Ich habe mich einigermaßen geärgert.
Da hat doch ein Blogger auf einen meiner Beiträge zur Relativitätstheorie reagiert und einen – zugegebenermaßen negativen und zugegebenermaßen dummen – Kommentar geschrieben.
Aber darüber habe ich mich nicht geärgert. Nein, worüber ich mich geärgert habe, das ist sein Simplex-Verfahren, nämlich seine Kommunikation in Form einer Einbahnstraße.
Da habe ich mich hingesetzt und habe mühsam seinen Denkfehler aufgezeigt, die Problematik seiner Argumentation
offengelegt, mit einem Wort, ich bin auf ihn eingegangen (trotz seiner offensichtlichen Simplizität).
Und was sagt mir die Zugriffsstatistik?
Null!
Nicht einmal gelesen hat er meine Antwort, geschweige denn, darauf reagiert.
Wenn jemand seine Meinung einfach nur so ins Weltall hineinrotzt, ohne sich für die Reaktion zu interessieren, dann ist das wahrlich ärgerlich.
Selbst die klassischen Simplex-Kanäle (also z.B. Zeitung, Radio und Fernsehen) lassen Dir als Konsument eine Möglichkeit, auf die Information zu reagieren (Leserbriefe, Beschwerdestelle etc.).
Und ist es nicht eigentlich dieses „Hin und Her“, dieses Duplex-Verfahren, das uns Menschen erst zu Menschen macht?
Weil wir eben voneinander lernen können, und es nicht immer nur „von oben nach unten“ geht, sondern „hin und zurück“.
Sind wir nicht alle noch in der Schule und müssen voneinander lernen?
Ein Leben lang?
Immer schön demütig. Da gibt es keinen, der „besser“ ist und „auf die anderen hinunterblicken“ dürfte. Aber man soll auch nicht nur „nach oben schauen“ und die „Verantwortung nach oben delegieren“.
In der Waagrechten entscheidet sich das Christentum, im täglichen Leben. Da gibt es kein „oben“ und „unten“.
Meint
Euer Christoph
Hmja, ich kann deinen Unmut verstehen….
…….die Unmöglichkeit, auf etwas eine Antwort zu bekommen, kann tatsächlich quälend sein…….
……auf der anderen Seite sagt mir die Erfahrung, dass ja auch das „sich mit jemandem Aussprechen“ ziemlich übeschätzt sein kann……..da hängt es ab, mit wem man spricht, und ob das Gegenüber an Intelligenz und Wahrhaftigkeit der eigenen Person entspricht – anders gesagt: wie viel in solchen Diskussionen verdrängt werden will und wird……
Diese so seltsam schweigenden Menschen (wie zb. dieser Blogger) mag einem dann geradezu unnahbar vorkommen, geheimnisvoll,ja mystisch: Wie eine Sphinx, die jahrtausendelang ihr Geheimnis wahrt……
…….und doch sind diese Sphinxen dann (meistens oder zumindest oft) einfach Menschen, die man schlicht überfordert hat. Wo man in Tiefen vordringen wollte, die bei diesem Menschen einfach nicht existieren – die Frage ist nun, was für unsereins besser ist: Weiterhin an Sphinxen glauben, oder an Menschen mit wenig Tiefgang?
Servus KNI.
Nein, eine Sphinx war der sicher nicht.
Das Schlimmste im Leben, und da gebe ich Dir recht, ist aber tatsächlich die Entäuschung über Menschen, denen man mehr zugetraut hätte.
Meint
Euer Christoph
@Yeti: solche grandios dummen Kommentare wie zb dieser Blogger (oder ich denke da an manche neoliberale Lohnschreiber einschlägiger Zeitungen), wo man sich sagt, „das gibts ja nicht, dass jemand das WIRKLICH glaubt“, schaffen schon irgendwie ein Gefühl einer na ja sagen wir mal „Unendlichkeit“.
oder wie sagte Ödön v. Horvath so schön: Nichts verschafft einem ein größeres Gefühl der Unendlichkeit als die Dummheit *grins!*
Zum Thema „Menschen denen man mehr zugetraut hätte“: Es hilft alles nichts: der einzige Mensch, dem wir alles zu- und voll vertrauen können ist – nein, nicht „ich selbst“, sondern Christus….
LG KNI