Der Sämann ging

„Wer Geduld hat, zu dem kommen die Dinge ganz von alleine“, sagt ein alter Spruch.

Aber wieviel Zeit haben wir wirklich?

Und säen wir auch Früchte, die wir nicht selber ernten?

Wir ernten doch die Früchte, die unsere Vorfahren gesät haben.

Aber wir sind zu nodich, Früchte zu säen für unsere Kinder.

Wir sind zu nodich, Kinder zu säen für die Zukunft der Erde.

Eine Investition muss sich innerhalb von einem Jahr rentieren, länger will kein Investor sein Geld binden.

Aber Investitionen in die Grundlagenforschung rechnen sich erst nach vielen Jahren oder Jahrzehnten.

Die Privatwirtschaft versteht sich hauptsächlich aufs Ernten der Früchte und auf den Handel mit den Früchten.

Säen und Pflegen wird zurückgedrängt in den Privatbereich.

Man hört immer öfter, dass Grundlagenforschung den Geruch eines Hobbies hat.

Das kann doch nicht ernst gemeint sein, wenn jemand an die nächsten Generationen denkt, oder?

Demzufolge gehen auch unsere Kinderzahlen zurück und wir wollen fertige Arbeitnehmer gratis importieren.

Aber die kriegen wir eh nicht – gerechter Wink des Schicksals – wir kriegen nur Hinterwäldler und Jihadisten (mit einigen ruhmreichen Ausnahmen).

Meint
Euer Christoph

P.S.: dieser Artikel ist bewußt kontrovers geschrieben – Kommentare sind erwünscht – die e-mail Adressen der Kommentatoren werden niemals veröffentlicht.

6 Responses to Der Sämann ging

  1. Kardinal Novize Igor sagt:

    Man könnte es auch umgekehrt formulieren:

    Die Privatwirtschaft denkt kurzsichtig und gierig: Erst geht es darum, das Volk auszuplündern. Das gelingt offensichtlich.

    Dann hat das Volk Geld- und Arbeitsnot. „Sehr gut“, denkt sich die Privatwirtschaft, „dann können wir dem Volk mit Armut und Not drohen, und es spurt. Dann arbeitet es für einen Hungerlohn, um nicht noch ärmer zu werden.“

    Und dann kommen die Frauen ins Spiel: Die wollen nämlich jetzt auch alle arbeiten. Die Arbeitsplätze werden also noch weniger – und die Drohung der Wirtschaft wird ernst: Weil das Angebot an Arbeitskräften zunimmt, wird der Wert/Preis einer Arbeitskraft geringer. Logisch.

    Also verdient der Mann jetzt nicht mehr genung, um eine Familie erhalten zu können (mit Ausnahmen, zb. Akademiker). Jetzt MÜSSEN die Frauen also arbeiten.

    Wer arbeitet, hat, Karenz hin oder her, keine Zeit mehr für Kinder. Logisch.

    Das ist wiederum SEHR gut für unsere liebe Wirtschaft: jetzt kann man Ausländer importieren, die für einen Bruchteil des Geldes arbeiten – die liefern das Geld noch Hause, wo es noch „was wert“ ist.

    Also: Alles in Ordnung! Die Wirtschaft hat bekommen, was sie wollte!

    Oder?

    Ach ja, und Grundlagenforschung braucht doch sowieso keiner! Alles weltfremde Spinner!

    Oder?

    Da gibts nur eines: Wenn die Frauen arbeiten wollen, lassen wir sie halt! Die Männer müssen dann einfach reich heiraten, und kümmern sich um die Kinder und um die Schönheitspflege!

    Das gfallt erstens den Femen,

    und zweitens lernens dann was gscheites, die Kinder.

    LG KNI

  2. Yeti sagt:

    Hmmmmm, nur würde ich es nicht sooooooooo streng formulieren. Ich denke, dass den meisten Wirtschaftstreibenden diese Mechanismen bewußt sind – nur, auch wenn sie das ändern wollten, sie können es nicht ändern.

    Die einzige Hoffnung ist Bildung. Wenn viele Leute diese Mechanismen verstehen, dann können „alle an einem Strang ziehen“, obwohl sie in „verfeindeten Lagern“ arbeiten.

    Meint
    Christoph

  3. Kardinal Novize Igor sagt:

    Nun, „die“ Marktwirtschaft gibt es ja bekanntlich nicht.

    Das ist ja auch die Ausrede ihrer Apologeten: Wenn es gut läuft, zeigt sich für sie, was der „freie Markt“ nicht alles kann.

    Wenn es schlecht läuft und die Masse verarmt, dann

    hat es den „freien Markt“ noch nie gegeben, weil die bösen Sozis ihn immer verhindert haben.

    aber tatsächlich gibt es keinen freien Markt, sondern nur einzelne unfreie Menschen.

    Wie es ja auch „die Masse“ nicht gibt, sondern nur einzelne mehr oder weniger beteiligte, engagierte schuldige oder unschuldige Menschen, alle „mehr oder weniger“.

    So gibt es also auch den freien Markt nicht. Das, nämlich seine Ungreifbarkeit, gibt ihm für seine Anhänger einen göttlichen Status.

    Vielleicht sollte man sich vor Augen halten, dass der freie Markt ungefähr so „göttlich“ ist wie eine Massenhysterie. Nicht viel mehr, nicht viel weniger.

    LG KNI

  4. Yeti sagt:

    Ja ja ja. Wenn man den Leuten nicht absolute Dummheit unterstellen möchte, dann muss man leider Durchtriebenheit konstatieren.

    Ich neige zur Dummheit als Erklärungsmodell.

  5. Kardinal Novize Igor sagt:

    wie wärs mit Dumm-sein-Wollen als Erklärung?

    auch eine Möglichkeit….

    LG KNI

  6. hansarandt sagt:

    Wie wäre es mit dummdreist, mit kriminell oder mit menschenfeindlich?

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