Schon in einer der ersten DG-Stunden hat uns unser DG-Lehrer die sogenannte „Ergebnissicherung“ ans Herz gelegt.
Also: wenn Du im Gang einer Konstruktion durch Schneiden zweier Linien einen Punkt gefunden hast, dann mach‘ doch bitte ein Kringel drum und gib‘ dem Punkt einen Namen.
Und in der Naturwissenschaft ist es ähnlich. Nicht jeder von uns muss den gesamten „Gang der Konstruktion“ nachvollziehen, nicht jeder muss in die Archive gehen, und nachschauen, was denn Lorentz, Einstein und wie sie alle heissen, tatsächlich geschrieben haben.
Nein, zum Beispiel die „Konstanz der Lichtgeschwindigkeit“ (also, dass die Lichtgeschwindigkeit vom Bewegungszustand des Beobachters unabhängig ist) ist eine „gesicherte Erkenntnis“, und man muss diese Erkenntnis nicht gleich wieder über Bord werfen, nur weil da einer schreit: „Glaub‘ ich nicht“.
Etwas anderes wäre ein experimenteller Befund bzw., wenn man eine noch einfachere Erklärung gefunden hätte. Das wäre was. Aber das ist nicht.
Meint
Euer Christoph
Ja, wenn jeder das Rad neu erfinden müsste…..dann wäre die Menschheit noch nicht weit!
Das bringt mich auf einen Gedanken: Vielleicht macht einen guten Naturwissenschafter nicht nur mathematisches Talent, praktisches Können (zb beim Chemiker) usw aus, sondern die Fähigkeit, zu vertrauen?
Dass man nämlich den zb. Schrödinger nachvollzieht und versteht – auch wenn da irgend eine mathematische Ableitung ist, die ich nicht nachvollziehen kann – und ich mir erst mal „Überblick“ verschaffe.
Lösen sich nicht viele Probleme aus diesem „Überblick“? Und bedarf es für jenen nicht auch Offenheit und vor allem: Lockerheit?
Je schwieriger das Thema, desto lockerer muss man herangehen.
Vielleicht sind deshalb manche (nicht alle) GRUWIs verknorzt, pseudoakademisch und verknöchert, obwohl sie sich mit nicht besonders schwierigen Dingen befassen?
LG KNI
Voll deiner Meinung: Je weiter man sich von einem Gegenstand wegbewegt, desto besser kann man seine Strukturen erkennen. Vielleicht kennst du großfäüchige Fotos, die aus unzähligen kleinen Fotos aus der Ferne als ein erkennbares Portrait erscheinen. Die einzelnen Fotos sind völlig bedeutungslos. Es kommt alleine auf ihren durchschnittlichen Farbwert an, um den überraschenden Gesamteindruck entstehen zu lassen.
Jede Geschwindigkeit ist unabhängig von der Bewegung des Beobachters. Sie erscheint dem Beobachter lediglich anders.
Wie definierst Du Geschwindigkeit? Wenn ich von der üblichen physikalischen Definition der Geschwindigkeit ausgehe, nämlich v = dx / dt, dann ist die Geschwindigkeit die Änderung der Position pro Zeiteinheit.
Die Position ist aber vom Ursprung des Koordinatensystems abhängig. Wenn sich zwei Koordinatensysteme gegeneinander bewegen, dann ist laut Galileitransformation die Position im ungestrichenen Koordinatensystem gegeben durch
x = x ‚ + u.t, also
dx / dt = dx‘ / dt + u, also
v = v‘ + u
Die Geschwindigkeit hängt also sogar in der Galilei-Transformation vom Koordinatensystem ab.
Q.e.d.
Hast du was anderes erwartet? Ich nicht.
Eine Erklärung ist nicht besser nur weil sie einfacher ist.
Doch, wenn sie dasselbe erklärt, und weniger Worte dafür braucht, dann ist sie besser
Wie kann in einer Theorie, die dem Relavitätsprinzip verpflichtet ist, jemals irgend etwas vom Beobachter unabhängig sein?
Unsere alltägliche Erfahrung lehrt uns, dass prinzipiell alles vom Beobachter Abhängig ist. Niemand kann mit der Netzhaut eines anderen Menschen sehen, weder gleichzeitig und nicht mal nacheinander.
Das Relativitätsprinzip ist ja eigentlich ein Absolutheitsprinzip. Denn im Grunde besagt es, dass in zwei relativ zueinander bewegten Bezugssystemen dieselben physikalischen Gesetze gelten, dass man also durch Messung physikalischer Größen keinem Bezugssystem eine Sonderstellung zuordnen kann.
Insoferne kann lt. Relativitätsprinzip ein Naturgesetz nur dann ein Naturgesetz sein, wenn es in allen Bezugssystemen gilt.
Dann ist die Relativitätstheorie eigentlich eine Absolutheitstheorie, weil sie behauptet, dass die Realität absolut überall in jedem System gillt?
Warum heißt sie dann nicht Absolutheitstheorie?
Wenn ein Naturgesetz nur ein Naturgesetz sein kann, wenn es überall in jedem System gilt, dann kann es keinen empirischen Beweis für ein Naturgesetz geben, weil man unmöglich alle Systeme überall empirisch prüfen kann.
Es bleibt die Einsicht Poppers die sich allein schon aus der Ausagenlogik des Konditional ergibt, dass eine Theorie empirisch nicht bestätigt sondern allenfalls falsifiziert werden kann. Das gilt für jede Theorie auch für die Relativitäts oder Absolutheittheorie von Albert einstein. Da es aber prinzipiell keine empirischen Beweise für Theorien aller Art geben kann, gilt das auch für die Relativitäts/Absolutheittheorie.
Hat da nicht einer abgeschrieben?
Alles ist relativ nur einer ist absolut, Gott!
Alles ist relativ, nur eines ist absolut, das Licht!
Das ist die klassische Auffassung im Midraskult in der Antike.
Der biblische Schöfungsbericht relativiert diese Auffassung wenn er die Sonne, die Quelle des Lichtes zu einer Laterne degradiert, die Gott einer Laune folgend neben den Mond an den Himmel hängt.
Das ist der erste religionskritische Satz in der Bibel bereits am vierten Schöpfungstag.