Liebe Leser! Wer von Euch redet mit anderen Menschen am liebsten „auf Augenhöhe“?
Also mit Menschen, denen man sich weder hoffnungslos unterlegen fühlt, noch muss man Kopfstände machen, um ihnen die eigenen Gedanken „mit Händen und Füßen“ näher bringen zu können?
Und so ähnlich ist es mit den acht Schichten des Universums.
Die Zerlegung in „Oben“ und „Unten“ – man könnte auch sagen, in „Geist“, „Sinne“, „Materie“ und „Wesen“ – ist keine Wertung im Sinne von „gut“ und „böse“.
Es geht also nicht um „guten“ Geist und „böse“ Materie“, noch geht es in irgendeiner Form um eine Wertung.
Wir fühlen uns ständig versucht, uns über andere Menschen zu setzen, uns aufzuwerten, damit wir unser Märchen vom „wir sind die Guten“ aufrecht erhalten können.
Die Zerlegung in die acht Schichten ist aber eher eine Anordnung im Sinne von
- die Geschosse eines Hauses, die „von unten nach oben“ erbaut werden
- was ist die notwendige Voraussetzung und muss demzufolge schon vorher da gewesen sein (unten)
- was ist das „Ziel“, auf das wir „hinarbeiten“ (oben)
- welche Schicht ist der „Diener“ (unten) und welche ist der „Herr“ (oben)
- welche Schicht „wird benützt“ (unten), und gibt somit die Regeln vor
- welche Schicht „benützt die anderen“ (oben) und muss sich demzufolge an die Interfaceabsprachen halten
- welche Schicht „bietet einen Dienst an“, der dann hoffentlich auch „bezahlt“ wird
- welche Schicht hat die „freie Wahl“ einen Dienst zu benützen oder auch nicht (oben)
Das „Protokoll des Lebens“ lässt sich also in ein Ablaufdiagramm einzeichnen, wie folgt. Zwischen Angebot und Bitte kann erfahrungsgemäß eine lange, lange Zeit liegen:
Meint
Euer Christoph
Hmmmm.
Meinst du also, dass das Neue Testament verblendet ist, da Paulus sagt, dass das Fleisch (=Materie) zur Lust tendiert und überwunden werden müsse?)(Gal 5)
Sind also jene, die die Materie überwinden wollen, auch jene, die sich „über andere setzen wollen“?
Ich glaube, es ist eher so, dass solche neutestamentlichen Menschen nicht gerne gesehen werden, weil sie die Welt daran erinnern, dass die Materie zur Prüfung und zu deren überwindung da ist: „sammelt euch nicht Schätze hier auf der Erde“!
Also unterstellt man sicherheitshalber jenen, die an übermaterielles, Gutes, Böses glauben, die sich also der Abschaffung des Guten nicht unterwerfen, Überheblichkeit.
Paradox: Denen, die an das Gute glauben, wird von jenen, die nicht an das Gute glauben, Bosheit unterstellt.
Der Vewirrer lässt grüssen….
Los Pongos
Ich kann leider nicht erkennen, wie Du Deine Argumente aus meinem Text herleitest.
Aber an eines musste ich denken: gehöre ich zu denen, die den Weltuntergang möglichst schnell herbei führen wollen – damit das Materielle möglichst schnell überwunden werde?
Oder gehöre ich zu denen, die dem Leben etwas Positives abgewinnen können und sich mit der Materie arrangieren?
Uns ist ein neuer Himmel und eine neue Erde verheissen. Eine Auferstehung mit Leib und Seele.
Ich befürchte, alles andere ist nicht katholisch.
Meint
Dein Yeti
Na ja, ich seh das so: Der Übergang zwischen dem Satz:
„Es geht also nicht um „guten“ Geist und „böse“ Materie“, noch geht es in irgendeiner Form um eine Wertung.“
und dem Satz
„Wir fühlen uns ständig versucht, uns über andere Menschen zu setzen, uns aufzuwerten, damit wir unser Märchen vom „wir sind die Guten“ aufrecht erhalten können.“
ist ohne Zusammenhang.
Denn was hat die Wertung „guter Geist“-„böse Materie“ mit Menschen zu tun, die sich, wie auch immer, aufwerten wollen? Ich sehe da keinen Zusammenhang. Aber dennoch steht es da, so als wäre da vom selben die Rede.
Nun sagt mir die zwischenmenschliche (ja, da funktioniert die Welt nicht informatisch!) Erfahrung folgendes:
Wenn da kein bewusst formulierter Zusammenhang ist, dann muss ein unbewusster Zusammenhang sein.
Und da steht nun „wir sind die Guten“. Also: das Wort „gut“ findet sich beim „Geist“, aber dann sofort wieder bei denen, die sich selber aufwerten wollen.
Nun setze ich die Konjunktion:
gut — > Geist — > selbst erhöhen (überheblich) — > „Wir sind die Guten“ -> „gut“ (– > böse).
Da schließt sich der Kreis: „gut“ — > Geist.
Möglicherweise hat Los Pongos ja literarische Erfahrung und liest einen Text nicht nur nach seinem „logischen“ Inhalt, sondern auch nach dem, was er suggeriert.
Ich würde noch hinzu fügen: Natürlich ist Materie nicht per se „böse“.
Aber sie ist auch nicht bloß eine systematische Schicht, die man bloß mathematisch-logisch betrachten kann. Sie ist eben nicht gleichWERTIG mit dem Geist, dh. wir, gerade als Christen, kommen um eine Wertung, und wenn es noch so out ist, nicht herum.
Und ja, das ist Drecksarbeit, für die man heutzutag verachtet wird. Niemand will sich mehr die Finger schmutzig machen…
LG KNI
Ich möchte auch noch was hinzu fügen.
Meinst du mit „Höhe“, auf die sich meine Frage bezog, die Intellektualität, die Moral, oder ganz einfach den Unterhaltungswert?
„Wer von Euch redet mit anderen Menschen am liebsten „auf Augenhöhe“?“
Ich verstehe immer noch nicht, inwiefern diese Höhe bei anderen Wesenheiten gleich sein soll. Oder geht es um die bloße Interaktions-möglichkeit?
Und noch eine Kleinigkeit:
In die Form des Ablaufdiagrammes kann man natürlich auch die genau umgekehrte Kausalität einzeichnen, die es auch gibt:
Der Körper erteilt dem Geist einen Auftrag, zb. „4 Nougat-Kipferln essen und dann fernsehen.“ Der Geist weiss, dass das sehr schlecht ist, weil dann der Körper fett wird und der Blutzuckerspiegel steigt. Er ist nämlich der Geist.
Vielmehr weiß er: „der Körper sollte jetzt Sport machen.“ Dies übermittelt er dem Körper. Der sagt aber: „Keine Lust. Ich bin ein fauler Schweinehund. Also, Geist, überleg dir eine Ausrede.“
Nun hat der Geist die Wahl: Entweder er sagt: „Ja, Körper, hast eh recht, weil: einmal ist keinmal, also 1 = 0, also 4 Nougatkipferl= 0 Nougatkipferl, also, fressen, fernschauen, alles OK.“
Dann hätte der Körper (=Materie, Lust) über den Geist gesiegt. Natürlich tut er nun weder sich, noch dem Körper was Gutes. Der Geist wird träge, der Körper fett und sehr bald krank.
Oder aber, der Geist tut das, wozu er Kraft des Gewissens die Vollmacht hat. Er WERTET. Und sagt: „Du Körper bist ein fetter fauler ungustiöser Schweinehund, und mitnichten werde ich deiner Lust nachgeben! Sondern ich zwinge Dich nun ins Fitness-Center, ich ÜBERWINDE dich, weil ich dir und mir was GUTES (Wertung!!!) tun will!“
Der Geist hat die Wahl.
Wir nehmen einmal an, er entscheidet sich für die Option 2:
Und dann macht ihm das Training Spaß! Und die Muskeln wachsen! Und er kann nun seine Nougatkipferln essen, weil die Muskelberge die Kohlehydrate spielend verbrennen! Und das Scheiß-Fernsehen verplempert nicht mehr seine Zeit!
Und er schaut gut aus! (Der Körper). Und die Weiber schauen nach ihm! Also: Der Körper dankt dem Geist!!
Dann wird ihm vielleicht sogar eines der Mädchen, die sich nach ihm umgedreht haben, ein Nougatkipferl backen….aber das ist dann eine andere Geschichte.
Also: 1) Die Pfeile gehen auch umgekehrt,
2) Wir dürfen werten, mehr noch: wir MÜSSEN werten,
3) Diese Wertung bezieht auch die Materie und „das Fleisch“ ein,
weshalb
4) natürlich zu überlegen wäre, das Bild von den Schichten nicht zu starr zu halten, da es eben noch ganz andere Dinge im Seelenleben gibt als nur „nutzen“ und „benutzt werden“, zum Glück ist das so, möchte ich anfügen….
LG KNI
Hallo @KNI.
Das ist jetzt eine ganze Menge Stoff, über die ich reiflich nachdenken muss. Sei also bitte nicht ungeduldig, wenn ich erst am Wochenende antworte 🙂
Danke!!!
Ja, OK!
Mir ist -durch mein obiges Schreiben- aufgefallen, dass wir ja die Interaktion zw Körper und Geist (und von mir aus auch Urgrund) so wenig verstehen, dass wir praktisch nichts wissen.
Wenn man also in Körper, Geist, Seele …trennt, (sie „schichtet“) dann können wir von dieser Interaktion kaum etwas Logisches sagen.
Was ja nicht unplausibel ist (zumindest nicht für einen Christen), da ja zwischen und in den Schichten noch für das Wirken Gottes Platz sein muss, das aber stets überlogisch ist.
Kurzum, es geht darum, dem Bild genügend Freiheitsgrade zu lassen. Bei einer Schicht-Unterteilung scheint mir eine aktiv-passiv Zuteilung der einzelnen Schichten bereits überbestimmt.
Überbestimmte Bilder suggerieren dann (als überbeanspruchtes Modell) falsche Wirklichkeiten; nicht die Wirklichkeit hat sich dem Bild anzupassen, sondern das Bild der Wirklichkeit.
Dieser Gedanke scheint mir ganz brauchbar…
LG KNI
Ich glaub‘. ich hab’s jetzt. Das „Protokoll des Lebens“ werde ich in diesem Kapitel ganz weglassen, denn es hat nichts mit Oben/Unten zu tun, sondern eher mit einem „waagrechten Austausch in Schicht -1“.
Und ich werde die Formulierung ein wenig anpassen.
Das Ergebnis werde ich dann in einem neuen Posting mitteilen.
[…] jetzt im Vergleich zum vorigen Posting „Interaktion und Beziehung“ und nach den Diskussionen mit Los Pongos und KNI den Text ein bisschen angepasst. Vielleicht […]