Private Daten – II

März 17, 2024

Liebe Leser!

Ziemlich genau vor zwei Wochen hatte ich so eine „plötzliche Eingebung“, dass Daten ja eigentlich etwas sind, was man weitergibt und dass das Zurückhalten von Daten, also dass man „private“ Daten hält, eigentlich ein Widerspruch ist (siehe den Blogbeitrag von vor zwei Wochen: HIER).

Ich hatte das dann weiter ausgeführt, letzten Endes habe ich aber die Beantwortung folgender Fragen, bzw. das „Ventilieren“ dieser Fragen, auf die lange Bank geschoben:

Was genau meine ich mit dem Begriff „private“ Daten?
Was ist der Unterschied zu „persönlichen Daten“?
Von der sogenannten „Trust Domain“!

Mittlerweile sind wir uns auch einigermaßen klar geworden, WAS Daten eigentlich SIND (sie sind Muster auf einem Datenträger), und dass Daten Information enthalten, wobei die Information eigentlich etwas Subjektives ist, solange man sich nicht auf einen GEMEINSAMEN CODE geeinigt hat.

So hat z.B. die politische Farbe ROT in Österreich eine andere BEDEUTUNG als in den U.S.A.

Oder es hat in den Staaten eine andere Bedeutung, wenn man eine Frau zum Abendessen einlädt.

Nun gut, aber wann sprechen wir nun von „privaten“ Daten?

Von der Informationsweitergabe

Wenn jemand mit sich selber spricht, dann betrachten wir das zumindest als seltsam.

Da die Sprache DAS Mittel zur menschlichen Informationsweitergabe schlechthin ist, wollen wir sofort den Schluss ziehen, dass Daten immer dazu da sind, um weitergegeben zu werden.

Dass dem aber nicht so ist – zumindest, wenn wir unser Ziel darin sehen, uns und unser Wissen immer zum höchstmöglichen Preis zu verkaufen – das vermittelt bereits folgende heuristische Überlegung:

Gefühlt: wenn ich Daten einmal herausgegeben habe, wenn es keine privaten Daten mehr sind, dann ist ihr Nutzen endgültig „verpufft“.
Ich kann diese Daten nicht noch einmal auf die Waagschale legen und muss sie endgültig abschreiben.

Und auch die Erfahrung innerhalb unserer menschlichen Gesellschaften lehrt uns, dass die Machthaber in den diversen Haushalten „auf Ihrem Datenbestand hocken wie die Gluckhennen“ und es gar nicht gerne gesehen wird, wenn man „interne“ Daten „extern“ weitergibt.

Also, irgendetwas muss es doch auf sich haben mit diesen „privaten“ Daten.

Lassen wir unsere Phantasie ein wenig schweifen. Ich komme da zu einem Alchemisten im Mittelalter, der ein gutes neues Rezept gefunden hat. Sei es eine neue Duftessenz oder was auch immer.

Ich stelle mir nun vor, wie dieser Alchemist einerseits Angst hat, dass dieses Rezept von einem anderen Alchemisten nachgemacht wird. Andererseits hat er jeden Tag mit so vielen Rezepturen zu tun, dass er Angst hat, all das durcheinanderzubringen, wenn er es sich nicht aufschreibt.

Also, nicht faul, nimmt er ein Pergament, schreibt das Rezept darauf und gibt es in eine große eiserne Schatulle, die mit einem Schlüssel abgesperrt wird, den er immer bei sich trägt, am besten an einer Kette um den Hals.

Nun stelle ich mir vor, dass das Geschäft des Alchemisten wächst. Er hat nun schon mehrere Gehilfen, die ihm beim Mischen der Rezepturen helfen.

Schließlich wird ihm auch das Abwiegen und -messen der Bestandteile zu viel, sodass er einen Hauptgehilfen braucht, der ihm dabei zur Hand geht.

Dieser Hauptgehilfe bekommt nun einen Zweitschlüssel für die Schatulle und wir wissen nun, dass es zwischen ihm und dem Alchemisten ein besonderes Vertrauensverhältnis gibt.

Die beiden teilen ihre „privaten“, ihre „internen“ Daten, geben sie aber nicht „extern“ weiter.

Diese Daten gehören also zum geistigen Eigentum, zum Know How des Betriebes.

Und wir sind beim Begriff der „Trust Domain“.

Solange die „Trust Domain“ nach außen hin dicht ist, ist alles in Ordnung und man kann intern die allergrößten Geheimnisse breittreten.

Wir sehen schon, wo das Problem liegt. Niemand ist ganz dicht. Letzten Endes hat jeder seinen Preis.

Das Modell von der „scharf begrenzten“ Trust Domain ist ein ziemlicher Nonsens.

Es ist eher so, dass wir viele einander überlappende Trust Domains haben, in vielen verschiedenen Graustufen.

Meint

Euer Christoph

P.S. „persönliche“ Daten sind etwas gänzlich Anderes. Es sind dies Daten, die man mit einer Person in Verbindung bringen kann. Wegen des allgemeinen Rechtes auf Privatsphäre unterliegen solche Daten einem besonderen Schutz durch den Gesetzgeber.


Geld und Arbeit und der ganze Rest

Februar 17, 2024

Liebe Leser!

Bei den großen Streitfragen, um die es heutzutage geht, sind wir oft in Versuchung, das Geld und die Arbeit gegeneinander auszuspielen.

Wie meine ich das?

Von der Arbeit

Ein gutes Gewerkschaftsmitglied – das ich ja bin – müsste lauthals einstimmen in den Chor derer, die mit Inbrunst verkünden:

Unsere Arbeit und Mühe sind die Grundlagen des Wohlstands. Wir sind es, die die Reichen und Mächtigen durchfüttern mit unserer Arbeit.

Und tatsächlich, wenn wir unser Privatleben betrachten, dann ist es bei den meisten Menschen wirklich so, dass die Arbeit und das Geschick, also die Fähigkeiten und die Mühe, die man investiert, eine Grundvoraussetzung dafür sind, um das Vermögen zu vergrößern.

Faule Menschen sind noch nie reich geworden – es sei denn, sie haben geerbt oder im Lotto gewonnen – aber natürlich: Fleiß alleine ist noch kein Garant für einen schönen Lebensabend.

Vom Geld

Auf der anderen Seite sind da diejenigen, die schon etwas zu bieten haben.

Also, die Grundeigentümer, Haus- und Wohnungsbesitzer, und nicht zu vergessen die Kapitalisten, denen große Geldvermögen gehören.

Sie haben soo viel, dass sie selbst gar nicht alles brauchen, und Teile ihres Vermögens gegen Entgelt verborgen können.

Diese Leute posaunen vor sich her, auch nicht ganz ohne Recht:

Ohne unser Vermögen, das wir mit einem gewissen Risiko verborgen, könnten die Unternehmer keine Arbeitsplätze sichern. Also: Arbeit macht nicht Geld, sondern Geld macht Arbeit.

Von MEINEM Beitrag

Nun gut, im ersten Kapitel hatten wir die Sichtweise der arbeitenden Schicht – da zähle ich auch mich dazu – wieder einmal ein wenig ventiliert.

Dieser egozentrische Arbeiter geht also davon aus, dass alles von ihm ausgeht. ER ist die Ursache allen Wohlstands.

MEIN Beitrag ist ALLES.

Nicht besser ist der egozentrische Vermögende, dessen Sichtweise wir im zweiten Kapitel kennengelernt haben. Und zwar war dort die Rede von den Vermögenden, die so viel besitzen, dass sie fast gar kein Risiko mehr tragen – kein unternehmerisches Risiko -, denn ihr Vermögen vermehrt sich fast „ganz von selbst“.

Es hat mehr als die „kritische Masse“.

Aber was ist mit der Mittelschicht?

Mit den unzähligen Unternehmern und unternehmerischen Menschen. Kleinstunternehmer, Klein-, Mittel- und Großbetrieb, die alle ein unternehmerisches Risiko auf sich nehmen, um ihr Vermögen zu vergrößern und es durch die Generationen hindurch über die „kritische Masse“ zu bringen?

Die erst dafür sorgen, dass die arbeitende Klasse ihre Leistung so richtig „auf die Straße bringen“ und den Wohlstand schaffen kann? Denn DAS können die Superreichen nicht, dazu sind sie zu träge und zu satt (sagt man).

Wenn wir also wieder einmal – ich weiss, ich wiederhole mich – auf den Begriff der Wertschöpfung blicken, auf den „added value“, dann sehen wir die bescheidenere Sichtweise des Unternehmers.

Output = Input + mein Beitrag
Umsatz = Vorleistungen + Wertschöpfung

Natürlich wird jeder Unternehmer trachten, die Wertschöpfung – also den eigenen Beitrag – möglichst groß zu gestalten, damit ihm nicht die Kosten für die Vorleistungen „die Haare vom Kopf fressen“. Trotzdem ist dieser Ansatz, dass die eigene Leistung nicht ALLES ist, sondern nur sozusagen der „Schlussstein“, den man auf eine gemeinsame Anstrengung setzt, sehr viel bescheidener als der Ansatz, dass die eigene Leistung alles sei.

Und natürlich ist der Begriff der Wertschöpfung eine Sache des Blickwinkels.

Der Eigentümer eines Unternehmens wird den Gewinn als die eigentliche Wertschöpfung betrachten, denn der Gewinn ist die Rendite für seinen Kapitaleinsatz.

Andererseits wird der Arbeitnehmer sein Nettogehalt als Wertschöpfung empfinden, denn das ist das „Ergebnis, mit dem er nach Hause geht“.

Ich habe mir erlaubt, dies in einem Diagramm beispielhaft darzustellen:

Abbildung 1: Vorleistungen und Wertschöpfung – Übersicht

In Abbildung 1 sieht man symbolisch eine Arbeitsstunde, die ich leiste. Mein Chef bekommt von seinem Kunden dafür einen Preis – einen Umsatz – von 100%.

Der Nettogehalt, der mir übrig bleibt, beträgt 20% – das Grüne ist also meine persönliche Wertschöpfung.

Der Eigentümer bekommt von meinem Chef das Gelbe – hier ebenfalls 20% – das nennt sich Gewinn. Damit bezahlt mein Chef das Kapital, das ihm der Eigentümer geborgt hat. Für den Laien mag es sich seltsam anhören, aber Geld kostet etwas – Geld ist nicht gratis.

Aus Sicht des Eigentümers ist natürlich der Gewinn gleichzusetzen mit der Wertschöpfung des Unternehmens, alles andere – die Gehälter und die Vorleistungen – sind natürlich „nur“ Kosten.

Wertschöpfung ist also für jeden Menschen etwas sehr persönliches, nämlich „der Gegenwert seines eigenen Beitrags“.

Vom Konsum

Aber WARUM tun wir das alles? Warum investiert der Eigentümer sein Kapital in ein Unternehmen? Warum investiert ein Arbeiter seine Arbeitskraft in ein Unternehmen? Kurz gesagt: WARUM leben wir?

Nun Abbildung 1 hat uns schon gezeigt, dass weder die Arbeit noch das Kapital ein Selbstzweck sind, denn beide – Kapital und Arbeit – sind nur gleichberechtigte Produktionsfaktoren bei der Produktion von Gütern.

Das generelle Ziel ist also eigentlich weder der Gewinn noch der Lohn – diese Ziele sind die egozentrischen Ziele der an der Produktion beteiligten Personen, die miteinander in Konkurrenz stehen – sondern die Produktion und der Konsum von Gütern, also der Umsatz.

Und nun sind wir schon knapp an der volkswirtschaftlichen Sichtweise.

Der ganze Rest

Tatsächlich wird der gesamte in einer Volkswirtschaft erwirtschaftete Umsatz – das Bruttonationaleinkommen BNE – oft als Kenngröße herangezogen, wenn man darstellen möchte, ob es einem Volk „gut geht“.

Aber ist nicht auch das noch viel zu kurz gegriffen?

Was ist MIT DEM GANZEN REST?

Glück? Sinn? Glaube? Hoffnung? Liebe?

Nun, darüber könnte man nun wirklich viiiiiieeeeeeel schreiben, aber für heute reicht’s mir.

Meint

Euer Christoph


Vom A und vom O

Februar 10, 2024

Liebe Leser,

Woran denkt Ihr, wenn Ihr diesen Titel lest?

Da will einer damit angeben, dass er weiss, was alpha und omega sind?

Dass die Christen daran glauben, dass Jesus Christus das Alpha und das Omega ist?

Also der (absolute) Anfang und das (absolute) Ende?

Der allererste Anfang und das allerletzte Ende?

Anfang und Ende sind zwei Begriffe, die sich durch unser menschliches Denken durchziehen, so wie gut und böse, hell und dunkel, klein und groß, oben und unten, und wie sie alle heißen, unsere nicht-periodischen Skalare.

Eigentlich wollte ich den Artikel mit „Der Keller und der Dachstein“ betiteln, denn das ist es, was unser tägliches (Wirtschafts-)Leben jeden Tag bestimmt: Projekte

Projekte beginnt man, weil man ein Ziel hat.

Da ist es schon, das Omega.

Zum Beispiel beginne ich, mein eigenes Haus zu planen, weil ich im Dachgeschoss sitzen möchte um die Welt aus dem Mansardenfenster zu betrachten.

Und jetzt beginnt die Mühsal des Projektes. Ich muss mit dem Alpha beginnen, damit ich zum Omega gelange.

Zuerst muss ich den Keller ausheben, sodann den Keller betonieren, das Erdgeschoß errichten, den ersten Stock und dann die Mansarde.

Wir sehen: das Projekt hat eine Richtung. Es geht von einem Start zu einem Ziel, über viele Widrigkeiten.

Aber das Ziel – auf das ich hoffe, ohne zu wissen, ob ich es erreichen werde – motiviert mich, all diese Mühen auf mich zu nehmen, um dann, ja dann, ein wertvolles Gut zu genießen.

Jetzt fragen wir uns: ist denn das Haus meine alleinige Leistung?

Natürlich nicht.

Auch der Baggerfahrer, der den Keller aushebt, hat ein Projekt.

Sein Ziel ist nicht der Blick aus der Mansarde, sondern das Wochenende, der Lohn, den er sich mit dieser Arbeit verdient.

Auch seine Arbeit dient letzten Endes dem Ziel, dass ich aus dem Fenster sehen kann, seine Arbeit ist sogar anstrengender als meine, denn ich muss nur ganz zum Schluss den Scheck für den Baumeister unterschreiben – eine leichte Übung – er sitzt mehrere Tage in einer heißen, stinkenden Baggerkabine.

Das, was der Baggerfahrer tut, ist eine „Vorleistung“, wir hatten das schon mal.

Ich erinnere an den Softwareentwickler, der mit seiner Arbeit 20 Euro verdient, die Vorleistungen kosten aber 80 Euro, der gesamte Wert des Ergebnisses ist also 100 Euro. Die persönliche Wertschöpfung des Softwareentwicklers is also 20% vom Umsatz.

Zu den Vorleistungen zähle ich auch den Gewinn des Unternehmens, das sind sozusagen die Kosten für das Kapital, das ja als Voraussetzung vorhanden sein muss, damit man mit der Arbeit beginnen kann.

Trotzdem ist diese Sicht nur eine kurzsichtige Angelegenheit.

Denn spätestens, wenn ich mein Ziel erreicht habe und in der Mansarde sitze, werde ich neue Ziele entwickeln. Neue Wünsche, neue Begehrlichkeiten und neue Bedürfnisse.

Das heißt, mein Leben ist eigentlich eine Kette von Projekten, immer geht es weiter, es gibt kein Zurück, vorwärts, vorwärts, vorwärts.

Und letzten Endes muss ich das alles loslassen, und meinem ganz persönlichen absoluten Omega begegnen.

Und ich werde mich fragen:

  • Kann ich zufrieden gehen?
  • Mit dem, was ich getan habe?
  • Mit dem, was ich hinterlassen habe?
  • Mit dem, was ich beigetragen habe?
  • Werde ich es mit mir alleine aushalten, in diesen letzten Augenblicken?
  • Werde ich mich vor mir selber ekeln?
  • Vor meiner Vergangenheit?

Hier hoffen wir als Christen, dass wir in unserem persönlichen Omega einem gnädigen Gott begegnen werden. Und alles das, was wir über Jesus wissen – und was uns Jesus mitgeteilt hat – läßt uns ahnen, dass Jesus Christus es war, der im Namen des Vaters sozusagen die „Baugrube des Universums ausgehoben hat“, sodass das Universum auf gutem Boden steht und uns auch ein gutes Omega ermöglicht, in dem wir wieder IHM begegnen werden, dankbar, zufrieden, der Heilung zugänglich.

Meint

Euer Christoph


Vom Winter und vom Frühling

November 25, 2023

Ich weiss, als Techniker sollte ich mich lieber „um meine Sachen kümmern“, und das Philosophieren über wirtschaftliche Zusammenhänge den Berufenen überlassen.

Trotzdem möchte ich mich noch einmal an die unautorisierten Gedanken erinnern, die ich mir über den Nomaden und seine Wirtschaftsführung gemacht hatte (HIER nämlich), und möchte mich an das erinnern, was ich damals über den Nomaden geschrieben habe:

[…]Reserve und Schwund

Ein kleiner Anteil der Produktion (nur Sachen, keine Dienstleistungen) geht in die Reserve für schlechte Zeiten, muss aber wieder verbraucht werden, bevor er verdirbt.

Wenn etwas verdirbt, bezeichnen wir das als Schwund oder – moralisierend – als Verschwendung[…]

Man hat also im Herbst Güter eingelagert, „gebunkert“, um im Winter das karge Leben aufzufetten, vielleicht sogar, um überhaupt über den Winter zu kommen.

Wenn man nun zuviel eingelagert hatte, wenn man mehr „gebunkert“ hatte als für die Vorsorge nötig war, dann hatte das einen doppelten Effekt:

  • Erstens hatte man im Herbst zuviel Arbeit für das Einlagern – die Wirtschaft überhitzte sich
  • Zweitens hatte man im Frühling zuviel Reserven – die Reserven verdarben

Und bei der kontemporären Geldproduktion ist es ähnlich:

  • In der Pandemie hatten wir weniger produziert und konsumiert, an sich kein Problem.
  • Da die Reichen aber weiterhin ihre gewohnte Rendite haben wollten, mussten die Politiker mehr Geld produzieren, als gut war.
  • Nun haben wir zu viel Geld im Umlauf -> das Geld verdirbt (= Inflation).

Ich mein ja nur

Meint

Euer Christoph


Vermögenssteuern – eine Näherung

November 7, 2023

Nun hat mich mein verehrter Leser KNI darauf hingewiesen, dass ich doch nicht in den Chor der Neidgenossenschaft einstimmen solle, die nach Vermögens- und Erbschaftssteuern lechzt.

Ich habe doch selber ein kleines Sommerhäuschen, das ich mir dann nicht mehr leisten könnte, denn die Enteignung solchen Eigentums sei ja das definierte und öffentlich gemachte Ziel des sogenannten Great Reset.

Nun, ich kann dieser Argumentation durchaus etwas abgewinnen, denn das Häuschen wirft tatsächlich nichts ab, sondern verursacht im Gegenteil nur Kosten, die ich mir „gerade mal noch so“ leisten kann, ganz zu schweigen von dringend nötigen Reparaturen und Renovierungen.

Wenn ich nun auf dieses Eigentum noch Steuern zahlen müsste, dann wäre das über kurz oder lang ein Notverkauf zu sehr schlechten Konditionen.

Trotzdem muss man feststellen, dass das Vermögen in Österreich sehr ungleich verteilt ist, sodass man geneigt ist, als einzige mögliche Lösung dieses Dilemmas nach Vermögens- und Erbschaftssteuern zu rufen.

Ob dem wirklich so ist, das möchte ich im folgenden ausarbeiten

Steuern auf die Substanz?

Jetzt habe ich bei der Schaffung des Vermögens eh schon Steuern gezahlt (Kapitalertragssteuer, Umsatzsteuer, Lohnsteuer, Grunderwerbssteuer, Spekulationssteuer, ……), wieso soll ich dann auf die Substanz NOCH EINMAL Steuern zahlen?

demnächst hier

Wie kommt ein Einkommen zustande?

Von dem, was man HAT, IST und TUT und von den Gesetzen von Angebot und Nachfrage. Wertschöpfung.

Angebot und Nachfrage, oder doch nur „Erpressung und Geiselnahme“? Vom Wucher.

demnächst hier

Conclusio

demnächst hier


Was ist Leistung?

Oktober 31, 2023

Liebe Leser,

Nun habe ich mich entrüstet über das sogenannte „Leistungslose Einkommen“, also über das Einkommen, das man ohne eigentliche Arbeitsleistung erzielen kann.

Leistungsloses Einkommen – was ist das?

Meine ich damit die Arbeitslosen?

Oder die Bezieher der Mindestsicherung?

Mitnichten!

Denn das Geld, das Arbeitslose bekommen, entstammt ja der Arbeitslosenversicherung, die bekanntlich durch Arbeitsleistung finanziert wird. Oder der Steuerleistung, die ja auch hauptsächlich durch Lohn- und Umsatzsteuer finanziert wird, also durch Arbeitsleistung.

Nein, ich meine das Einkommen, das man erzielt, indem man Vermögen, das man eigentlich nicht braucht, vermietet, verpachtet oder sonstwie gegen Entgelt verborgt.

Also jenes Einkommen, das Vermögende einfach dadurch erzielen, dass sie vermögend SIND und dass sie Vermögen HABEN.

Ich meine also ein Einkommen, dass man erzielt, weil man etwas IST oder HAT, nicht jenes Einkommen, das man erzielt, weil man etwas TUT.

Was ist Leistung?

Na gut, aber wann bezeichnen wir dann etwas, das wir TUN, als eine LEISTUNG? Welches Tun ist eine große Leistung und welches Tun ist nur eine kleine?

Wenn man in Süditalien Kühlschränke herstellt und betreibt, dann ist das zweifellos eine Leistung. Aber unser Gefühl sagt es uns, dass es eine GRÖSZERE Leistung sein muss, wenn man Kühlschränke nördlich des Polarkreises herstellt und verkauft.

Mitnichten!

Nördlich des Polarkreises werden die Menschen kaum etwas bezahlen für einen Kühlschrank, während sie in Süditalien bereit sein werden, einen erklecklichen Teil ihres Einkommens für einen Kühlschrank aufzubringen.

Die Wirtschaftstheorie hat also einen anderen Leistungsbegriff als die Physik.

Das, was die Physik glorios als Leistung bezeichnen würde, wird in der Wirtschaft unter dem Begriff „Kosten“ eher gering geschätzt. Nein, in der Wirtschaftstheorie muss man zusätzlich die Gesetze von Angebot und Nachfrage berücksichtigen, sodass dort als Leistung etwas nur dann gilt, wenn es auch NACHGEFRAGT wird.

Wenn tausende Programmierer mühselig einen Roboter in C++ programmieren, sodass er wirklich ressourceneffizient arbeitet, wenn aber diese Ressourcen spottbillig sind, sodass der Kunde mit einem billigen Python-Roboter aus der Hand von 50 Programmierern zufrieden ist, der halt mehr Strom braucht (na und?), dann ist der C++ Roboter eindeutig eine Themenverfehlung.

Der billige Python Roboter leistet in diesem Beispiel mehr als der ausgefuchste C++ Roboter, weil er den Erfordernissen des Kunden besser gerecht wird.

Die Leistungs-Ideologie von der Machbarkeit

Wir haben gesehen, dass wir im alltäglichen Sprachgebrauch unter einer Leistung etwas verstehen, das wir TUN.

Etwas, das wir SIND oder HABEN, würden wir gefühlsmäßig nicht als Leistung bezeichnen.

Ist es eine Leistung, dass ich das Kind meiner Eltern bin?

Ist es eine Leistung, dass ich in Österreich geboren bin?

Ist es eine Leistung, dass ich ohne Erbkrankheiten geboren bin?

Ist es eine Leistung, dass ich in meinem Leben so viele positve Bekanntschaften gemacht habe, die mich weitergebracht haben?

Wir sehen, die wichtigsten aller Faktoren, die meinen Werdegang beeinflussen, sind KEINE EIGENE LEISTUNG.

Trotzdem gibt es kaum einen Kinofilm und kaum ein Buch, in dem wir nicht DURCH LEISTUNG ERLÖST werden. In „Stirb langsam“ leistet Bruce Willis 90 Minuten lang Überirdisches, um zum Schluss ein Happy End HERVORZUBRINGEN.

Nicht einmal den Herrn Jesus Christus haben wir mit unserer Leistungsideologie verschont. Er musste mühsam das Kreuz tragen, sonst hätten wir ihm die Erlösung nicht geglaubt.

Fast möchte man sagen, die Wirtschaftstheorie ist hier menschlicher als unsere Leistungsideologie. Denn in der Wirtschaft zählt alles als Leistung, das einen Umsatz erzeugt. Alles, was ich HABE, BIN und TUE, gilt als Leistung, wenn ich es nur verkaufen bzw. vermieten kann.

Und wenn ich mit 75 Jahren nichts mehr TUE, aber soviel HABE, dass ich von der Miete leben kann, wohlan, warum nicht?

Meint

Euer Christoph


Wie geht es weiter?

Oktober 29, 2023

Hallo liebe Leser!

Habe zur Zeit erstens in der Firma viel zu tun und zweitens haben wir einen Verein gegründet, der viel Zeit beansprucht (siehe folgenden Beitrag auf meinem anderen Blog https://areasharpa.blog/2023/08/06/the-third-project-of-the-society/).

Trotzdem habe ich einige Themen, über die ich hier gerne noch schreiben möchte.

Einerseits fehlen noch zwei Beiträge zum Vater Unser (siehe den ersten Beitrag hier), und zweitens muss ich noch ein wenig weiter ausholen, was meine Gedanken zum Thema

Leistungsloses Einkommen, gerechtfertigt oder nicht?

betrifft.

Ursprünglich war ich sehr erschrocken, als sich mir bei näherer Betrachtung der Daten des Österreichischen statistischen Zentralamtes eröffnete, dass DIE HÄLFTE aller Umsätze in Österreich sogenanntes LEISTUNGSLOSES EINKOMMEN darstellen. Das heisst also, Einkünfte durch Pacht, Miete und Zinsen, sowie Spekulation und sonstiger Einkünfte, denen keine ARBEITSLEISTUNG zugrunde liegt.

Siehe dazu folgende Beiträge:

Dazu möchte ich mir nun folgende Fragen stellen:

  1. Verursacht Vermögen neben dem Umsatz nicht auch Kosten?
  2. Verursacht nicht auch Arbeitsleistung neben dem Umsatz Kosten?
  3. Modellierung der Arbeitsleistung durch das sogenannte „Humankapital“ – ist nicht jede Ursache eines Umsatzes in gewisser Weise ein „Kapital“?

Hoffe, ich finde ein wenig Zeit dazu.

Meint

Euer Christoph


Neues (?) Thema: Produktion, Arbeit, Kapital

Juli 31, 2023

Es ist kein Geheimnis.

Seitdem die herrschende Klasse wieder den Klassenkampf ausgerufen und unter Mithilfe der Dummheit der Politiker eine wunderschöne Inflation inszeniert hat, wird allerorten wieder darüber diskutiert, wer denn nun tatsächlich die Urheber des Wohlstands seien.

Entsteht Geld durch Arbeit oder entsteht Arbeit durch Geld?

Ist leistungsloses Einkommen wirklich so unmoralisch?

Wer sind denn nun tatsächlich die Leistungsträger?

Uns scheinen wieder alle Felle davonzuschwimmen, und in unserer Angst werden wir zu Angstbeissern, zu „uns ängstlich verteidigenden Angreifern“.

Sollen wir uns fürchten?

Alles große Fragen, dabei wollte ich einfach nur darüber schreiben, dass „gebunkertes“ Vermögen große Gefahren in sich birgt.

Reden wir lieber über etwas Positives: wir haben den Verein gegründet: die „Gesellschaft für rechnergestützte Zusammenarbeit“: https://areasharpa.blog/the-society/

Meint

Euer Christoph


Der Monopolist und das Rindvieh

Juni 17, 2023

Liebe Leser!

Eigentlich wollte ich dieses Wochenende ja wieder einen fertigen Artikel bereitstellen, aber mit dem zunehmenden Alter werde ich immer fauler – und ich bekomme fürs Bloggen ja auch kein Geld 🙂

Worum geht es?

Nun, in den „Wirtschaftlichen Grundlagen der Elektrotechnik“ hatte uns damals auf der TU unser Professor vorgerechnet, dass es bei endlichen Ressourcen, die nicht nachwachsen, also zum Beispiel beim Erdöl, sich so verhält, dass ein Monopolist mit diesen Ressourcen länger auskommt, dass er diese also schonender behandelt, als es der freie Markt tut.

Grund dafür ist, dass der Wirtschaftstreibende seinen Gewinn über die Lebensdauer maximieren wird, und dass ihm dass gelingt, indem er weniger Erdöl fördert und so einen höheren Preis erzielt.

Wenn er hingegen Konkurrenten hat, dann wird sich der Preis entsprechend dem Gesetz der Grenzkosten einpendeln – also billiger sein – weshalb mehr Erdöl verbraucht wird.

Früher haben die Landwirte gesagt: „Du wirst die Kuh nicht schlachten, wenn Du sie noch melken willst“.

Nun und dieses Gesetz möchte ich jetzt auf verschiedene Beispiele anwenden:

  • Wenn man heiratet, hat man dann ein „Monopol“ auf den Partner, geht deshalb also schonender mit ihm um?
  • Ist Grundeigentum nicht auch eine Art Monopol auf einen bestimmten Abschnitt der Erdoberfläche?
  • Wie ist das mit Staatseigentum? Wird das, weil es ja ein „gemeinsames“ Eigentum ist, grob ausgeschlachtet?
  • Liegt es an diesem Gesetz, dass Staaten (fast) immer Schulden machen, während private Firmen (fast) immer Gewinne schreiben?
  • Was bedeutet dieses Gesetz für die Vermögensungleichheit und für den Great Reset?

Jetzt muss (möchte) ich aber für heute Schluss machen und verweise auf eines der nächsten Wochenenden.

Lg,

CP/V


Wochenende

Mai 17, 2023

Tatsächlich feiern wir morgen Christi Himmelfahrt und tatsächlich beschert uns das ein „langes Wochenende“.

Was spricht also dagegen, meinen lange gehegten Vorsatz einzulösen und die Fragen meines treuen Lesers KNI zu beantworten?

Ich hatte nämlich HIER die erste Version meines neuen „kleinen religiösen Büchleins“ über den Sinn und Unsinn des Gewissens in Kopie abgedruckt.

Es fehlt aber ein letztes Kapitel, sozusagen ein „Resumee“, in dem ich die verschiedenen angesprochenen Arten des Gewissens (das ICH-Gewissen, das ES-Gewissen, das WIR-, IHR- und DU-Gewissen) noch einmal Revue passieren lasse und gleichsam „wissenschaftlich definiere“.

Weiters hat KNI vorgeschlagen, einige positive Beispiele für das WIR-Gewissen zu nennen, das in meinem bisherigen Text nicht so positiv davongekommen ist. Denn eine Gemeinschaft kann mein Gewissen auch in positiver Hinsicht formen, nicht nur vergewaltigen.

Nun, das möchte ich an diesem langen Wochenende erledigen, und mit diesem Vorsatz gehe ich heute zu Bett.

Weiters hatte ich wieder – aus wirtschaftlicher Sicht – über den Begriff der „Werte“ nachgedacht, und hier ist es tatsächlich so, dass wir Werte im Alltagsgebrauch nach ihrer NÜTZLICHKEIT reihen. Alles, was nützlicher ist, betrachten wir als wertvoll, die unnützen Sachen hingegen betrachten wir als wertlos.

Aber, was IST Nützlichkeit? Kann nicht etwas, das ICH als nutzlos betrachte, in den Augen Gottes unendlich WERTVOLL sein? Das wird zu ventilieren sein.

Meint

Euer Christoph