Vom Verantwortungsbewußtsein und von der Gier

Heute haben wir beim Abendessen unter anderem auch über das südlichste Bundesland Österreichs und über eine dort ansäßige Bank gesprochen.

Es gab unter anderem die Meinung, um weiteren Schaden zu begrenzen, sollte man Kärnten in den Konkurs schicken, und in weiterer Folge sollte die Republik Österreich Kredite an Kärnten gewähren, damit die notwendigsten Dienste aufrecht erhalten werden können (Müllabfuhr, Lehre und Ausbildung, Polizei, ……)

Das sei die gerechteste Lösung, weil sie nach dem Verursacherprinzip den Leuten in Kärnten zeige, dass man auch die Folgen dafür tragen müsse, dass man den Haider gewählt habe.

Jede andere Lösung würde dazu führen, dass sich ganz Österreich in Geiselhaft nehmen ließe für die Verfehlungen einiger Entscheidungsträger.

So weit braucht man nicht gleich gehen, aber ist es nicht ein allgemeines Prinzip, das heute angewandt wird?

Eigentlich sollten ja die Oberen nur deswegen mehr Geld verdienen, weil sie eben die Verantwortung tragen sollten. Sonst gibt es keinen Grund, warum sie mehr Geld verdienen sollen. Am Arbeitspensum liegt es ja sicher nicht 🙂

Aber vom Tragen der Verantwortung ist nichts zu sehen. Ganz im Gegenteil:

  • Gewinne werden privatisiert
  • Verluste werden kommunalisiert

Das ist das neoliberale Gedankengut, das trotz der Krise, die seit 2008 andauert, und die nachweislich wegen des Neoliberalismus in die Welt gekommen ist, immer noch fröhliche Urständ‘ feiert.

Aus christlicher Sicht läßt sich dazu nur sagen, dass die Tugend der Gerechtigkeit und die Tugend der Gewissenhaftigkeit wieder mehr in den Blickpunkt kommen muss, sonst wird es schlimm enden mit Österreich.

Meint
Euer Christoph

4 Responses to Vom Verantwortungsbewußtsein und von der Gier

  1. Kardinal Novize Igor sagt:

    ein paar Gedankensplitter:

    „Der Klassenkampf wird nicht von unten (gegen oben) geführt, sondern von oben“ – Karl Marx

    Erstaunlich, mit welcher Unverfrorenheit wir jetzt unser Geld nach oben verteilen dürfen, vor ein paar jahren hätte man das noch kaschiert. Siehe Hypo-Alptraum-Adria. Wie lange geht das noch gut?! Oder: Wie lange sollen wir uns das noch gefallen lassen?

    Als ob diese Frechheit nicht an sich schon genug wäre, sollen wir nichteinmal wissen, FÜR WEN wir da zahlen. Es scheinen also mal wieder alle drinnen zu hängen: rotschwarzblauraiffeisenvolksbawaggoldman und dievon goldmanundsachsgeschmierthedgefondsinsederund forbesleseraufsichtsrätesind- aber zum Glück gibts ja den thinktank austria, wo neoliberale Lohnschreiber wie der Schellhorn uns erklären, wie toll der Kapitalismus nicht ist —

    auf die Strasse gehen! Demonstrieren! Aber: gegen wen? Die ganze Welt? Die, denen die Welt gehört??? Wer herrscht in einer (Wirtschafts-)Anarchie?????

  2. rotegraefin sagt:

    Junge,Junge ich staune Bauklötze worüber Ihr beiden Euch Gedanken macht. Was wird dadurch geändert?
    Ich bin doch richtig froh, dass ich mich ganz einfach an die einfache Regel gehalten habe, den Nächsten zu lieben wie mich selbst.
    Ich hoffe wenigstens, Ihr seit etwas glücklicher und zufriedener geworden durch das was Ihr jetzt so an gegenseitigen Überlegungen und Sorgen ausgetauscht habt.
    Bei mir kommt leider nur das monotone Gerassel der Bartwickelmaschine unten im Keller an. Da besteht noch ein ungeheurer Mangel an klarer Einsicht.
    Was hat der schnöde Mammon im Reich Gottes verloren?

  3. Yeti sagt:

    @RG
    Zitat: […]Was hat der schnöde Mammon im Reich Gottes verloren?[…]

    Nein, natürlich nichts, hast schon recht aber, wenn Du den Untertitel des Blogs gelesen hast dann „diskutiert dieses Blog einige Aspekte des Universums“, habe also nie behauptet, dass ich mich auf religiöse Aspekte beschränke 🙂

  4. Kardinal Novize Igor sagt:

    @RG:

    Ja, gute Frage, was der schnöde Mammon im Reich Gottes verloren hat. Nur kommt er auch im NT vor, und zwar, wenn es um die gerechte Verteilung geht:

    Jesus geht zb mit den Zöllnern hart ins Gericht, einfach weil sie staatlich legitimierte Räuber sind. Und die Zöllner Österreichs, das ist die Hypo-Alpe-Adria, für die jeder einzelne Österreicher ein paar Tausender zahlen muss, weil sich ein paar korrupte Politiker bereichert haben….

    …auf deine Frage, ob „Ich hoffe wenigstens, Ihr seit etwas glücklicher und zufriedener geworden durch das was Ihr jetzt so an gegenseitigen Überlegungen und Sorgen ausgetauscht habt.“ :Ja.

    LG KNI

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