Das Jetzt, das Du, das Ich und das Wir

Ich kann mein „Jetzt“ nicht ändern.

Vom „Jetzt“ weiss ich noch nichts.

Aber im „Jetzt“ kann ich die „Istigkeit“ fühlen.

Mein „Jetzt“ ist nicht Dein „Jetzt“.

„Unser Jetzt“ läßt neue Universen entstehen.

Eine gemeinsame Zukunft.

6 Responses to Das Jetzt, das Du, das Ich und das Wir

  1. hansarandt sagt:

    Von den fünf Aussagen stimme ich den letzten drei uneingeschränkt zu.

    Zur Unmöglichkeit das Jetzt zu ändern stimme ich nur dann zu, wenn du das Jetzt auf einen fiktiven Zeitraum beschränken willst, der kleiner ist, als die Reaktionszeit eines Menschen. Doch welchen Sinn sollte das haben? Die Idee der Verantwortung und Schuldfähigkeit eines Menschen geht davon aus, dass er zu einem Bestimmten Jetzt etwas getan oder nicht getan hat.
    Es drängt sich der Verdacht auf, dass einer, der behauptet nichts ändern zu können vielleicht nichts ändern will. Ich bin jetzt verheiratet und habe zwei Kinder. Daran will ich nichts ändern und daran, dass ich zwei Kinder habe kann ich nur unter ganz extremen weinig wünschenswerten Bedingungen etwas ändern.

    Wenn du vom Jetzt noch nichts weist, kannst du damit nur die Zukunft meinen und nicht das Jetzt. Aber auch über die Zukunft kannst du eine Menge wissen. Die meisten Dinge entwickeln sich so, wie wir das erwarten.

    Was ich allerdings noch nie gehört habe, ist die „Istigkeit“. Wie fühlt sich das an, kannst du mir da weiter helfen?

  2. Yeti sagt:

    Was die „Istigkeit“ betrifft, habe ich einen Künstler zitiert (dessen Name mir leider entfallen ist), der gemeint hat „Gott ist die Istigkeit“.

    Ich meine diesen „göttlichen Funken“, der in uns steckt, diese Möglichkeit, einfach nur „im Fluß“ zu sein und zu „leben“, zu „sein“.

    Und ich meine das so, dass ich im „Jetzt“ meine Entscheidungen treffe. Denn die Schuld oder Unschuld liegt nicht im „Tun“, sondern in der Intention.

    Die Auswirkungen meiner Entscheidung – meine Tat – wird in Zukunft erfolgen, aber die Entscheidung treffe ich „jetzt“, ganz „tief drinnen“ in meiner Herzenskammer, zu der nur der Allmächtige Zutritt hat und ich. Nicht einmal der Widersacher hat dort seinen Zutritt. Der Widersacher wirkt „von aussen“, nicht „von innen“, aber es ist „das, was von innen heraus kommt“, was den Menschen gut oder böse macht.

  3. Kardinal Novize Igor sagt:

    @Yeti: Der gesuchte Künstler ist Hermann Nitsch

  4. hansarandt sagt:

    Ich stimme Dir zu, dass das Böse eine Intention meint. Die Schuld ist aber sehr wohl eine Tat. Ich bin zum Beispiel Schuld an einem Unfall, obwohl ich sicher keine bösen Absichten hatte. Strafbar ist in unserem System nach wie vor die Tat und nicht die falsche Gesinnung, die kommt erst bei der Bemessung des Strafmaßes zur Geltung (niedere Motive). Wäre schon eine Gesinnung strafbar, befänden wir uns in einem Rechtssystem in dem ich lieber nicht leben wollte. Es gibt aber auch in Europa Gesetze, die diese Grenze nicht mehr sauber einhalten. Auch die Grenze zwischen dem juristischen und dem moralischen Schuldbegriff ist schwer zu ziehen. Wer vor dem Gesetz schuldig ist, ist meistens auch moralisch schuldig. Es sind aber Fälle denkbar, zum Beispiel beim gerechtfertigen Widerstand, wo moralische Unschuld mit gesetzlicher Schuld einhergeht, genauso wie es natürlich viele Fälle gibt, in denen moralische Schuld evident ist, ohne das dies furistische Konsquenzen hat.

  5. Yeti sagt:

    Ja, gebe ich Dir recht, ich habe aber die transzendente Schuld gemeint, also wie Du sagst, „das Böse“.

    Also das, was uns von Gott trennt.

    Und nicht das, was der weltliche Richter beurteilt.

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