Hier noch die Entwürfe für die nächsten beiden Kapitel des zehnten „kleinen religiösen Büchleins“ mit dem Titel „vom Leben“. Mit der Bitte um Kommentare.
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Von der Schöpfung und von Gott
Im letzten Kapitel haben wir uns Gedanken gemacht, in welchen Beziehungen Wesen und Dinge zueinander stehen können.
Wir haben gelesen von den Möglichkeiten, die Dinge anbieten, und die von anderen Dingen oder von Menschen mit Hilfe ihrer Sinne und Fähigkeiten genützt werden können.
Wir haben uns auch überlegt, wie die Kommunikation zwischen geistbehafteten Wesen und Geistwesen vor sich gehen könnte, wie man das modellieren könnte.
Aber wie ist das nun mit der Entstehung und mit der Vernichtung von Dingen und Wesenheiten.
Wie wird ein Ding oder eine Wesenheit „ins Leben gerufen“ und wie wird es dann wieder vernichtet?
Kann es überhaupt vernichtet werden?
Immerhin bleiben seine Auswirkungen auf ewig bestehen.
Wenn sich das Wetter und ein Berg gemeinsam „entschließen“, eine Lawine hervorzubringen, dann entsteht ein neues Ding – nämlich die Lawine an sich.
Diese existiert aber nicht lange. Nach kurzer Zeit wird aus ihr ein Lawinenkegel, der spätestens im Frühjahr wieder verschwunden ist.
Trotzdem ist die Lawine ein „Ding an sich“ und wir können darüber philosophieren.
Ist die Lawine wirklich ein „Ding an sich“? Ist diese Grenzziehung zwischen Berg und Lawine nicht vollkommen willkürlich? Vom Menschen gemacht? Ist das nicht alles ein einziges „vor sich hin waberndes Universum“, in dem der Mensch willkürlich Grenzen zieht?
Wir wollen jetzt behaupten: es ist Gott, der das „Wesen“, die „Seele“, aller Dinge und Wesenheiten „ins Leben ruft“. Er hat aber gewissen Dingen und Wesenheiten die Macht gegeben, andere Dinge und Wesenheiten „hervorzubringen“ und teilweise auch wieder zu vernichten.
Wir reden heute alle vom „Konsum“, also von der „Vernichtung“ von Wesenheiten (lat. consumare = „vollständig nehmen“, „vernichten“), aber eigentlich sollte die „Schöpfung“ und die „Vernichtung“ von Wesenheiten in einem schönen Gleichklang zueinander stehen.
Physik kann man erst betreiben, nachdem man Modellbildung betrieben hat. Erst nach Ziehung von Grenzen und nach Definition von Entitäten kann man physikalische Gesetze beschreiben.
Wir haben in der Physik auch keine Schöpfungs- oder Vernichtungssätze, sondern Erhaltungssätze (bitte mich zu korrigieren, falls das nicht stimmt).
Wir haben einen kombinierten Masse- und Energieerhaltungssatz, der zwar beschreibt, dass man Energieformen ineinander überführen kann, der aber nicht erklärt, wo die Energie ursprünglich hergekommen ist.
Wir haben einen Impulserhaltungssatz, der zwar erklärt, dass die Bewegungsgröße im Universum konstant ist, der aber nicht erklärt, woher die Bewegung gekommen ist.
Und wie das mit der Information in der Informationstechnologie ist, ob es also auch einen „Informationserhaltungssatz“ gibt, das wissen wir noch nicht.
Die Evolutionstheorie erklärt zwar, wie und warum Arten sich weiterentwickeln, warum Arten aussterben und neu entstehen, aber am prinzipiellen Verhältnis zwischen Geist, Materie und Seele hat sich dadurch ja nichts geändert.
Es spricht also aus wissenschaftlicher Sicht nichts dagegen, und es ist sogar vernünftig, in unserem Schichtdiagramm eine Schicht „-1“ einzuführen, die noch unter der Physik liegt, an deren Gesetze sich also auch die Physik zu halten hat. Wir wollen diese unterste Schicht als „den Urgrund“ bezeichnen, in dem „die Seele“, also „das Wesen“ aller Dinge und ihre „Identität“ liegt.
Mit „Identität“ meine ich den „Namen, bei dem Gott dieses Ding gerufen hat“, also „die Seele“.
Wenn unser Modell im Geist (MiG) gut mit diesem Modell der Natur übereinstimmt, das „Gottes Modell“ ist, das also die „Realität an sich“ ist, dann werden wir glücklich und zufrieden leben können.
Wenn unser „Modell im Geist“ von der „Wahrheit“ abweicht, dann werden wir unglücklich, unrund, irre. Wir leben dann im Irrtum und in der Gottesferne. Das tut weh.
Jetzt wissen wir auch, dass meine Schichtmodelle absolute Überheblichkeit sind. Denn ich zeichne hier Modelle, die sich anmaßen der „Wahrheit“ zu entsprechen, nämlich dem „Modell Gottes“.
Insoferne ist das alles Tinnef.
Meint
Euer Christoph
Von der Hierarchie der Schichten
Jeder Informatiker weiss: Die untere Schicht ist die notwendige Voraussetzung für die darüberliegende Schicht.
Es ist also die darunterliegende Schicht, die die darüberliegende Schicht „hervorbringt“, damit dann die darüberliegende Schicht die darunterliegende Schicht benützen kann.
In einer Cloud zum Beispiel beauftragt der Cloud Manager die Cloud Infrastructure, dass diese eine Virtual Machine kreiert.
Danach beauftragt er die Virtual Machine, dass diese die Applikation installiert und startet.
Die Applikation benützt dann die Virtual Machine, um mit anderen Applikationen zu kommunizieren.
Der Cloud Manager steht also „über“ der Applikation, er befiehlt aber der Schicht „unter“ der Applikation, die Applikation zu kreieren.
Können wir daraus etwas für unser Leben lernen?
Na ja. Es ist eine Glaubensfrage, ob wir daran glauben, dass Gott der Herr es ist, der „ins Leben ruft“, also die Seele eines jeden Dings und Wesens „aus dem Urgrund hervorbringt“. Der also seine Identität erschafft.
Aus wissenschaftlicher Sicht ist es genauso gut möglich, dass die Formen im Universum mehr oder weniger zufällig entstanden sind und dass WIR es sind, die das Universum dann noch einmal – in unserem Geist – erschaffen.
Aber eines können wir lernen: um die Voraussetzungen für Leben zu schaffen – bei der Zeugung eines Kindes – müssen wir zurück zu den „unteren Schichten“, zu den Trieben und zur puren Physik. Wir müssen „es mal laufen lassen“ und „unser Gehirn ausschalten“.
Alles andere ist widernatürlich.
Meint
Euer Christoph
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