Metaphernwelten

Wenn ich über mein Hobby, die virtuelle Eisenbahn, berichte, dann verwende ich gerne Metaphern.

Ich weiß, daß ich manche Leute vor den Kopf stoße, wenn ich „ihre“ Metaphernwelten „verwende“ („mißbrauche“), um „meine“ egozentrischen technischen Ideen „an den Mann zu bringen“.

Dennoch verwende ich diese Metaphernwelten, um

  1. mich auch für den Laien verständlich auszudrücken
  2. selber durch Assoziation weitere Schlußfolgerungen und somit neue Ideen zu gewinnen
  3. weil mich diese Methode fasziniert

So habe ich im Februar 2011 die Metapher vom „Henne-und-Ei-Problem“ verwendet, um die Motivation für das Projekt zu beschreiben. Diese E-Mail ging an die X3D-public Mailing Liste, welche veröffentlicht wird, und so könnte eigentlich jeder hier wissen, warum ich mein Hobby durchführe.

Diskussionen, ob man mit Hobbies Geld verdienen und berufliche Ziele verfolgen dürfe, würden sich dann erübrigen, und es wäre klar, was meine Meinung zu diesem Thema ist.

Für alle, die nicht regelmäßig die X3D-public lesen (obwohl ich mir kaum vorstellen kann, dass es so jemanden gibt 🙂 ), hier nocheinmal die E-Mail:
http://www.web3d.org/pipermail/x3d-public_web3d.org/2011-February/001427.html

Hier die Kopie:

Thanks for all the information.
Thank you for the warm words
and thank you very much for the review.

You asked me for thoughts.

Well, I think it’s not the time to discuss technical details now, but I
would like to ask for your opinion about my following impression.

I think, it is a kind of „chicken and egg“ problem, given the egg is the
elaborated network sensor concept and given the chicken is the interest
from the telecom industry. Do you agree?

I hope, my sourceforge project could be „something in between chicken and
egg“, let’s see, at least the internal „Developers“ forum of the project
could be used as forum for stakeholders of this topic.

Have fun
Christoph

Ebenfalls zu Beginn 2011 die christliche Metapher vom „Weizenkorn, das in die Erde fällt und stirbt, um reiche Frucht zu bringen“.

Mit 20. April 2013 startet SrrTrains offiziell die „Überwinterungsphase“ (http://simulrr.wordpress.com/2013/04/20/srrtrains-project-now-hibernating/),
man könnte sagen, es ist „gestorben“ und wartet auf die „Auferstehung“.

Dazu muss aber zuerst das „Fleisch von SrrTrains“, also das Base Module, begraben werden. Noch sind wir auf der Suche nach einem „Josef von Arimathäa“, der sein Grab hergibt für SMUOS/C3P.

Eine weitere Möglichkeit, metaphernhaft über dieses Hobby zu sprechen, ist eine Möglichkeit, die ich seit dem Jahr 2000 benutze, nämlich ein Vergleich mit „Star Wars“. Dort geht es um Anakin Skywalker, seine Mutation zu Darth Vader und seine beiden Kinder Luke und Leia. Da die Idee SMUOS/C3P sich in zwei unterschiedliche Teile „SMUOS/C3P“ und „Mixed Reality Group Call“ trennen läßt, liegt es nahe, die Metapher der getrennten Zwillinge anzuwenden.

All das natürlich nur, um Menschen, die von Informatik keine Ahnung haben, meine Intentionen näherzubringen, und um selber weiterzuassoziieren und neue Aspekte der Thematik ans Tageslicht zu bringen.

Ich will jetzt übrigens nicht diskutieren, ob das Christentum nur eine Ansammlung von Metaphern ist, oder ob da mehr dahintersteckt, aber ich neige zu der Behauptung, dass im Christentum auch Metaphern versteckt sind, die uns bei der Entwicklung von Programmen und Systemen wertvolle Hinweise geben.

Technik ist überall.

Meint
Euer Christoph

7 Responses to Metaphernwelten

  1. Yeti sagt:

    Habe ein bissl gegoogelt, und bin mir nicht mehr sicher: sind das alles noch Metaphern, oder sollte man hier nicht eher schon den Begriff der Allegorie anwenden? Kommentare willkommen.

    Lg
    Christoph

  2. Kardinal Novize Igor sagt:

    Zu Punkt 1 -sich für den Laien verständlich ausdrücken: natürlich sind diese Gleichnisse (von Darth Vader bis Jesus, wobei man sich natürlich doch fragen kann, ob einem der Vader nicht irgendwann zu banal wird…) für den Laien verständlich.

    Aber sie transportieren -auch klar- nichts vom informatischen Inhalt. Aber ich glaub, das haben wir eh schon diskutiert…..

    eines ist mir aber schon noch eingefallen: Wenn das Hobby eher als ein „höherer Auftrag“ (zumindest subjektiv) zu werten ist, dann sollten Entscheidungen nicht aufgrund kabbalistischer Überlegungen getroffen werden- das wäre dann nämlich Aberglaube….

    LG KNI

  3. Yeti sagt:

    @KNI: Zitat: Wenn das Hobby eher als ein “höherer Auftrag” (zumindest subjektiv) zu werten ist, dann sollten Entscheidungen nicht aufgrund kabbalistischer Überlegungen getroffen werden- das wäre dann nämlich Aberglaube….

    Diese Metaphern und Assoziationsketten mögen seltsam erscheinen, aber ich möchte diese Dinge auch ein wenig als das „Echo der Seele“ bezeichnen.

    Angenommen, ich neige zum Aberglauben, also dazu, bestimmte Ereignisse als „höhere Zeichen“ zu interpretieren (der psychiatrische Fachausdruck dafür ist meines Wissens „Beziehungserlebnis“ bzw. „Bedeutungserlebnis“).

    Also angenommen, eine schwarze Katze kreuzt meinen Weg und ich denke mir instinktiv „Scheisse“.

    Dann habe ich auf der Ebene des bewussten Umgangs zwei Möglichkeiten, dieses „Bedeutungserlebnis“ zu interpretieren.

    A) Ja, da wartet tatsächlich ein Unheil auf mich, und die Katze ist aufgrund ihrer übersinnlichen Fähigkeiten dazu bewußt in der Lage, mich vor diesem Unheil zu warnen.
    Das ist Aberglaube.

    B) Ja, das war jetzt ein Bedeutungserlebnis, weil mein Unterbewußtsein bereits weiß, dass ein Unglück über mir schwebt (weil es zum Beispiel den Tonfall der Anmerkungen analysiert hat, die meine Kollegen gestern gemacht haben).
    Horche in Dich hinein und finde heraus, was Deine Seele Dir sagen will.
    Das ist ein bewußter und vernünftiger Umgang mit Bedeutungserlebnissen (die es nun einmal tatsächlich gibt).

    Meint
    Euer Christoph

  4. Kardinal Novize Igor sagt:

    ja, da ist auch OK!

    Die Frage ist aber: was, wenn KEINE Bedeutungsergebnisse vorliegen, und man bastelt sich den Symbol-Inhalt nachher dazu? Weil man weiss, wie diese bedeutungserlebnisse aufgebaut sind? Wenn ich also bewusst und forciert nach zb. bestimmten Zahlen oder farben suche, obwohl zu diesem Zeitpunkt gar kein Bedeutungserlebnis vorliegt?

    Und wo sind die Grenzen zwischen diesen (bwussten) Bedeutungserlebnissen und dem Wunsch nach einem Bedeutungserlebnis? Das wär auch mal interessant…..

    LG KNI

  5. PinkPanther sagt:

    Mitunter ist die Grenze manchmal zu erkennen: Spektakuläre Erlebnisse und Knalleffekt-Auflösungen entspringen meiner Erfahrung nach eher dem Wunschdenken. Die realen Bedeutungserlebnisse sind meist sehr alltäglich und unspektakulär – weil sie ja nur für mich in Inneren einen Bedeutungszusammenhang haben, und für andere nicht unbedingt offenkundig oder hilfreich sein müssen.

  6. Kardinal Novize Igor sagt:

    @PP:

    ja, die Knalleffekte kommen tatsächlich selten vor. Oder so: die Knalleffekte ergeben sich (manchmal) aus der Summe von kleinen Einzelerlebnissen. Man ist zb. wegen irgendwas (oder auch einfach so) depressiv. Und dann passiert hier was, und da was und dort was, möglicherweise über ein Jahr (oder so…..) verteilt. Langsam nimmt die Depression ab, unmerklich wird ihr der Grund entzogen.

    Aber noch merkt man es nicht. Die Einbildung, depressiv zu sein, kann eben auch Depression bedeuten…….

    und dann wird nur mehr eine kleine Schwelle überschritten, nur mehr eine Kleinigkeit erledigt, und da entpuppt sich diese Depression als völlig leer, geradezu als harmlos, als längst bewältigt, und mit einem Wink wird sie weg gewischt…..

    und da liegt der Knalleffekt in dieser Harmlosigkeit, und ist nicht mehr als jene……natürlich lässt sich das auch auf andere Zustände als Depression übertragen…

    ….und auf einmal, aber eben doch in einer gewissen Logik, ist alles wieder wei und klar….

    LG KNI

  7. Yeti sagt:

    @KNI, Zitat; Und wo sind die Grenzen zwischen diesen (bwussten) Bedeutungserlebnissen und dem Wunsch nach einem Bedeutungserlebnis? Das wär auch mal interessant…..

    Stimmt, es kann süchtig machen, das glaube ich auch.

    Lg
    Christoph

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