Himmlische Zeit – Literarische Zeit

Vor ein paar Tagen ging es in einer Diskussion auf Pater Hagenkords Blog (siehe den Links rechts unter „ÄHNLICHES“) um die Frage, wann denn nun genau der Zeitpunkt des Sündenfalls war. War das das „Apfelessen“ der Stammeltern oder war es eher erst die Ermordung Abels durch Kain?

Diese Diskussion hat mich angeregt, mal wieder ein bisschen über die „himmlische Raumzeit“ nachzudenken.

Ist es nicht so, dass die himmlische Raumzeit eher eine „literarische“ Raumzeit ist?

Also nicht ein Geschehen, das an einem bestimmten Ort und zu einer bestimmten Zeit stattfindet, sondern ein Geschehen, das sich immer wieder „vergegenwärtigen“ läßt.

Im Gebet, in der Liturgie, durch Lesen in der Bibel und so weiter.

Trotzdem ist Bibel mehr als bloße „Literatur“, mehr als „Fiktion“. In Jesus Christus, letzten Endes in allen Priestern, Königen und Propheten begegnen einander die Raumzeiten.

Die Kreuzestat hat TATSÄCHLICH stattgefunden, zur Zeit des Königs Herodes, im Raum Palästina.

Das ist eine konkrete irdische Raumzeit, in der uns die himmlische Raumzeit – wieder einmal – „berührt“ hat.

Und so ist es auch mit jeder anderen Offenbarung, und nicht nur mit diesem „größten aller Wendepunkte“.

Immer dann, wenn Himmel und Erde einander „berühren“ – was nur in Christo möglich ist -, dann gibt es „tatsächliche Erlebnisse“, die aber aus einem nebulösen, himmlischen, Jenseits gespeist werden, das unseren Sinnen nicht immer und überall zugänglich ist.

Meint
Euer Christoph

16 Responses to Himmlische Zeit – Literarische Zeit

  1. rotegraefin sagt:

    @Christoph Du schreibst auf P Hagenkorts Blog.:
    „In jedem von uns steckt dieser Adam, dessen Sünde bekanntlich darin besteht, dass er Eva hörig war.“
    Ist das wahr?
    Bist Du Dir absolut sicher,dass das wahr ist?
    Wie reagierst Du,wenn Du diesen Gedanken glaubst?
    Wer wärst Du ohne diesen Gedanken?

    Ich habe mich schon lange gefragt, was ist das für ein Gott, der Erkenntnis verbietet?
    Und noch länger warum eigentlich der liebe Heiland, wenn er so lieb war ans Kreuz gekommen ist?
    Einige Antworten habe ich schon einmal hier versucht: https://rotegraefin.wordpress.com/sundenfall-und-geburt-christi-einmal-anders-gesehen/

    Wenn die Gnade auf der Natur aufbaut? dann sind die beiden Schöpfungsgeschichten mit vielen Fragezeichen zu versehen.
    Denn natürlich ist immer noch dass die Frau ein Kind gebiert und weder das Wort noch die Schaffenskraft eines wie auch immer gearteten Gottes einen Menschen aus Erde oder Lehm machen kann. Das sind Traumbilder in unseren Köpfen Und in einem solchen Traumbild wurde dann auch Eva aus der Rippe des Adam geschaffen!????
    Was glauben wir denn heute noch davon?

    ist nicht jeder von jedem irgendwie abhängig?

    • Yeti sagt:

      Liebe RG. Du wirfst hier viele Fragen auf und um wirklich ernsthaft zu antworten werde ich frühestens am Mittwoch Zeit haben.

      Nur ganz kurz: die Erzählungen der Genesis darf man nicht als Geschichte auffassen, sondern es sind Geschichten.

      Geschichten vom Leben des Menschen mit Gott.

      Auch mit Deinem verlinkten Artikel kann ich sehr viel anfangen, wiewohl ich auch hier mit einer detaillierten Antwort aus Zeitgründen noch warten muss.

      LG
      Christoph

      • Yeti sagt:

        Ich habe mir erlaubt direkt auf P. Hagenkords Blog zu antworten…

      • rotegraefin sagt:

        Da ich daran glaube,dass Gott Mensch geworden ist, glaube ich logischer Weise auch daran,dass ich ich in jedem Mensch Gott treffe.
        Damit beantwortet sich bei mir auch dann mein Kinderfrage:”Warum der liebe Heiland, wenn er so lieb war eigentlich ans Kreuz gekommen ist?”
        Ja bei der Vertreibung aus dem Paradies wird verflucht. Ich behaupte,weil keiner Verantwortung für seine Erkenntnis und die darauf folgenden Taten übernommen hat und wer ist die Schlange,der der Kopf zertreten werden soll?
        Im Paradies sind wir wieder, ab dem wir Verantwortung für unser Tun und Lassen übernehmen..
        Verflucht sind am jüngsten Gericht,diejenigen, die Christus nicht gesehen und eben nicht gut behandelt haben. Wie dies so ins Evangelium gekommen ist, können mir ja mal gelehrtere Leute als ich es bin erklären.
        Ich habe bei geistig behinderten Kindern meine berufliche Laufbahn begonnen und dort rief eine Kollegin oft:”Gott ist mit die Doofen!” Ich finde diese Aussage passt immer.

  2. Kardinal Novize Igor sagt:

    @RG:

    Selig der Adam, der keiner Eva hörig ist, denn ihm gehört….ja, das kann er sich dann aussuchen.

    @Yeti

    Diesem Text kann ich nicht widersprechen. Sehr gut!

    Und doch beschleicht mich eine leise Wehmut. Wo sind die Zeiten hin, als alleine der Schatten Petri Menschen heilen konnte?

    LG KNI

    • Yeti sagt:

      Ich musste soeben an die Theorie vom Wurmloch denken.

      Vielleicht sind manche Menschen schwarze Löcher, die die Verbindung herstellen können zwischen hüben und drüben 🙂

    • rotegraefin sagt:

      @KNI
      Und selig die Frau, die alle Manipulationen zur Abhängigkeit des Mannes beitragen abwehren konnte.
      Was ist der Schatten Petri der ja genauso wie Judas Christus verleugnet hat?
      Petrus ging hinaus und weinte bitterlich! Judas erhängte sich!. Der Schatten des Petrus ist also das bitterliche Weinen. Sehr schwierig für einen Jungen und Mann in unserer Zeit, wo weinen ja als unmännlich gilt.
      „An dem Abend als er sich freiwillig dem Leiden unterwarf,…“ wird manchmal vor der Wandlung gesprochen. Inder Nachfolge Jesu zu sein bedeutet also sich freiwillig dem Leiden zu unterwerfen.
      Da er lebe ich heute leider zu viele,die gelernt haben zu klagen ohne zu leiden,was leider dafür sorgt, dass den Leuten,die wirklich etwas zu klagen haben nicht mehr geglaubt und ihnen der notwendige Trost vorenthalten wird.

  3. Kardinal Novize Igor sagt:

    @RoteGräfin:

    Bezüglich Mann-Frau wären wir uns also einig. Es ist das gute Recht von Frauen, wenn sie Männer-freie Zonen wollen.

    Weil es aber gleiches Recht für alle geben soll, haben in meinem Club auch Frauen keinen Zutritt. Damit kann sich jeder vor der Manipulation durch das jeweils andere Geschlecht trefflich schützen! Das sollte also ganz in deinem Sinne sein. Jedem sein Ruheplatz.

    …..

    …Petrus hat Jesus verleugnet, das war aber am Gründonnerstag. Zu Pfingsten waren dann die Wunder; so ist die Chronologie.

    Im übrigen lasse ich mir von Frauen weder das Weinen verbieten noch das Lachen.

    Dass unsere femen-Ideologie aber den jungen Männern alles verbieten will, sowohl das Weinen als auch das Raufen als auch die positive Energie, ist eine massive Unterdrückung des männlichen Geschlechtes, da gebe ich dir recht.

    Selig der Adam, der keiner Eva, sei sie auch Lehrerin, hörig ist.

    LG KNI

    • Yeti sagt:

      Möchte mich in Eure Diskussion nicht einmischen. Ich paddel‘ dann mal weiter 🙂

      • Kardinal Novize Igor sagt:

        Nachdem ich eine so ausgewogene Meinung habe, sind eh alle einer Meinung. Mission accomplished!

        LG KNI

    • rotegraefin sagt:

      KNI
      „Bezüglich Mann-Frau wären wir uns also einig. Es ist das gute Recht von Frauen, wenn sie Männer-freie Zonen wollen.“

      Träum weiter, auf diesen Gedankensalat habe ich keine Lust einzugehen.

      • Kardinal Novize Igor sagt:

        Wieso?

        Es gibt hunderte Hotels, Ressorts etc, wo Männer keinen Zutritt haben.

        Nicht, dass Männer dort hin wollten, aber es gibt diese Plätze. Also muss es Frauen geben, die das wollen.

        Gar nicht so schwer zu verstehen, oder?

        LG KNI

  4. Kardinal Novize Igor sagt:

    @Yeti

    Es war eine Arbeit, jetzt fertig: Mein Essay über Atheismus, Kirche, „Abklärung“ und Freiheit:
    https://novizeigor.wordpress.com/2019/05/18/zeitalter-der-abklaerung-ix-die-manichaeische-linse/

    Würde mich über ein Comment freuen!

    LG KNI

  5. hansarandt sagt:

    Ich denke, die Ursünde ist das Begehren des Menschen zu sein wie Gott. Deshalb liegt die Wurzel in der Verführung der Schlange. Ich teile Deine Auffassung, dass es sich um eine Literarische Zeit handelt. Sie beginnt mit den ersten Worten der Bibel, bereschit barah, im Anfang.
    Die Ursünde, ist nicht nur deshalb die Ursünde, weil sie am Angang geschah, sondern sie heißt Ursünde, weil sie das Wesen der Sünde beschreibt.
    Auch die moderne Logik geht davon aus, dass das die „Ur“schache ihrer Wirkung zeitlich vorausgeht.
    Das Wesen der Sünde, also ihr Urgrund, besteht auch heute darin, dass der Mensch seine Realität, das heißt seine geschöpfliche Abhängigkeit, wie Schleiermacher das nannte, vergisst und glaubt selbst zum Gott werden zu können.
    Die Versuchung Jesu geht genau in diese Richtung. Anders als Adam, Eva und Dr. Faust erliegt Jesus dieser Versuchung nicht. (Mat. 4)
    Niemand hat diese Sünde so tiefgründig und hellsichtig beschrieben wie Dostojewsksi in seinem Roman Die Brüder Karamasow im Kapitel der Großinquisitor.
    Falls du den Text noch nicht kennst hier ein link:

    Klicke, um auf Der_Grossinquisitor%20_Auszug.pdf zuzugreifen

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