Liebe Leser!
Ich beschäftige mich nun seit einiger Zeit mit dem Begriff der „privaten Daten“, so lange schon, dass ich Gefahr laufe meine Leser zu langweilen.
Deswegen möchte ich alle meine Leser, die sich mit diesem Thema, „Informationstheorie“ und „Datentechnik“ so gar nicht identifizieren können, auch wenn ich es teilweise aus religiöser Sicht betrachte und vielleicht so einige allgemein gültige Schlussfolgerungen ziehen kann, bitten diesen Text gütig zu überlesen.
Denn ich möchte das gesamte Thema diesmal abschließen und es besteht die Gefahr, dass dieser Artikel deswegen etwas länglich und auch langatmig ausfällt.
Die letzten Gedanken, die ich noch zu ventilieren vorgehabt habe, seien kurz aufgelistet,
Von der Daten-Rendite.
Haben Daten die „Sacheigenschaft“?
Gehören Daten zum Vermögen?
bevor ich jedoch noch einmal einen Index anlegen möchte, der alle meine Beiträge zu diesem Thema verlinkt.
Index (zum Thema „Private Daten“)
Begonnen hatte ich dieses Thema anfangs März mit einem AHA-Erlebnis, wonach der Begriff der „privaten Daten“ eigentlich in sich einen Widerspruch darstellt:
Nach einem „Aufhänger“, der eigentlich aber auch gar nichts mit dem Thema zu tun hat (oder doch?), habe ich kurz erklärt, warum ich der Meinung bin, dass der Begriff der Daten vom lateinischen Wort „datum“, also „gegeben“, herrührt und dass es – inbesondere im Zusammenhang mit „persönlichen“ Daten – aber auch einen Sinn ergeben kann, Daten „zurückzuhalten“, also „private“ Daten zu speichern:
Diese Gedanken habe ich dann weiter ausgeführt, also die Spannung zwischen der natürlichen Eigenschaft von Daten, dass sie eben weitergegeben werden, und dem Recht auf Privatsphäre, wonach zumindest einige Arten von Daten es wert sind, vor der schrankenlosen Weitergabe geschützt zu werden:
Aufgrund eines Kommentars in den sozialen Medien, für den ich sehr dankbar bin, kam ich zu dem Gedanken, dass Daten ja auch einen Nutzen haben, und sammelte in diesem Zusammenhang, also hier
die Fragen, die ich ventilieren wollte:
- Was eigentlich sind Daten? Sind Daten und Information nicht eigentlich dasselbe?
- hier ventiliert: https://letztersein.com/2024/03/16/musterhaufen-big-data/
- Was genau meine ich mit dem Begriff „private“ Daten? Was ist der Unterschied zu „persönlichen Daten“? Von der sogenannten „Trust Domain“.
- hier ventiliert: https://letztersein.com/2024/03/17/private-daten-ii/
- Von der Daten-Rendite. Haben Daten die „Sacheigenschaft“? Gehören Daten zum Vermögen?
- folgt hier
Von der Rendite
Jeder Mensch hat Vermögen *).
Was „vermagst“ Du? Am Anfang sicher wenig. Dann immer mehr. Dann aber wieder weniger.
Mit der Hilfe Deiner Eltern und sonstiger Mitmenschen erarbeitest Du Dir von Anfang an immer mehr Vermögen. Am Anfang vermagst Du nicht einmal zu sitzen, geschweige denn zu stehen oder zu gehen.
Aber Du – nicht faul – lernst dazu und gewinnst immer mehr Vermögen.
Diesen Zugewinn an Vermögen nennt man Rendite, denn je mehr Du vermagst, desto mehr Möglichkeiten hast Du, neues Vermögen dazu zu gewinnen. Das Hinzugewinnen von Vermögen bedeutet aber eine gewisse Mühe und – nicht zu vergessen – Glück muss auch dabei sein.
*) Anmerkung: ich verwende hier das Wort „Vermögen“ in einer sehr allgemeinen Art und Weise (etwa als das „Potential einer Person“). In den Wirtschaftswissenschaften gibt es eine engere Definition (die man z.B. auf Wikipedia nachlesen kann): In den Wirtschaftswissenschaften ist Vermögen der in Geld ausgedrückte Wert aller materiellen und immateriellen Güter, die im Eigentum einer Wirtschaftseinheit stehen.
Ich würde das in folgenden Formeln beschreiben
- Erste Formel: Vermögenszuwachs: F(t+1) = F(t) + R(t) – S(t)
Zum Zeitpunkt t hast Du ein Vermögen F(t).
Dieses Vermögen wird von selbst weniger wert, das ist der Schwund S(t).
Der Schwund ist umso größer, je größer das Vermögen ist,
und er hängt auch davon ab, ob gewisse Risiken eintreten oder nicht, ist also Glückssache:
- Zweite Formel: Schwund: S(t) = PF x SO x F(t)
PF = Pechfaktor, SO = Schwundoperator
Aber mit Hilfe Deines momentanen Vermögens F(t) erarbeitest Du Dir eine Rendite R(t) für Dein zukünftiges Vermögen.
Die Rendite ist umso größer, je größer das Vermögen ist,
hängt aber auch von der eingesetzten Mühe ab
(Intelligenz und Selbstvertrauen sind als Bestandteil des Vermögens modelliert):
- Dritte Formel: Rendite: R(t) = GF x MO x F(t)
GF = Glücksfaktor, MO = Müheoperator
Anmerkung: Hier habe ich SO und MO als Operatoren angesetzt, die als „pro Zeiteinheit“ angegeben werden (1/sec), also eigentlich müsste man die erste Formel als dF/dt = R + S anschreiben.
Über GF und PF weiss man eigentlich nichts.
Gehören also Daten zum Vermögen?
Nun, die Frage ist: Können sich Daten so verhalten, wie sich ein Vermögen verhält?
also:
- Verschwindet der Wert von Daten mit der Zeit automatisch?
- Gibt es einen Schwund von Daten?
- Verursachen sie Kosten?
- Muss man sie nach einer gewissen Zeit abschreiben?
- Können mir Daten helfen mein Gesamtvermögen zu vergrößern?
Ich würde mit einem glatten „Ja“ antworten. Vielleicht schreibe ich darüber noch einmal weitere Gedanken, aber heute möchte ich es einfach bei dieser Antwort belassen.
Haben Daten die Sacheigenschaft?
Haben wir das nicht soeben beantwortet? Wenn etwas zum Vermögen zählt, dann muss es doch eine Sache sein. Oder?
Nein.
Denn ein Vermögen ist im weitesten Sinne alles, womit ich eine Rendite erwirtschaften kann (siehe oben). Der Begriff des Vermögens ist auch ein Begriff der Wirtschaftstheorie, während der Sachbegriff ein iuristischer Begriff ist. Das sind also zwei komplett verschiedene Denkweisen
Aber, was eigentlich ist eine Sache?
Nun, das ist nicht einfach. Wenn man z.B. auf Wikipedia nachliest, dann erkennt man, dass der Sachbegriff sich im Laufe der Geschichte verändert hat, und die grundlegenden Gesetze in Deutschland, Österreich und der Schweiz haben auch unterschiedliche Herangehensweisen im Sachenrecht.
Wenn ich richtig informiert bin, dann wird den Daten zur Zeit die Sacheigenschaft eher nicht zugestanden, es läßt sich aber nicht endgültig ausschließen, dass sich das in Zukunft ändern könnte.
Darum will ich auch gar nicht auf den iuristischen Sachbegriff eingehen, sondern mir meine eigenen Gedanken machen.
Materiell oder Immateriell?
Nun, wir haben uns darauf geeinigt (ich habe mich in Eurem Namen darauf geeinigt :-)), dass Daten Muster auf Datenträgern sind. Als solche sind sie immateriell, das heisst aber noch nichts, denn es gibt auch immaterielle Sachen, zum Beispiel Rechte.
Speicherbar?
Daten sind meist gut speicherbar, die Lebensdauer hängt dabei nur von den Eigenschaften des Datenträgers und von der Codierung der Informationen ab, nicht von den Informationen selbst.
Sind Daten Güter?
Nicht unbedingt. Güter sind „Mittel zur Bedürfnisbefriedigung“, als solches kann man letzten Endes nur die Informationen bezeichnen, aber nicht die ganzen Daten (Daten = Informationen + Redundanz).
Die Redundanz ist der an sich unnötige Teil der Daten, der nur der sicheren Übertragung der Informationen dient, ansonsten aber für den Empfänger nutzlos ist.
Kopierbar?
Daten sind relativ gut kopierbar, insbesondere die digitalen Daten sind sehr gut und sogar verlustfrei kopierbar und man kann das Original nicht von den Kopien unterscheiden.
Gegenüberstellung von verschiedenen Gütern
Meint
Euer Christoph

Ja, ich hab ein Datenvermögen und vermehre es auch fleißig, ich beschäftige mich aber weniger mit der Wesenheit desselben, sondern mehr mit dem Inhalt.
PS.: Hab den Artikel nur überflogen
LG KNI
Verstehe!
Das heißt, der Wert besteht hauptsächlich darin, daß es Dir hilft, Deine Zeit zu verbringen, von der Du ja zu viel hast 🙂
Bitte nicht allzu ernst nehmen, aber der Wert eines Vermögens zeigt sich erst, wenn man es veräußert.
Lg
Yeti
P.S.
ich bin soeben in die Falle getappt, die ich im Text angedeutet hatte.
Meine ich mit dem Begriff „Vermögen“ alles das, was ich „vermag“, oder meine ich nur den in Geld ausgedrückten Wert aller meiner Güter?
Ah! Bist du wieder mal untergriffig? Suchst du mal wieder jemanden, an dem du deine Launen auslassen kannst?
„Zuviel Zeit“ Lauter URTEILE, die du von oben herab abgibst. Ich dachte, du willst nicht richten? Aber mit mir kann mans ja machen, gell? Sorry, dafür ist mir meine Zeit zu schade.
Abgesehen davon ist diese Wirtschaftsperspektive wieder mal unfassbar einseitig. Ende der Diskussion meinerseits.
LG KNI
Habe ja schon geschrieben, dass ich mich geirrt habe.
Ganz im Gegenteil bin ich froh, wenn es Leute gibt, die in ihrer Freizeit den Datenbestand der Menschheit vergrößern.
Nicht jede Information kann gleich ein Jahrhundertereignis sein – denke zum Beispiel an SrrTrains, in das insgesamt wohl ein ganzes Mannjahr an Freizeit geflossen ist, und es war eigentlich kein Erfolg.
[…] meine Frage nach den „privaten Daten“ zu einem Abschluss zu bringen (man kann das HIER nachlesen). Da fragte ich mich nach der Sacheigenschaft von Daten, und weil ich so schön in Schuss […]