Einleitung
Zum Titel „Der Wert der Nachhaltigkeit“ bin ich gelangt, weil diese Woche auf einem sozialen Medium (das mit „linked“ beginnt und auf „In“ endet) eine Diskussion über Unternehmenswerte angeregt wurde.
Es wurde darauf hingewiesen, dass jedes Unternehmen klar seine Werte definieren sollte und dass Werte eigentlich etwas seien, was nicht „verhandelbar“ sein dürfe. Sozusagen „Leitplanken“ und „Schienen“, auf denen man fährt.
Es wurden Schlagworte wie Respekt, Toleranz und ähnliche Handlungsprinzipien angegeben.
Ich habe mir dann erlaubt, anzumerken, dass ich das, was man im Managementsprech offensichtlich als Werte bezeichnet, eben eher als „Handlungsprinzipien“ bezeichnen würde, und dass Werte im Gegensatz eher doch – aus meiner Sicht – etwas sind, was man klar in eine Bilanz schreiben kann, also – materielle oder immaterielle – Vermögensbestandteile, die eine Rendite abwerfen – materiell oder immateriell.
Ich habe dann noch die 6 Grundwerte der Europäischen Union zitiert, von denen einer die Achtung der Menschenrechte ist.
Nachhaltigkeit und Regionalität als „Werte“
Ist nun also Nachhaltigkeit ein Wert?
Nun muss uns klar sein, dass die Formulierung eines Wertes immer auch eine WertUNG darstellt. Reden wir also von einem guten Wert oder reden wir von einem bösen?
Ist also Nachhaltigkeit immer gut? Ist sie ein ABSOLUTER Wert?
Na ja, wenn wir die Erde nachhaltig zerstören, dann ist das wohl nicht so gut, aber es wäre nachhaltig.
Also hätten wir schon bewiesen, dass Nachhaltigkeit KEIN ABSOLUTER WERT ist, sondern immer nur im Zusammenhang mit anderen Werten sozusagen einen Zusatzwert bedeutet.
Wenn man heutzutage von Nachhaltigkeit redet, dann meint man meistens die nachhhaltige Existenz der Menschheit in großer Zahl. Wir meinen also die Erhaltung – und sogar das weitere Wachstum – unserer Art hier auf Erden.
Denn natürlich gibt es angesichts der Endlichkeit der Erde wieder die berühmten drei Strategien:
- Love it (Plan C),
- Leave it (Plan B) und
- Change it (Plan A).
Wir können uns damit arrangieren (Plan C), dass wir durch die Naturgesetze immer wieder dezimiert werden, wenn wir einfach so weitermachen wie bisher. Ein Ansatz, den Waffenlieferanten, Waffenhändler und Religionsgemeinschaften sicher sehr reizvoll finden, aber auch alle Menschen, die Angst vor Veränderung haben.
Einige wenige Menschen könnten es schaffen (Plan B), in neue Welten aufzubrechen und dort neu anzufangen. Ich persönlich finde das nicht reizvoll, aber auf lange Sicht, wird der Menschheit wohl nichts Anderes übrig bleiben (unser Sonnensystem hat bekanntlich ein Ablaufdatum).
Plan A (kurzfristig – also auf ca. 100 Jahre) wird es zur Erhaltung der Anzahl der Menschen das beste sein, nachhaltigER zu leben, also in die richtige Richtung innovativ zu sein.
Eine dieser Innovationen ist die Regionalisierung, auf die viele Menschen große Hoffnungen setzen, insbesondere wegen dem Wegfall von Transportwegen – unter gleichzeitiger Globalisierung der Informationsgesellschaft.
Aber schon allein durch die Notwendigkeit des Internet sehen wir, dass auch Regionalisierung kein ABSOLUTER Wert ist. Bei manchen Dingen wird es einen Vorteil bringen, wenn man sie in die Region „zurückholt“, andere Dinge wird man auch weiterhin oder endlich global regeln müssen:
- Bewirtschaftung und Schutz der Weltmeere (der staatenlosen Teile der Meere)
- Bewirtschaftung und Schutz des Luftraumes und des Weltklimas
- Bewirtschaftung und kartellrechtliche Kontrolle großer Privatvermögen
- Bewirtschaftung und demokratische Kontrolle von Weltmonopolen
- Kontrolle strategischer Waffen
- Bewirtschaftung des erdnahen Weltraums (z.B. bezügl. Weltraumschrott, …..)
- das Internet
- usw.
Ob Regionalität und Nachhaltigkeit also letzten Endes ein Wert, ein „Asset“ der Menschheit sein werden, wird sich erst zeigen müssen.
Meint
Euer Christoph
Stimmt, Regionalismus und Nachhaltitigkeit sind ebensowenig absolute Werte wie Sozialismus oder Kapitalismus.
Übrigens (ich hab da was gelesen): Kampfpanzer in die Ukraine sind eine absolute Katastrophe, denn
1) verlängern sie den Krieg, den, nach letzter Einschätzung, sowieso Russland gewinnen wird.
2) Die Gefahr eines Atomkriegs steigt ins Unermessliche, je direkter die NATO dort eingreift.
3) wir verteidigen in der Ukraine keine „Demokratie“. siehe a)Asow Nazis,
b) Parteienverbot,
c) Verbot der russisch orthodoxen Kirche,
d)Bürgerkrieg seit 2014 mit Terror gegen russische Bevölkerung
e) Korruption usw.
Ein Militärbischof, der solchen Unsinn spricht, zeigt in eigener Person das intellektuelle Problem der Kirche.
LG KNI
PS. mit „solchen Unsinn“ meine ich natürlich, Kampfpanzer in die Ukraine zu schicken.
LG KNI
Was denn „Unsinn“ des Militärbischofs betrifft, so ist seine Begründung natürlich Unsinn, aber – global betrachtet – brauchen wir wieder eine bipolare Welt, weil der Mond nur zwei Pole hat: einen Nord- und einen Südpol.
In einer bipolaren Welt ist für Russland kein Platz, dafür ist China schon zu mächtig.
Lieber Yeti,
diese Antwort verstehe ich nicht. Was hat die elektromagnetische (?) Polarität des Mondes mit der politischen Polarität der Erde zu tun?
Abgesehen davon, war die Welt die letzten 30 Jahre nicht polar….
LG KNI
Is nur eine Theorie.
Aber 1) kann man den Mond – vorläufig – nur an den Polen besiedeln (hab ich wo gelesen)
2) wird 2023 der Erstflug der B-21 stattfinden (hab ich wo gelesen)
Das sind zwei Argumente für eine bipolare Welt.
Aber Du hast recht. Die Welt WAR jetzt über 30 Jahre lang NICHT bipolar, und sie ist es – offensichtlich – NOCH nicht.
Das sind jetzt doch einige nicht zusammengeführte Enden. Bzw. Implikationen.
Mir wäre immer noch nicht aufgefallen, dass die Mondbesiedelung irgendwo ein politisches oder technologisches Thema wäre.
Ich kenne zwar deine Theorie mit Tarnkappenbombern und Polaritäten, aber da sehe ich auch keine Rolle des Mondes. Der scheint mir irgendwie in deine Assoziationsketten „hineingerutscht“ zu sein.
Auch kommt es mir doch sehr weit hergeholt vor, dass sich die Welt nach den „Wünschen“ eines Flugzeugs richten solle (nämlich bipolar zu werden).
Da wäre eine selbstreflexive Überprüfung deines Themenpools vielleicht eine gute Idee….
LG KNI
Ja, genau das ist die Frage. Wer ist stärker? Die Ideenwelt oder die Geldwelt? Wer folgt wem von den beiden? Ich weiß es nicht, aber ich glaube, dass der Geist sehr mächtig ist .
Jedenfalls sollte ich mir bald mal Avatar II anschauen 🙂
Vorsicht: „Idee“ ist nicht gleich „Geist“.
Geist (nach dem hl. Johannes v Kreuz) ist direkt in Verbindung mit Gott und kann daher nicht missbraucht werden.
Dieses ganze Militärspielzeug sehr wohl. (Offensichtlich.)
Das hat mit „Geist“ nichts zu tun, höchstens mit „Idee“.
Und da auch nur mit technologischen Ideen, wo man sich fragen kann, ob sie außer militärischem Nutzen sonst irgendwas bringen.
Und das Militärische ist ja eigentlich der Ideenmissbrauch an sich, da dessen Einsatz nichts Gutes bringen würde. Ideen, die also dann am besten sind, wenn man sie NICHT braucht.
Das ist die unterste Kategorie der Idee, und die ist noch weiter entfernt vom Geist.
LG KNI
Na gut, Geist, Ideen, Gedanken, Software, das sind alles Begriffe, die sehr subjektiv sind. Materialisten werden all dies ohnehin als „Schimäre“ abtun.
@Yeti
Ja, aber ich dachte, du bist kein Materialist??
Warum geht es dir denn jetzt wirklich??
LG KNI
Der Untertitel dieses Blogs lautet: „Dieses Blog diskutiert einige Aspekte der Realität“.
Es geht mir also nicht darum, fertige Antworten zu geben, und es geht mir auch nicht darum, irgend jemandem recht zu geben, nicht einmal Dir.
Lg
Ich frage: „Worum geht es dir wirklich?“
Du sagst: „Es geht mir nicht darum, fertige Antworten zu geben.“
Meine Folgerung muss logischerweise die sein, dass du nicht weisst, worum es dir geht.
Abgesehen davon: Wenn ich eine Frage stelle, impliziert das ja keinen Standpunkt. Ich sehe nicht, was eine Antwort damit zu tun hätte, „irgendjemandem recht zu geben“.
Es sei dir natürlich völlig unbenommen, nicht zu wissen, worum es dir geht, aber dann kann auch ich nicht wirklich wissen, wozu du alles schreibst.
Ich finde es zwar seltsam, dass du nach etwa 12 religiösen Büchlein immer noch nicht beantworten kannst ob du nun Materialist bist oder nicht, aber das ist natürlich auch deine Sache.
Mir kam es halt wie ein Widerspruch vor, und meine Fragen sollten der Klärung desselben dienen.
Aber freilich, wenn dich Fragen zu diesem Widerspruch „stören“, musst du auch dazu nichts sagen.
Nur werde ich halt umgekehrt nicht an einer Idee mitbauen, die von vorn herein widersprüchlich ist (was ich als „halbgar“ bezeichnet habe). Das ist dann nämlich wieder mir unbenommen, da habe ich dann keine Motivation. Ich hab nämlich meine eigenen „Baustellen“…
In diesem Sinne noch ein schönes WE!
LG KNI
Im Sinne der Auffindung der Wahrheit ist es gut, dass Du versuchst mich in die Enge zu treiben, und dass Du mich aufforderst, meinen Standpunkt anzugeben.
Andererseits sagt man auch, ein Standpunkt sei ein geistiger Horizont mit dem Radius Null.
Und tatsächlich. Wenn die Materialisten und die Idealisten je eine Abordnung losschickten, um mich auf (heim) zusuchen, und wenn mich beide Abordnungen fragten: „Was ist nun? Bist Du mit uns oder nicht?“, dann müsste ich beiden antworten: „Leute, das ist nicht so einfach. Aber Ihr habt gute Argumente“.
Nicht zuletzt MÜSSEN wir uns als Christen auf das katholische „Sowohl-als-auch“ zurückziehen, da doch Christus selbst ins Fleisch gekommen ist. Wir können also das Fleisch nicht verteufeln, ohne vom wahren Glauben abzufallen.
Ja, so ist das.
Meint
Euer Christoph
Es ist mir ganz einfach aufgefallen, dass du so viel vom Mond redest. Der war früher nie so dein Thema. Die Besiedelung des Mondes scheint mir ein Floh in deinem Ohr zu sein; nur sehe ich technisch keine Möglichkeit, den Mond zu besiedeln.
Zum Thema „Fleisch-Geist“: Ja, natürlich darf man das Fleisch nicht verteufeln, es ist (hier zitiere ich einen Pater) der „Schutzpolster“ für schwache Seelen. Denn wären wir nur Geist, und würden uns als solcher auch nur einmal gegen Gott entscheiden, so wäre die Entscheidung endgültig und wir wären in der Hölle (ende Zitat).
Andererseits zeigt uns gerade die Kreuzigung Christi, wie er uns erlöst hat: Durch die Tötung des Fleisches. Durch die Überwindung des Fleisches. Und nicht durch dessen Mästung usw.
Das Fleisch (und die Welt) ist unser Prüfstein. Das bedeutet NICHT, dass wir uns dem Fleisch anbiedern sollen, sondern wir sollen es überwinden. Dazu ist es da, das ist seine Funktion.
Und ich glaube, das wird oft verwechselt.
Insoferne verstehe ich auch das Christentum weder NUR als materialistisch noch als NUR idealistisch, das sind (weil wir schon über Polaritäten sprechen) die falschen Pole.
Es ist also ein Paradox: Die Materie und die Welt haben durchaus einen Sinn. Wir sollen aus ihnen alles mögliche lernen (von der Wirkung des Sex bis zu den Naturwissenschaften). Im letzten geht es aber darum, Welt und Materie zu überwinden.
LG KNI
Also, was die Beziehung zwischen Geist und Materie betrifft, bin ich eher der Meinung, dass der Mensch eine Einheit von Seele und Körper darstellt und GERADE die Trennung von Körper und Seele IST eben der Tod.
Aber auch hier sind verschiedene Meinungen durchaus möglich.
Auch das Zusammenspiel von Geist und Materie bei der Kreuzigung kann nicht endgültig geklärt sondern nur betrachtet werden.
Dem Glaubenden sind solche Widersprüche kein Ärgernis.
Was den Mond betrifft: ja, diese Erkenntnis hatte ich erst vor wenigen Tagen. Zur Zeit hat sie den Status einer unbewiesenen Theorie.
Lg
Christoph
Es ist richtig, Seele und Körper bilden eine Einheit. Ein „vorschnelles“ Trennen wäre trivial. Da landet man zu schnell in der Esoterik.
Ich sehe es eher so: Der Mensch ist Seele und Körper, und beides ist ineinander verschachtelt. Aber wir haben eben beides. Wir können uns selbst aus der seelischen und aus der körperlichen Perspektive betrachten.
Eine Betrachtung aus unterschiedlichen Perspektiven bedeutet keine Trennung von Seele und Körper, da ja der betrachtete Mensch (also Ich oder Du selbst, bzw immer man selbst) durch diese Betrachtung dennoch eine Einheit bleibt.
Ich wende diese Erkenntnisse auf das Beispiel hier an:
Aus körperlicher Perspektive ist die „Trennung zwischen Körper und Seele“ nichts anderes als der Tod; da hast du recht.
Aaaaber: Aus seelischer Perspektive ist die Trennung zwischen Seele und Körper eine Vertiefung Geistigen, welcher uns einerseits 1) Größe und Elend des Fleisches, 2) das Transzendentale selbst erkennen lässt.
Insoferne also teile ich deine Meinung, solange nur aus körperlicher Perspektive von all diesen Dualismen gesprochen wird, aus der seelischen Perspektive muss ich aber die hier (fragmentarisch) beschriebene Vergeistigung oder „Entweltlichung“, wie sich Benedikt XVI ausgedrückt hat, hinzufügen.
LG KNI
Na ja.
Wir kommen da wieder zu den „Schichten des Universums“, wobei ich ja gerne zugebe, dass Materie zu den „unteren“ Schichten zählt, Geist hingegen zu den „oberen“. Zweifelsfrei.
Aber ich würde mich nicht erdreisten, Materie als „etwas Böses“ zu identifizieren, das man loswerden müsse.
Nein. Aber man muss das Materielle „im Sinne des Schöpfers“ benützen, also im Sinne des Guten.
Meint
Euer Christoph
@Yeti
Ad: „Aber ich würde mich nicht erdreisten, Materie als „etwas Böses“ zu identifizieren, das man loswerden müsse.“
Darum habe ich ja auch gesagt: “ GRÖSSE und Elend des Fleisches“ und dann habe ich den Pater zitiert: „Ja, natürlich darf man das Fleisch nicht verteufeln, es ist (hier zitiere ich einen Pater) der „Schutzpolster“ für schwache Seelen. Denn wären wir nur Geist, und würden uns als solcher auch nur einmal gegen Gott entscheiden, so wäre die Entscheidung endgültig und wir wären in der Hölle“
Also habe ich deutlich gemacht, dass das Fleisch NICHT böse und NICHT verteufelnswert ist, ABER: Fleisch ist nicht Selbstzweck und nicht Endzweck und es verweist NICHT auf sich selbst, sondern auf den Geist.
Und das können wir aus christlicher Sicht auch belegen, denn: “ Allen aber, die ihn aufnahmen, gab er Macht, Kinder Gottes zu werden, allen, die an seinen Namen glauben, 13 die nicht aus dem Blut, NICHT aus dem Willen des FLEISCHES, nicht aus dem Willen des Mannes, SONDERN aus GOTT geboren sind.“ (Joh, 1)
Das ist sehr eindeutig, denn hinter dem Willen des Fleisches steckt zweierlei: Erstens natürlich der Wille des irdischen Vaters, zweitens aber der EIGENE Wille, der oft auch aus dem Fleisch generiert wird.
Der heilige Paulus sagt: „Wenn ihr nämlich nach dem Fleisch lebt, müsst ihr sterben; wenn ihr aber durch den Geist tötet, was der Leib aus sich heraus tut, werdet ihr leben“ (vgl. Rom 8,4; Gal 5,16).
Also das ist dann doch ziemlich eindeutig.
LG KNI