Liebe Leser!
Auf der Suche nach Gut und Böse habe ich in den letzten Artikeln ein wenig ausgeholt und versucht einen Bogen zu spannen, einen Bogen vom Urknall über das unbelebte, unbewußte Universum sowie über das Leben bis hin zu den höchsten uns bekannten Lebensformen, den Menschen.
All diese Entwicklungsstufen, diese Evolution, kann die menschliche Wissenschaft erkennen, indem sie Beobachtungen sammelt, sichtet und daraus letzten Endes Theorien über das Universum entwickelt.
Diese Theorien helfen uns zu erkennen, wie sich „das Alles“ im Laufe der Jahrmilliarden entwickelt hat und auf diese Art und Weise können wir auch erahnen, wie es weitergehen wird mit dieser Welt und diesem Universum.
Zuletzt, im letzten Artikel (siehe bitte diesen Link: https://letztersein.com/2025/02/06/vom-sinn-des-lebens-3/), habe ich sogar versucht, meine kleine „Theorie über die Ordnung“ zu erklären.
Demnach ist das Leben auf dieser Welt angetreten, um „Ordnung zu machen“.
Der Begriff „Ordnung“ ist dabei aber ein subjektiver Begriff, den wohl jedes Lebewesen ein wenig anders versteht und lebt.
Wir haben gesehen, dass das intelligente Leben im Prinzip zwei Möglichkeiten hat:
Entweder, man passt die eigenen Vorstellungen von der Realität an die tatsächliche Realität an – das nennt man „Wissenschaft“ (z.B. beim Menschen) oder zumindest „Lernfähigkeit“ (z.B. bei einer KI) – oder man passt die Realität an die eigenen Vorstellungen, an die eigenen Visionen an – solche Menschen nennt man „Visionäre“, „Dickschädel“ oder manchmal nur einfach „Politiker“.
Seit der Neuzeit haben die Staatenlenker gelernt, „Politik“ und „Wissenschaft“ als Symbiose zu verstehen, was einerseits der Wissenschaft einen gänzlich neuen „Drive“ verschafft hat, andererseits ist die Politik dadurch tatsächlich mächtiger geworden und kann heute in jeglichen Lebensbereich der Menschen mit Macht eingreifen.
Macht braucht Kontrolle
Nicht zuletzt deswegen muss man sich fragen: gibt es eine allgemein gültige Ordnung, gibt es allgemein gültige Gesetze, an die sich auch die Politik zu halten hat? „Macht braucht Kontrolle“ war einmal ein Slogan der SPÖ, der leider in Vergessenheit geraten ist.
Wenn ich mich in meiner Phantasie in eine Sippe von Steinzeitmenschen zurück versetze, dann muss es wohl so gewesen sein, dass der Häuptling und der Schamane einander gegenseitig kontrolliert haben.
Und wenn man die Phantasie noch weiter schweifen lässt, dann könnte man sagen, der Schamane war im weitesten Sinne der „Wissenschaftler“ des Dorfes und der Häuptling war der „Politiker“.
In meiner Vorstellung war es der Schamane, der dem Häuptling offen widersprechen durfte, und ihn somit kontrollierte und es war der Häuptling, der den Schamanen kontrollierte, weil er ihn der Sippe verweisen konnte.
Im Laufe der Menschheitsgeschichte haben sich diese Rollenbilder immer weiter verfeinert.
Zum Beispiel spaltete sich die Rolle des Arztes von der Rolle des Schamanen ab.
Auch die Formulierung und Auslegung des Rechtes ist mittlerweile ein eigener Berufsstand.
Sogar die Wissenschaft entfernte sich von der Religion, und letzten Endes fragt man sich, was denn für Aufgaben für die Priester übrigblieben. Nicht zuletzt, wo wir heute sogar spezialisierte Psychotherapeuten haben, die viele Aufgaben des Priesters übernehmen.
Diese Frage – was denn in einer modernen Gesellschaft eigentlich die Aufgabe eines christlichen Priesters oder Pastors sei – möchte ich nicht behandeln, des wäre mir zu weit vom Thema entfernt.
Mich interessiert
Die Frage nach dem allgemeinen Gesetz
Jetzt sind wir endlich bei der zentralen Frage:
Welches ist die „gute Ordnung“, das „gute Gesetz“?
Und ich muss schon wieder mit einem „Disclaimer“ beginnen. Ich habe nämlich NICHT die Iuristerei studiert, sondern bin stinknormaler Techniker. Alles, was ich hier schreibe, kann also falsch sein.
Zuerst einmal: Soweit ich es verstanden habe, kennt unser modernes Rechtswesen den Begriff eines allgemein gültigen Rechtes nicht, das wäre ein „Naturrecht“ entsprechend der Naturrechtslehre (an der nur mehr die katholische Kirche festhält), welches aber im derzeit üblichen Rechtspositivismus keinen Platz hat.
Es gibt also Republiken, in denen das Recht prinzipiell vom Volk ausgeht, und Monarchien, in denen das Recht prinzipiell vom Monarchen ausgeht. Das geschieht aber ohne weitere Begründung oder Berechtigung, einzig die Verfassung muss einghalten werden (die ist aber „vom Himmel gefallen“ 🙂 ).
Dass auch ein Monarch gut beraten ist, wenn er auf sein Volk hört und keine Willkür walten lässt, das steht auf einem anderen Blatt, hier geht es nur um das Prinzip.
Dieses gesamte Recht bezieht sich aber niemals auf die gesamte Menschheit, sondern nur auf den Teil der Menschheit, der sozusagen im „Einzugsgebiet“ dieser Gesetze ist.
Ein „allgemeines Gesetz“, das wirklich für alle Menschen gilt, kann also letzten Endes nur jemand erlassen, der göttliche Autorität besitzt.
Insoferne ist mein Versuch zum Scheitern verurteilt, außer ich zitiere Jesus Christus, der diese göttliche Autorität natürlich besitzt. Und das sei hiermit getan:
- Mt 22,34 Als die Pharisäer hörten, dass Jesus die Sadduzäer zum Schweigen gebracht hatte, kamen sie (bei ihm) zusammen.
- Mt 22,35 Einer von ihnen, ein Gesetzeslehrer, wollte ihn auf die Probe stellen und fragte ihn:
- Mt 22,36 Meister, welches Gebot im Gesetz ist das wichtigste?
- Mt 22,37 Er antwortete ihm: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit all deinen Gedanken.
- Mt 22,38 Das ist das wichtigste und erste Gebot.
- Mt 22,39 Ebenso wichtig ist das zweite: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.
- Mt 22,40 An diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz samt den Propheten.
Meint
Euer Christoph
Veröffentlicht von Yeti