Mehr oder weniger katholische Gedanken zu Fronleichnam

Hmmmmm,

Jetzt haben wir letzten Donnerstag das Fest Fronleichnam gefeiert, zu Deutsch „Leib des Herrn“.

Eigentlich müßten wir dieses Fest ja am Gründonnerstag feiern, weil es der Vorabend des Karfreitag war, an dem laut Überlieferung der Herr und die Jünger das „letzte Abendmahl“ (sozusagen die erste „Eucharistie“=“Danksagung“) gefeiert haben.

Aber wegen der Nähe zum Karfreitag und weil das Osterfest dieses Fest überstrahlt, wird es erst nach dem Ende der Osterfestzeit, also am „zweiten Donnerstag nach Pfingsten“ gefeiert.

Natürlich ist das Wesen der Kommunion, daß Jesus ganz, also mit Leib und Seele, bei uns ist, auch wenn er gestorben ist, aber ich habe mir schon manchmal, ein wenig ketzerisch, gedacht.

Warum hat Jesus eigentlich Brot und Wein gewählt, um in diesen Gestalten gegenwärtig zu werden?

Warum nicht Buttermilch und Cornflakes? Er als autonomer Herrscher hätte dies doch ebenso tun können. Warum hat sich Jesus an die alten Überlieferungen gehalten?

Hat er nicht gesagt: „Man füllt neuen Wein in neue Schläuche“?

Aber hat er nicht ebenso gesagt: „Ich bin gekommen, um das Gesetz zu erfüllen, nicht um es aufzuheben“.

Gedanken über Gedanken, nichts von alledem in meinem Kopferl ward jemals fertig, oh nein…….

Meint
Euer Christoph

10 Responses to Mehr oder weniger katholische Gedanken zu Fronleichnam

  1. PinkPanther sagt:

    Buttermilch und Cornflakes, tja, da müsste man bei jeder Messe die Kommunion in beiderlei Gestalten anbieten, oder wie willst Du trockene Cornflakes ‚runterbringen?
    Außerdem muss ich bei Conrnflakes stark an kommerzielle Produkte wie Müsliriegel usw. denken. Bring die Intustrie nicht auf dumme Gedanken: ein mit naturidentischem Weinaroma (E???)versetzter gepresster Fladenquader neuer Verkaufshit: der Jesusriegel. Wozu in die Kirche gehen, einfach die Kommunion als Kraftsnack für zwischendurch.

    Aber Scherz beiseite: zu Zeiten, in denen ich in der Pfarre recht aktiv war und auch oft beim Pfarrcafé mitgeholfen hab, ist mir schon die Idee gekommen, den Gedanken der Gemeinschaft (Kommunion) zeitgemäßer zu gestalten, indem die Kommunion nicht bei der Messe in der Kirche, sondern nachher im Pfarrcafé gespendet wird. Dort, wo die Menschen m.E. viel authentischer in Seinem Namen versammelt sind und Jesus mitten unter ihnen ist.

    Und abschließend: ich würde mir als Gestalten Mannerschnitten (die würden doch vom Klang her gut zu „Manna“ passen) und Kaffee (auch wenn der praktisch von der Konkurrenz erfunden wurde) wünschen, weil Buttermilch mag ich nicht 🙂

  2. PinkPanther sagt:

    ad Gesetze: die sind ja immer interpretationsbedürftig und -fähig und somit dehnbar, ohne sie zu verletzen. Wenn der Papst zur Zeit nicht schlimmere Sorgen hätte, könnte man ja eine Neuinterpretation von „Brot“ und „Wein“ in der Gegenwart anregen. Oder besser, nicht Papst, eher die „Ungehorsamen“, die fangen mehr mit Zeitgeist an. Also „Brot“ ist heute eigentlich ein Bild für Geld – oder einen Bic Mac. Und Wein, naja ich glaub, das hat sich nicht verändert 😉 Vielleich ein Prosecco oder Aperolspritzer.
    Also die Einnahmen vom Absammeln zur Gabenbereitung werden bei der Kommunion gleichmäßig aufgeteilt, und zu besonderen Anlässen (beiderlei Gestalten) gibts ein Glaserl Prosecco dazu. Dann kommen gleich viel mehr Leute in die Kirche 😉
    Oder wenn man beim echten Brot bleiben will, wieder ein Liptauerbrot beim Pfarrcafé, ich bleib dabei, das gefällt mir.

  3. PinkPanther sagt:

    Du siehst: ich habe mich bezüglich „abschließender Worte“ schon sehr an Dein Hobbyprojekt angepasst 🙂
    Aber jetzt hör ich wirklich auf – zumindest bis jemand anderer auch was dazu postet 🙂

  4. Kardinal Novize Igor sagt:

    erstens: wenn schon cornflakes, dann normale Milch + Zucker. Das tu ich dann alles zusammen, und löffel es genüsslich…..

    ….da kommt man aber auf einen interessanten Punkt: Warum ist die Eucharistie nicht gleich ein Gelage?

    Ich denke, weil das Essen nicht den Aspekt übertünchen sollte, WAS man da isst, Leib und Blut des Herrn.

    Da denke ich mir, je einfacher, desto besser.

    Nur eine Anregung nebenbei: Schön, dass Fronleichnam arbeitsfrei ist. Schön auch, dass Maria Himmelfahrt frei ist.

    ABER: Wäre es nicht besser, es wären Gründonnerstag und Karfreitag frei?????

    Gegen den Gründonnerstag ist doch selbst das mir ebenfalls liebe Fronleichnam nur ein schaler Aufguss……..

    lg KNI

  5. Yeti sagt:

    @PinkPanther, zum Stichwort Müsliriegel und industrielle Verwertung

    Da hat die Kirche zum Glück einen Riegel (sic!) vorgeschoben. Denn die Wandlung von Brot und Wein zu Leib und Blut ist ja an bestimmte Voraussetzungen gebunden (z.B. die Tatsache, dass ein geweihter Priester die Wandlungsworte spricht, aber auch andere).

    Das läßt sich nicht so leicht kommerzialisieren.

    Ich meine, eine Oblate und einen Schluck Meßwein kann man sich jederzeit kaufen, aber die Wandlung kann man sich eben nicht kaufen.

    Wenn man daran glaubt, natürlich.

    Lg
    Christoph

  6. PinkPanther sagt:

    Naja, dieser Riegel lässt sich leicht aushebeln: ein bisschen Geld zur Erhaltung von Kirchendenkmälern oder für einen Missbrauchsopferfond und ich bin sicher, es findet sich eine Schar Priester, die zu einer „Fern-Massenwadlung“ bereit sind. Die Food-Industrie wird den tatsächlichen Vollzug der Wandlung wohl kaum überprüfen (wie auch) und ob’s kirchenrechtliche Konsequenzen hättte, ich weiß nicht, ist ja nix falsch im Prinzip, oder?

  7. Yeti sagt:

    *lol*

    aber da wäre im Prinzip sehr wohl was falsch (gelaufen) 😛

  8. PinkPanther sagt:

    naja, ich erinnere mich an die Diskussion seinerzeit, dass der Segen „urbi et orbi“ auch übers Fersehen gilt. Also so weit hergeholt ist die Fernwandlung auch wieder nicht 😉

  9. PinkPanther sagt:

    Und wegen Kommerzialisierung: bei der langen Nacht der Kirchen hab ich am Stephansplatz angesichts der vielen Würstel- und Souvenierstandeln auch sehr an die Tempelaustreibung denken müssen…

  10. Yeti sagt:

    Ja, im Prinzip hast Du recht, aber es gibt einen quantitativen Unterschied, wenn schon keinen qualitativen.

    Der Segen „urbi et orbi“ ist letzten Endes nur ein kleines Segensgebet, aber die Eucharistie ist immerhin eines der sieben Sakramente, vielleicht sogar das Wichtigste neben der Taufe.

    Da wird man es sich lange überlegen, bevor man so etwas tut, denke ich.

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