Jedes Schrifterl ist ein Gifterl

März 4, 2024

Liebe Leser!

Eigentlich bin ich über den Begriff der „privaten Daten“ ja nur „gestolpert“, denn ich habe mir mehr oder weniger PLÖTZLICH gedacht, dass das ja eigentlich ein großer Widerspruch sei (diesem Erstaunen habe ich hier Ausdruck verliehen: https://letztersein.com/2024/03/02/private-daten/).

Im nächsten Beitrag (also hier: https://letztersein.com/2024/03/03/einzigartigkeit-und-nutzen/) habe ich dann den Gedanken entwickelt, warum ich eigentlich der Meinung bin, dass das Wort „Datum“ bzw. der moderne Begriff der „Daten“ davon herrührt, dass das lateinische Wort „datum esse anno domini xxxx“ eigentlich bedeutet: „gegeben im Jahre des Herrn xxxx“.

Und nun bin ich eigentlich der Meinung, dass Daten immer etwas sind, das man HERGIBT. Daten sind also etwas, das von seinem Wesen etwas ÖFFENTLICHES ist, zumindest sind sie etwas, das man nicht FÜR SICH BEHÄLT.

Wie meine ich das?

Nun, wenn ich Information herGEBE, dann muss ich davon ausgehen, dass sie auch WEITERgegeben wird. Alles andere wäre eine Illusion. Ich habe nie die Leute verstanden, die Dir ein Geheimnis anvertraut haben und im selben Atemzug haben sie darauf bestanden, dass „Du es nicht weitersagen darfst“ (meine Mutter hat das gerne gemacht, Gott hab‘ sie selig).

Warum sagen sie es mir dann, wenn ich es nicht weitergeben darf? Eine seltsame Denkungsweise.

Aber bitte. Vielleicht gibt es sinnvolle Anwendungsfälle für „private Daten“?

Anwendungsfälle für „private“ Daten

Beginnen wir also einmal mit dem Sprichwort „Jedes Schrifterl ist ein Gifterl“, welches von Anwälten gerne zitiert wird. Denn tatsächlich ist es so, dass die Herausgabe – die Veröffentlichung – von Information, aber auch das Senden von e-Mails und dergleichen, bei mir immer einen inneren Konflikt verursacht.

  • Was ist, wenn jemand diese Information gegen mich verwendet?
  • Was ist, wenn ich einen Fehler gemacht habe? Durch die Veröffentlichung werde ich so angreifbar.
  • Was ist, wenn ich mit dieser Information jemanden verärgere?

Nun, im Laufe meines Lebens ist dieses Problem immer geringer geworden, auch deswegen, weil ich bewußt begonnen habe, einen Blog zu betreiben.

Und ich bin mir ziemlich sicher, dass dieses Problem viel mit einer allgemeinen Ängstlichkeit zu tun hat, schlimmstenfalls sogar mit einer Art Verfolgungswahn.

Also, zumindest aus psychologischer Sicht ist es doch oft so, dass man – aus einer Angst heraus – manche Dinge lieber „für sich behält“.

Andererseits ist die Zahl der psychischen Störungen Legion, die entstanden sind, weil man etwas „in sich hineinfrißt“. Weil man es nicht loswird. Weil man Angst vor der Wahrheit hat.

Die Welt ist krank

Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr komme ich zu folgendem Schluss:

Das Wesen von Daten ist es eigentlich, dass sie weitergegeben werden und nicht, dass man sie verschließt.
Aber – und das ist dem allgemeinen kranken Zustand der Welt geschuldet – es gibt gewisse Notwendigkeiten, dass man sich nicht exponiert, dass man sich vor den Aggressionen anderer Menschen schützt, indem man Informationen zurückhält und eben NICHT weitergibt bzw. veröffentlicht.

Lasst uns zuerst ein wenig nachdenken, was der Unterschied zwischen öffentlichen und privaten Informationen ist.

Die „Trust Domain“

Hier mache ich am Wochenende weiter…………..

Meint

Euer Christoph


Einzigartigkeit und Nutzen

März 3, 2024

Liebe Leser!

„Being unique does not automatically mean you are useful!“

lautet ein neueres Meme im Internet, und man sieht eine ziemlich verbogene – kunstvoll verbogene – Gabel unter 5 anderen, geraden, Gabeln.

Gegebenes und Geraubtes

Aber eigentlich wollte ich meine Gedanken über „private Daten“ weiterführen, die ich gestern HIER begonnen hatte.

Dort hatte ich mir überlegt, dass Daten eigentlich „das Gegebene“ sind.

Wie könnte das gemeint sein?

Na ja, stellen wir uns einen mittelalterlichen Mönch vor, der eine Urkunde ausstellt, ein Pergament. Darunter schreibt er dann, bevor er siegelt, die Worte: Datum anno domini 1492 – Gegeben im Jahre des Herrn 1492

Das Wort Datum, und mit diesem der moderne Begriff der DATEN, dürfte also davon herrühren, dass jemand jemandem ein Dokument übergeben hat.

In unserem Beispiel könnte es sich also um das Recht handeln, den Acker XYZ aus dem Eigentum des Klosters für die nächsten 100 Jahre zu nutzen.

Der Mönch hat dem Bauern also nicht nur ein Pergament mit Schriftzeichen überGEBEN, sondern dieses Dokument hat auch eine BEDEUTUNG. Es DEUTET auf ein Recht, das diesem Bauern tatsächlich gegeben wurde.

Das DEUTEN kann man sich übrigens wortwörtlich vorstellen, denn der Mönch wird ja im selben Moment dieses Recht des Bauern in die Bücher des Klosters eingetragen haben, sodass dann später die Echtheit des Dokuments überprüft werden konnte – sozusagen mit Hilfe einer doppelten Buchführung.

Die Information, die in diesem Dokument steckte, war also mindestens doppelt vorhanden, eventuell wurde noch eine Kopie an den Landesfürsten geschickt, sodass man eigentlich von ÖFFENTLICHEN Daten sprechen muss.

In unserem Beispiel machen ÖFFENTLICHE Daten durchaus einen Sinn, denn JEDER sollte wissen, dass dieser Bauer das Recht hatte, diesen Acker XYZ zu nutzen (nichts Anderes ist das moderne Grundbuch).

Wann nun – frage ich mich – könnte es einen Sinn ergeben, Daten GEHEIM zu halten, sozusagen PRIVATE Daten anzulegen?

Jedes Schrifterl ist ein Gifterl

Nun, um dem Phänomen der privaten – der geheimen – Daten ein wenig auf die Schliche zu kommen, wollen wir uns einmal mit einem alten Sprichwort beschäftigen, das Anwälte gerne bemühen: Jedes Schrifterl ist ein Gifterl.

Jede Information, die ich schriftlich herausgebe, die also beweisbar zu einem bestimmten Datum von mir ausgegangen ist – die ich gegeben habe – kann letzten Endes auch gegen mich verwendet werden.

In den Anfängen meines beruflichen Daseins war mir dieses Gefühl gut bekannt. Dieses unangenehme Gefühl, wenn eine E-Mail abgesendet war und man sie nicht mehr zurückholen konnte.

Aber nicht nur beim Senden von E-Mails, sondern auch beim Veröffentlichen auf einem Blog gibt es dieses „spezielle“ Gefühl, wenn die Information einmal draußen ist.

Denkpause

Es ist jetzt Sonntagabend. Muss Schluss machen bis nächste Woche.

Meint

Euer Christoph

Da müssen wir uns zuerst einmal fragen, wie man geheime Daten überhaupt technisch realisieren könnte.


Private Daten

März 2, 2024

Ein glatter Widerspruch.

„Datum“ ist – auf lateinisch – „das Gegebene“ und „Privatum“ ist – auf lateinisch – „das Geraubte“.

Kann es einen größeren Widerspruch geben, als zwischen „dem Gegebenen“ und „dem Geraubten“?

Und tatsächlich, das was man landläufig als „Datenpiraterie“ bezeichnet, ist kein Raub im eigentlichen Sinne. Wenn ich eine sogenannte Raubkopie anfertige, dann hat der „Beraubte“ ja nachher immer noch seine Daten. Ich habe sie ihm nicht weggenommen, ich habe sie nur kopiert – vervielfältigt.

Weitere Philosophie demnächst hier auf meinem Blog (https://letztersein.com).

Meint

Euer Christoph


Geld und Arbeit und der ganze Rest

Februar 17, 2024

Liebe Leser!

Bei den großen Streitfragen, um die es heutzutage geht, sind wir oft in Versuchung, das Geld und die Arbeit gegeneinander auszuspielen.

Wie meine ich das?

Von der Arbeit

Ein gutes Gewerkschaftsmitglied – das ich ja bin – müsste lauthals einstimmen in den Chor derer, die mit Inbrunst verkünden:

Unsere Arbeit und Mühe sind die Grundlagen des Wohlstands. Wir sind es, die die Reichen und Mächtigen durchfüttern mit unserer Arbeit.

Und tatsächlich, wenn wir unser Privatleben betrachten, dann ist es bei den meisten Menschen wirklich so, dass die Arbeit und das Geschick, also die Fähigkeiten und die Mühe, die man investiert, eine Grundvoraussetzung dafür sind, um das Vermögen zu vergrößern.

Faule Menschen sind noch nie reich geworden – es sei denn, sie haben geerbt oder im Lotto gewonnen – aber natürlich: Fleiß alleine ist noch kein Garant für einen schönen Lebensabend.

Vom Geld

Auf der anderen Seite sind da diejenigen, die schon etwas zu bieten haben.

Also, die Grundeigentümer, Haus- und Wohnungsbesitzer, und nicht zu vergessen die Kapitalisten, denen große Geldvermögen gehören.

Sie haben soo viel, dass sie selbst gar nicht alles brauchen, und Teile ihres Vermögens gegen Entgelt verborgen können.

Diese Leute posaunen vor sich her, auch nicht ganz ohne Recht:

Ohne unser Vermögen, das wir mit einem gewissen Risiko verborgen, könnten die Unternehmer keine Arbeitsplätze sichern. Also: Arbeit macht nicht Geld, sondern Geld macht Arbeit.

Von MEINEM Beitrag

Nun gut, im ersten Kapitel hatten wir die Sichtweise der arbeitenden Schicht – da zähle ich auch mich dazu – wieder einmal ein wenig ventiliert.

Dieser egozentrische Arbeiter geht also davon aus, dass alles von ihm ausgeht. ER ist die Ursache allen Wohlstands.

MEIN Beitrag ist ALLES.

Nicht besser ist der egozentrische Vermögende, dessen Sichtweise wir im zweiten Kapitel kennengelernt haben. Und zwar war dort die Rede von den Vermögenden, die so viel besitzen, dass sie fast gar kein Risiko mehr tragen – kein unternehmerisches Risiko -, denn ihr Vermögen vermehrt sich fast „ganz von selbst“.

Es hat mehr als die „kritische Masse“.

Aber was ist mit der Mittelschicht?

Mit den unzähligen Unternehmern und unternehmerischen Menschen. Kleinstunternehmer, Klein-, Mittel- und Großbetrieb, die alle ein unternehmerisches Risiko auf sich nehmen, um ihr Vermögen zu vergrößern und es durch die Generationen hindurch über die „kritische Masse“ zu bringen?

Die erst dafür sorgen, dass die arbeitende Klasse ihre Leistung so richtig „auf die Straße bringen“ und den Wohlstand schaffen kann? Denn DAS können die Superreichen nicht, dazu sind sie zu träge und zu satt (sagt man).

Wenn wir also wieder einmal – ich weiss, ich wiederhole mich – auf den Begriff der Wertschöpfung blicken, auf den „added value“, dann sehen wir die bescheidenere Sichtweise des Unternehmers.

Output = Input + mein Beitrag
Umsatz = Vorleistungen + Wertschöpfung

Natürlich wird jeder Unternehmer trachten, die Wertschöpfung – also den eigenen Beitrag – möglichst groß zu gestalten, damit ihm nicht die Kosten für die Vorleistungen „die Haare vom Kopf fressen“. Trotzdem ist dieser Ansatz, dass die eigene Leistung nicht ALLES ist, sondern nur sozusagen der „Schlussstein“, den man auf eine gemeinsame Anstrengung setzt, sehr viel bescheidener als der Ansatz, dass die eigene Leistung alles sei.

Und natürlich ist der Begriff der Wertschöpfung eine Sache des Blickwinkels.

Der Eigentümer eines Unternehmens wird den Gewinn als die eigentliche Wertschöpfung betrachten, denn der Gewinn ist die Rendite für seinen Kapitaleinsatz.

Andererseits wird der Arbeitnehmer sein Nettogehalt als Wertschöpfung empfinden, denn das ist das „Ergebnis, mit dem er nach Hause geht“.

Ich habe mir erlaubt, dies in einem Diagramm beispielhaft darzustellen:

Abbildung 1: Vorleistungen und Wertschöpfung – Übersicht

In Abbildung 1 sieht man symbolisch eine Arbeitsstunde, die ich leiste. Mein Chef bekommt von seinem Kunden dafür einen Preis – einen Umsatz – von 100%.

Der Nettogehalt, der mir übrig bleibt, beträgt 20% – das Grüne ist also meine persönliche Wertschöpfung.

Der Eigentümer bekommt von meinem Chef das Gelbe – hier ebenfalls 20% – das nennt sich Gewinn. Damit bezahlt mein Chef das Kapital, das ihm der Eigentümer geborgt hat. Für den Laien mag es sich seltsam anhören, aber Geld kostet etwas – Geld ist nicht gratis.

Aus Sicht des Eigentümers ist natürlich der Gewinn gleichzusetzen mit der Wertschöpfung des Unternehmens, alles andere – die Gehälter und die Vorleistungen – sind natürlich „nur“ Kosten.

Wertschöpfung ist also für jeden Menschen etwas sehr persönliches, nämlich „der Gegenwert seines eigenen Beitrags“.

Vom Konsum

Aber WARUM tun wir das alles? Warum investiert der Eigentümer sein Kapital in ein Unternehmen? Warum investiert ein Arbeiter seine Arbeitskraft in ein Unternehmen? Kurz gesagt: WARUM leben wir?

Nun Abbildung 1 hat uns schon gezeigt, dass weder die Arbeit noch das Kapital ein Selbstzweck sind, denn beide – Kapital und Arbeit – sind nur gleichberechtigte Produktionsfaktoren bei der Produktion von Gütern.

Das generelle Ziel ist also eigentlich weder der Gewinn noch der Lohn – diese Ziele sind die egozentrischen Ziele der an der Produktion beteiligten Personen, die miteinander in Konkurrenz stehen – sondern die Produktion und der Konsum von Gütern, also der Umsatz.

Und nun sind wir schon knapp an der volkswirtschaftlichen Sichtweise.

Der ganze Rest

Tatsächlich wird der gesamte in einer Volkswirtschaft erwirtschaftete Umsatz – das Bruttonationaleinkommen BNE – oft als Kenngröße herangezogen, wenn man darstellen möchte, ob es einem Volk „gut geht“.

Aber ist nicht auch das noch viel zu kurz gegriffen?

Was ist MIT DEM GANZEN REST?

Glück? Sinn? Glaube? Hoffnung? Liebe?

Nun, darüber könnte man nun wirklich viiiiiieeeeeeel schreiben, aber für heute reicht’s mir.

Meint

Euer Christoph


Vom A und vom O

Februar 10, 2024

Liebe Leser,

Woran denkt Ihr, wenn Ihr diesen Titel lest?

Da will einer damit angeben, dass er weiss, was alpha und omega sind?

Dass die Christen daran glauben, dass Jesus Christus das Alpha und das Omega ist?

Also der (absolute) Anfang und das (absolute) Ende?

Der allererste Anfang und das allerletzte Ende?

Anfang und Ende sind zwei Begriffe, die sich durch unser menschliches Denken durchziehen, so wie gut und böse, hell und dunkel, klein und groß, oben und unten, und wie sie alle heißen, unsere nicht-periodischen Skalare.

Eigentlich wollte ich den Artikel mit „Der Keller und der Dachstein“ betiteln, denn das ist es, was unser tägliches (Wirtschafts-)Leben jeden Tag bestimmt: Projekte

Projekte beginnt man, weil man ein Ziel hat.

Da ist es schon, das Omega.

Zum Beispiel beginne ich, mein eigenes Haus zu planen, weil ich im Dachgeschoss sitzen möchte um die Welt aus dem Mansardenfenster zu betrachten.

Und jetzt beginnt die Mühsal des Projektes. Ich muss mit dem Alpha beginnen, damit ich zum Omega gelange.

Zuerst muss ich den Keller ausheben, sodann den Keller betonieren, das Erdgeschoß errichten, den ersten Stock und dann die Mansarde.

Wir sehen: das Projekt hat eine Richtung. Es geht von einem Start zu einem Ziel, über viele Widrigkeiten.

Aber das Ziel – auf das ich hoffe, ohne zu wissen, ob ich es erreichen werde – motiviert mich, all diese Mühen auf mich zu nehmen, um dann, ja dann, ein wertvolles Gut zu genießen.

Jetzt fragen wir uns: ist denn das Haus meine alleinige Leistung?

Natürlich nicht.

Auch der Baggerfahrer, der den Keller aushebt, hat ein Projekt.

Sein Ziel ist nicht der Blick aus der Mansarde, sondern das Wochenende, der Lohn, den er sich mit dieser Arbeit verdient.

Auch seine Arbeit dient letzten Endes dem Ziel, dass ich aus dem Fenster sehen kann, seine Arbeit ist sogar anstrengender als meine, denn ich muss nur ganz zum Schluss den Scheck für den Baumeister unterschreiben – eine leichte Übung – er sitzt mehrere Tage in einer heißen, stinkenden Baggerkabine.

Das, was der Baggerfahrer tut, ist eine „Vorleistung“, wir hatten das schon mal.

Ich erinnere an den Softwareentwickler, der mit seiner Arbeit 20 Euro verdient, die Vorleistungen kosten aber 80 Euro, der gesamte Wert des Ergebnisses ist also 100 Euro. Die persönliche Wertschöpfung des Softwareentwicklers is also 20% vom Umsatz.

Zu den Vorleistungen zähle ich auch den Gewinn des Unternehmens, das sind sozusagen die Kosten für das Kapital, das ja als Voraussetzung vorhanden sein muss, damit man mit der Arbeit beginnen kann.

Trotzdem ist diese Sicht nur eine kurzsichtige Angelegenheit.

Denn spätestens, wenn ich mein Ziel erreicht habe und in der Mansarde sitze, werde ich neue Ziele entwickeln. Neue Wünsche, neue Begehrlichkeiten und neue Bedürfnisse.

Das heißt, mein Leben ist eigentlich eine Kette von Projekten, immer geht es weiter, es gibt kein Zurück, vorwärts, vorwärts, vorwärts.

Und letzten Endes muss ich das alles loslassen, und meinem ganz persönlichen absoluten Omega begegnen.

Und ich werde mich fragen:

  • Kann ich zufrieden gehen?
  • Mit dem, was ich getan habe?
  • Mit dem, was ich hinterlassen habe?
  • Mit dem, was ich beigetragen habe?
  • Werde ich es mit mir alleine aushalten, in diesen letzten Augenblicken?
  • Werde ich mich vor mir selber ekeln?
  • Vor meiner Vergangenheit?

Hier hoffen wir als Christen, dass wir in unserem persönlichen Omega einem gnädigen Gott begegnen werden. Und alles das, was wir über Jesus wissen – und was uns Jesus mitgeteilt hat – läßt uns ahnen, dass Jesus Christus es war, der im Namen des Vaters sozusagen die „Baugrube des Universums ausgehoben hat“, sodass das Universum auf gutem Boden steht und uns auch ein gutes Omega ermöglicht, in dem wir wieder IHM begegnen werden, dankbar, zufrieden, der Heilung zugänglich.

Meint

Euer Christoph


Bedeutung, Sinn und Zufall

Januar 13, 2024

Liebe Leser,

Diesmal möchte ich mir ein paar unfrisierte Gedanken machen, wobei ich von dem Gedanken ausgehen möchte, dass der Mensch offensichtlich nichts so schlecht aushält, wie Sinnlosigkeit.

Nicht umsonst neigen wir dazu, im Falle einer Lebenskrise in Wahnvorstellungen und andere Erklärungen abzurutschen, die unser Gehirn erfindet, um der „großen Sinnlosigkeit“ zu entkommen.

Ist es für uns nicht einfacher zu akzeptieren, dass hinter der Regierung eine große Verschwörung stecke, die mit Hinterlist und Tücke, aber mit großer Intelligenz, darauf abziele, uns zu unterjochen, als zu akzeptieren, dass jeder dieser Hampelmänner einfach nur den eigenen Trieben folgt und dass das Gesamtergebnis eigentlich ein großer, sinnloser Zufall ist?

Das Muster Gottes

Und trotzdem, obwohl die Wissenschaft als letzte Antwort nur den Zufall anbieten kann, haben die Menschen, und es handelt sich hier nicht nur um verrückte oder kranke Menschen, in all diesen Zufällen ein Muster erkannt, das sie letzten Endes zum Glauben und zur Religion geführt hat.

Dieses „Muster Gottes“ lässt sich nicht wissenschaftlich beweisen, es erschließt sich nur dem Glaubenden und letzten Endes ist es ein Geschenk Gottes, wenn jemand glauben darf. Glauben lässt sich nicht beweisen, auch nicht erzwingen.

Aber, bevor wir uns näher mit dem „Muster Gottes“ beschäftigen, wollen wir klarstellen.

Auch die Wissenschaft läßt uns erkennen,

dass wir etwas Besonderes sind.

Schon die Evolutionstheorie, aber auch die Astronomie, zeigen uns die Besonderheit unseres Lebens.

Auch, wenn es im Laufe der Jahrmilliarden in unserem unglaublich großen Universum mehr als einen Planeten gegeben haben mag, der für kurze Zeit Leben trug, so gibt es doch für jeden bewohnten Planeten viele Millionen oder Milliarden Planeten, die niemals Leben getragen haben und niemals Leben tragen werden.

Und, was die Entwicklung der Arten betrifft, so gehen weit über 99% aller Mutationen wieder zugrunde, weil sie der strengen Selektion durch die Naturgesetze ausgesetzt sind.

Du, persönlich, bist das absolut unwahrscheinliche Ergebnis einer Reihe von hunderten, tausenden, Vorfahren, die es alle(!) geschafft haben, zu überleben und sich zu vermehren. Das schaffen nicht viele Lebewesen.

Also, ein Grund mehr, stolz zu sein und Selbstbewusstsein zu zeigen.

Meint

Euer Christoph


Vom Winter und vom Frühling

November 25, 2023

Ich weiss, als Techniker sollte ich mich lieber „um meine Sachen kümmern“, und das Philosophieren über wirtschaftliche Zusammenhänge den Berufenen überlassen.

Trotzdem möchte ich mich noch einmal an die unautorisierten Gedanken erinnern, die ich mir über den Nomaden und seine Wirtschaftsführung gemacht hatte (HIER nämlich), und möchte mich an das erinnern, was ich damals über den Nomaden geschrieben habe:

[…]Reserve und Schwund

Ein kleiner Anteil der Produktion (nur Sachen, keine Dienstleistungen) geht in die Reserve für schlechte Zeiten, muss aber wieder verbraucht werden, bevor er verdirbt.

Wenn etwas verdirbt, bezeichnen wir das als Schwund oder – moralisierend – als Verschwendung[…]

Man hat also im Herbst Güter eingelagert, „gebunkert“, um im Winter das karge Leben aufzufetten, vielleicht sogar, um überhaupt über den Winter zu kommen.

Wenn man nun zuviel eingelagert hatte, wenn man mehr „gebunkert“ hatte als für die Vorsorge nötig war, dann hatte das einen doppelten Effekt:

  • Erstens hatte man im Herbst zuviel Arbeit für das Einlagern – die Wirtschaft überhitzte sich
  • Zweitens hatte man im Frühling zuviel Reserven – die Reserven verdarben

Und bei der kontemporären Geldproduktion ist es ähnlich:

  • In der Pandemie hatten wir weniger produziert und konsumiert, an sich kein Problem.
  • Da die Reichen aber weiterhin ihre gewohnte Rendite haben wollten, mussten die Politiker mehr Geld produzieren, als gut war.
  • Nun haben wir zu viel Geld im Umlauf -> das Geld verdirbt (= Inflation).

Ich mein ja nur

Meint

Euer Christoph


Vom realen Gott

November 11, 2023

Liebe Leser,

Wir Menschen neigen dazu, unsere „claims abzustecken“, unser „kleines Königreich zu errichten“, und es uns „innerhalb unserer 4 Wände leidlich gut gehen zu lassen“.

Ich nehme mich da gar nicht aus.

Die Grenzgänger aber, die Diplomaten und anderen Menschen, die uns daran erinnern, dass die Welt jenseits unserer Mauern weitergeht, dass das Universum sich auch jenseits des Zaunes abspielt, und wie klein wir eigentlich sind, wenn wir uns im Ausland befinden, diese Menschen wollen wir am liebsten zum Teufel jagen, denn sie kratzen an unserem Selbstbewusstsein, an unserer Königswürde.

Trotzdem also jeder seine eigene kleine Welt hat, sein Königreich mit einer eigenen Krone und mit eigenen Gesetzen, und man muss sagen, dass das auch auf die Wissenschaften zutrifft, denn die „universitas“, das „Allgemeinwissen“, gibt es eigentlich nicht mehr, trotzdem also GLAUBEN wir daran, dass es da eine GEMEINSAMKEIT gibt.

Denn alle diese kleinen Schrebergärten, diese biedermeierlichen virtuellen Realitäten, sind eingebettet in ein UNIVERSUM, das nach ALLGEMEIN GÜLTIGEN Universalgesetzen funktioniert, die wir zwar noch nicht komplett verstanden und erforscht haben, an deren Existenz wir aber bedingungslos glauben.

Man könnte auch so sagen: obwohl es viele Lebenswelten gibt, und viele Wahrheiten, die alle nur lokale Bedeutung haben, so eint uns doch der GLAUBE AN DIE EINE REALITÄT.

Ist es nun abwegig, sich Gedanken darüber zu machen, ob es VIELE GÖTTER gibt, die alle in den Bereich der Fiktion fallen, oder ob es EINEN EINZIGEN GOTT gibt, der aber dafür REAL ist?

Nun werden die ganzen Schrebergartenbesitzer natürlich aufschreien und sagen: UNSER GOTT / MEIN GOTT ist der einzig reale, und nur ganz wenige werden sagen: der reale Gott ist natürlich der GOTT ALLER MENSCHEN. Und: wir sind alle Brüder und Schwestern, weil Gott unser Vater ist.

Und so können die Schrebergartenbesitzer ruhig aufeinander zugehen, und einander besuchen, miteinander feiern, denn sie sind eingedenk der Tatsache eines gemeinsamen Gottes und einer Geschwisterlichkeit unter allen Menschen.

Ich finde also nichts Anstößiges daran, mit den Augen der Wirtschaftstheorie über unsere Gottesbeziehung nachzudenken, oder mit evangelischen Augen über die Theorie des elektrischen Feldes oder mit katholischen Augen über die Führung meines Privathaushalts, oder mit den Augen eines Priesters über das Sexualleben von Paaren, oder mit den Augen eines Technikers über die Wirtschaftstheorie oder mit den Augen eines Business Administrators über die Aufgaben einer Reinigungskraft, usw. usw. usw.

Letzten Endes muss das alles IRGENDWIE zusammenpassen.

Eines aber kann keiner von uns. Wir können die Welt NICHT mit Gottes Augen betrachten.

JEDER, der behauptet, er wisse Gottes Willen, ist ein Scharlatan und Sektierer, den man „mit dem nassen Fetzen aus der Stadt jagen soll“.

Meint
Euer Christoph


Vermögen vs. Arbeit – Neuauflage

November 9, 2023

Ein altes Thema. Und eigentlich kann man nur verlieren, wenn man über dieses Thema schreibt. Zumindest, wenn man ehrlich ist, wird man sich keine Freunde machen, weder auf der einen noch auf der anderen Seite.

Und mein verehrter Leser KNI wird mir raten, ich solle mir doch lieber weitere Gedanken über das menschliche Gewissen machen, oder endlich die fehlenden Beiträge über das Vater Unser schreiben.

Er hat nicht unrecht.

Trotzdem weiss ich, dass „irgendwo dort draussen“ auch noch andere Leser sind, die mich lesen, obwohl ich nur von KNI feed back bekomme.

Deswegen möchte ich hier eine

TODO Liste

anlegen, mit Fragen, die ich noch ventilieren möchte, damit ich das nicht sofort tun muss, sondern IRGENDWANN tun kann:

Neu begonnen hatte ich mit diesem Thema im Beitrag

https://letztersein.com/2023/07/31/neues-thema-produktion-arbeit-kapital/

und ich notierte folgende Fragen

  • Entsteht Geld durch Arbeit oder entsteht Arbeit durch Geld?
  • Ist leistungsloses Einkommen wirklich so unmoralisch?
  • Wer sind denn nun die Leistungsträger?
  • Sollen wir uns fürchten?
  • Welche Gefahren birgt „gebunkertes“ Vermögen in sich?

Auch im Beitrag

https://letztersein.com/2023/10/29/wie-geht-es-weiter-2/

stellte ich mir einige Fragen

  • Leistungsloses Einkommen – gerechtfertigt oder nicht?
  • Verursacht Vermögen neben dem Umsatz nicht auch Kosten?
  • Modellierung der Arbeitsleistung durch das sogenannte „Humankapital“ – ist nicht jede Ursache eines Umsatzes in gewisser Weise ein „Kapital“?
  • Verursacht nicht auch Arbeitsleistung neben dem Umsatz Kosten?

Dann begann ich,

Mich dem Thema zu nähern

indem ich einmal nach dem Begriff der Leistung fragte

https://letztersein.com/2023/10/31/was-ist-leistung/

  • Landläufiger Leistungsbegriff
  • Leistungsbegriff in der Wirtschaft
  • Eine Idee davon, was mit „Leistungslosem Einkommen“ gemeint ist.

Sodann stellte ich fest

https://letztersein.com/2023/11/07/vermogenssteuern-eine-naherung/

  • wir müssen ergebnisoffen über Vermögenssteuern reden.

Jetzt habe ich bei der Schaffung des Vermögens eh schon Steuern gezahlt (Kapitalertragssteuer, Umsatzsteuer, Lohnsteuer, Grunderwerbssteuer, Spekulationssteuer, ……), wieso soll ich dann auf die Substanz NOCH EINMAL Steuern zahlen?

Von dem, was man HAT, IST und TUT und von den Gesetzen von Angebot und Nachfrage, von der Wertschöpfung müssen wir auch noch reden.

Von Angebot und Nachfrage, oder doch nur von „Erpressung und Geiselnahme“? Vom Wucher?

Mit folgendem Artikel versuchte ich

das Thema abzuschließen, was aber ein Rohrkrepierer war

https://letztersein.com/2023/11/08/wozu-das-ganze/

Meint

Euer Christoph


Wozu das ganze?

November 8, 2023

Liebe Leser,

Und wieder einmal bin ich darauf hereingefallen, und habe mich über das leistungslose Einkommen echauffiert (siehe den vorletzten Artikel https://letztersein.com/2023/10/31/was-ist-leistung/) und ich habe mir dann vorgenommen, ernsthaft meine Einstellung zu Vermögenssteuern zu überdenken (siehe https://letztersein.com/2023/11/07/vermogenssteuern-eine-naherung/).

Aber warum regt es mich so auf, dass manche Menschen ohne (offensichtliche) Leistung Gutes erfahren, andere hingegen ein Leben lang „ruacheln“ und offenbar nix erreichen?

Mache ich mir selbst so viel Mühe, dass ich auf die Ruhe anderer Menschen neidisch bin?

Habe ich selbst so wenig im Leben, dass ich anderen Menschen um das Erreichte neidisch bin?

Oder regt mich die Ungerechtigkeit an sich auf? Wie kann Gott das zulassen? Bin ich Gott böse?

Vielleicht hilft es, wenn wir uns einmal klar werden,

Wozu wir eigentlich Arbeit und Mühe auf uns nehmen.

Nun könnte ich dogmatisch werden, und aus dem Buch Genesis zitieren, wo es heißt:

  • Gen 3,17 Zu Adam sprach er: Weil du auf deine Frau gehört und von dem Baum gegessen hast, von dem zu essen ich dir verboten hatte: So ist verflucht der Ackerboden deinetwegen. / Unter Mühsal wirst du von ihm essen / alle Tage deines Lebens.
  • Gen 3,18 Dornen und Disteln lässt er dir wachsen / und die Pflanzen des Feldes musst du essen.
  • Gen 3,19 Im Schweiße deines Angesichts / sollst du dein Brot essen, / bis du zurückkehrst zum Ackerboden; / von ihm bist du ja genommen. / Denn Staub bist du, zum Staub musst du zurück.

In diesem Wort ist eigentlich alles enthalten: „In Mühsal wirst Du vom Ackerboden essen“.

Einerseits ist in diesem Wort der Ackerboden erwähnt, also das Eigentum, das Vermögen.

Andererseits ist die Mühsal erwähnt, denn es ist nicht so, dass uns die Früchte unseres Vermögens einfach so „in den Mund wachsen“, sondern

  • wir müssen den Acker pflegen (das lateinische Wort für Bauer ist bekanntlich agricola, was wörtlich der „Ackerpfleger“ ist)
  • wir müssen düngen
  • wir müssen säen, unter Umständen auch bewässern, damit die Früchte wachsen können
  • und schließlich die schönste aller Arbeiten, die Erntearbeit
    (ich will hier nicht schon wieder darauf hinweisen, dass sich die moderne Privatwirtschaft hauptsächlich auf das Ernten konzentriert, das Pflegen, Düngen, Säen und Bewässern überlassen wir gerne dem Staat)

Aber:

Was ist DEIN Acker, von dem DU lebst?

Wenn wir vom Vermögen reden, dann denken wir gerne an die Äcker, Wiesen und Wälder der Bauern, Klöster und anderen Grundeigentümer, wir denken auch an Zinshäuser und andere Immobilien und vielleicht auch an den Besitz großer Unternehmen (an den Aktienmarkt).

Aber denken wir auch an die unzähligen kleinen Gewerbetreibenden mit Ihren Gewerbebetrieben?

Und letzten Endes hatte sogar der letzte Sklave im römischen Reich ein gewisses Vermögen, er hatte nämlich sich selbst und seine Arbeitsleistung – seine Fähigkeiten – die er einsetzen konnte, um sich damit ein Leben zu verdienen.

Es scheint also ein Grundgesetz zu sein, dass ich, um mein Leben zu „verdienen“, folgende Faktoren benötige

  • mein Vermögen (und wenn es nur mein persönliches Arbeitsvermögen und meine Fähigkeiten sind)
  • meine Mühe (man kann auch sagen, mein Zeitaufwand und meine Willigkeit)
  • Ressourcen, die gratis und im Übermaß zur Verfügung stehen (Luft, Sonne, Wetter, …….)
  • Ressourcen, die ich von anderen Menschen geschenkt bekomme
  • Ressourcen, die ich von anderen Menschen erwirtschafte

Nun sehen wir oft bewundernd, oder auch neidisch, auf die Philanthropen, von der eine xxx Milliarden Dollar Vermögen besitzt, und der andere yyy Milliarden.

Und wir fallen auf den alten Trick herein: immer wenn wir zwei Zahlen sehen, fragen wir intuitiv: „Welche Zahl ist die größere“ und welche ist die „kleinere“?

So beWERTEN wir die Vermögen der anderen und dabei ist uns nicht bewußt, dass der WERT eines Vermögens in den allermeisten Fällen etwas ZIEMLICH RELATIVES ist:

Was ist (Dir) Dein Eigentum wert?

der Wert eines Vermögens ist relativ

früher: 10 Ziegen, 100 Schafe, usw. Wechselkurse

heute: Aktien für 500 Milliarden Dollar, aber WELCHE Aktien sind es?

Zu diesen Stichworten werde ich demnächst schreiben.

Aber nocheinmal – Wozu das Ganze?

Bedürfnispyramide

Zu diesen Stichworten werde ich demnächst schreiben.