Begriffe

Oft verwenden wir Menschen ein Wort, zum Beispiel „Zeit“, doch wenn wir dann miteinander diskutieren, kommen wir dahinter, dass wir damit die unterschiedlichsten Begriffe meinen.

Denn, je nachdem, welchen Beruf einer hat, oder welchen Werdegang hinter sich, meint er entweder „physikalische Zeit“ oder „philosophische Zeit“ oder „poetische Zeit“ oder „meine Zeit“, „Deine Zeit“, „unsere Zeit“.

Wenn jetzt z.B. ein Theologe, der ja berufsmäßig „die Weisheit mit dem Löffel gefressen haben muss“, weil er ja „mit der Autorität des Lehramtes“ spricht (sprechen muss), versucht, sich „über die Physik zu erheben“ und diese „zu massregeln“, dann ist der Streit vorprogrammiert.

Absolutheitsanspruch ja, aber bitte nur innerhalb Deiner eigenen vier Wände.

Danke

Meint
Euer Christoph

5 Responses to Begriffe

  1. Kardinal Novize Igor sagt:

    Der alte Spannungsraum: Zu seinen Überzeugungen zu stehen und trotzdem den anderen gelten lassen: Da muss der Absolutheitsanpruch gar nicht in den vier Wänden bleiben – – die Intelligenz der Diskussion machts aus!

    Freilich wird man dann unwirsch, wenn sich manche Diskussionen einfach nur im Kreis drehen-

    -da denk ich an den Bischof Krenn selig: Krenn hatte nur ein Thema: Sex, und der war böse. Wenn man dann mit Krenn über diese Frage diskutieren wollte (zb. die Wiederverheirateten, und wie mit diesem roblem umgehen), lenkte er ab und sagte zb. „aber es gibt doch viel wichtigere Dinge, zb. die europäische Frage!“

    „Aha“, sagt der Moderator, „Na gut, dann reden wir eben über die europäische Frage“. Und Krenn: „Ja das Abendland braucht Visionen weil und überhaupt ist die Amoral zu groß und die Unzucht und überhaupt haben die Leute Sex vor der Ehe und nach der Ehe und wo doch (und überhaupt) die Ehe unauflöslich ist…“

    „Aha“, sagt der Moderator, „Na gut, dann reden wir eben über die Wiederverheirateten. Also wie ist das jetzt?“

    Und Krenn:“aber es gibt doch viel wichtigere Dinge, zb. die europäische Frage!“

    und so weiter.

    Die Katze beisst sich in den Schwanz.

    In anderen Diskussionen zb. über die Naturwissenschaft könnte das dann so aussehen, dass man Fragen klärt, dann kommt was anderes, und dann wird wieder das alte zeug gefragt, dass man schon 5mal geklärt hat….

  2. rotegraefin sagt:

    Aus diesem Grunde ist es ja so wichtig bei sich selber zu bleiben und eben die Floskel: „Ich meine oder ich denke einzufügen“
    Dann können eben zwei Meinungen nebeneinander stehen bleiben.

    Ich habe mal gehört, dass sich zwei Parallelen in der Unendlichkeit treffen sollen.

    Da ich da noch nicht gewesen bin kann ich es eben nur glauben. Und sich über den Glauben zu streiten ist das Dümmste, was mir leider sehr oft schon in meinem Leben geschehen ist.

  3. hansarandt sagt:

    Soll sich da jemand bestimmtes angesprochen fühlen?
    Gesteht man nicht jedem Physiker zu, sich über Gott und den Glauben zu erheben ohne jemals auch nur ein Semester Theologie zu studieren?

  4. Yeti sagt:

    Wenn sich jemand angesprochen fühlt, dann ist das weder boshaft gemeint noch beabsichtigt, sondern einfach unvermeidlich.

    Im übrigen bin ich der Meinung, dass auch Physiker nicht das Recht haben, sich über die Religion oder die Theologie zu überheben.

    Das sind einfach zwei getrennte Wissenschaften, die sich mit gänzlich unterschiedlichen Kategorien des Universums beschäftigen.

  5. Yeti sagt:

    Wobei ich aber jedem Menschen zugestehe, in Personalunion Physiker, Theologe und Philosoph zu sein.

    Man sollte nur immer klar und deutlich aussprechen, welchen Hut man gerade aufhat.

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