Jetzt hat mich doch tatsächlich ein Freund gebeten, ich möge auch einmal etwas zum Thema Wirtschaftskrise schreiben, denn ich als Techniker müsse doch in der Lage sein – da ich ja viel kompliziertere Zusammenhänge verstehe -, die Mechanismen der Weltwirtschaft einfach zu erklären.
Na ja, eigentlich wehre ich mich gegen diesen Auftrag, denn in technischen Systemen läuft alles streng nach Naturgesetzen, während in Wirtschaftssystemen der menschliche Faktor eine große Rolle spielt.
Ich erinnere auch an den Witz, wonach der Stationsarzt in einem Irrenhaus dem Oberarzt berichtet: „Heute haben wir zwei neue Fälle. Der eine ist ein relativ leichter Fall. Er behauptet, er verstehe die Weltwirtschaft nicht und sei verwirrt“. „Kein Problem“, sagt der Oberarzt, „in zwei Wochen ist er wieder draussen, und was ist mit dem zweiten?“. Der Stationsarzt setzt eine ernste Miene auf: „Der ist ein ernster Fall. Er behauptet, er versteht die Weltwirtschaft“.
Nun gut. Ich werde mich also nicht auf ein Thema kaprizieren, ähnlich dem Thema „So funktioniert die Weltwirtschaft“, sondern ich werde einfach einige Teilaspekte getrennt beleuchten. Das ist – so glaube ich – eine angemessene Vorgehensweise.
Mir erscheinen die folgenden drei Themenkreise als interessant genug, um über jeden einen Blog-Beitrag zu schreiben, Änderungen aber nach Bedarf möglich.
1: Wie kommt das Geld in die Welt?
Wenn die Nationalbank frisches Geld druckt, verschenkt sie es einfach oder wie ist das?
2: Sind Staatsschulden gut oder böse?
Schuldenbremse, Deficit Spending und andere Glaubenswahrheiten.
3: Zu Tode gefürchtet ist auch gestorben!
Das Geld und die Psychologie. Ist „alles im grünen Bereich“, oder „steuern wir auf einen Abgrund zu?“
Gerne werden Kommentare entgegengenommen.
Meint
Euer Christoph
kleine Anmerkung zu „in technischen Systemen läuft alles streng nach Naturgesetzen“ und sei daher leichter erklärbar. Das, was wir als Naturgesetzte in der Technik erklären, ist eben nur der Auschnittt der Natur, den wir halbwegs formalisieren können. Die Technik kann man genausowenig erklären, und der Faktor Mensch spielt dort genauo eine Rolle. Es geht eher um komplexe Systeme, egal, ob soziale, wirtschaftliche oder technische. Einfach sind nur die nicht komplexen, oder trivialen Systeme.
Was ein Techniker einem Wirtschafter und auch umgekehrt bieten kann, ist allerdings eine andere Perspektive auf die Dinge und eine Öffnung des durch „Berufsblindheit“ eingeschränkten Horizonts.
[…] der Serie „Gedanken eines Technikers über die Weltwirtschaft“ (Einleitung siehe dort), werde ich nicht sofort und reflexartig darauf hinweisen, dass die Krise eben daraus folgt, dass […]