Vom Winter und vom Frühling

November 25, 2023

Ich weiss, als Techniker sollte ich mich lieber „um meine Sachen kümmern“, und das Philosophieren über wirtschaftliche Zusammenhänge den Berufenen überlassen.

Trotzdem möchte ich mich noch einmal an die unautorisierten Gedanken erinnern, die ich mir über den Nomaden und seine Wirtschaftsführung gemacht hatte (HIER nämlich), und möchte mich an das erinnern, was ich damals über den Nomaden geschrieben habe:

[…]Reserve und Schwund

Ein kleiner Anteil der Produktion (nur Sachen, keine Dienstleistungen) geht in die Reserve für schlechte Zeiten, muss aber wieder verbraucht werden, bevor er verdirbt.

Wenn etwas verdirbt, bezeichnen wir das als Schwund oder – moralisierend – als Verschwendung[…]

Man hat also im Herbst Güter eingelagert, „gebunkert“, um im Winter das karge Leben aufzufetten, vielleicht sogar, um überhaupt über den Winter zu kommen.

Wenn man nun zuviel eingelagert hatte, wenn man mehr „gebunkert“ hatte als für die Vorsorge nötig war, dann hatte das einen doppelten Effekt:

  • Erstens hatte man im Herbst zuviel Arbeit für das Einlagern – die Wirtschaft überhitzte sich
  • Zweitens hatte man im Frühling zuviel Reserven – die Reserven verdarben

Und bei der kontemporären Geldproduktion ist es ähnlich:

  • In der Pandemie hatten wir weniger produziert und konsumiert, an sich kein Problem.
  • Da die Reichen aber weiterhin ihre gewohnte Rendite haben wollten, mussten die Politiker mehr Geld produzieren, als gut war.
  • Nun haben wir zu viel Geld im Umlauf -> das Geld verdirbt (= Inflation).

Ich mein ja nur

Meint

Euer Christoph


Vom realen Gott

November 11, 2023

Liebe Leser,

Wir Menschen neigen dazu, unsere „claims abzustecken“, unser „kleines Königreich zu errichten“, und es uns „innerhalb unserer 4 Wände leidlich gut gehen zu lassen“.

Ich nehme mich da gar nicht aus.

Die Grenzgänger aber, die Diplomaten und anderen Menschen, die uns daran erinnern, dass die Welt jenseits unserer Mauern weitergeht, dass das Universum sich auch jenseits des Zaunes abspielt, und wie klein wir eigentlich sind, wenn wir uns im Ausland befinden, diese Menschen wollen wir am liebsten zum Teufel jagen, denn sie kratzen an unserem Selbstbewusstsein, an unserer Königswürde.

Trotzdem also jeder seine eigene kleine Welt hat, sein Königreich mit einer eigenen Krone und mit eigenen Gesetzen, und man muss sagen, dass das auch auf die Wissenschaften zutrifft, denn die „universitas“, das „Allgemeinwissen“, gibt es eigentlich nicht mehr, trotzdem also GLAUBEN wir daran, dass es da eine GEMEINSAMKEIT gibt.

Denn alle diese kleinen Schrebergärten, diese biedermeierlichen virtuellen Realitäten, sind eingebettet in ein UNIVERSUM, das nach ALLGEMEIN GÜLTIGEN Universalgesetzen funktioniert, die wir zwar noch nicht komplett verstanden und erforscht haben, an deren Existenz wir aber bedingungslos glauben.

Man könnte auch so sagen: obwohl es viele Lebenswelten gibt, und viele Wahrheiten, die alle nur lokale Bedeutung haben, so eint uns doch der GLAUBE AN DIE EINE REALITÄT.

Ist es nun abwegig, sich Gedanken darüber zu machen, ob es VIELE GÖTTER gibt, die alle in den Bereich der Fiktion fallen, oder ob es EINEN EINZIGEN GOTT gibt, der aber dafür REAL ist?

Nun werden die ganzen Schrebergartenbesitzer natürlich aufschreien und sagen: UNSER GOTT / MEIN GOTT ist der einzig reale, und nur ganz wenige werden sagen: der reale Gott ist natürlich der GOTT ALLER MENSCHEN. Und: wir sind alle Brüder und Schwestern, weil Gott unser Vater ist.

Und so können die Schrebergartenbesitzer ruhig aufeinander zugehen, und einander besuchen, miteinander feiern, denn sie sind eingedenk der Tatsache eines gemeinsamen Gottes und einer Geschwisterlichkeit unter allen Menschen.

Ich finde also nichts Anstößiges daran, mit den Augen der Wirtschaftstheorie über unsere Gottesbeziehung nachzudenken, oder mit evangelischen Augen über die Theorie des elektrischen Feldes oder mit katholischen Augen über die Führung meines Privathaushalts, oder mit den Augen eines Priesters über das Sexualleben von Paaren, oder mit den Augen eines Technikers über die Wirtschaftstheorie oder mit den Augen eines Business Administrators über die Aufgaben einer Reinigungskraft, usw. usw. usw.

Letzten Endes muss das alles IRGENDWIE zusammenpassen.

Eines aber kann keiner von uns. Wir können die Welt NICHT mit Gottes Augen betrachten.

JEDER, der behauptet, er wisse Gottes Willen, ist ein Scharlatan und Sektierer, den man „mit dem nassen Fetzen aus der Stadt jagen soll“.

Meint
Euer Christoph


Vermögen vs. Arbeit – Neuauflage

November 9, 2023

Ein altes Thema. Und eigentlich kann man nur verlieren, wenn man über dieses Thema schreibt. Zumindest, wenn man ehrlich ist, wird man sich keine Freunde machen, weder auf der einen noch auf der anderen Seite.

Und mein verehrter Leser KNI wird mir raten, ich solle mir doch lieber weitere Gedanken über das menschliche Gewissen machen, oder endlich die fehlenden Beiträge über das Vater Unser schreiben.

Er hat nicht unrecht.

Trotzdem weiss ich, dass „irgendwo dort draussen“ auch noch andere Leser sind, die mich lesen, obwohl ich nur von KNI feed back bekomme.

Deswegen möchte ich hier eine

TODO Liste

anlegen, mit Fragen, die ich noch ventilieren möchte, damit ich das nicht sofort tun muss, sondern IRGENDWANN tun kann:

Neu begonnen hatte ich mit diesem Thema im Beitrag

https://letztersein.com/2023/07/31/neues-thema-produktion-arbeit-kapital/

und ich notierte folgende Fragen

  • Entsteht Geld durch Arbeit oder entsteht Arbeit durch Geld?
  • Ist leistungsloses Einkommen wirklich so unmoralisch?
  • Wer sind denn nun die Leistungsträger?
  • Sollen wir uns fürchten?
  • Welche Gefahren birgt „gebunkertes“ Vermögen in sich?

Auch im Beitrag

https://letztersein.com/2023/10/29/wie-geht-es-weiter-2/

stellte ich mir einige Fragen

  • Leistungsloses Einkommen – gerechtfertigt oder nicht?
  • Verursacht Vermögen neben dem Umsatz nicht auch Kosten?
  • Modellierung der Arbeitsleistung durch das sogenannte „Humankapital“ – ist nicht jede Ursache eines Umsatzes in gewisser Weise ein „Kapital“?
  • Verursacht nicht auch Arbeitsleistung neben dem Umsatz Kosten?

Dann begann ich,

Mich dem Thema zu nähern

indem ich einmal nach dem Begriff der Leistung fragte

https://letztersein.com/2023/10/31/was-ist-leistung/

  • Landläufiger Leistungsbegriff
  • Leistungsbegriff in der Wirtschaft
  • Eine Idee davon, was mit „Leistungslosem Einkommen“ gemeint ist.

Sodann stellte ich fest

https://letztersein.com/2023/11/07/vermogenssteuern-eine-naherung/

  • wir müssen ergebnisoffen über Vermögenssteuern reden.

Jetzt habe ich bei der Schaffung des Vermögens eh schon Steuern gezahlt (Kapitalertragssteuer, Umsatzsteuer, Lohnsteuer, Grunderwerbssteuer, Spekulationssteuer, ……), wieso soll ich dann auf die Substanz NOCH EINMAL Steuern zahlen?

Von dem, was man HAT, IST und TUT und von den Gesetzen von Angebot und Nachfrage, von der Wertschöpfung müssen wir auch noch reden.

Von Angebot und Nachfrage, oder doch nur von „Erpressung und Geiselnahme“? Vom Wucher?

Mit folgendem Artikel versuchte ich

das Thema abzuschließen, was aber ein Rohrkrepierer war

https://letztersein.com/2023/11/08/wozu-das-ganze/

Meint

Euer Christoph


Wozu das ganze?

November 8, 2023

Liebe Leser,

Und wieder einmal bin ich darauf hereingefallen, und habe mich über das leistungslose Einkommen echauffiert (siehe den vorletzten Artikel https://letztersein.com/2023/10/31/was-ist-leistung/) und ich habe mir dann vorgenommen, ernsthaft meine Einstellung zu Vermögenssteuern zu überdenken (siehe https://letztersein.com/2023/11/07/vermogenssteuern-eine-naherung/).

Aber warum regt es mich so auf, dass manche Menschen ohne (offensichtliche) Leistung Gutes erfahren, andere hingegen ein Leben lang „ruacheln“ und offenbar nix erreichen?

Mache ich mir selbst so viel Mühe, dass ich auf die Ruhe anderer Menschen neidisch bin?

Habe ich selbst so wenig im Leben, dass ich anderen Menschen um das Erreichte neidisch bin?

Oder regt mich die Ungerechtigkeit an sich auf? Wie kann Gott das zulassen? Bin ich Gott böse?

Vielleicht hilft es, wenn wir uns einmal klar werden,

Wozu wir eigentlich Arbeit und Mühe auf uns nehmen.

Nun könnte ich dogmatisch werden, und aus dem Buch Genesis zitieren, wo es heißt:

  • Gen 3,17 Zu Adam sprach er: Weil du auf deine Frau gehört und von dem Baum gegessen hast, von dem zu essen ich dir verboten hatte: So ist verflucht der Ackerboden deinetwegen. / Unter Mühsal wirst du von ihm essen / alle Tage deines Lebens.
  • Gen 3,18 Dornen und Disteln lässt er dir wachsen / und die Pflanzen des Feldes musst du essen.
  • Gen 3,19 Im Schweiße deines Angesichts / sollst du dein Brot essen, / bis du zurückkehrst zum Ackerboden; / von ihm bist du ja genommen. / Denn Staub bist du, zum Staub musst du zurück.

In diesem Wort ist eigentlich alles enthalten: „In Mühsal wirst Du vom Ackerboden essen“.

Einerseits ist in diesem Wort der Ackerboden erwähnt, also das Eigentum, das Vermögen.

Andererseits ist die Mühsal erwähnt, denn es ist nicht so, dass uns die Früchte unseres Vermögens einfach so „in den Mund wachsen“, sondern

  • wir müssen den Acker pflegen (das lateinische Wort für Bauer ist bekanntlich agricola, was wörtlich der „Ackerpfleger“ ist)
  • wir müssen düngen
  • wir müssen säen, unter Umständen auch bewässern, damit die Früchte wachsen können
  • und schließlich die schönste aller Arbeiten, die Erntearbeit
    (ich will hier nicht schon wieder darauf hinweisen, dass sich die moderne Privatwirtschaft hauptsächlich auf das Ernten konzentriert, das Pflegen, Düngen, Säen und Bewässern überlassen wir gerne dem Staat)

Aber:

Was ist DEIN Acker, von dem DU lebst?

Wenn wir vom Vermögen reden, dann denken wir gerne an die Äcker, Wiesen und Wälder der Bauern, Klöster und anderen Grundeigentümer, wir denken auch an Zinshäuser und andere Immobilien und vielleicht auch an den Besitz großer Unternehmen (an den Aktienmarkt).

Aber denken wir auch an die unzähligen kleinen Gewerbetreibenden mit Ihren Gewerbebetrieben?

Und letzten Endes hatte sogar der letzte Sklave im römischen Reich ein gewisses Vermögen, er hatte nämlich sich selbst und seine Arbeitsleistung – seine Fähigkeiten – die er einsetzen konnte, um sich damit ein Leben zu verdienen.

Es scheint also ein Grundgesetz zu sein, dass ich, um mein Leben zu „verdienen“, folgende Faktoren benötige

  • mein Vermögen (und wenn es nur mein persönliches Arbeitsvermögen und meine Fähigkeiten sind)
  • meine Mühe (man kann auch sagen, mein Zeitaufwand und meine Willigkeit)
  • Ressourcen, die gratis und im Übermaß zur Verfügung stehen (Luft, Sonne, Wetter, …….)
  • Ressourcen, die ich von anderen Menschen geschenkt bekomme
  • Ressourcen, die ich von anderen Menschen erwirtschafte

Nun sehen wir oft bewundernd, oder auch neidisch, auf die Philanthropen, von der eine xxx Milliarden Dollar Vermögen besitzt, und der andere yyy Milliarden.

Und wir fallen auf den alten Trick herein: immer wenn wir zwei Zahlen sehen, fragen wir intuitiv: „Welche Zahl ist die größere“ und welche ist die „kleinere“?

So beWERTEN wir die Vermögen der anderen und dabei ist uns nicht bewußt, dass der WERT eines Vermögens in den allermeisten Fällen etwas ZIEMLICH RELATIVES ist:

Was ist (Dir) Dein Eigentum wert?

der Wert eines Vermögens ist relativ

früher: 10 Ziegen, 100 Schafe, usw. Wechselkurse

heute: Aktien für 500 Milliarden Dollar, aber WELCHE Aktien sind es?

Zu diesen Stichworten werde ich demnächst schreiben.

Aber nocheinmal – Wozu das Ganze?

Bedürfnispyramide

Zu diesen Stichworten werde ich demnächst schreiben.


Vermögenssteuern – eine Näherung

November 7, 2023

Nun hat mich mein verehrter Leser KNI darauf hingewiesen, dass ich doch nicht in den Chor der Neidgenossenschaft einstimmen solle, die nach Vermögens- und Erbschaftssteuern lechzt.

Ich habe doch selber ein kleines Sommerhäuschen, das ich mir dann nicht mehr leisten könnte, denn die Enteignung solchen Eigentums sei ja das definierte und öffentlich gemachte Ziel des sogenannten Great Reset.

Nun, ich kann dieser Argumentation durchaus etwas abgewinnen, denn das Häuschen wirft tatsächlich nichts ab, sondern verursacht im Gegenteil nur Kosten, die ich mir „gerade mal noch so“ leisten kann, ganz zu schweigen von dringend nötigen Reparaturen und Renovierungen.

Wenn ich nun auf dieses Eigentum noch Steuern zahlen müsste, dann wäre das über kurz oder lang ein Notverkauf zu sehr schlechten Konditionen.

Trotzdem muss man feststellen, dass das Vermögen in Österreich sehr ungleich verteilt ist, sodass man geneigt ist, als einzige mögliche Lösung dieses Dilemmas nach Vermögens- und Erbschaftssteuern zu rufen.

Ob dem wirklich so ist, das möchte ich im folgenden ausarbeiten

Steuern auf die Substanz?

Jetzt habe ich bei der Schaffung des Vermögens eh schon Steuern gezahlt (Kapitalertragssteuer, Umsatzsteuer, Lohnsteuer, Grunderwerbssteuer, Spekulationssteuer, ……), wieso soll ich dann auf die Substanz NOCH EINMAL Steuern zahlen?

demnächst hier

Wie kommt ein Einkommen zustande?

Von dem, was man HAT, IST und TUT und von den Gesetzen von Angebot und Nachfrage. Wertschöpfung.

Angebot und Nachfrage, oder doch nur „Erpressung und Geiselnahme“? Vom Wucher.

demnächst hier

Conclusio

demnächst hier