Nun habe ich das elfte Büchlein entwickelt (erste Kapitel findet man hier).
Die letzten beiden Kapitel sind jetzt auch fertig.
Meint
Euer Christoph
P.S.:
Von der Verantwortung
Wir haben also gesehen, dass es für uns Menschen prinzipiell möglich ist in die Zukunft zu blicken.
Dank unserer Wissenschaft sind wir in der Lage komplizierteste Zusammenhänge vorauszuberechnen – ich denke nur an die Wettervorhersage, die in den letzten Jahren tatsächlich eine traumhafte Trefferquote erreicht hat.
Wenn nun ein Mann wie Donald Trump – der tatsächlich sehr intelligent ist – die USA und die Welt bewusst in eine Richtung lenkt, die es ihm und seinen industriellen Kumpanen erlaubt noch mehr Geld zu verdienen, und das auf Kosten der Umwelt und des friedlichen Zusammenlebens der Menschen, dann muss man trocken und ohne jegliche Aufgeregtheit konstatieren, dass er schwere Schuld auf sich lädt, ja man muss sogar geneigt sein von organisiertem Verbrechen zu sprechen.
Aber ich würde vorschlagen, dass wir im Sinne des „Neuen Biedermeier“, das längst angebrochen ist, nicht über die sogenannten „großen“ Zusammenhänge plaudern, sondern uns um die „kleinen“ kümmern.
Wie steht es mit Deiner Verantwortung, lieber Leser?
Wie steht es mit unserer Verantwortung, mit Deiner und meiner?
Wir nehmen doch von uns selbst auch immer an, dass wir intelligent seien. Ich habe noch nie einen Menschen kennengelernt, der von sich selbst geglaubt hat, dass er dumm sei.
Also tragen wir – unserer Intelligenz gemäß – eine große Verantwortung mit uns herum. Spürst Du diese Verantwortung eigentlich von Zeit zu Zeit? Oder ignorierst Du dieses Gefühl?
Wenn Du mal wieder ein schlechtes Vorbild für Deine Kinder warst?
Wenn Du mal wieder untreu warst?
Wenn Du mal wieder mehr Ressourcen verbrauchst als Dir zusteht?
Und so weiter?
Was könnten wir IM KLEINEN alles beitragen, dass die Welt lebenswerter und das Leben schöner würde!
Wie oft spüren wir dieses Ziehen in der Herzgegend, das uns sagt, dass wir diesem Bettler jetzt eigentlich etwas geben sollten?
Und wie oft schicken wir diesen Engel nach Hause mit den Worten „non fiat“?
Andererseits sollen wir uns nicht zu wichtig nehmen.
Gott hat eh alles im Griff.
Er KANN das Alles mit einem Gedanken beenden und zum Guten führen.
Wie oft haben wir uns über die übermotivierten LehrerInnen geärgert, die wie ein aufgescheuchter Hühnerhaufen herumgackern, weil sie glauben, sie könnten auch nur eine Seele zum Guten FÜHREN?
Nein, wir können, unsere Kinder nur zum Guten LOCKEN, von FÜHREN kann hier keine Rede sein.
Zug statt Druck heisst das Zauberwort.
Und wenn keiner auf Deine Lockungen hört? Wenn Du Dich jahrelang abwurschtelst und niemand folgt Dir? Wenn Du die Verantwortung zwar fühlst, aber niemand BEGREIFT Dein Anliegen?
Dann bist Du endlich so weit, dass Du Dein Leben in Gottes Hand legst und Dich um die wichtigen Dinge des Lebens kümmerst.
Keine Hobbies mehr. Kein Beruf. Keine Kinder. Kein Ehepartner.
Nur mehr der Eine, der war, der ist und der immer sein wird, der Ewige Vater.
Ein Schlusswort
Wir haben nun begriffen, dass jede Sünde eine Form von Lieblosigkeit ist.
Zumindest Gott gegenüber ist jede Sünde eine Lieblosigkeit, weil wir seinen Willen und seine Schöpfungsordnung missachten, die er ja aus reiner Liebe zu uns Menschen errichtet hat.
Sollen wir nun voneinander die Liebe einfordern? (wie es Frauen so gerne tun)
Sollen wir übereinander zu Gericht sitzen, wenn einer mal wieder lieblos war?
Mitnichten.
Ich denke an die Sätze aus der Zauberflöte:
In diesen heilgen Hallen kennt man die Rache nicht,
und ist ein Mensch gefallen, ruft Liebe ihn zur Pflicht.
„Das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt!“
Wieso hat?
Warum tut es das heute nicht mehr?
Wer ist wir, Christoph?
Ich bin der wichtigste Mensch in meinem Leben und heute ist der erste Tag vom Rest meines Lebens!
Wie sieht es bei Dir aus?
Nach christlicher Überlieferung hat Jesus Christus ca. 30 Jahre lang in Palästina gelebt, ist dann gestorben und – obwohl er einige Zeit noch seinen Jüngern erschienen ist – letzten Endes in den Himmel aufgefahren.
Mir ist nicht bekannt, dass der Erlöser schon wieder da wäre. Also „hat“ gewohnt – zumindest nach katholischer Auffassung.
„Wir“ sind meine Leser und ich.
Ich bin für mich unersetzlich und auch für mich ist heute der erste Tag vom Rest meines Lebens (schönes Lied von Udo Jürgens, hab ich sehr gern).
Aber auch meine Frau ist für mich unersetzlich (leider hat sie sich entschieden, die Familie zu verlassen), und die Kinder sind unersetzlich und die Eltern und die Geschwister und und und………
Ich frage mich aber, warum Du das fragst, hat das irgend etwas mit meinem Text zu tun? Mir erschließt sich der Zusammenhang nicht.
Schönen Abend am Sonntag „Gaudete“ Freut‘ Euch!
@Yeti:
Sollen wir die Liebe einfordern, wie es Frauen so gerne tun?
-gute Frage (und auch lustig).
Ob man „Druck“ oder „Zug“ oder gar nichts anwenden sollte, würde ich nicht festlegen. Das soll der Hl. Geist bestimmen, um den wir bitten sollen.
Was sind deine Anliegen, die niemand begreift? Sind es Anliegen von deinem eigenen Interesse oder allgemeine? Da sollte man unterscheiden.
Gut finde ich, sich um die „kleinen“ Dinge zu kümmern. Aber möglicherweise sind auch diese noch zu groß. In der Kontemplation kümmert man sich um NICHTS, aber das ist dann ALLES.
Die Christenheit unterschätzt die Macht des Gebetes. Das wäre ein eigenes Thema. Und das ist auch ein „Tun“. Ein klein-großes.
Ich finde es richtig, dass du sagst, niemand solle über andere zu Gericht sitzen.
Aber ich finde es schade, dass du das Thema Vergebung nicht anstreifen willst. Das gehört doch fundamental dazu! Da wäre sehr viel zu sagen.
Dadurch ist das Büchlein formal im Ungleichgewicht: Sehr viel Logik, wesentlich weniger Metaphysik, die ja das entscheidende wäre. Die Einleitung ist länger als der Hauptteil, dadurch macht das Büchlein einen unfertigen Eindruck.
Wenn das für dich passt, ist es ja OK, aber wenn du, wie ich den Eindruck habe, enttäuscht bist, dass sich nicht mehr Leute dafür interessieren, dann müsstest du das Büchlein auch für breitere Schichten interessant machen. Logisch.
Zb. indem man sich fragt:
-Bewältigung von Schuld
-dessen Gegenstück: Vergebung. Wie?
– und: was hat Gott damit zu tun?
-wir sind lieblos; ja. Aber die Frage der Schuld stellt sich insbesondere NACH der Lieblosigkeit. Davor ists nur ein Gebot.
-kann man also Gebote Gottes „im Nachhinein“ befolgen?
LG KNI
PS.:
„obwohl ich befürchte, dass sich @KNI viel mehr Worte erwartet hätte -“ ja, du befürchtest richtig. Oder besser: ich hätte mir mehr Inhalt erwartet.
Natürlich bedeuten mehr Worte nicht automatisch gleich: mehr Inhalt.
Aber: nicht alles, was unvollständig ist, ist deshalb schon interessant.
Lieber @KNI – lass uns das bei nächster Gelegenheit IRL besprechen. Vielleicht sollte ich die metaphysischen Themen wirklich noch ausbauen.
Von Vergebung will ich aber momentan noch nicht schreiben. Die kommt erst nach der Katastrophe. Und die kommt noch, ist noch nicht da.
Was meinst du eigentlich mit dieser Katastrophe?
LG KNI
Einen großen Krieg