Jetzt ist das nächste Kapitel im „zehnten kleinen religiösen Büchlein“ fast fertig (fehlen noch Reaktionen auf evtl. Kommentare). Alle anderen Kapitel und die anderen Büchlein findet man auf der Büchlein-Page.
Doch jetzt zum neuen Text:
Geist
Im letzten Kapitel ging es um die Liebe und um die Liebe geht es eigentlich immer im Leben.
Aber was ist jetzt eigentlich das „Wesen des Lebens“? Kann man Leben definieren?
Soviel ich weiss, gibt es in der Biologie einen Katalog von einigen zig Kriterien, die zutreffen, wenn es um Leben geht.
Ich mache es mir einfacher und werde nur über das menschliche Leben und nur über den Geist schreiben.
Denn geistbehaftete Wesen sind die interessantesten Lebewesen.
Aber gibt es neben den geistbehafteten Wesen auch reine Geistwesen? Also Wesen, die nicht aus Materie, sondern nur aus Geist bestehen? Kann so ein Wesen real existieren? Und wenn es existiert, was kann man darüber aussagen?
Darüber wollen wir jetzt ein wenig meditieren. Ich möchte dazu die Technik der sogenannten „Protokoll-Stapel“ einsetzen.
In solchen Diagrammen zeichnet man Instanzen, also Wesenheiten nebeneinander und zerlegt jede Instanz in Schichten. Innerhalb einer Instanz können jeweils benachbarte Schichten miteinander interagieren. Die obere Schicht „benützt“ dabei die untere Schicht um indirekt mit der „Partner“-Schicht im „Gegenüber“ über ein „Protokoll“ zu „kommunizieren“.
Die untere Schicht ist eine „notwendige Voraussetzung“ für die obere.
Schichten zweier Instanzen, die auf gleicher Höhe liegen, können – wie gesagt – miteinander „kommunizieren“, indem sie ein „Protokoll“ verwenden, welches auf den unteren Schichten „aufbaut“.
Nehmen wir zum Beispiel den Fall, dass ein Mensch mit einem Stein interagiert, dann können wir das wie folgt modellieren:
Der Mensch und der Stein sind Teile des Universums, darum gehorchen sie den Gesetzen der Physik. Das ist sozusagen die „nullte“ Schicht unseres Schichtdiagrammes.
Jede Interaktion zwischen dem Menschen an sich und dem Stein an sich ist letzten Endes ein physikalischer Prozess, der den Gesetzen des Universums gehorcht. Deshalb ist die horizontale Linie in der „nullten“ Schicht durchgezogen und die andere Linie strichpunktiert.
Mit seinen „Sinnen und Fähigkeiten“ „begreift“ der Mensch den Stein an sich. Diese Schicht ist schon abstrakter alls die physikalische Schicht. Wenn wir in dieser Schicht zum Beispiel einen „Stein in die Hand nehmen“, dann bedeutet das eine weitaus kompliziertere Anordnung von Prozessen in der nullten Schicht: Arm bewegen, bis die Hand den Stein berührt, Finger krümmen. Arm wieder einholen usw.
Diese Schicht – die Schicht der Sinne und Fähigkeiten – werden wir später manchmal zerlegen in die sogenannten „sieben Schichten des OSI Modells“.
Den Geist des Menschen würde ich als „achte Schicht“ modellieren, wobei man noch feiner unterscheiden kann, wenn man will, zum Beispiel in „Intelligenz“ (Problemlösungsfähigkeit) und Sapienz (Selbstbewusstsein).
So weit, so gut. Wir „begreifen“ also den Stein durch unsere „Sinne und Fähigkeiten“, und wir bilden ein „Modell im Geist“, wobei wir uns der Physik des Gehirnes bedienen. Dieses „Modell im Geist“ (MiG) hilft uns, den Stein nach unserem Willen zu beeinflussen und es hilft uns, seine Reaktion vorherzusehen.
Wie ist es nun, wenn wir – Menschen die wir sind – ein Werkzeug verwenden?
Im Falle der Verwendung von Werkzeug „begreifen“ wir den Stein also nicht „direkt“, sondern „indirekt“ durch ein anderes Ding, eben durch das Werkzeug.
Gegenüber dem Stein ermöglicht uns das Werkzeug andere, vielleicht bessere, Sinne und Fähigkeiten, nämlich „indirekte Sinne und Fähigkeiten“ (iSuF).
Das könnte zum Beispiel die Fähigkeit sein, den Stein zu spalten, die wir im zuge unserer „natürlichen Sinne und Fähigkeiten“ nicht hätten.
Wir werden also jetzt kein „direktes Modell im Geist“ des Steines mehr benötigen, sondern ein „indirektes Modell im Geist“ (iMiG), das uns ermöglicht, den Stein „im Zusammenhang mit dem Werkzeug“ zu „verstehen“ und zu „begreifen“.
Das „Verstehen“ ist dabei – würde ich sagen – ein Akt der Intelligenz, „Begreifen“ ist ein Akt der Sinne und Fähigkeiten.
Wie ist es nun, wenn Menschen miteinander kommunizieren? So wünschen wir uns doch unser „Innerstes“ dem anderen mitzuteilen. Und wir sind daran interessiert, die „Seele“ des anderen kennen zu lernen.
Dennoch müssen wir uns der Physik bedienen, um miteinander zu kommunizieren. Z.B. benötigen wir die Luft, die die Schallwellen von einem Mund zum anderen Ohr überträgt.
Jetzt überträgt die Luft die Schallwellen, die beiden Menschen benützen ihre „Sinne und Fähigkeiten“, um „miteinander zu reden“, und der eine Mensch „hilft dem anderen, das Leben zu verstehen“ – das ist ein geistiger Prozess, bei dem Teile des MiG von einer Person zur anderen übertragen werden.
Dieses „Miteinander Reden“ kann auch indirekt vor sich gehen, indem man sich eines Werkzeugs bedient. Dieses Werkzeug kann zum Beispiel das Internet sein
Nun wollen wir auf die eigentliche Frage dieses Kapitels zurück kommen: Gibt es Geistwesen? Insbesondere:
- Gibt es Geistwesen, mit denen wir kommunizieren können?
- Gibt es Geistwesen, die materiebehaftete Wesen und Dinge beeinflussen können?
Na ja, wir können jetzt vier Bilder zeichnen und darüber meditieren.
Einmal eine DIREKTE Kommunikation mit dem Geistwesen:
Zweitens eine INDIREKTE Kommunikation über ein materielles Medium:
Und drittens eine indirekte Kommunikation über ein GEISTBEHAFTETES MEDIUM:
Was die Beeinflussung von Dingen betrifft, würde ich folgendes Bild zeichnen:
All das möchte ich nun so stehen lassen, nur einige Schlussgedanken:
- Wenn ich über Geistwesen schreibe, dann heisst das noch lange nicht, dass ich über Gott schreibe.
- Alle diese Zeichnungen sind MODELLbildungen, sagen also nichts über das Leben aus, sondern nur darüber, wie ICH über das Leben denke.
Meint
Euer Christoph
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