Wieder ein Kapitel im 12. Büchlein geschafft……….
Eine schöne neue Woche
Lg,
Christoph
Und hier die Leseprobe……
Brauchen wir ein Koordinatensystem?
Wo findet das Event statt, das Ereignis? Und wann?
Das sind die beiden wesentlichen Fragen, wenn man sich einen Treffpunkt ausmacht.
Natürlich bezieht sich der Treffpunkt auch noch auf eine Gruppe von Personen, auf ein Wer bzw. auf ein Was.
Und man kann diese Dinge nicht voneinander trennen.
Wenn die falschen Leute dort sind, dann ist das genauso schlimm, wie wenn ich mich dort zum falschen Zeitpunkt einfinde, oder wenn ich überhaupt den falschen Treffpunkt anvisiere.
In den Anfangszeiten der Naturwissenschaften hat man versucht, diese Dinge fein säuberlich voneinander zu trennen:
Es gab die absolute Zeit, die von allen anderen Phänomenen unabhängig war und ruhig und gleichmäßig vor sich hinströmte.
Dann gab es den absoluten Raum, der zwar – bei bewegten Systemen – von der Zeit abhängig war (da kommt es darauf an, WANN ich aus dem Fenster sehe), der aber mit der Zeit gemeinsam eine Bühne bot, die sich durch das Schauspiel nicht änderte.
Auf dieser Bühne sollte das Schauspiel „Leben“ ablaufen.
Erst im zwanzigsten Jahrhundert nach Christi Geburt kam man dahinter, dass sowohl Zeitangaben als auch die Dimension des Raumes immer von der Materie abhängen, die dabei im Spiel ist.
In der speziellen Relativitätstheorie begann sich der Raum nicht nur zu verzerren, sondern auch zu dehnen und zu stauchen, auch Zeit begann sich zu dehnen und zu stauchen, je nach dem Geschwindigkeitszustand der beobachtenden Materie und in der allgemeinen Relativitätstheorie kam noch eine massenabhängige Krümmung des Raumes hinzu.
So, wie es eigentlich schon die Alten getan hatten, wenn sie in ihren Zeitangaben zum Beispiel sagten: „Dies geschah im fünften Jahr des Statthalters Quirinius“, und wenn sie zum Beispiel sagten: „Folge dem Krottenbach und das fünfte Dorf ist das Dorf, das Du suchst“, so kommen wir jetzt also zur wissenschaftlichen Erkenntnis, dass Orts- und Zeitangaben sich eigentlich immer auf die Umgebung beziehen, dass sie RELATIV zur Materie gemacht werden sollten.
Am wichtigsten ist dabei das Gravitationsfeld, das sich aus der umgebenden Materie ergibt.
Anmerkung: ich möchte hiermit explizit erwähnen, dass ich nur(!) Elektrotechnik studiert habe und nicht(!) Physik. Die Aussagen, die ich im Zusammenhang mit der Relativitätstheorie von mir gebe, sind also als „vorläufige Meinung“ zu betrachten.
Wie kann man das nun in unser Schichtmodell einführen, wo ich am Bach sitze und einen Stein betrachte?
Um auch die „umgebende Raumzeit“, also die „Bühne der Szene“ in unser Schichtmodell einzutragen, benötigen wir die dritte Dimension.
Bis jetzt hatten wir:
- x-Achse (links/rechts): Hier werden alle Wesenheiten „nebeneinander“ eingetragen, die in einer „flachen Hierarchie“ zueinander stehen, also unabhängig voneinander existieren
- y-Achse (oben/unten): Hier werden die „Schichten des Universums“ eingetragen, Geist oben, Seele unten
Nun kommt hinzu
- z-Achse (vorne/hinten): Diese Achse wird verwendet, um Abhängigkeiten im Sinne von „enthält“ einzutragen.
In unserem Beispiel „enthält“ also die lokale umgebende Raumzeit die beiden Objekte „Ich“ und „der Stein“.
Die dicken beiden roten Pfeile sind aufzufassen als „ist enthalten in“.
Durch diese Darstellungsweise kann man also auch bewerkstelligen, dass die lokale Raumzeit als ein physikalisches Objekt in „Schicht 0“ dargestellt wird, die mit den beiden anderen Objekten interagiert.
Zum Schluß möchte ich noch einen Vorgriff auf das letzte Kapitel machen, wo ich das sogenannte „SMS Framework“ (ein Hobby von mir) als technische Metapher für diesen Sachverhalt näherbringen möchte. Hier gibt es sogenannte „Objekte“, die an ein Modul „attached“ sind oder auch nicht. Wenn sie an ein Modul „attached“ sind, dann entspricht das den roten Pfeilen aus Abbildung 7.
Wirklichkeit | Metapher |
---|---|
Lokale umgebende Raumzeit | Module |
Physikalisches Objekt | Object (Model, MIDAS Object) |
Umgebung enthält phys. Objekt | Object is attached to a module |
Wobei man dazu sagen muss, dass für unsere alltäglichen Verhältnisse der newtonsche Rum-Zeit-Begriff ausreicht.
Gibt es aber „moralische Relativität“ – abseits des trivialen Relativismus?
LG KNI