statement abgeben:
Jene Mitarbeiter, die immer dem Eigentümer willens sind, gefährden dadurch den Geschäftserfolg nachhaltig, denn der Eigentümer ist eigentlich kein Kunde, sondern ein Lieferant (Kapitallieferant).
Frei nach dem Motto:
Wenn ich mit meinem Eigentümer unzufrieden bin, dann suche ich mir einen neuen.
Der israelische Historiker Yuval Noah Harari erzählt immer wieder von der Erkenntnis, dass im Kampf der Wahrheit gegenüber der Fiktion oft die Wahrheit das Nachsehen hat.
Er führt das auf drei Ursachen zurück.
Fiktion ist billiger und einfacher zu erzeugen, als evidenzbasierte Wahrheit
Die Wahrheit ist manchmal kompliziert, im Vergleich zur Fiktion, die man so simpel gestalten kann, wie man will
Wahrheit ist manchmal schmerzhaft, während man Fiktion beliebig angenehm gestalten kann
Und weil viele große Netzwerke – auch politische Systeme – auf der Erzählung einfacher Erklärungen basieren, mit deren Hilfe, also mit Hilfe dieser Fiktionen, es möglich ist, große Gruppen von Menschen zusammenzuhalten, deshalb darf es nicht verwundern, dass es zwischen Politik und Wissenschaft immer wieder Reibereien gibt.
Vordergründig mag der Streit zwischen Präsident Trump und der Harvard Universität daran liegen, dass Trump einer eher rechten Ideologie folgt und die Professoren eher links sind, aber letzten Endes sind das nur zwei Seiten ein- und derselben Medaillie.
Ich vermute: Letzten Endes geht es um die Wahrheit an sich.
Mit der Benennung seiner Social Media Plattform als „Truth Social“ hat Trump klar gemacht, dass er im Besitz der Wahrheit ist und alle anderen Institutionen, die sich um die Wahrheit bemühen, sich vor ihm fürchten müssen.
Kann aus dem Herzen etwas Böses kommen? Haben wir uns HIER gefragt.
Liebe Leser!
Kinder tragen Gott im Herzen. Aber wir haben ihnen den lieben Gott ausgetrieben.
Wie kommt das?
HIER haben wir uns Gedanken gemacht, wie das Leben mit den Begriffen von Gut und Böse zusammenhängt. Wie die Lebewesen immer nach dem Besseren streben. Und dass das alles sehr gut ist.
Anmerkung: ich bin weder der Biologie noch der Psychologie mächtig. Die folgenden Ausführungen sind also nur „frei flottierende Gedankensplitter“.
Das „bewußte“ Leben, also das Leben, das bereits der GEFÜHLE mächtig ist, und der TRIEBE, strebt durch die Naturgesetze der Evolution immer nach DEM BESSEREN, indem es seinen Gefühlen und Instinkten folgt (das Lebewesen hat einen Begriff davon, ob es sich „gut“ oder „schlecht“ fühlt und reagiert dementsprechend). Mutation und Selektion tun das ihre, um einen Fortschritt zu realisieren.
Metaphernhaft kann man sagen, diese Lebewesen folgen ihrem Herzen und streben immer nach der guten Bedürfnisbefriedigung. Durch Mutation und Selektion passen sich die Arten an ihre Umgebung an und werden immer fitter. Dass das „gut“ ist, ist natürlich nur unsere Interpretation.
Dann kam die Intelligenz
Wie ich schon mal ausgeführt hatte, besteht Intelligenz meiner Meinung hauptsächlich darin, dass ich mir mit Hilfe meiner Sinne ein Bild von meiner Umgebung mache, und auch ein „Model of the Universe“ (MotU) in meinem Gehirn habe, die es mir ermöglichen, auf äußere Einflüsse zu reagieren und auch bewusste Entscheidungen zu treffen, wie ich meine Umgebung beeinflussen möchte.
Und genau hier, bei der bewussten Beeinflussung der Umgebung – wenn wir von der Re-Aktion in die Aktion kommen – beginnt das Drama der Macht.
Das Drama der Macht
Natürlich hat jedes Tier und jede Pflanze Macht.
Ein Haifisch kann täglich so und soviele kleinere Fische vom Leben zum Tod befördern.
Ein Baum kann mit seinen Wurzeln Felsen spalten.
Urwälder können ganze Landstriche überwuchern.
Auch kleine Babies sind eigentlich gewaltige Tyrannen. Sie spüren nur ihre eigenen dringenden Bedürfnisse und kämpfen mit aller Macht – mit einer eindringlichen Stimme – um die Befriedigung ebendieser Bedürfnisse.
Aber das ist es nicht, was ich mit dem „Drama der Macht“ meine, denn alle diese mächtigen Ausdrucksformen des Lebens rühren direkt von berechtigten Bedürfnissen.
Und wenn wir uns alle diese Beispiele durchdenken, kommen wir wirklich zu der Frage: Wie kann denn aus dem Herzen etwas Böses entspringen? Sind nicht alle Bedürfnisse berechtigte Bedürfnisse?
Nun, Kinder haben – neben ihren Grundbedürfnissen wie Essen und Trinken auch das Bedürfnis nach Geborgenheit. Sie wollen also in erster Linie eines: ihren Eltern gefallen und die Familie zusammenhalten.
Später – in der Adoleszenz – wollen sie ihren Freunden und eigentlich allen gefallen.
Und hier setzt die Erziehung an. Und natürlich auch die Schule. Und auch die bösen Einflüsse.
Denn – wenn wir im Buch Genesis nachlesen – dann war die Geschichte vom Sündenfall eigentlich die erste Schulstunde in der Geschichte der Menschheit und der Teufel (die Schlange) war der erste Lehrer.
Der Teufel erklärte den Menschen, dass sie werden können wie Gott, wenn sie vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse äßen.
Und das war nicht einmal gelogen, es war aber eine Halbwahrheit (da gab es doch noch diesen zweiten Baum).
Und was hat das mit dem „Drama der Macht“ zu tun?
Ganz einfach. Wenn der Mensch – durch seine Wissenschaft – lernt, was er tun muss, um dies oder jenes zu erreichen.
Wenn er also die guten Taten von den bösen Taten, die zielführenden Taten von den erfolglosen Taten unterscheiden kann, dann kommt er von der Re-Aktion in die Aktion, dann hat er TATSÄCHLICHE Macht über das Universum. Und – viel schlimmer noch – er weiss es auch und bekommt MachtGEFÜHLE.
Was ist der Unterschied zwischen der antiken Wissenschaft, der mittelalterlichen Wissenschaft und der modernen Wissenschaft?
Es ist nicht so sehr die Wissenschaft selber, die sich geändert hat, sondern es ist so, dass die Staatenlenker erkannt haben, dass die Wissenschaft EIN MITTEL ZUR MACHT ist, insbesondere, wenn sie sich mit ihrer kleineren Schwester, der Technologie verbündet.
Wissen ist Macht, sagt man. Und es stimmt.
Sobald wir wissen, wie wir das Gute erreichen, und wie wir das Böse erreichen, können wir bewusste Entscheidungen treffen und müssen nicht unseren Gefühlen und Emotionen folgen.
Wir kommen von der Re-Aktion in die Aktion. Und tragen fürderhin Verantwortung.
Meint
Euer Christoph
P.S.: ich werde trotzdem nicht verraten, welche Partei gut ist und welche böse (weil ich es selber nicht weiss)
Oft habe ich mich auf diesem Blog gefragt, ob es denn gut sein könne, Urteile auszusprechen, die Welt einzuteilen in gut und böse.
Ob man diesem schwarz/weiß Denken frönen soll, oder doch lieber in Graustufen denkt – oder gar in Regenbogenfarben – das ist ein Thema, das sich durch meine schriftlichen Werke immer durchzieht, noch lange bevor die LGBTQ Bewegung die Regenbogenfarben für sich entdeckt hat (was ja eigentlich eine kulturelle Aneignung ist – wenn nicht DIE kulturelle Aneignung schlechthin).
Trotzdem, obwohl die Regenbogenfarben als Symbol für die Versöhnung mit Gott letzten Endes dafür stehen, dass man Gott das Richten überlässt und sich nicht selbst zum Richter macht, trotzdem haben wir jetzt auf den sozialen Medien einen Diskurs geführt, ob es manchmal nicht doch sogar richtig und wichtig sein könnte zu urteilen – zu richten (ich habe HIER berichtet).
Vom Streben und vom Sterben – vom Motor der Evolution
Kann aus dem Herzen etwas Böses kommen?
Gute Frage.
Beginnen wir mit der unbelebten Natur.
Schon die unbelebte Natur ist in der Lage, zu „streben“. Die Zeit hat eine „Richtung“, die „immer vorwärts“ zeigt. Wir haben das erkannt, als wir den zweiten Hauptsatz der Thermodynamik formulierten.
Wenn man einem System keine Energie zuführt, dann strebt es „von selbst“ in den wahrscheinlichsten Zustand, auch wenn der Ausgangszustand unwahrscheinlich war.
Insoferne ist der Urknall, von dem wir ausgehen, das „nach menschlichem Ermessen unwahrscheinlichste Ereignis“, das uns zustoßen konnte, und jetzt entwickelt sich das Universum hin zum sehr wahrscheinlichen Ende, zum thermodynamischen Gleichgewicht.
Anmerkung: diese Beschreibung entspricht meiner Ausbildung als Techniker, ich kann nicht garantieren, dass es sich dabei um allgemeingültige Wahrheiten handelt.
In diesem generellen „Abbau“, in dieser Milliarden Jahre langen „Explosion“, gibt es aber zumindest ein System, in dem durch temporäre Zufuhr von Energie für eine Zeit lang ein Prozess ermöglicht wird, in dem es „hochgradig kreativ hergeht“ (in dem bei Gott kein thermodynamisches Gleichgewicht herrscht).
Das ist unsere Erde und das ist das irdische Leben – ein schöner bunter, hochgradig komplexer Prozess.
Durch das Naturgesetz der Evolution – Mutation und Selektion – und durch die äußere Zufuhr von Energie war das irdische Leben in der Lage, sich über die Jahrmilliarden langsam weiterzuentwickeln, zu verbessern.
Halt!
Habe ich jetzt gesagt „verbessern“? Das ist jetzt also meine erste Wertung. Im Wort „besser“ steckt das Wort „gut“. Also: früher war es schlechter („böser“), jetzt ist es besser („güter“).
Der Lebenswille und die Arterhaltung sind wohl die ersten „Bedürfnisse“ der Lebewesen, die durch „Güter“ befriedigt werden. Noch ist diese Bedürfnisbefriedigung aber nicht „systematisch“, man kann also noch nicht von „Wirtschaft“ sprechen. Die „Wirtschaft“ ist dem bewussten, dem intelligenten Leben vorbehalten.
Durch das Leben kommt also eine Bewertung ins System: Arterhaltung = gut, Aussterben der Art = schlecht.
Das Wort „Fortschritt“ ist also schon eine Bewertung.
Das Wort „Entwicklung“ (Evolution) wertet übrigens nicht, es sagt nur, dass sich die Dinge von einem „verwickelten“ Zustand in einen „entwickelten“ Zustand weiterbewegt haben, dass die Entropie gesunken ist.
Ich muss das erst googeln, aber ich würde gefühlsmäßig sagen: das Leben schafft es, auf einem Planeten Ordnung zu machen. Das Leben kann – mit Hilfe externer Energiezufuhr – die Entropie senken. Einen unwahrscheinlichen Zustand herbeiführen.
Wir kommen also zu einer neuen Bewertung:
Ordnung = gut
Unordnung = böse
Aber welche Ordnung? Meine Ordnung? Deine Ordnung? Unsere Ordnung?
Nun, wie Ihr mich kennt, geht es dabei um Gottes Ordnung.
Wieder einmal geht es um die Nachbearbeitung einer Diskussion auf den sozialen Medien, die mich antreibt einen Beitrag hier auf meinem Blog zu schreiben.
Es dreht sich darum, dass die Frage virulent geworden ist, ob der Mensch denn nun „immerwährend neutral“ sein kann (wie uns als gelernten Österreichern der siebziger Jahre eingeimpft worden ist), oder ob man doch manchmal die Messlatte hervorkramen muss, um zwischen gut und böse zu unterscheiden.
Aber beginnen wir am Anfang
Einem meiner Leser auf den sozialen Medien ist sauer aufgestoßen, dass ich das Sparbuch als sichere Anlageform bezeichnet hatte, und er vermutete dahinter wieder gleich linkslinke Umtriebe, da seiner Meinung ein Sparbuch etwas „typisch Sozialistisches“ sei.
Eine gute Anlageform konnte natürlich nur so etwas sein, wie eine „gute kapitalistische Aktie“ oder andere Anlageformen, bei denen der kleine Mann möglichst in die Lage kommen soll, sein hart erarbeitetes Vermögen als Ganzes einzubüßen, und nicht „nur“ im Rahmen der Inflation.
Ich verstieg mich wieder zu meinem üblichen „Es kommt darauf an“, und versuchte klarzustellen, dass es tatsächlichen einen Unterschied macht, ob man investieren möchte, oder ob man sparen muss.
Anhand dieser Bewertung, „gutes Investieren“ und „böses Sparen“, begannen wir eine Diskussion über Gut und Böse, die ich hiermit wieder einmal aufwärmen möchte.
Gut oder Böse, Links oder Rechts?
Natürlich wollte dieser Leser, dass ich mich seiner Meinung anschließe
Links = Böse
Rechts = Gut
Ich zitiere: […]Eh ist es nicht einfach. Darum muss man sich damit konfrontieren. Keiner spricht gerne negative Urteile aus (bis vielleicht Restaurantkritiker, haha!), aber manchmal sind sie notwendig. Auch Paulus hat seine Schäflein manchmal scharf kritisiert. Wer immer alles verurteilt, dem verengt sich die Sicht; wer aber nie ein Urteil spricht, in dem sammeln sie sich wie in einem Druckkochtopf, aus dem sie dann unkontrolliert und ungerecht heraus-platzen. Es bedarf also eines Maßes; 0% ist nicht gut und 100% auch nicht.[…]
Ich könnte jetzt die Sache abkürzen, und sagen: „Klar, das Maß ist das Bekenntnis zu den Menschenrechten“ (welches bei der FPÖ nicht gegeben ist), aber ich möchte eigentlich weg von der Tagespolitik und hin zu philosophischen und religiösen Betrachtungen.
Also stelle ich mir die Frage
Ist es gut zu urteilen?
Haha, wirst Du sagen, das ist wieder ein Paradoxon, weil, wenn ich sage, es ist nicht gut zu urteilen, dann ist das selbst ja schon wieder ein Urteil.
Und Du hast recht.
Aber für heute lasse ich es gut sein, und werde die Gedanken noch ein wenig wuseln lassen, bevor ich hier mit dem nächsten Beitrag weitermache.
Wir sind in Österreich gerade dabei, den Klassenkampf neu aufzulegen, wie Ihr alle wisst. Die Reichen und Mächtigen haben soeben begonnen, uns mit Hilfe ihrer Vasallen in der Politik das letzte Hemd vom Leib zu reissen.
Wollen wir deswegen einstimmen in den Chor der Gefangenen?
Nein.
Erstens, weil es eh keinen Sinn hat, und zweitens, weil es viel lustiger ist, sich generelle philosophische Gedanken über dieses Thema zu machen. Diese Blog ist ja nicht angetreten die wirklichen Probleme zu lösen 🙂
Also, welche Sichtweisen stehen uns zur Verfügung?
Um diese Frage zu ventilieren, möchte ich – wieder einmal – eine typische Arbeitsstunde zur Basis nehmen, und einmal klarstellen, dass
a. diese Arbeitsstunde einen Umsatz verursacht
b. dieser Umsatz im Wesentlichen in drei Kostenfaktoren fließt.
Erstens ist da der Lohn für den Arbeiter, der diesen Umsatz generiert hat.
Zweitens sind es die Vorleistungen.
Drittens ist es der Gewinn für den Eigentümer des Unternehmens.
Abbildung 1 – Übersicht: Eine Arbeitsstunde
Der Einfachheit halber habe ich angenommen, dass sowohl der Arbeiter als auch der Eigentümer 20% des Umsatzes bekommen, und dass 60% in die Vorleistungen fließen. Das sind natürlich nur Hausnummern.
Jetzt kann sich der Arbeiter fragen: wie kann ich meinen Anteil erhöhen?
Und der Eigentümer kann sich fragen: wie kann ich meinen Anteil erhöhen.
Abbildung 2: keine Änderung bei Umsatz und Vorleistungen –> KLASSENKAMPF
Solange der Umsatz und die Vorleistungen denselben Wert haben, solange es also keine INNOVATION gibt, bleiben wir im NACKTEN KLASSENKAMPF hängen.
Und weil weder die FPÖ, noch die ÖVP dafür berühmt sind, Innovation zu unterstützen, wird es wohl dabei bleiben.
Nun wissen wir schon, dass Euch religiöse Überlegungen mehr zusagen, als Gedanken über die schnöde Wirtschaft.
Trotzdem ist es jetzt – und gerade jetzt – und gerade in Österreich – nötig, versöhnende Töne anzuschlagen, was das Verhältnis zwischen Kapital und Arbeit betrifft.
Beim Durchforsten meines Blogs – unseres Blogs – fand ich heraus, dass ich einige Versprechen gemacht hatte, die ich eigentlich noch einlösen muss:
HIER hatte ich versprochen, dass ich mir Gedanken über das „Muster Gottes“ machen möchte, das die Menschen offensichtlich im Laufe ihrer Geschichte entdeckt haben.
HIER habe ich ziemlich klar herausgearbeitet, dass es einen Konflikt zwischen dem Lebensmodell des „quid pro quo“ und dem Lebensmodell der „Hingabe“ gibt. Dieses Thema hat sich dann einige Zeit lang durch das ganze Blog gezogen (Reziprozität im Altertum, die goldene Regel in der Neuzeit, Proaktivität), aber vielleicht sollte man nocheinmal explizit einen Beitrag schreiben, der sich NUR mit diesem Thema beschäftigt. Und eigentlich habe ich mir ja vorgenommen, ein 15. kleines religiöses Büchlein „über die Reziprozität“ zusammenzustellen.
Jedenfalls wünsche ich Euch eine schöne neue Woche
Ich habe mich nun schon längere Zeit nicht bei Euch gemeldet.
Einerseits liegt das daran, dass ich zur Zeit im Job ziemlich viel um die Ohren habe, andererseits bin ich auch für 3 Wochen im Krankenstand (gewesen), da ich mich um meinen BMI kümmern muss.
Trotzdem möchte ich kurz mitteilen, dass ich die Idee für ein fünfzehntes „Kleines Religiöses Büchlein“ hatte und dass dieses den Titel „Von der Reziprozität“ tragen wird.
In dem neuen kleinen Büchlein möchte ich mich im Wesentlichen mit der „Goldenen Regel“ beschäftigen. Denn Jesu Reich ist zwar nicht von dieser Welt, er hat uns aber in seinen Gleichnissen eine ganze Menge Hinweise gegeben, wie wir uns in dieser Welt verhalten sollen. Der Gipfelpunkt davon ist die „Goldene Regel“.
Aus gegebenem Anlass möchte ich aber zum wiederholten Male auf das Begriffspaar „Sozialismus – Kapitalismus“ hinweisen.
Wenn man sofort und ohne Umschweife auf den Kern der Sache kommt, dann sind das zwei gegensätzliche Prinzipien der Wirtschaftsführung.
Der Sozialismus möchte alle Produktionsfaktoren vergesellschaftlichen – also in das Staats- oder Gemeindeeigentum überführen – während der Kapitalismus alle Produktionsfaktoren im Privatbesitz sehen möchte.
Wie immer ist das Problem ein Problem mit den Allquantoren. Ohne auf den Einzelfall zu achten, möchte man entweder das eine oder das andere für ALLE Produktionsfaktoren, ohne genauer darüber nachdenken zu müssen.
Und so, wie bei allen „ismen“, ist das Problem die Denkfaulheit.
Es braucht nicht viel Hausverstand, um zu erkennen, dass in manchen Fällen die Verstaatlichung der Produktionsfaktoren gut sein wird, in anderen Fällen die Privatisierung. Denken muss man halt ein bisschen, um die Entscheidung im Einzelfall richtig zu treffen.
Was in dieser Diskussion aber IMMER mitschwingt, das ist der kalte Krieg, der neue kalte Krieg, dem wir entgegenarbeiten („der Weg des Wassers“).
Denn der Sozialismus ist – historisch betrachtet – oft mit einer Diktatur einhergeschritten und der Kapitalismus immerhin manchmal mit einer Demokratie.
Darum tappen wir immer wieder in dasselbe Denkmuster – denn dass Diktatur etwas Gutes sei, wird nun wirklich niemand behaupten –
Kapitalismus – gut
Sozialismus – böse
Mein Denkmuster ist halt anders:
Denkfaulheit – böse
Jeden Einzelfall unvoreingenommen entscheiden – gut
Ich beschäftige mich nun seit einiger Zeit mit dem Begriff der „privaten Daten“, so lange schon, dass ich Gefahr laufe meine Leser zu langweilen.
Deswegen möchte ich alle meine Leser, die sich mit diesem Thema, „Informationstheorie“ und „Datentechnik“ so gar nicht identifizieren können, auch wenn ich es teilweise aus religiöser Sicht betrachte und vielleicht so einige allgemein gültige Schlussfolgerungen ziehen kann, bitten diesen Text gütig zu überlesen.
Denn ich möchte das gesamte Thema diesmal abschließen und es besteht die Gefahr, dass dieser Artikel deswegen etwas länglich und auch langatmig ausfällt.
Die letzten Gedanken, die ich noch zu ventilieren vorgehabt habe, seien kurz aufgelistet,
Von der Daten-Rendite. Haben Daten die „Sacheigenschaft“? Gehören Daten zum Vermögen?
bevor ich jedoch noch einmal einen Index anlegen möchte, der alle meine Beiträge zu diesem Thema verlinkt.
Index (zum Thema „Private Daten“)
Begonnen hatte ich dieses Thema anfangs März mit einem AHA-Erlebnis, wonach der Begriff der „privaten Daten“ eigentlich in sich einen Widerspruch darstellt:
Nach einem „Aufhänger“, der eigentlich aber auch gar nichts mit dem Thema zu tun hat (oder doch?), habe ich kurz erklärt, warum ich der Meinung bin, dass der Begriff der Daten vom lateinischen Wort „datum“, also „gegeben“, herrührt und dass es – inbesondere im Zusammenhang mit „persönlichen“ Daten – aber auch einen Sinn ergeben kann, Daten „zurückzuhalten“, also „private“ Daten zu speichern:
Diese Gedanken habe ich dann weiter ausgeführt, also die Spannung zwischen der natürlichen Eigenschaft von Daten, dass sie eben weitergegeben werden, und dem Recht auf Privatsphäre, wonach zumindest einige Arten von Daten es wert sind, vor der schrankenlosen Weitergabe geschützt zu werden:
Aufgrund eines Kommentars in den sozialen Medien, für den ich sehr dankbar bin, kam ich zu dem Gedanken, dass Daten ja auch einen Nutzen haben, und sammelte in diesem Zusammenhang, also hier
Von der Daten-Rendite. Haben Daten die „Sacheigenschaft“? Gehören Daten zum Vermögen?
folgt hier
Von der Rendite
Jeder Mensch hat Vermögen *).
Was „vermagst“ Du? Am Anfang sicher wenig. Dann immer mehr. Dann aber wieder weniger.
Mit der Hilfe Deiner Eltern und sonstiger Mitmenschen erarbeitest Du Dir von Anfang an immer mehr Vermögen. Am Anfang vermagst Du nicht einmal zu sitzen, geschweige denn zu stehen oder zu gehen.
Aber Du – nicht faul – lernst dazu und gewinnst immer mehr Vermögen.
Diesen Zugewinn an Vermögen nennt man Rendite, denn je mehr Du vermagst, desto mehr Möglichkeiten hast Du, neues Vermögen dazu zu gewinnen. Das Hinzugewinnen von Vermögen bedeutet aber eine gewisse Mühe und – nicht zu vergessen – Glück muss auch dabei sein.
*) Anmerkung: ich verwende hier das Wort „Vermögen“ in einer sehr allgemeinen Art und Weise (etwa als das „Potential einer Person“). In den Wirtschaftswissenschaften gibt es eine engere Definition (die man z.B. auf Wikipedia nachlesen kann): In den Wirtschaftswissenschaften ist Vermögen der in Geld ausgedrückte Wert aller materiellen und immateriellen Güter, die im Eigentum einer Wirtschaftseinheit stehen.
Ich würde das in folgenden Formeln beschreiben
Erste Formel: Vermögenszuwachs: F(t+1) = F(t) + R(t) – S(t)
Zum Zeitpunkt t hast Du ein Vermögen F(t).
Dieses Vermögen wird von selbst weniger wert, das ist der Schwund S(t).
Der Schwund ist umso größer, je größer das Vermögen ist, und er hängt auch davon ab, ob gewisse Risiken eintreten oder nicht, ist also Glückssache:
Zweite Formel: Schwund: S(t) = PF x SO x F(t)
PF = Pechfaktor, SO = Schwundoperator
Aber mit Hilfe Deines momentanen Vermögens F(t) erarbeitest Du Dir eine Rendite R(t) für Dein zukünftiges Vermögen.
Die Rendite ist umso größer, je größer das Vermögen ist, hängt aber auch von der eingesetzten Mühe ab (Intelligenz und Selbstvertrauen sind als Bestandteil des Vermögens modelliert):
Dritte Formel: Rendite: R(t) = GF x MO x F(t)
GF = Glücksfaktor, MO = Müheoperator
Anmerkung: Hier habe ich SO und MO als Operatoren angesetzt, die als „pro Zeiteinheit“ angegeben werden (1/sec), also eigentlich müsste man die erste Formel als dF/dt = R + S anschreiben.
Über GF und PF weiss man eigentlich nichts.
Gehören also Daten zum Vermögen?
Nun, die Frage ist: Können sich Daten so verhalten, wie sich ein Vermögen verhält?
also:
Verschwindet der Wert von Daten mit der Zeit automatisch?
Gibt es einen Schwund von Daten?
Verursachen sie Kosten?
Muss man sie nach einer gewissen Zeit abschreiben?
Können mir Daten helfen mein Gesamtvermögen zu vergrößern?
Ich würde mit einem glatten „Ja“ antworten. Vielleicht schreibe ich darüber noch einmal weitere Gedanken, aber heute möchte ich es einfach bei dieser Antwort belassen.
Haben Daten die Sacheigenschaft?
Haben wir das nicht soeben beantwortet? Wenn etwas zum Vermögen zählt, dann muss es doch eine Sache sein. Oder?
Nein.
Denn ein Vermögen ist im weitesten Sinne alles, womit ich eine Rendite erwirtschaften kann (siehe oben). Der Begriff des Vermögens ist auch ein Begriff der Wirtschaftstheorie, während der Sachbegriff ein iuristischer Begriff ist. Das sind also zwei komplett verschiedene Denkweisen
Aber, was eigentlich ist eine Sache?
Nun, das ist nicht einfach. Wenn man z.B. auf Wikipedia nachliest, dann erkennt man, dass der Sachbegriff sich im Laufe der Geschichte verändert hat, und die grundlegenden Gesetze in Deutschland, Österreich und der Schweiz haben auch unterschiedliche Herangehensweisen im Sachenrecht.
Wenn ich richtig informiert bin, dann wird den Daten zur Zeit die Sacheigenschaft eher nicht zugestanden, es läßt sich aber nicht endgültig ausschließen, dass sich das in Zukunft ändern könnte.
Darum will ich auch gar nicht auf den iuristischen Sachbegriff eingehen, sondern mir meine eigenen Gedanken machen.
Materiell oder Immateriell?
Nun, wir haben uns darauf geeinigt (ich habe mich in Eurem Namen darauf geeinigt :-)), dass Daten Muster auf Datenträgern sind. Als solche sind sie immateriell, das heisst aber noch nichts, denn es gibt auch immaterielle Sachen, zum Beispiel Rechte.
Speicherbar?
Daten sind meist gut speicherbar, die Lebensdauer hängt dabei nur von den Eigenschaften des Datenträgers und von der Codierung der Informationen ab, nicht von den Informationen selbst.
Sind Daten Güter?
Nicht unbedingt. Güter sind „Mittel zur Bedürfnisbefriedigung“, als solches kann man letzten Endes nur die Informationen bezeichnen, aber nicht die ganzen Daten (Daten = Informationen + Redundanz).
Die Redundanz ist der an sich unnötige Teil der Daten, der nur der sicheren Übertragung der Informationen dient, ansonsten aber für den Empfänger nutzlos ist.
Kopierbar?
Daten sind relativ gut kopierbar, insbesondere die digitalen Daten sind sehr gut und sogar verlustfrei kopierbar und man kann das Original nicht von den Kopien unterscheiden.